Neulich zitiert mich eine alte … äh … Bekannte, Ihr wisst schon … in die Bar eines besseren Kölner Hotels, auf ein Wiedersehen nach Jahren Pause. Wir waren damals über ein Jahrzehnt heimlich „verbunden“ … sie, Amerikanerin, verheiratet, Kinder, Großverdienerin, Mänädscherin … heiße, teure Unterwäsche, teure Hotels, viel wimmerndes „Ohhh, Ei laff yuuhh, Bärry!!“, eifrige, rührende „Reanimationsversuche“ von ihr nach jedem „kleinen Tod“ Eures Dieners Bärry … Erinnerungen, die mich beschäftigen, während ich einen sicheren Abstellplatz für mein Fahrrad suche … diese verdammten Luxushotels denken gar nicht an die fahrradfahrende Kundschaft!!
Sie sitzt an der Bartheke, ich erkenne sie kaum, Businessanzug … Bussi Bussi … aahhs und … doppelte „Wie geht‘s Dir“s … Erstmal was trinken … ich, Bier, sie, seltsame Drinks, die sie auch noch stehen lässt „… das ist viel zu süß…“.
Die nächste Stunde ist völlig uninteressant … die Kinder … die Hunde … der Ehemann … aber vor allem der Job … das allseits bekannte Gejammer einer reifen Frau, die plötzlich denkt, dass sie ihr Leben … äh … verpfuscht habe … mehrmals vergleicht sie sich mit dem Hamster im Hamsterrad …
Dann wird es ein bisschen interessanter … ich lenke das Gespräch auf das Bärrythema … ja, sie nimmt schon seit Jahren Hormone, es sei schwer gewesen, eine Frauenärztin zu finden, die da mitmache … aber, wenn sie sich ihre lustlosen, asexuellen Freundinnen ab 50 anschaue und sich ihre Geschichten anhöre „… nö, ich brauche keinen Mann mehr …“ „… ich fühle mich soooo frei ohne diesen Trieb …“, usw., wenn sie sich das also anhöre, dann greife sie gierig nach den Hormonen, denn sie wolle Frau bleiben, sagt sie mit Bestimmtheit, sie wolle sich auch nach 50 als Frau fühlen (also, Freunde, damit wir uns verstehen: sie wolle es weiterhin saftig und lustvoll treiben).
Dann ging es um uns Männer und unsere Hormone … und jetzt kommts: Sie, die in der Branche arbeitet, behauptet, dass die meisten Urologen Testosteron einnehmen würden. Wieso, frage ich, während ich im Geist Bilder von entfesselten Urologen erzeuge, die ihre Sprechstundenhilfen in der Praxis hinter spanischen Wänden vernaschen, wieso, frage ich wieder, wollen sie sich zu Supermännern dohpen?
Nein, Bärry, das Testosteron verzögert nur den Alterungsprozess.
Wirklich? Und was sind die Nachteile?
Keine. Die Leute haben nur Angst vor Krebs.
So, Kinder, was meint Ihr? Urologen hier? Kennt Ihr welche? Falls ja, fragt sie doch … sollte uns Kerle interessieren.
Ansonsten war der Abend nicht schön. Eine glatte Stunde sang sie Lobeshymnen auf den neu gewählten Präsidenten … dass ihr US-Freundeskreis in dieser Frage auseinanderzubrechen drohe.
Eine zweite Erkenntnis des Tages, neben der Urologen-Testosteron-Frage war, dass gewiss nicht nur Hinterwäldler den Donald zurück beschworen haben.