Der Thread zur Partei

Die AfD bietet (noch) keine Lösungen, vielleicht ist sie ja dafür auch noch zu jung. Aber sie ist eine Alternative für konservative und rechts/wirtschaftsliberale Wähler, die auch in der CDU keine Heimat mehr finden, seitdem diese meint, die bessere SPD spielen zu müssen. Und die natürlich sämtliche rechtsradikale oder gar rechtsextreme Parteien verachten und mit Antisemitismus oder Ausländerfeindlichkeit gar nix am Hut haben. Strauß sagte mal, es dürfe keine Partei rechts neben der CDU geben. Und ja, damit hatte er verdammt recht. Das geht aber nicht, indem die CDU/CSU immer mehr nach links abdriftet.

Die AfD ist rechts der CDU/CSU, und nicht nur ein bisschen. Wer "sämtliche rechtsradikale oder gar rechtsextreme Parteien verachtet und mit Antisemitismus oder Ausländerfeindlichkeit gar nix am Hut" hat, darf nicht AfD wählen. Das wäre wie Regen verachten, aber nur im Gewitter spazieren zu gehen.

Ich halte einige Aussagen der AfD (und mehr als Aussagen sind es ja erstmal nicht) für vernünftig. Nur in einem Punkt bin ich grundsätzlich anderer Meinung, nämlich in Sachen Euro und EU. Ich möchte eher viele dafür tun, dass wir einen europäischen Bundesstaat bekommen und die Nationalstaaten verschwinden.

Noch ein Grund für dich, AfD nicht zu wählen. Die ganze Partei basiert auf der Ablehnung von Europäischer Union und Euro, und auf der Bedienung von dumpfen Verlustängsten.

Dennoch halte ich die Afd als konservative Alternative für wichtig, eben auch um den Einheitsbrei entgegenzuwirken. Bislang hat die FDP immer Gegengewicht in die richtige Richtung gespielt. Ob sie je wieder zu alter Stärke findet, weiss ich nicht. Wenn nun die AfD diese Rolle einnimmt, dass ist das sicherlich besser als ein Vakuum.

Rechtsaussen als Alternative für Liberal? Irgendwas in deinem politischen Weltbild ist ganz schön durcheinander...

Auch das sind nur billige Parolen. Nehmen wir das

- Flüchtlinge nicht ertrinken lassen

Natürlich lässt niemand Flüchtlinge ertrinken, das wäre nicht menschlich. Aber hinter der Parole steht doch "Alle aufnehmen". Und das ist wirklicher quatsch. Wir brauchen Einwanderungsquoten, die sich auch nach Qualifikation richten. Das Asylrecht greift ja sowieso.

Glaubst du im Ernst, daß eine Einwanderungsquote vor Flüchtlingen schützt? Wenn man etwas verbietet, schafft man es dadurch doch nicht ab (Mord ist auch verboten - kommt er deswegen nicht mehr vor?). Genausowenig, wie man sich vor einem Unfall schützt, indem man eine Versicherung abschließt (wobei die Versicherungen gern mit diesem Gefühl spielen). Eine Einwanderungsquote ist natürlich zusätzlich wünschenswert, gar keine Frage. Wobei man auch erstmal damit anfangen könnte, das vollkommen hirnrissige Arbeitsverbot für Asylanten/Flüchtlinge abzuschaffen. Aber wegen einer Einwanderungsquote würde nicht ein Flüchtling weniger kommen. Oder warum glaubst du, daß die USA die Grenze zu Mexiko dermassen verrammeln? Sicher nicht, weil es den USA an Einwanderungsquoten fehlt.
Daß die Rechten für eine Einwanderungsquote plädieren liegt ja nicht an ihrer Menschenfreundlichkeit, sondern ausschließlich daran daß sie dann eine Argumentationshilfe hätten, um gegen jeden anderen Ausländer/Asylanten/Flüchtling zu hetzen, der nicht den formalen Kriterien der "Quote" entspricht.
 
Die Zahlen der USA und der EU, bzw. Deutschland sind in keiner Weise vergleichbar.

Das ist die typische Reaktion, wenn einem der Vergleich nicht in den Kram passt. Meist gefolgt von Daten der einen Seite, ohne Vergleichsdaten der anderen Seite. Schau mer mal ob es hier anders ist:

Deutschland 2013:

21.000 Flüchtlinge ohne gültige Papiere leben in D. (ohne die Flüchtlinge die zunächst legal in D lebten und dann geblieben sind. Quelle Migrationsbericht)
100.000 - 400.000 irreguläre Migranten leben in D. (Quelle HH Weltwirtschaftsinstitut)
20.128 Asylanten stehen unter dem Schutz BAMF
dazu kommen noch 94.500 "geduldete" Personen.

...und das ist nur die Situation in Deutschland.

also nein, ist es nicht. Das macht die Argumentation einfacher, eine Seite kann man nicht vergleichen. Das ist wie der Unterschied zwischen einem Krokodil (je grüner desto schwimmts :rolleyes:).

Aber Vergleichsdaten findet man leicht. Zum Beispiel hier. Da liest man dann zum Beispiel, daß der Anteil an Immigranten in den USA traditionell ungefähr 14% entspricht. Zum Vergleich: in Deutschland sind es etwa 9%. Genauere Aufschlüsselungen findet man auch am angegebenen Ort, bzw. in zahllosen anderen Publikationen. Fazit: man kann EU/Deutschland und USA sehr gut vergleichen - nur schneidet D dann halt nicht so dramatisch ab wie es manchen gut in den Kram passen würde.

Und bitte: man sollte nicht so tun als wäre Deutschland das gelobte Land für Flüchtlinge, und alle wollte nur genau dort hin. Schon im europäischen Vergleich ist das Mumpitz, verglichen mit den USA sowieso.
 
Und bitte: man sollte nicht so tun als wäre Deutschland das gelobte Land für Flüchtlinge, und alle wollte nur genau dort hin. Schon im europäischen Vergleich ist das Mumpitz, verglichen mit den USA sowieso.

Das ist die typische Reaktion, wenn einem der Vergleich nicht in den Kram passt. Meist gefolgt von Daten der einen Seite, ohne Vergleichsdaten der anderen Seite. Schau mer mal ob es hier anders ist:
also nein, ist es nicht. Das macht die Argumentation einfacher, eine Seite kann man nicht vergleichen. Das ist wie der Unterschied zwischen einem Krokodil (je grüner desto schwimmts :rolleyes:).
Aber Vergleichsdaten findet man leicht. Zum Beispiel hier. Da liest man dann zum Beispiel, daß der Anteil an Immigranten in den USA traditionell ungefähr 14% entspricht. Zum Vergleich: in Deutschland sind es etwa 9%.

Kennst Du eigentlich den Unterschied zwischen Flüchtlingen - Asylanten - Migranten (Immigranten)?
Scheint mir auf den ersten Blick nicht so zu sein.

Leider ist es wie immer... Was nicht sein darf, ist nicht!
Wer hat denn etwas von gelobten Land für Flüchtlinge geschrieben?

Und nur kurz zur Klarstellung: Nach UNO-Definition (Stand 2010) ist der Prozentsatz der Immigranten in D 13% und in den USA 13%. (Luxemburg z.B 44% oder F 11%)

Und nur zum Verständnis...Die AFD ist für mich keine wählbare Partei! Die Hetze und das Vorgehen gegen diese Partei, erinnert mich aber sehr stark an den Umgang mit der Piratenpartei.
Wenn einem Inhaltlich nichts besseres gegen diese Partei einfällt, ist das schon erbärmlich.
 
Die AfD ist rechts der CDU/CSU, und nicht nur ein bisschen. Wer "sämtliche rechtsradikale oder gar rechtsextreme Parteien verachtet und mit Antisemitismus oder Ausländerfeindlichkeit gar nix am Hut" hat, darf nicht AfD wählen. Das wäre wie Regen verachten, aber nur im Gewitter spazieren zu gehen.

Nein, dem widerspreche ich vehement. Nach allem, was man im Parteiprogramm und von Aussagen der Partei kennt, ist sie meines Erachtens weit von rechtsradikalen oder gar rechtsextremen Positionen entfernt.
Sie ist mehr eine Partei, die sich zum Beispiel in Sachen Ausländer an Länder wie die Schweiz orientiert, sprich danach geht, ob ein Mensch nützlich oder unnütz für die Gesellschaft ist. Nützliche Menschen sind willkommen, kriminelle Ausländer, Armustflüchtlinge und "anatomische Bauern" nicht. Das bedeutet, Menschen werden eher bewertet, wie sie für die Gesellschaft eine Stütze sind und nicht, ob sie Ausländer sind oder nicht. Rechtsextreme wollen ganz plump Ausländer raus! schreien, egal, ob dieser integriert, ein Wissenschaftler oder ein rumänischer Krimineller ist. Die machen da null Unterschied. Die Position der AfD ist mir insofern sehr symphatisch. ich würde auch sofort 1 Mio gebildete Ausländer gegen 1 Mio deutscher Nichtsnutz-Prolls tauschen, glaube mir. Und das hat nun mal nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. Und nein, wir brauchen keine ungebildeten arbeitslosen Türken, Rumänen usw. Und wir brauchen auch definitiv keine Türkei in der EU. Aber auch das ist weder ausländerfeindlich noch extrem.

Rechtsaussen als Alternative für Liberal? Irgendwas in deinem politischen Weltbild ist ganz schön durcheinander...

Wie gerade beschrieben, die AfD ist eine konservative Partei, aber nicht rechtsextrem. Eher vielleicht äußerst wirtschaftsfreundlich, aber das war die FDP auch. Im Grunde könnte sich die AfD zu einer rechtsliberalen Partei entwickeln. Und genau das bleibt spanend. Wenn die AfD in diese Richtung geht, sprich in der Aussenpolitik, Wirtschaftspolitik und beim Thema Sicherheit "rechts" bzw. konservativ ist und bei den Bürgerrechten (Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, Datenschutz, generell auch hier weniger Staat) links oder liberal, dann wäre das genau meine Partei.

Aber ich gebe Dir recht, es besteht durchaus noch die Gefahr, dass die AfD ins unschöne rechtsradikale Bereiche abrutschen könnte. Und dann ist Schluss mit dem Verein, weil noch so einen rückwärtsgerichten Rechtsaussen-Verein braucht kein Mensch. Was wir aber brauchen, ist eine konservative Partei mit liberalem Touch. Etwas aus der Strauß-CSU, der Kohl-CDU und der FDP vor Westerwelle.

Glaubst du im Ernst, daß eine Einwanderungsquote vor Flüchtlingen schützt? ...Wobei man auch erstmal damit anfangen könnte, das vollkommen hirnrissige Arbeitsverbot für Asylanten/Flüchtlinge abzuschaffen. Aber wegen einer Einwanderungsquote würde nicht ein Flüchtling weniger kommen.

Nein, es würden vielleicht nicht weniger Flüchtlinge kommen, aber es hätten mehr Menschen die Chance und man könnte sich die Leute aussuchen. Und den Rest dann bitte sehr schnell wieder zurückschicken und vor allem Asylverfahren beschleunigen. Das Arbeitsverbot finde ich übrigens auch daneben.
 
also ich glaube ja, dass die AfD ursprünglich eine reine Zweckgemeinschaft ihrer Gründer ist, um mithilfe dummdreister Stammtischparolen ein paar Pöstchen im Europarat abzustauben, um es sich dort (finanziell gesehen) gutgehen zu lassen.
 
Daß die Rechten für eine Einwanderungsquote plädieren liegt ja nicht an ihrer Menschenfreundlichkeit, sondern ausschließlich daran daß sie dann eine Argumentationshilfe hätten, um gegen jeden anderen Ausländer/Asylanten/Flüchtling zu hetzen, der nicht den formalen Kriterien der "Quote" entspricht.
Aha, wer aus sachlichen Erwägungen für eine quantitative und qualitative Einwanderungsquote ist, der ist automatisch rechts und sucht eine Argumentationshilfe um "gegen jeden Ausländer zu hetzen, der nicht den Anforderungen entspricht". Ich glaube Deiner Weltsicht fehlen einige räumliche Dimensionen, so wird die Welt natürlich wieder zur Scheibe.
 
Fuer mich ist die Afd schon allein aufgrund sowas hier nicht waelbar...

http://www.spiegel.de/politik/deuts...enfang-bei-den-erzkonservativen-a-944205.html

Ich hab keinen Bock auf Zustaende/Ansichten wie in den 50ern...

Na, ja, siehe Deinen Artikel:

Doch langsam stößt die konservative Fraktion parteiintern auf Widerstand. Das Thema Homosexualität droht, einen neuen Grabenkrieg in der AfD zu entfachen. Denn mit etwas Verspätung konstituiert sich auch der liberale Flügel der Partei, bestehend vor allem aus früheren FDP-Mitgliedern.

Das ist genau das Thema, das spannend wird. Wohin entwickelt sich die AfD. Vielleicht sollten wirklich mehr Leute in die Partei eintreten um den liberalen Flügel zu stärken. Wäre in meinem Interesse.
 
Von "alle aufnehmen" kann keine Rede sein, wenn man sieht, dass 12 EU-Länder (inkl. Deutschland) im vergangenen Jahr zusammen 5000 Flüchtlinge aus Krisenregionen aufgenommen haben, die USA im gleichen Zeitraum die zehnfache Anzahl.

Alleine der Libanion und die Türkei, die beide zusammen nicht annähernd die Wirtschaftskraft Deutschlands haben, versorgen so gut es geht über zwei Millionen syrische Flüchtlinge.

Da wären hierzulande die "Begrüßungskomitees" schon längst mit Forken und brennenden Fackeln auf dem Weg zu den Grenzen...
 
Die AfD ist rechts der CDU/CSU, und nicht nur ein bisschen. Wer "sämtliche rechtsradikale oder gar rechtsextreme Parteien verachtet und mit Antisemitismus oder Ausländerfeindlichkeit gar nix am Hut" hat, darf nicht AfD wählen. Das wäre wie Regen verachten, aber nur im Gewitter spazieren zu gehen.

Welche Programmpunkte machen denn die AfD zu einer antisemitischen und ausländerfeindlichen Partei?
Dass sie ein Einwanderungsgesetz nach kanadischen Vorbild fordern?
Oder, dass sie für eine Arbeitserlaubnis für Asylbewerber sind?
 
Moin,

Ne, oder wurden jüdische Wissenschaftler und Ärzte verschont? Wäre mir sehr neu...

Du bringst da mal wieder in bewährter Manier zwei Dinge durcheinander. Die Juden wurden verfolgt, weil sie Juden waren.
Ich rede von so genannten Erbkranken etc.
 
Welche Programmpunkte machen denn die AfD zu einer antisemitischen und ausländerfeindlichen Partei?
Dass sie ein Einwanderungsgesetz nach kanadischen Vorbild fordern?
Oder, dass sie für eine Arbeitserlaubnis für Asylbewerber sind?
Ohne mit der AfD zu sympathisieren, denn grosse Teile ihres politischen Programms sehe ich - als überzeugter Liberaler - auch kritisch sollten sich, diejenigen, die der AfD stumpfe Ausländerfeindlichkeit nachsagen wenigstens mal deren politische Leitlinien ansehen. Dort jeißt es zum Thema Ausländer wörtlich:

15.

Weil wir uns der Rechtsstaatlichkeit verpflichtet fühlen, muss dieEinwanderungspolitik nach klaren Kriterien gesetzlich geordnet werden, z.. B. in Anlehnung an entsprechende Kriterien wie in Australien oder Kanada. Entscheidend sind Sprachkenntnisse, Ausbildung, berufliches Wissen und die Erfordernisse des deutschen Arbeitsmarktes. Eine Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme - auch aus Ländern der EU -lehnt die AfD strikt ab.

Politisch Verfolgten im Sinne des Grundgesetzes ist Asyl zu gewähren. Als Gäste des Landes sollen Asylanten würdig behandelt und als Mitmenschen akzeptiert werden, wozu auch das Recht gehört, ihr Auskommen selbst erarbeiten zu dürfen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Aus Gründen der Humanität ist es eine Pflicht, Kriegsflüchtlingen bei uns oder ananderen sicheren Aufenthaltsorten mit Unterkünften und dem notwendigen Lebensunterhalt beizustehen.

Ich gestehe gern, ich kann daran nichts Ausländerfeindliches erkennen.
 
Natürlich wurden sie nicht verschont.
Nach damaliger Definition waren Juden Schädlinge und somit mehr als nur unnütz für die Gesellschaft..
 
Also die AfD mit Hitler oder der Nazi Ideologie zu vergleichen geht doch arg weit.
 
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