Welche Unternehmer bewundert ihr?

@lulesi - ist mir schon klar, wollte aber hier keinen so überfordern, mir ging es mehr darum das ein AN eigentlich sein Gesamtbrutto betrachten muss, denn einen AG-Anteil gibt es so nicht. Ist wie die "Mehrwertsteuer" einfach eine bekloppte Beschriftung für....

Die Zeiten von "Ausbeutung" sind schon länger vorbei, zur Zeit herrscht noch ein AN Markt. Damit meine ich nicht zwangsläufig das man nun utopisch mehr Geld verlangen kann aber ich kenne keinen AG mit mehr als 6-7 AN der Mindestlohn bezahlt, selbst wenn die Tätigkeit dies hergeben würde. Man hat Probleme Fachkräfte zu finden die arbeiten wollen und diese bekommen dann über Tarif und gerne auch neben Zusatzleistung (ja die kann AG steuerlich....) für Sonderdienste ein paar Scheine schwarz oben drauf. Aber selbst da ist die Arbeitswilligkeit mittlerweile...

zu Marx, da sollte man doch in den Aktienmarkt mal einsteigen, eigentlich schon eine sehr sozialistische Idee, eben nur besser als unsere VEB damals
 
Marx war letztendlich auch nur ein Theoretiker und kein Unternehmer. Seine Theorie war also eher Wunschdenken.
Soweit ich das verstanden habe wurde auch er durch Thomas Morus "Utopia" beeinflusst, was ich auch mal lesen wollte. Die Analyse war aber trotzdem wichtig, damit eine Arbeiterbewegung entstehen konnte, die für ihre Rechte eintritt. Sonst hätten wir immer noch 16-Stunden Tage, ohne Pause oder Urlaub. D

ie Debatte ob wir zu wenig arbeiten ist ja momentan wieder brandaktuell. Marx hatte es "Kampf um den Normalarbeitstag" genannt. In dem Punkt hat er schon sehr weit gedacht und ist in manchen Dingen durchaus noch lesenswert.

Was daraus gemacht wurde ist eine andere Geschichte. Es gab in seinem Namen wirkliche Verbrechen.
 
Dennoch ist es halt bei Dir in Richtung des Jammerns auf hohem Niveau. Ausgehen von der Erwartung, dass der AG diese Schwankungen aufzufangen vermag, und auch dafür zu verpflichten sei.. und ja so gut aufgestellt sein müsse um dies zu leisten.
tja - und da sieht man, wie individuell das ist. Es kann ja hier niemand beurteilen, ob es wirklich berechtigt ist, in deinem Fall von "Ausbeutung" zu sprechen - auch wenn du das so empfinden magst.
Tja, und da sehen wir wieder das Problem. Ein AG der nicht mal die Inflation ausgleicht macht praktisch jedes Jahr eine Lohnkürzung seiner Mitarbeiter und hier dann nicht von Ausbeutung zu sprechen empfinde ich als Strange. Und da sind wir wieder, was wollen wir unter Ausbeutung verstehen? Auf der einen Seite wird mir hier widersprochen wenn ich sage, jeder erfolgreiche Unternehmer ist auch ein Ausbeuter, auf der anderen Seite wird hier um den heißen Brei geredet wenn ich frage was wir unter Ausbeutung verstehen wollen. Mehr noch, es wird hier sogar behauptet wir müssen Ausbeutung nicht definieren, das wäre ja irrelevant. Sehe ich auf jeden Fall anders.
 
Ist aber auch eine Frage des aktuellen Gehaltes. Mein erster Job in der Repro… 20 Überstunden gingen vertraglich monatlich an den Arbeitgeber, ohne Ausgleich. Kein Telefon, kein Empfang, Internet nur in der Mittagspause und je nach Saison über 230h bei knapp 1.400€ netto und 2,5-3h Fahrtzeit, Urlaubssperren während der Saison. Der Chef hatte ne G-Klasse, Cayenne, Spider F430, Villen…
 
Auf der einen Seite wird mir hier widersprochen wenn ich sage, jeder erfolgreiche Unternehmer ist auch ein Ausbeuter, auf der anderen Seite wird hier um den heißen Brei geredet wenn ich frage was wir unter Ausbeutung verstehen wollen.
Da Du mich ja mit zitierst, denke ich du hast meinen Ansatz falsch verstanden oder überbewertet.
Wenn die Gewinne weiter wachsen und nicht geteilt wird, gebe ich Dir Recht.

Wenn dies aber nicht der Fall ist, oder Geschäfte schlechter ausgehen ( weil ja das Unternehmen auch der Inflation unterworfen ist, Projekte sich nicht so auszahlen usw.) dann ist halt die Frage für die Gesamtsituation, inwieweit dann der AN legitimiert ist, dennoch auf volle Kompensation der Inflation zu bestehen. Wenn dies natürlich auch sein zurechtes Interessefür seine Bedürfnisse ist.

Ich denke da auch an kleinere Betriebe, wo es ja Fälle gab - z B. per Mehrarbeit oder gar Überstundenaufschlagsverzicht um ein Unternehmen auch als AN wieder mit aus Schräglage auf die Spur zu bringen. Das sind ja auch reale Vorkommnisse, nicht selten.

Unerträglich ist natürlich und grosses Spannungsthema, wenn die Geschäftsführung wie zB. bei VW auf verschiedenen Schauplätzen mehr als geloost hat.. und nun letzlich nur die AN die Malaise ausbaden sollen.
 
Aber erkläre doch bitte mal, wie "Reise nach Jerusalem" (das Spiel ist doch bekannt, oder?) dMn ohne Verlierer funktionieren soll 8-)
Das Spiel hat doch wenig mit der (sozialen) Marktwirtschaft zu tun und ist meiner Meinung nach keine gute Metapher.

Jeder Handel hat normalerweise 2 Gewinner, den Verkäufer und den Käufer.
 
Da Du mich ja mit zitierst, denke ich du hast meinen Ansatz falsch verstanden oder überbewertet.
Mein Post erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sollte nur zeigen wie wichtig die Definition von Ausbeutung ist. Deine Reaktion darauf zeigt das ja auch, dass das wichtig ist. Die Sache mit der Inflation ist ja nur ein Beispiel, ich will das gar nicht weiter verfolgen.
Ist aber auch eine Frage des aktuellen Gehaltes. Mein erster Job in der Repro… 20 Überstunden gingen vertraglich monatlich an den Arbeitgeber, ohne Ausgleich. Kein Telefon, kein Empfang, Internet nur in der Mittagspause und je nach Saison über 230h bei knapp 1.400€ netto und 2,5-3h Fahrtzeit, Urlaubssperren während der Saison. Der Chef hatte ne G-Klasse, Cayenne, Spider F430, Villen…
Und du würdest es jetzt nicht als Ausbeutung bezeichnen wollen?
 
Na das würde ich nochmla hinterfragen. Es gibt viele Dinge die mit nur gekauft werden weil sie eben teuer sind und daher vermeintlich wertvoll.
Das ist richtig, allerdings hatte ich in meinem Beitrag eher nicht diverse hochpreisige Luxusartikel gemeint, sondern eher die typischen Verbrauchsgüter wie Lebensmittel, Kraftstoff fürs Auto, usw. , halt Dinge, die man im alltäglichen Leben braucht/verbraucht. Da wird JEDER!! von uns, wenn er ehrlich zu sich selbst ist, immer versuchen, so günsrig wie nur eben möglich einzukaufen. Keiner hat etwas zu verschenken bzw. möchte etwas verschenken, auch ein AG nicht.

Wo die aber alle immer herausragend gut sind, ist ihr eigenes Schäflein ( oder besser eine riesige Herde davon) ins Trockene zu bringen.
Für die geht die Nummer immer gut aus, immer...wenn sie sich nicht zu dumm angestellt haben.
Das sehe ich genau so. Der kleine Mann wird gekündigt oder abgemahnt, diese Leute bekommen jedoch noch fette Abfindungen für den Mist, den sie fabriziert haben und dürfen dann gehen, schließen die Türe hinter sich, machen dann irgendwo anders eine andere Türe auf und machen dort munter weiter das gleiche. In der Politik ist es doch nicht anders.
 
Und genau deshalb sollte man mal klären, was man unter Ausbeutung versteht denn ich bin mir sicher, wir alle verstehen das etwas anders.
Aber das ist genau das „Dilemma „ - weil jeder etwas anderes darunter versteht, wirst Du es nicht klären.
Du bist doch lange genug dabei um zu wissen wie die Diskussion bis Thread-Schließung verläuft ….
 
Warren Buffett hat einmal sinngemäß geäußert, daß ein Krieg der Reichen gegen die Armen tobt. Seine Klasse würde diesen Krieg bedauerlicherweise gewinnen. Aufgrund dieser Stellungnahme hat er sich meinen Respekt verdient.
Im übrigen ist soziale Marktwirtschaft ein Antagonismus. Das sind zwei unterschiedliche, unvereinbare Pole.
Außerdem fehlt mir in der Debatte der Hinweis darauf, daß Unternehmen von Managern geführt werden, zumindest ab einer (kritischen) Größe.
 
Warren Buffett hat einmal sinngemäß geäußert, daß ein Krieg der Reichen gegen die Armen tobt. Seine Klasse würde diesen Krieg bedauerlicherweise gewinnen. Aufgrund dieser Stellungnahme hat er sich meinen Respekt verdient.
Das ist doch Klasse.
Arbeitgeber/Unternehmer sagt, dass ein Krieg zwischen AG und AN herrscht und bedauerlicherweise AG gewinnen werden und schon zollt man Respekt.
Werde ich mal bei meinem nächsten Townhall ausprobieren - Freue mich auf "den Respekt"!
 
In dem Zusammenhang würde mir eher Bill Gates und die Bill Gates Foundation einfallen.
Der verkündigt nicht, dass er leider mit den Reichen gewinnen wird, sondern dass er über die nächsten 20 Jahre 200 Millarden Dollar an die Stiftung gibt.
Und ja, ich weiß, dass da auch nicht alles Gold ist was glänzt und nicht ganz unumstritten ist
Und nein, damit meine ich nicht die COVID-Schwurbler
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bewundere Unternehmer, denen bewusst ist, wer deren Gewinn erwirtschaftet. Werfe hier einmal Robert Bosch in den Ring. Der hat als einer der ersten den 8 Stunden Tag eingeführt. Theodor Heuss hat eine lesenswerte Biografie über Bosch geschrieben.
Dann fallen mir noch einige Unternehmer ein, die für ihre Arbeiterschaft ganze Wohnsiedlungen erstellt und für extrem günstig vermietet haben.
Allein in der Kleinstadt Wedel gab/gibt es drei solcher Siedlungen.
 
Dann fallen mir noch einige Unternehmer ein, die für ihre Arbeiterschaft ganze Wohnsiedlungen erstellt und für extrem günstig vermietet haben.
Bertelsmann hat in Gütersloh ungefähr nach dem Motto agiert. Dumm nur, daß die Genußscheine für die Belegschaft keinerlei Mitbestimmung beinhalten.
Reinhard Mohn war einer der Initiatoren für das Weltwirtschaftsforum in Davos.
Alles in allem Schaulaufen vom Feinsten – oder doch vom Gröbsten?
 
Ist es nicht schön wie die beiden "Vorzeige-Unternehmer" nun nach kürzester Zeit von beinahe grenzenloser Begeisterung füreinander
nun direkt ins Hauen & Stechen im Schlammbald der Feindseligkeit gelandet sind?

Der mächtigste Mann der Welt und der reichste Mann der Welt entpuppen sich immer wieder als egomanische Psychopathen.
Und Schuld daran sind alle anderen..immer gewesen..nie man selber. So ists recht.
 
Arbeitgeber/Unternehmer sagt, dass ein Krieg zwischen AG und AN herrscht und bedauerlicherweise AG gewinnen werden und schon zollt man Respekt.
Da gibt es halt auch andere Kaliber. Lloyd Blankfein z.B., der von "göttlicher Mission" schwafelte. Oder ein Top-Manager, der davon sprach, seinem Konkurrenten das Herz aus der Brust zu reissen. Gemessen daran ist Buffett ein Mensch. Die anderen Genannten haben diese Bezeichnung nicht ansatzweise verdient.

Die freie Assoziation der Produzenten, von der Marx schrieb, ist aktuell ein Traum. Dennoch ist sie die einzig vorstellbare Alternative zu "Unternehmern, die ich bewundere".
 
Habe nur die erste Seite gelesen … die allermeisten stellen die Belegschaft in den Vordergrund … „ich bewundere Unternehmer, die ihre Belegschaft sozial und gut und bla bla behandeln … die dann der Belegschaft ihr Vermögen übertragen, hahaha, Leute, was für ein sozialistischer Unsinn!
Ein Unternehmer ist IN ERSTER LINIE seinen KUNDEN verpflichtet. Ein Unternehmer gründet ein Unternehmen, um Kundenwünsche zu erfüllen, und nicht um Arbeitsplätze zu schaffen oder diese gut zu bezahlen …:mad:
Dass der Unternehmer, um eben seine Kundschaft glücklich zu machen und ein gutes Produkt oder Dienstleistung zu liefern, auch gute Mitarbeiter braucht und sie auch entsprechend bezahlen soll, dass ist eine Folge davon! Also, die größte Sorge eines Unternehmers sollte seinen KUNDEN gelten, und nicht seiner Belegschaft. Vor der Belegschaft kommen sogar noch seine Teilhaber, Partner und Kapitalgeber. Also, die Reihenfolge ist: 1. Kunden, 2. Teilhaber/Kapitalgeber, 3. Mitarbeiter.

So funktioniert das, Leute, was viele hier schreiben ist völlig weltfremd, Sozialismus halt.

Welche Unternehmer ich bewundere? Z.B. jenen Weihnachtsbaumverkäufer vor vielen Jahren, den ich mit meinem 4-järigen Sohn viel zu spät aufsuchte, erst am Heiligabend, der Gottseidank noch die Stellung hielt, der mir sagte, er sei nur dageblieben, damit auch der Verpeilteste —also ich— einen Weihnachtsbaum bekäme und der mir den Baum sogar SCHENKTE, er wollte keine Kohle. Auf dem Heimweg, ich schleppe den Baum, mein 4-jähriger Sohn sehr erleichtert: „Buff, Papa, ich dachte schon, wir kriegen dieses Jahr keinen Weihnachtsbaum mehr“.
Dann bewundere ich Unternehmer, die für Ihr Produkt brennen und voller Leidenschaft Perfektion (für ihre Kunden!) anstreben. Da fällt der große Steve darunter, aber auch der kleine Schreiner, der Restaurantbetreiber, der Täschner, der Metzger, der Fischhändler, der Kneipier oder mein Vollkornbäcker …
 
Dachte eigentlich es geht hier darum welche Unternehmer man bewundert und wofür..und nicht wie die meissten so ticken.
Das man seine Kunden schätzen sollte ist wohl ein Selbstverständlichkeit und Geschäftsgrundlage überhaupt, was sonst.

Aber auch da gefallen mir Leute die eine Haltung haben und eben nicht jedes dahergelaufene A-loch oder Grossmaul bedingungslos bedienen sondern auch da sich die Freiheit nehmen - "Auf dich (Depp) kann ich als Kunden verzichten..Tschüss." oder so ähnlich
 
Meinen Trauzeugen! Ich konnte hier live erleben, wie er sich in das unternehmerische Risiko gewagt hat mit drei Kollegen zusammen. Und heute haben sie 25 Mitarbeiter und ein wirklich interessantes Unternehmen aufgebaut, das im Umfeld kritischer Infrastruktur im Bereich Energie etwas Neues geschaffen hat. Dazu brauchte es eine gute Idee, gute Leute und Durchhaltevermögen.
Insbesondere bewundere ich daran die Zähigkeit und den Mut.

Ich kann auch dieses ganze Gelaber um „Start-Ups“ und so Veranstaltungen wie „Bits&Pretzels“ oder OMR nicht mehr hören. Das ist für mich Bullshit-Bingo und da wird das Gründen zum Selbstzweck der Vermögenshebelung. Volkswirtschaftlich ist das aber meistens hochgradig fragwürdig bis schädlich, auch was für Arbeitsplätze da oftmals entstehen und unter welchen Bedingungen.

Es sind die stillen und lautlosen Unternehmer, die oftmals nachhaltiger und solider unterwegs sind. All diese bewundere ich und ärgere mich, den Absprung nicht selbst geschafft zu haben.
 
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