Wer sich ernsthaft dafür interessiert, findet haufenweise Literatur dazu. Hier im Forum war das auch schon häufig Thema, denn die notorischen Skeptiker holen diese beiden Argumente immer wieder hervor – egal, wie häufig sie auf die Möglichkeiten hingewiesen wurden, diese Probleme zu lösen.
Dass dies nicht mit dem Umlegen eines Schalters geht, ist klar. Und dass unser noch existierendes Energieversorgungssystem nach wie vor strukturell auf konventionelle Großkraftwerke ausgelegt ist, auch. Wer die Debatten der letzten zwei Jahrzehnte verfolgt hat, kennt auch deren Verfechter und ihre Verbündeten in den Parteien und Regierungen. Diese Strukturen endlich zu ändern wäre vordringlich. Dass die Angestellten eines Konzerns, der mit eben solche Kraftwerken sein Geld verdient, dies nicht wollen, ist nachvollziehbar.
Ein anders Thema in diesem Zusammenhang wäre die grundsätzliche Frage nach der Notwendigkeit unseres immens hohen Energieverbrauches. Wer die nicht stellt, wird mit immer höherem Energiebarf rechnen müssen. Denn da gibt es auch die Effizienzfalle: Wenn ich den Verbrauch eines Gerätes mindern kann, kann ich ja mehr Geräte betreiben.
Diesen Effekt sehen wir, um auf das Thema dieses Threads zurückzukommen, auch beim Auto: Die Fortschritte in der Motorentechnik werden wieder zunichte gemacht durch immer stärkere Motoren und grössere Karossen, wie den SUV. Im Ergebnis steigt der durchschnittliche Ausstoß von Abgasen pro Personenkilometer.
Die Befürworter der konventionellen Energieversorgung sind meistens dieselben wie die Gegner eines Tempolimits. Sie sehen nicht ein, dass der fortschreitende Klimawandel eine Änderung unseres Konsumverhaltens, auch beim Energieverbrauch zwingt. Auf ihre Privilegien und ihren im Vergleich zum grössten Teil der Weltbevölkerung hohen Lebensstandard möchten sie nicht verzichten. Die Solaranlage auf dem Dach muss als Beleg für einen klimafreundlichen Lebenswandel reichen. Und weil man die hat, darf man natürlich auch einfach nur zum Golfen in den Süden fliegen und mit einer allradgetriebenen Schrankwand ins Büro oder das Kind zur Schule fahren.
Letztlich geht es bei diesen Diskussionen nicht darum, Lösungen zu finden. Sondern darum, den eigenen Energieverbrauch mit angeblichen Notwendigkeiten zu verteidigen. Und wenn das nicht klappt, wird der Moralistenvorwurf und "ihr wollt alles verbieten, unsere Freiheiten einschränken!" rausgeholt. Das geht auch da, wo alle Argumente ausgegangen sind.