Gesellschaft Sind hier Freimaurer unter uns?

Freimaurer sollten mal die "Dialektik der Aufklärung" von Adorno lesen.

Nee, war nur ein Witz.

Ich kenne keine Freimaurer, allerdings habe ich mich schon seit längerem für diese Organisation/en interessiert. Ich denke, dass Freimaurerei im oberflächlichen Sinne, ihren Mitgliedern eine Art Befriedigung gibt, an etwas Großem beteiligt zu sein. Dazu kommen, für Menschen aller Kulturen und Religionen wichtige Symbolik und Riten, Geheimwissen, Mystik etc.
Ich war bis jetzt immer der Meinung, dass die französische Revolution eine sehr starke Christenverfolgung mit sich gebracht hat, unter anderem auch durch Freimaurer iniziiert. Macht nichts, die bösen christen darf man verfolgen (IRONIE). Nun, ich sehe wenig Sinn in diesen Logen, wobei ich auch denke, dass gerade das Aufklärerische Element des Freimaurertums sich schon längst gegen eben diese hätte drehen sollen. Somit empfinde ich Freimaurertum als entweder paradox oder anachronistisch. Des Weiteren stört mich der Gedanke des "Geheimen", welches, nicht ohne Hilfe unserer Illustrierten, Fernsehsendungen, die Freimaurerei mit einer Art mystischem Schleier umgibt. Für mich ist das ganze, in dem Sinne, Nonsens.

Aber, die guten Menschen, die sich für Gerechtigkeit und Freiheit engagieren, respektiere ich. Falls es Freimaurer gibt, die dem entsprechen, so respektiere ich solche als Einzelne, nicht aber weil sie Freimaurer sind.

EDIT: Übrigens, gehörte der von mir in der Signatur zitierte Philosoph J.G. Fichte zu den Freimaurern. Seine Metaphysik ist heute zwar nicht mehr aktuell, des weiteren geht er oft unter Hegel verloren, jedoch hat er vieles, zumal was das menschliche Streben nach Liebe und Seeligkeit angeht sehr trefflich formuliert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also edel, gutmütig und menschenfreundlich zu sein kann man nur im Alltag beweisen und es muss einem im Blut liegen. Eine Loge sollte dazu nicht notwendig sein. Ich glaube eher dass es Leute deshalb in Logen zieht, weil sie dort einen Rahmen und Halt sowie "Gleichgesinnte" finden. Geheime Riten wirken zudem anziehend und bindend und haben irgendwie etwas Faszinierendes - zumindest für manche Personen.

Deshalb scheint es in den Logen ja auch Leute zu geben die dort eigentlich nicht hingehören.

So wie der eine lieber alleine wandert und dabei die Ruhe sucht, zieht es denn anderen in einen Wanderverein.

Oder werden in den FM-Logen die eigenen Prinzipien auch gelehrt und vertieft um sich zu "verbessern"? Ich dachte die Prinzipien müssen erfüllt sein, um das Recht auf Mitgliedschaft zu erwerben.
 
Allen die sich für das Thema noch weiter ineressieren, empfehle ich diese Lektüre:

- der verlinkte Text enthielt grobe Unwahrheiten, ich entschuldige mich bei den Lesern -


Ich weiss nicht inwieweit dieses Schreiben der Wahrheit entspricht, ich bin zufällig beim Googlen draufgestoßen. Es scheint mir aber recht ehrlich zu sein. Grosso Modo, geht es dabei (soweit wie ich bis jetzt gelesen habe) darum, zu zeigen, wie Freimaurer sich gegenseitig in die Tasche arbeiten und/oder mit Doppelmitgliedschaften in anderen Logenorganisationen, diskrete Gesellschaftsmanipulation betreiben, und sogar, gegen ihre eigene Überzeugung, sehr wohl politisch aktiv sind. Ich hoffe ich bin nicht auf eine Verschwörungstheorie gestoßen. Jedenfalls scheint es mir als kenne der Autor die von ihm bezeichneten Personen teilweise selber und gibt auch einige Quellen an. Nunja. Jeder nehme es wie er wolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Gott, das zu lesen tut weh. Noch so ein Weltverschwörer.
Ich lese ja gerne über so was, aber dann sollte es wenigstens gut geschrieben sein …
 
Intressant ist weniger der Autor selbst, sondern die von ihm zusammengetragene Liste von Zitaten.

Man sollte jedenfalls jedem Thema ambivalent gegenüber stehen und immer wachsam sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Harrobbed schrieb:
Intressant ist weniger der Autor selbst, sondern die von ihm zusammengetragene Liste von Zitaten.

Man sollte jedenfalls jedem Thema ambivalent gegenüber stehen.


Bei selbem Autor findet sich auch folgendes Zitat:
"Wir stellen fest, dass der Holocaust das Werk der Freimaurerei, auch der jüdischen, war. War es ein Werk, das auf das blinde Schicksal zurückgeht und von der Sekte unabsichtlich vollendet wurde?"

Wie würdest du diese Aussage einschätzen?
 
elroy schrieb:
Bei selbem Autor findet sich auch folgendes Zitat:
"Wir stellen fest, dass der Holocaust das Werk der Freimaurerei, auch der jüdischen, war. War es ein Werk, das auf das blinde Schicksal zurückgeht und von der Sekte unabsichtlich vollendet wurde?"

Wie würdest du diese Aussage einschätzen?


Krass.. irgendwie scheint der Mensch dann doch realitätsfremd zu sein. Er hat wahrscheinlich eine zu hohe Dosis abbekommen.
Aber, bedeutet das, dass alles was in dem Text zitiert wird unbedingt schlecht ist? Ich weiss nicht, irgendwie bereue ich es den Text gefunden und gepostet zu haben.
 
Harrobbed schrieb:
Ich weiss nicht, irgendwie bereue ich es den Text gefunden und gepostet zu haben.

Ja, du hättest es vielleicht lesen sollen.
Ich habe nach ein paar Dutzend Seiten aufgehört, weil es schlicht weg blöd war.
Meine *Lieblingsüberschrift* eines Kapitels:
Hitler, Himmler, Schacht, Canaris, Gehlen - faschistische und liberale Logenbrüder auf dem Weg zur Weltherrschaft :confused:
Edit: *Lieblingsüberschrift* – da musste ich wenigstens Sternchen hinzufügen, damit das nicht missverstanden wird …
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gut, dann lassts mal lieber mit dem Text.

Ich hoffe unser Freimaurerkollege ist mir nicht wütend.
 
Unter den zitierten findet sich auch ein gewisser "Jan van Helsing". Allein dieser Name ist der Beweis für einen Griff in die Jauchegrube. Ich habe nach einem entsprechenden Namen gesucht, aber mit diesem einen ist für mich alles klar. Das ist Nazi-Esoterik vom Feinsten und eine beliebte Quelle für Hardcore-Verschwörungstheoretiker.
 
Danke elroy. Ich habe wieder was dazugelernt. Ich muss zugeben, dass diese Art von Verschwörungstheorie mir bis jetzt gänzlich unbekannt war.

Es wundert mich eigentlich, dass es mir selber nicht aufgefallen ist. Normalerweise halte ich nichts von Verschwörungstheorien. Das Ganze klang einigermaßen sachlich. Ich glaube ich werde mich mal bei meiner Uni informieren, das scheint mir eine bessere Quelle zu sein als das Internet.


So, den Link habe ich weggenommen. Jetzt bitte wieder zum Thema!
 
Zuletzt bearbeitet:
wegus schrieb:
(..)Wir leben offenbar wirklich in anderen Welten.
allerdings :)
Ich laß Dir Deine, laß Du mir meine.(..)
gerne. ich lade dich aber in die meine herzlich ein :)
hier ist ein kleiner ausschnitt :p:

my_world.png


rob
 
crab schrieb:
Also edel, gutmütig und menschenfreundlich zu sein kann man nur im Alltag beweisen und es muss einem im Blut liegen. Eine Loge sollte dazu nicht notwendig sein. Ich glaube eher dass es Leute deshalb in Logen zieht, weil sie dort einen Rahmen und Halt sowie "Gleichgesinnte" finden. Geheime Riten wirken zudem anziehend und bindend und haben irgendwie etwas Faszinierendes - zumindest für manche Personen.

Deshalb scheint es in den Logen ja auch Leute zu geben die dort eigentlich nicht hingehören.

So wie der eine lieber alleine wandert und dabei die Ruhe sucht, zieht es denn anderen in einen Wanderverein.

Oder werden in den FM-Logen die eigenen Prinzipien auch gelehrt und vertieft um sich zu "verbessern"? Ich dachte die Prinzipien müssen erfüllt sein, um das Recht auf Mitgliedschaft zu erwerben.

Natürlich kann man auch ohne Loge ethische Prinzipien verfolgen. Wär ja auch schlimm, wenn nicht. Warum die Logen allerdings dafür nicht "sein sollten" erschließt sich mir nicht.
Ein Recht auf Mitgliedschaft existiert nicht. Die Zugangsbedingungen sind recht lapidar darin definiert, dass nur freie Männer von gutem Ruf Mitglied werden können. Das bedeutet: Keine Vorstrafen (kann, muß nicht), das Neumitglied sollte seine Beiträge zahlen können, bestimmte Berufszugehörigkeiten können einen Hinderungsgrund darstellen (Bordellbetreiber hätten es wahrscheinlich schwer)...

Übrigens: Fichte war Freimaurer, er hat eine Menge Texte zum Thema verfasst.
 
Der Betreiber der Seite Luebeck-kunterbund ist übrigens in Lübeck und Umgebung als praktizierender Paranoider bestens bekannt. Die Lübecker Brüder zucken nur mit den Schultern, wenn sie darauf angesprochen werden.
 
Ich verbinde "Ritual" immer mit Esoterik.
Widersprechen nicht Rituale einem wissenschaftlich orientierten Weltbild, welches ich dem Großteil der Brüder unterstelle?

Edit: Oder stellen vielleicht, extrem platt ausgedrückt, Rituale eine Merkhilfe für Prinzipien der FM dar. Man kann ja ein abstraktes Prinzip mitunter schwer fassen. Hat man da nicht einen Ansatzpunkt, für eine Wissensrepresentation?
 
Zuletzt bearbeitet:
warum haben Rituale zwangslauefig etwas mit Esoterik zu tun? Bereits unser Haendeschuettlen zur Begruessung ist streng genommen ein Ritual.
 
Streng genommen hast Du recht. Aber nur streng genommen. Du würdest ja vermutich auch dem Abendmahl/Kommunion eine andere Ebene zubilligen, als dem Hände schütteln, oder?
 
es gibt ja nicht nur religioese Rituale sondern auch Interaktionsrituale. Dazu gehoert z.B. die Begruessung oder das Rauchen einer Friedenspfeife oder ein Gastgeschenk. Es gibt auch zyklische Rituale wie zum Beispiel das Erntedankfest. Auch wissenschafltich orientierte Menschen sind Christen und feiern das. Das schliesst sich doch nicht gegenseitig aus.
 
Verzeiht mir meine mangelhafte sprachliche Präzision. Hier eine neue Iteration:
Gibt es empirische Entsprechungen für die bei den FM praktizierten Rituale? Welchen Zweck verfolgen sie?
 
Zurück
Oben Unten