Gesellschaft Sind hier Freimaurer unter uns?

mastermason schrieb:
(..)Die FM baut auf der Erkenntnis auf, dass nichts einen Menschen verändern kann außer er selbst Kraft seiner Vernunft.(..)
nicht der vernunft, sondern des willen. ohne den willen ist die vernunft eine stoffpuppe.
rob
 
gester schrieb:
echt? das bringt ein völlig neues bild in die szenerie :pthis is the battle of (n)evermore ;)
rob

Sag mal, denkst Du, dass man das Zeug, welches Du hier absonderst, ernst nehmen sollte? Ich habe keine Lust, mich bei jedem Seitenthema dieses Threads mit Deiner Fundamentalopposition zu beschäftigen.

Kannst Du nicht woanders spielen gehen?
 
Ich find's auch nervig, Rob.
Auch wenn ich selbst hier so gut wie nichts beitrage, finde ich den Thread sehr interessant und lese mit.

Mastermason, halte durch. Ich bin kein Freimauerer, werde auch nie einer werden, aber finde deine Geduld, mit der du hier auch auf unqualifiziertes Geblöke eingehst, beachtlich.
 
spoege schrieb:
(...) aber finde deine Geduld, mit der du hier auch auf unqualifiziertes Geblöke eingehst, beachtlich.

Das lernt man, weil man mit den immergleichen Vorurteilen - und das ständig - umgehen muß. Aber das ist kein Problem für mich, ich finde das Thema ja auch spannend. Auf die Art muß ich mich mit Dingen auseinandersetzen, die sonst für mich selbstverständlich sind.
 
mastermason schrieb:
Sag mal, denkst Du, dass man das Zeug, welches Du hier absonderst, ernst nehmen sollte? Ich habe keine Lust, mich bei jedem Seitenthema dieses Threads mit Deiner Fundamentalopposition zu beschäftigen.

Kannst Du nicht woanders spielen gehen?
1. ruhig blut. du bist hier in einer bar, nicht in einem wissenschaftlichen forum über freimaurerei.

2. aha, fundamentalopposition? ;) du hast von meiner position keine ahnung, aber wenn du dich in einer bardiskussion auf alles einlassen willst, dann bitte. dir fehlt offensichtlich an lockerheit, wie ich sehe.
rob
 
mastermason schrieb:
Übrigens: Fichte war Freimaurer, er hat eine Menge Texte zum Thema verfasst.


Sagte ich ja.

Ich hätte eine Frage. Ist die Freimaurerei immer noch im Geist der Aufklärung im Sinne von einer entmystifizierung der Welt? Denn Aufklärung bedeutet ja in einem gewissen Sinn, "Entmystifizierung". Wenn dies so wäre, wäre dann die sogenannte esoterische Seite innnerhalb des Freimaurertums nicht schon seit längerem, eben diesem aufklärerischen Element der Entmystifizierung zum Opfer gefallen?

Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann empfinde ich in der Freimaurerei einen Anachronismus.
 
Harrobbed schrieb:
Sagte ich ja.

Ich hätte eine Frage. Ist die Freimaurerei immer noch im Geist der Aufklärung im Sinne von einer entmystifizierung der Welt? Denn Aufklärung bedeutet ja in einem gewissen Sinn, "Entmystifizierung". Wenn dies so wäre, wäre dann die sogenannte esoterische Seite innnerhalb des Freimaurertums nicht schon seit längerem, eben diesem aufklärerischen Element der Entmystifizierung zum Opfer gefallen?

Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann empfinde ich in der Freimaurerei einen Anachronismus.

Anachronismus oder Widersprüchlichkeit sehe ich eigentlich nicht. Die fm Arbeit umfasst wohl die Ausrichtung des Lebens nach dem Sittengesetz und fußt auf der Vernunft, kann aber gleichzeitig ihre Abkunft aus den christlichen Bauhütten und viele andere Einflüsse nicht leugnen. Rosenkreutzertum, Alchemie und andere "mystische" Strömungen haben durchaus ihre Spuren hinterlassen.

Ich finde den Kantsatz "Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir" da treffend: Beides, Unfassliches und Ratio, haben in dieser Gedankenwelt ihren Platz. Und schließlich haben wir – zumindest glaube ich das – in den Jahrhunderten seit der Aufklärung erkannt, dass eine völlig entmystifizierte Welt, die auf reiner Ratio fußt, unfassbar langweilig ist. ;)
 
mastermason schrieb:
Und schließlich haben wir – zumindest glaube ich das – in den Jahrhunderten seit der Aufklärung erkannt, dass eine völlig entmystifizierte Welt, die auf reiner Ratio fußt, unfassbar langweilig ist. ;)
Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Die Welt kann ja nicht völlig entmystifiziert werden, mit jedem aufgeklärten Geheimnis kommt mindestens ein neues. Selbst wenn ich die Weltformel entwickle gibt es noch umgekannte Dinge.
Im Grunde ist die Entmystifizierung der Welt ein Kampf gegen Windmühlen, von daher kann man die reine Ratio gerne anstreben ;)
 
rebelspike schrieb:
Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Die Welt kann ja nicht völlig entmystifiziert werden, mit jedem aufgeklärten Geheimnis kommt mindestens ein neues. Selbst wenn ich die Weltformel entwickle gibt es noch umgekannte Dinge.
Im Grunde ist die Entmystifizierung der Welt ein Kampf gegen Windmühlen, von daher kann man die reine Ratio gerne anstreben ;)

Yup!

Sag ich doch. Geheimnis und Mystik gehören zum Menschsein dazu.
 
rebelspike schrieb:
Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Die Welt kann ja nicht völlig entmystifiziert werden, mit jedem aufgeklärten Geheimnis kommt mindestens ein neues. Selbst wenn ich die Weltformel entwickle gibt es noch umgekannte Dinge.
Im Grunde ist die Entmystifizierung der Welt ein Kampf gegen Windmühlen, von daher kann man die reine Ratio gerne anstreben ;)


Um es mit dem Mathematiker Gödel zu formulieren:


Jedes in sich vollständige System enthält mindestens einen Widerspruch :)
 
Wenn Du die Welt für ein in sich vollständiges System hälst...

Unsere fm. Vorfahren waren kluge Leute: Sie haben erkannt, das, wer die Welt zum Guten ändern will, bei sich selbst anfangen muß. Aber auch das gelingt nur ansatzweise. Trotzdem lohnt es sich. So kommt es übrigens zu einem Satz im Ritual, der in keinem schlechten Zeugnis fehlen darf: Wir haben uns bemüht.
 
mastermason schrieb:
Wenn Du die Welt für ein in sich vollständiges System hälst...

naja dabei geht es um axiomatische Systeme und der gute Mann hat gezeigt das ein vollständiges System mind. einen Widerspruch enthalten muß. Dieser kann nur im nächst umfassenderen System aufgelöst werden, welches dann aber nat. ebenfalls widersprüchlich sein muß, wenn es denn vollständig ist...

Das war ein mathematischer Donnerschlag damals! Im Buch "Gödel/Escher/Bach ein endlos geflochtenes Band" wird damit sher gut gespielt!
 
wegus schrieb:
naja dabei geht es um axiomatische Systeme und der gute Mann hat gezeigt das ein vollständiges System mind. einen Widerspruch enthalten muß. Dieser kann nur im nächst umfassenderen System aufgelöst werden, welches dann aber nat. ebenfalls widersprüchlich sein muß, wenn es denn vollständig ist...

Das war ein mathematischer Donnerschlag damals! Im Buch "Gödel/Escher/Bach ein endlos geflochtenes Band" wird damit sher gut gespielt!

das ist etwas zu viel für einen einfachen Germanisten.
 
Wenn's auch etwas älter ist, so ist es doch ein gutes Buch für jeden der gerne denkt und hinterfragt:

[ISBN]3423300175[/ISBN]

Auch wenn der Author theoretischer Informatiker ist ( was etwa die Quadratur des Theoretikers darstellt), so kann man dem Buch doch folgen weil alles ausführlich und mit Beispielen illustiert wird.

Sei es der Wettlauf zwischen Achilles und der Schildkröte, die Frage ob nun Ameisen intelligent sind oder deren Kolonie die Intelligenz ist usw.

Die Geschichte mit dem Widerspruch taucht anhand eines Grammophons auf, daß eine Platte abspielen soll die die Eigenfrequenz den Grammophons wiedergibt ( und es somit zerstört). Der Ausgetrickste versucht nun ein Grammophon zu erstellen, daß die Frequenz vorher erkennt und somit eine Zerstörung verhindern kann.

Wer einen Hang zur Musik (vor allem eben Bachs Fugen) hat, vor Logik nicht davonläuft und Bilder von M.C. Escher mag, sollte einen Blick in das Buch werfen.
 
mastermason schrieb:
das ist etwas zu viel für einen einfachen Germanisten.

"In jeder Theorie gibt es mindestens einen Lehrsatz, der mit den in diesem System akzeptierten Mitteln oder Methoden weder beweisbar noch widerlegbar, also unentscheidbar ist."

So ist der Satz - für mich - verständlicher (habe ich so auch nur übernommen) :)
 
elroy schrieb:
"In jeder Theorie gibt es mindestens einen Lehrsatz, der mit den in diesem System akzeptierten Mitteln oder Methoden weder beweisbar noch widerlegbar, also unentscheidbar ist."

So ist der Satz - für mich - verständlicher (habe ich so auch nur übernommen) :)
Ist damit ein Axiom gemeint?
 
McOdysseus schrieb:
Ist damit ein Axiom gemeint?


Einfach gesprochen hast Du ein axiomatisches System und eine Aussage. Du willst die Aussage anhand des Systems prüfen auf wahr oder unwahr und stellst fest es gibt kein Ergebnis. Die Aussage könnte wahr und falsch sein. Sie ist nicht entscheidbar und das System hat einen Widerspruch in sich.

Zunächst denkt man ja, daß dann das System einen Fehler hat, Gödel hat aber gezeigt, daß jedes System das vollständig ist, mind. einen Widerspruch enthält!
 
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