Gender-Diskussions-Thread

Das erklär bitte mal. Ich verstehe nicht, was du meinst. Es klingt wie: "Iranische frauen wollen ja kopftuch tragen und ihre rechte und entscheidungsfreiheiten an fürsorgende männer abgeben." Oder zumindest, also ob sie es sich gern gefallen ließen. Oder womöglich, dass sie im grunde froh seien, keinen widerstand leisten zu müssen.

Und ist "die mullahs" für dich ein synonym für persische männer?

Nein, grad andersrum wars gemeint. Hab ich wohl nicht deutlich gemacht bezog sich auf meinen Satz:

"Fakt bleibt aber schon, dass meisst die Frau körperlich, kräftemässig unterlegen zu sein scheint und da vieles auszubaden hat was tagtäglich an Laune übelgesinnten Protagonisten des Testerons so alles an Schrägem einfällt."

Hatte da den Mullah-satz direkt drunterhängen sollen. Ja eine etwas kritisch bis verächtlich Zusammenfassung überall als Begriff, überall wo die Scharia, Religionsführer, im Namen vom "Propheten" Frauenunterdrückung stattfinden lassen oder forcieren..
 
Der Vortrag der Wissenschaftlerin wurde am Ende auf Youtube gepostet: https://youtu.be/Umqo5yoiHsY?t=458 und bestätigt, warum ihr die Uni keine Bühne zu bieten hat. Ich habe mir die Mühe gemacht den Vortrag anzuschauen, damit ich nicht voreilig urteile. Ab Minute 33 sagt sie "Am Ende kommt ein männliches oder weibliches Individuum heraus" und belegt das im Vortrag mit einer Einführung in die Geschlechtschromosomen, entweder XX oder XY, Schulbuchniveau.

Wobei - nicht einmal Schulbuchniveau. Dass es mehr als zwei biologische Geschlechter gibt habe ich in der Schule gelernt bevor Gender überhaupt zum Thema wurde.

Es gibt neben den XX 46 und XY 46 noch einige weitere als Intersex zusammengefasste Zustände, die auf weltweit Millionen von Menschen zutreffen. Genauer lässt es sich nicht schätzen, schließlich wissen das die Betroffenen oft nicht bzw. finden es nur zufällig heraus. Das liegt daran, dass das biologische Geschlecht äußerlich, und auch an Hand der Geschlechtsorgane, nicht bestimmbar ist. Auch das steht im Widerspruch zu diesem Vortrag.

Das beste Beispiel ist das Swyer-Syndrom, der Chromosomensatz ist XY 46, der kommt natürlich als Mann zur Welt, oder? Falsch. Der Arzt wird bei der Geburt zweifellos das weibliche Geschlecht feststellen, weil eine Scheide vorhanden ist und dieser Mensch wird auch als Mädchen aufwachsen.

Die Realität steht also in krassem Widerspruch zu der Meinung dieser Wissenschaftlerin. Das biologische Geschlecht lässt sich ausschließlich durch einen Gentest ausfindig machen, ohne Kenntnis über den Chromosomensatz lässt sich nicht feststellen ob es sich biologisch um einen Mann, eine Frau, oder eine Intersexkondition handelt.

Habt ihr euch schon jemals gefragt, wie es um den Chromosomensatz eures Gegenübers bestellt ist? Nein? Ich auch noch nie. Das biologische Geschlecht ist im täglichen Umgang mit unseren Mitmenschen vollkommen irrelevant.

Wir sind übrigens nicht einmal in der Lage, Cisfrauen und Cismänner richtig einzusortieren, beispielsweise werden auch Cisfrauen aus Frauentoiletten verwiesen, weil sie aufgrund der nicht-femininen Kleidung und Buzzcut für Männer gehalten werden die als "Crossdresser" unterwegs sind. Erst wenn diese Frauen dann sprechen und man ihre feminine Stimme hört, wird der Fehler klar.

Selbst wenn diese Wissenschaftlerin mit ihrem Vortrag nur die besten Absichten hatte, so ist sie zumindest wie man im Englischen sagt tone deaf ggü. der aktuellen politischen Lage, und hat schlecht recherchiert. Man sollte bei der Uni nachfragen, warum sie irgendwelchen Leuten eine Bühne bieten deren wissenschaftlicher Vortrag schon an Hand des Titels "es gibt nur zwei biologische Geschlechter" als Blödsinn entlarvt werden kann.

Wo bleibt die Freiheit in einer Demokratie andere Meinungen aushalten zu müssen.
Unis haben durchaus eine Sorgfaltspficht, wem sie eine Bühne bieten. Richte deine Kritik doch eher an die Nachrichtenmagazine die hier klassisches Framing betreiben "OMG Biologin darf nicht über Biologie sprechen!!!!" und selbst überhaupt keine Recherche betrieben haben.

Hier was AKJ schreiben, die haben das ganz nett zusammengefasst: https://akj.rewi.hu-berlin.de/index...t-n-gegenprotest-gegen-marie-luise-vollbrecht

"Sie vertritt eine überkommene biologistische und starr zweigeschlechtliche Sichtweise, die heute auch in der Biologie eine Randmeinung darstellt“, kommentiert Stefanie X. Richter, Pressesprecherin des akj Berlin. [...] "Dabei trifft auch die HU eine Verantwortung, zumal sie Marie-Luise Vollbrecht mit dem Senatssaal eine besonders prominente Bühne bietet. Frau Vollbrechts Position wird auch nicht etwa in eine Diskussion eingebaut, in der eine Gegenmeinung vertreten werden kann"

Und das ist wie ich oben ausgeführt habe absolut korrekt. Schau dir den Vortrag einfach selbst an und du wirst sehen der ist inhaltlich auf überhaupt keinem Niveau, in einem Jahrezehnte alten Biologie-Schulbuch dürfte ich korrektere Infos finden als in dem Vortrag.

Das weitere Framing der Nachrichtenmagazine, es handle sich um "gewaltbereite" Demonstranten, sehe ich auch überhaupt nicht. Es wurde schlicht zu einer Demonstration aufgerufen. Da kann ich mich auch irren, es gibt bei den friedlichsten Demonstrationen auch oft Spinner die das als Freifahrtschein sehen um sich zu prügeln. Die Uni hat von Sicherheitsbedenken gesprochen und die Nachrichtenmagazine haben sich die Gewalt vermutlich sofort dazugedichtet, da klicken natürlich mehr Leute und sind entrüstet, wenn sie lesen dass sich die arme Biologin die doch nur Fakten wiedergeben vor Gewalt fürchten muss.
 
Vollbrecht? Steinhoff.

Bemerkenswerterweise wirft der Befragte in o.a. NZZ-Artikel auch Biologie und Soziologie durcheinander – oder genauer, er geht nicht darauf ein, dass die von ihm Kritisierten gerade nicht über das biologische Geschlecht berichten, sondern soziologische Rollen meinen.

»Objektivität« oder »umfassende Berichterstattung – auch über Minderheitenthemen«?
Mein Eindruck ist, dass ausgerechnet diejenige Klientel, die vom örR Objektivität fordert, diejenige ist, die es einschränken oder gar abschaffen wollen. Dabei wird »Objektivität« gleichgesetzt mit gleichmäßiger Berichterstattung über auch krude Verschwörungstheorien, statt einer begründeten Gewichtung.

Der zitierte Beitrag zum »schwangeren Mann« ist genau so ein Minderheitenthema, das, mein Eindruck, nun überhaupt nicht groß im örR verbreitet ist; jedenfalls nicht größer, als es bei anderen Minderheitenthemen der Fall ist. Dem geneigten Ablehner scheint es nur so aufgrund der Auffälligkeit eines solchen Themas. Und, Himmel!, was ist schon daran: ein phänotypischer Mann (Penis/Hodensack/Testosteron) hat Eierstöcke und Uterus. Biologie und Evolution wollten’s halt so. Lässt sich befruchten. Und mal sehen, was passiert.

Und alles hat nichts mit der Frage zu tun, dass behauptet würde, es gebe mehr als zwei (so insinnuiert: biologische) Geschlechter. Zwitter, wie man es früher genannt hätte, gibt es einfach. M und F in éinem Körper.

Dann noch der Absatz zur Homosexualität:
Selbstverständlich und leider gibt es Gewalt gegen Homosexuelle, weil sie homosexuell sind. Das verurteile ich. Aber davon ist der Umstand zu trennen, dass man sich nicht durch Selbstdeklaration in eine Frau verwandeln kann, wenn man biologisch ein Mann ist.
»Homosexualität« und »Selbstdeklaration in eine Frau« in éinem Absatz? In meinem Leben habe ich homosexuelle Männer und Frauen kennengelernt. Keiner der Männer wollte eine Frau sein – und keine der Frauen Mann. Hier wird also von Steinhoff klandestin die sexuelle Selbstbetrachtung einer Person mit dem Interesse an Sexualpartnern in einen Topf gerührt.

ARD und ZDF verstossen jedoch gegen das Gebot, altersgerechte Formate anzubieten, wenn sie etwa den Beruf des Pornodarstellers oder der Prostituierten in Jugendsendungen normalisieren.
Hmm? Funk und Maus versuchen sich doch gerade an altersgerechten Formaten.
Und ja, da mag es dann altersgerecht zu lexikalischen Vereinfachungen kommen – genau die Vereinfachungen, die Steinhoff bemängelt und derer er sich in einem Bildungs- und Erwachenenmedium wie NZZ unnötigerweise bedient.
 
Unis haben durchaus eine Sorgfaltspficht, wem sie eine Bühne bieten.

Dann muss ich dich fragen wieso die Uni diesen Vortrag zugelassen hat um ihn dann abzusagen?
Offensichtlich ist dann die Uni im Vorfeld ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen.

Die Uni hat diesen Vortrag erst abgesagt nachdem sie kalte Füße bekommen hat.

Und zum akademischen Austausch sollte doch gehören: Hört euch den Vortrag an und nehmt ihn anschließend auseinander. Und das scheint ja offensichtlich nicht schwer zu sein.

Ich frage mich wieso sich die Aktivisten so eine leichte Gelegenheit entgehen lassen …. wie blöd muss man sein so einen Shitstorm zu entfachen?
Ist mir aber ehrlich gesagt auch egal.

Was ist feststellen muss, das ist, das die Aktivisten die so sehr ihre Gleichheitsrechte einfordern das Recht anderer eine abweichenden Meinung zu äußern nicht zugestehen.
 
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Dann muss ich dich fragen wieso die Uni diesen Vortrag zugelassen hat um ihn dann abzusagen?
Offensichtlich ist dann die Uni im Vorfeld ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen.

Die Uni hat diesen Vortrag erst abgesagt nachdem sie kalte Füße bekommen hat.

Und zum akademischen Austausch sollte doch gehören: Hört euch den Vortrag an und nehmt ihn anschließend auseinander. Und das scheint ja offensichtlich nicht schwer zu sein.

Ich frage mich wieso sich die Aktivisten so eine leichte Gelegenheit entgehen lassen …. wie blöd muss man sein so einen Shitstorm zu entfachen?
Ist mir aber ehrlich gesagt auch egal.

Was ist feststellen muss, das ist, das die Aktivisten die so sehr ihre Gleichheitsrechte einfordern das Recht anderer eine abweichenden Meinung zu äußern nicht zugestehen.
Und hinzu kommt das offensichtlich der „Arbeitskreis „ das alleinige Wissen in Sachen Biologie hat
 
Der Vortrag der Wissenschaftlerin wurde am Ende auf Youtube gepostet: https://youtu.be/Umqo5yoiHsY?t=458 und bestätigt, warum ihr die Uni keine Bühne zu bieten hat. Ich habe mir die Mühe gemacht den Vortrag anzuschauen, damit ich nicht voreilig urteile. Ab Minute 33 sagt sie "Am Ende kommt ein männliches oder weibliches Individuum heraus" und belegt das im Vortrag mit einer Einführung in die Geschlechtschromosomen, entweder XX oder XY, Schulbuchniveau.

Wobei - nicht einmal Schulbuchniveau. Dass es mehr als zwei biologische Geschlechter gibt habe ich in der Schule gelernt bevor Gender überhaupt zum Thema wurde.

Es gibt neben den XX 46 und XY 46 noch einige weitere als Intersex zusammengefasste Zustände, die auf weltweit Millionen von Menschen zutreffen. Genauer lässt es sich nicht schätzen, schließlich wissen das die Betroffenen oft nicht bzw. finden es nur zufällig heraus. Das liegt daran, dass das biologische Geschlecht äußerlich, und auch an Hand der Geschlechtsorgane, nicht bestimmbar ist. Auch das steht im Widerspruch zu diesem Vortrag.

Das beste Beispiel ist das Swyer-Syndrom, der Chromosomensatz ist XY 46, der kommt natürlich als Mann zur Welt, oder? Falsch. Der Arzt wird bei der Geburt zweifellos das weibliche Geschlecht feststellen, weil eine Scheide vorhanden ist und dieser Mensch wird auch als Mädchen aufwachsen.

Die Realität steht also in krassem Widerspruch zu der Meinung dieser Wissenschaftlerin. Das biologische Geschlecht lässt sich ausschließlich durch einen Gentest ausfindig machen, ohne Kenntnis über den Chromosomensatz lässt sich nicht feststellen ob es sich biologisch um einen Mann, eine Frau, oder eine Intersexkondition handelt.

Habt ihr euch schon jemals gefragt, wie es um den Chromosomensatz eures Gegenübers bestellt ist? Nein? Ich auch noch nie. Das biologische Geschlecht ist im täglichen Umgang mit unseren Mitmenschen vollkommen irrelevant.

Wir sind übrigens nicht einmal in der Lage, Cisfrauen und Cismänner richtig einzusortieren, beispielsweise werden auch Cisfrauen aus Frauentoiletten verwiesen, weil sie aufgrund der nicht-femininen Kleidung und Buzzcut für Männer gehalten werden die als "Crossdresser" unterwegs sind. Erst wenn diese Frauen dann sprechen und man ihre feminine Stimme hört, wird der Fehler klar.

Selbst wenn diese Wissenschaftlerin mit ihrem Vortrag nur die besten Absichten hatte, so ist sie zumindest wie man im Englischen sagt tone deaf ggü. der aktuellen politischen Lage, und hat schlecht recherchiert. Man sollte bei der Uni nachfragen, warum sie irgendwelchen Leuten eine Bühne bieten deren wissenschaftlicher Vortrag schon an Hand des Titels "es gibt nur zwei biologische Geschlechter" als Blödsinn entlarvt werden kann.


Unis haben durchaus eine Sorgfaltspficht, wem sie eine Bühne bieten. Richte deine Kritik doch eher an die Nachrichtenmagazine die hier klassisches Framing betreiben "OMG Biologin darf nicht über Biologie sprechen!!!!" und selbst überhaupt keine Recherche betrieben haben.

Hier was AKJ schreiben, die haben das ganz nett zusammengefasst: https://akj.rewi.hu-berlin.de/index...t-n-gegenprotest-gegen-marie-luise-vollbrecht



Und das ist wie ich oben ausgeführt habe absolut korrekt. Schau dir den Vortrag einfach selbst an und du wirst sehen der ist inhaltlich auf überhaupt keinem Niveau, in einem Jahrezehnte alten Biologie-Schulbuch dürfte ich korrektere Infos finden als in dem Vortrag.

Das weitere Framing der Nachrichtenmagazine, es handle sich um "gewaltbereite" Demonstranten, sehe ich auch überhaupt nicht. Es wurde schlicht zu einer Demonstration aufgerufen. Da kann ich mich auch irren, es gibt bei den friedlichsten Demonstrationen auch oft Spinner die das als Freifahrtschein sehen um sich zu prügeln. Die Uni hat von Sicherheitsbedenken gesprochen und die Nachrichtenmagazine haben sich die Gewalt vermutlich sofort dazugedichtet, da klicken natürlich mehr Leute und sind entrüstet, wenn sie lesen dass sich die arme Biologin die doch nur Fakten wiedergeben vor Gewalt fürchten muss.
Schöne Begründung warum der Vortrag hätte stattfinden müssen
 
Dass es mehr als zwei biologische Geschlechter gibt habe ich in der Schule gelernt bevor Gender überhaupt zum Thema wurde.
Deine Beispiele oder auch Trisomien der Geschlechtschromosomen (wie XXY) ändert m.E. nichts an der Anzahl biologischer Geschlechter (»Sex«). Die bleiben bei Zwei.

Die von dir benannten Personen tragen beide (der zwei) Geschlechter in sich; das lässt m.E. kein drittes biologisches Geschlecht konstatieren. Die phänotypische Ausprägung hingegen variiert; oft über das Alter, oft je nach Überhandnehmen von Testosteron- bzw. Östrogen-Ausschüttungen.

Auch Personen, die eine »Geschlechtsumwandlung«, vielleicht besser, eine »Geschlechtsvereinheitlichung wegen normativer Kräfte der Gesellschaft« an sich durchführen lassen, tun das in Richtung auf eben eines der zwei biologischen Geschlechter. Am Verständlichsten sicher noch bei medizinischern Nachweisbarkeit des Vorhandenseins beider Geschlechtsmerkmale; auch bei Hormontherapien von Trisomiepatienten.

Einfacher wäre es vielleicht, wenn die Gesellschaft (dann sind wir an der Grenze zum Sozialen) solche Personen in ihrer Zweigeschlechtlichkeit einfach nur akzeptieren würden: »Hé, das ist normal, Natur und Evolution (bei den Religiösen dann einfach: »Gott…) wollte es so. Du bist so weder besser noch schlechter im Ansehen. Du brauchst an dir nicht wegen uns rumschnippeln lassen«.

Die chirurgischen Teile einer Geschlechtsanpassung sind nun einmal irreversibel. Und es ist oft ungewiss, ob später der Ausgangszustand – oder gar das andere des nicht gewählten biologischen Geschlechts – besser gewesen wäre.

Bleiben die sozialen Geschlechter oder Geschlechtsidentifikationen (also der biologisch-medizinisch nicht nachweisbare Teil der Geschichte). Diese mögen zahlreich sein. Die Rolle des »Fräuleins« hat die deutsche Alltagssprache ja erfolgreich abgelegt. Es gab ja auch kein »Herrchen« oder Baccalaureus in der sozialen Anrede. (Wobei Frauen im Englischen und Französischen mit Miss und Mademoiselle gerade die Selbständigkeit als unverheiratete Frau hervorzuheben trachten. Diese feministische Argumentationsasymmetrie zum Deutschen könnte an der Diminutivform und der daran gebundenen Neutrumform des Wortes liegen.)
 
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Meinung und Wissenschaft schwierig
Nee, gar nicht.

Die »Spekulation« (und das heißt, da meint jemand etwas zu beobachten, das es wert sein könne, weiter untersucht zu werden) ist eine Säule wissenschaftlicher Erkenntnis und der erste Schritt im Rahmen einer Theoriebildung. Es ist nur nicht der einzige.
 
Steinhoff antwortet mit wir. Ich vermute er meint andere Personen…
Ich fühle nur einen PLVRALIS MAIESTATIS – äh, einen PLVRALEM MAIESTATEM – is' ja Akkusativ.

unter anderem das zeigt der Welt-Artikel
Mag sein, ein Artikel sollte es aber auch ohne einen anderen Artikel vermuten lassen.
Vielleicht ja so: wer NZZ liest, liest auch W℮LT und hat den anderen Artikel schon gelesen.
 
Die »Spekulation« (und das heißt, da meint jemand etwas zu beobachten, das es wert sein könne, weiter untersucht zu werden) ist eine Säule wissenschaftlicher Erkenntnis und der erste Schritt im Rahmen einer Theoriebildung. Es ist nur nicht der einzige.
Ich denke ähnlich aber das meinte ich nicht🙂Es geht um etwas wie ich gebe nur einen Teil von Erkenntnissen weiter um spezielle Meinung zu bilden oder zu forcieren🤔Diesen Eindruck bekomme ich von beiden Seiten😵‍💫
 
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Die von dir benannten Personen tragen beide (der zwei) Geschlechter in sich; das lässt m.E. kein drittes biologisches Geschlecht konstatieren.
Es gibt doch nur biologisch männlich oder weiblich und jetzt sagst du mir, die sind biologisch beides gleichzeitig? Die müssten dann im Pass M und F angekreuzt haben? Das bringt auch in der Realität nix einer Person zu sagen sie ist biologisch Mann und Frau, was soll man damit anfangen? Auch kannst du der Person kein "divers" ankreuzen, damit würde die nur von der Grundschule an gemobbt werden weil sie "anders" ist.

Die Lösung? Der Arzt schaut ob das Baby einen Schlitz hat und kreuzt dann M oder F an. Einen Gentest zur Feststellung des biologischen Geschlechts macht er nicht, weil es nicht relevant ist. Irgendwann werden solche Personen dann zum Arzt gehen, weil die Regelblutung ausbleibt, oder bei Männern weil sie unfruchtbar sind, und erst dann findet ein Test statt.

Deine Beispiele oder auch Trisomien der Geschlechtschromosomen (wie XXY) ändert m.E. nichts an der Anzahl biologischer Geschlechter (»Sex«). Die bleiben bei Zwei.
Du betreibst Wortklauberei, denn wie weist du das biologische Geschlecht überhaupt zu, wenn der Genotyp vom Phänotyp abweichen kann? Dass der Gentest nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann haben wir schon festgestellt, oder?

Und da es auf der Welt Millionen von Intersex-Menschen gibt -wir sind immer noch bei Biologie wo Gender noch gar keine Rolle spielt!- ist es irre einen Vortrag vorgeblich über biologische Fakten zu bringen, der diesem komplexen Thema überhaupt nicht gerecht wird. Dass es biologisch nicht so simpel sein kann, wenn es Männer mit Gebärmutter gibt, Frauen mit Hoden, usw usf, das muss sie als Wissenschaftlerin wissen. Sie lässt es also absichtlich weg.

Wie gesagt, das Thema haben wir schon vor Jahrzehnten in der Schule besser durchgenommen und jetzt kommt irgendeine PhD-Studentin angelaufen, die außer einem fragwürdigen hinter einer Paywall verborgenen Artikel keinerlei Credentials vorzuweisen hat, mit einem Vortrag auf Youtube wo du dir selbst ein Bild machen kannst wie daneben der Vortrag ist.

Das ist auch eine Ironie dass hier von Meinungsfreiheit geschwafelt wird, als ob wissenschaftliche Institutionen jedes Gelaber dulden müssten, aber anschauen will dieses langweilige Schulniveauzeug dann doch niemand.

Wenn wir dieses simple Weltbild zuende denken, nur das biologische Geschlecht zählt und steht im Pass, unterziehen wir jedes Baby einem Gentest und wenn es nicht XX 46 oder XY 46 ist und die Geschlechtsorgane dazu passen, macht der Arzt das Kreuzerl bei divers. Alles geklärt und nebenbei einige Kinder traumatisiert.

Dann muss ich dich fragen wieso die Uni diesen Vortrag zugelassen hat um ihn dann abzusagen?
Offensichtlich ist dann die Uni im Vorfeld ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen.
Natürlich ist die Uni im Vorfeld ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen. Woher soll ich wissen warum die Uni so irre ist? Das musst du schon die Leitung dort fragen.

Und zum akademischen Austausch sollte doch gehören: Hört euch den Vortrag an und nehmt ihn anschließend auseinander.
Umgekehrt wird ein Schuh draus, soll die Uni nun allen Leuten eine Bühne bieten die dahergelaufen kommen? Die Uni hat sich übrigens doch nachträglich distanziert: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/humboldt-uni-sagt-vortrag-ueber-geschlecht-und-gender-ab-18146161.html Der Gastbeitrag in der Welt war wohl nicht das Gelbe vom Ei, lesen kann ich ihn nicht da hinter einer Paywall. Das hätte die Uni aber im Vorhinein prüfen müssen.

Stell dir vor du gehst zur Humboldt-Uni und sagst du willst einen Vortrag über Biologie im Senatssaal machen, die Uni googelt deinen Namen, findet einen Artikel hinter einer Paywall, liest ihn nicht und gibt dir einfach das OK. Glaubst nicht dass da was schiefläuft? Sonst hätten sie sich nicht nachträglich distanziert.
 
Deine Beispiele oder auch Trisomien der Geschlechtschromosomen (wie XXY) ändert m.E. nichts an der Anzahl biologischer Geschlechter (»Sex«). Die bleiben bei Zwei.

Die von dir benannten Personen tragen beide (der zwei) Geschlechter in sich; das lässt m.E. kein drittes biologisches Geschlecht konstatieren. Die phänotypische Ausprägung hingegen variiert; oft über das Alter, oft je nach Überhandnehmen von Testosteron- bzw. Östrogen-Ausschüttungen.

Auch Personen, die eine »Geschlechtsumwandlung«, vielleicht besser, eine »Geschlechtsvereinheitlichung wegen normativer Kräfte der Gesellschaft« an sich durchführen lassen, tun das in Richtung auf eben eines der zwei biologischen Geschlechter. Am Verständlichsten sicher noch bei medizinischern Nachweisbarkeit des Vorhandenseins beider Geschlechtsmerkmale; auch bei Hormontherapien von Trisomiepatienten.

Einfacher wäre es vielleicht, wenn die Gesellschaft (dann sind wir an der Grenze zum Sozialen) solche Personen in ihrer Zweigeschlechtlichkeit einfach nur akzeptieren würden: »Hé, das ist normal, Natur und Evolution (bei den Religiösen dann einfach: »Gott…) wollte es so. Du bist so weder besser noch schlechter im Ansehen. Du brauchst an dir nicht wegen uns rumschnippeln lassen«.

Die chirurgischen Teile einer Geschlechtsanpassung sind nun einmal irreversibel. Und es ist oft ungewiss, ob später der Ausgangszustand – oder gar das andere des nicht gewählten biologischen Geschlechts – besser gewesen wäre.

Bleiben die sozialen Geschlechter oder Geschlechtsidentifikationen (also der biologisch-medizinisch nicht nachweisbare Teil der Geschichte). Diese mögen zahlreich sein. Die Rolle des »Fräuleins« hat die deutsche Alltagssprache ja erfolgreich abgelegt. Es gab ja auch kein »Herrchen« oder Baccalaureus in der sozialen Anrede. (Wobei Frauen im Englischen und Französischen mit Miss und Mademoiselle gerade die Selbständigkeit als unverheiratete Frau hervorzuheben trachten. Diese feministische Argumentationsasymmetrie zum Deutschen könnte an der Diminutivform und der daran gebundenen Neutrumform des Wortes liegen.)
Sag mal, fa66, was bist Du denn für einer? Oder eine? Oder bist Du mehrere? Bei wievielen Disziplinen bist Du zu Hause? Bist Du pensionierter Professor*in Hansdampf-in-allen-Gassen A.D.?
 
Alle deine Fragen sind in der Sache irrelevant – neudeutsch Whataboutism.

Es gibt dieses Thema – ganz offensichtlich in diesem Forum und in diesem Thread – und ich lese mich ein. Dann versuche ich, die Sachlage zu ordnen. Dann äußere ich mich – oder auch nicht. Magister einer bestimmten Profession oder Faches zu sein, heißt erstmal nur, dass der betreffenden Person attestiert wird, sich anhand wissenschaftlicher Methoden mit einer Fragestellung selbständig wissenschaftlich zu beschäftigen in der Lage zu sein. In der Definition steht nichts davon, dass das nur für das studierte Fach gilt.
 
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und wenn es nicht XX 46 oder XY 46 ist und die Geschlechtsorgane dazu passen, macht der Arzt das Kreuzerl bei divers. Alles geklärt…
Ja, genau. Denn falls – etwa – eine Trisomie vorliegt, würde sie sich über die Jahre auswirken. Genau das übliche Nichterkennen einer Geschlechtschromosomentrisomie in der Frühzeit verhindert eine eventuelle Hormontherapie. Stattdessen kämpft der Betroffene mit beispielsweise unerklärlichen Depressionen im Alter jenseits 40.

… und nebenbei einige Kinder traumatisiert.
Dafür kommen die Traumatisierungen, wenn beim bis dahin phänotypischen XXY-Mann mit abnehmendem Testosteronspiegel der XX-Teil des Genotyps durchschlägt.

Und dIe Traumata werden ja wohl eher durch eine verständnislose Mehrheitsgesellschaft produziert, die vom Vorhandensein solcher Genomvarietäten entweder gar nicht gehört hat – oder sie nicht als völlig natürlich und als wennauch seltene, aber normale mögliche Ausprägung akzeptieren will.

Und da ein Wegschneiden bei chromosomalen Abweichungen nun gar nicht geht, bleibt neben einem gesellschaftlichen Akzeptieren nur eine rechtzeitige Hormontherapie. Die kann aber fast immer nur nach einem Zufallsbefund ansetzen – oft zu spät für die Betroffenen.
 
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