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Fazit
Der Core i7 ist tot, es lebe der Core i7. Nur wer bereit ist, für die letzten 15 Prozent heute mehr erzielbare Rechenleistung fast doppelt so viel Geld für den Prozessor auszugeben und konstant zwischen 40 und 60 Watt mehr elektrische Leistungsaufnahme zu akzeptieren, braucht die Serie Core i7 900 noch. Beide Kriterien, Anschaffungspreis und laufende Kosten, interessieren Technikfans und Übertaktungssportler aber in der Regel wenig, so dass der bisherige Core i7 weiterhin seine Daseinsberechtigung hat - aber nun in einer wesentlich kleineren Nische. Genug herumbasteln kann man nämlich auch an der Serie Core i7 800, und ihre Rechenleistung liegt dank Hyperthreading und Turbo-Boost meist etwas über den schnellsten Core 2 Quad.
Programme mit vielen Threads
Das gilt nicht für den bisher einzigen Core i5. Er braucht unter Last immer noch etwas mehr Strom als vergleichbar schnelle Core 2 Quad, und diese kann er gerade in der Zukunft mit den zahlreicher werdenden, gut in Threads aufgeteilten Anwendungen kaum schlagen, da ihm Hyperthreading fehlt. Somit sitzt der Core i5 zwischen den Stühlen: Er ist nicht immer schneller als gleich teure Core 2 Quad und nur ohne Last wesentlich sparsamer. Gerade das macht ihn aber für Bürocomputer attraktiv, sofern dort nicht noch ein Dual-Core ausreicht.
Dass Intel die TDP von 130 auf 95 Watt gedrückt hat, geht zumindest bei unseren Lynnfield-Prozessoren zulasten des Turbo-Boosts. Zwar kann er in der Theorie bis zu vier statt bisher zwei Stufen hochschalten, aber schon eine Stufe erreichen die Lynnfields unter Volllast nicht mehr so häufig wie die Bloomfields.
Dennoch sind sowohl Core i7 800 als auch Core i5 700 fit für den Massenmarkt - das liegt aber vor allem am Chipsatz aus nur einem Chip, dem P55. Damit können die Mainboardhersteller sehr kompakte und günstige Platinen entwerfen, welche die Gesamtkosten der Plattform drücken. Fraglich ist nur, wie schnell solche Billigboards für Intels neue Prozessoren erscheinen und ob Intel auch anderen Herstellern die Produktion von Chipsätzen erlaubt. Um die Lizenz für Chipsätze für den bisherigen Core i7 streitet sich Intel mit Nvidia noch vor Gericht, andere Chipsatzhersteller halten sich sehr zurück.
Mehr Konkurrenz bei der Plattform könnte auch Intel nutzen, denn nur so geht der Wechsel von der Core-Architektur hin zu Nehalem so schnell wie gewünscht. (nie)
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