Terror- ihr Urteil (ARD)

Wie würdest du entscheiden?

  • Schuldig

    Stimmen: 18 41,9%
  • Nicht schuldig

    Stimmen: 25 58,1%

  • Umfrageteilnehmer
    43
Status
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VT oder nicht ?:

( Die Mär vom Abschuss der Maschine über Shanksville hat sogar einen wahren Kern. Tatsächlich hat Vize-Präsident Cheney diesen Abschuss angeordnet, in der ersten Hektik nach den Attacken auf die Zwillingstürme, als die US-Regierung kaum handlungsfähig war, überschritt Cheney damit zwar seine Kompetenzen. Doch zu diesem Zeitpunkt, um 10.10 Uhr des 11. Septembers 2001, war das Flugzeug längst abgestürzt.)
http://www.handelsblatt.com/politik...ey-gab-den-befehl-zum-abschuss/4584122-2.html

…jedenfalls auch ne Loesung wie man das ganze Schlamassel spaeter darstellen kann…:teeth:
 
Ich schlage der ARD für das nächste Mal folgendes Szenario vor:

Im Krankenhaus. Der Chefarzt ist auf Visite. Er ist er mit Patienten konfrontiert, die dringend ein Spenderorgan benötigen, aber keine guten Aussichten darauf haben, es rechtzeitig zu bekommen. Dann steht er vor einem Patienten, der an einer seltenen Erbkrankheit leidet. Seine Prognose: schlecht. Seine inneren Organe: soweit OK und für eine Transplantation gut geeignet. Da kommt dem Arzt eine Idee...

Entscheiden Sie mit: Soll der Chefarzt den Mann töten, um andere Patienten zu retten?

ach das ist doch alter Käse, so was gab es schon in 2007 im Fernsehen in Holland. KLICK
 
(...) Ich sage, dass er freigesprochen werden muss, weil er objektiv gesehen vernünftig gehandelt hat, unabhängig davon, was der Befehl war.

Nein, es ist nicht vernünftig, anstatt dem „Einsatzleiter“ und Vorgesetzten zu gehorchen, ein Flugzeug mit
200 Menschen abzuschießen. Auch wenn es in dem Fall „gut“ gegangen sein mag.
 
Du kannst doch nicht davon ausgehen, dass der Terrorrist sich das in so einem Fall nochmal anders überlegt.

Der Pilot muss davon ausgehen, dass der „Krisenstab“ mehr weiß als er. Zum Beispiel, ob das Stadion noch
evakuiert wird oder ob Anrufe mit Neuigkeiten aus dem Flugzeug eingehen ... ansonsten muss er von nichts
ausgehen, sondern muss seinen Job machen, der ihm aufgetragen wird.
 
Der ganze Driss mit dieser Fernsehsendung als auch die Diskussion hier im Forum zeigen, dass man froh sein kann, dass es keine Volksabstimmungen bzw. -entscheide auf Bundesebene in Deutschland gibt. Der Otto-Normalbürger kann sich bei dem Maße an Verklärung, Fehl- bzw. Nichtinformation einfach keine fundierte Meinung zu komplexen Themen bilden. Das ist im Übrigen auch das, was Thomas Fischer in seinem Artikel anprangert. Nicht die Dummheit des Volkes per se, sondern das beschämende Verhalten von v. Schirach als auch der Medien (hier des WDR). Hätte man das Ganze aber auch noch halbwegs ordentlich aufgearbeitet, hätte der durchschnittliche Fernsehzuschauer nach ein paar Minuten abgeschaltet. Und obwohl sich Fischer bemüht hat das Thema und das ganze Drumherum in seinem Text in einer leicht verdaulichen Art und Weise zu beschreiben, dürfte auch dieser für die meisten Konsumenten zu fordernd sein und schließlich verhallen. Schade eigentlich.
 
Doch, ob aktives Handeln oder Unterlassen spielt sehr wohl eine Rolle, ist in dem o.g. Wikipedia-Artikel "Trolley-Problem" unter "Juristische Lage in Deutschland" auch gedanklich durchexerziert.

Wenn Du jetzt einwendest, dass das politisch doch widersprüchlich sei, weil man ja so oder so eine unzulässige Bevorzugung von Menschenleben vornähme, dann beißt sich die Katze in den Schwanz -- da sind wir genau bei dem moralischen Dilemma, das ich weiter oben schon zu schildern versucht habe.

Darum ja auch die Erkenntnis, dass es in einer solchen Situation keine logisch schlüssig vorzuziehende Lösung gibt.
W
Nein, es ist nicht vernünftig, anstatt dem „Einsatzleiter“ und Vorgesetzten zu gehorchen, ein Flugzeug mit
200 Menschen abzuschießen. Auch wenn es in dem Fall „gut“ gegangen sein mag.

Ich würde dir zustimmen, wenn man dafür gesorgt hätte, dass das Stadion evakuiert worden wäre und das Stadion, bis das Passagierflugzeug dort angekommen wäre, sich keine Personen mehr im Stadion befunden hätten.
 
Der Pilot muss davon ausgehen, dass der „Krisenstab“ mehr weiß als er. Zum Beispiel, ob das Stadion noch
evakuiert wird oder ob Anrufe mit Neuigkeiten aus dem Flugzeug eingehen ... ansonsten muss er von nichts
ausgehen, sondern muss seinen Job machen, der ihm aufgetragen wird.
Aber es war ja eben nicht der Fall, dass der "Krisenstab" richtig reagiert hat. Sie hatten zwar mehr Informationen, aber sie haben das Stadion ja eben nicht evakuiert. Und welche "Neuigkeiten" aus dem Flugzeuge hätte es geben sollen?
 
Der Terrorist gibt auf, trinktn tee und landet...

So denkt der Deutsche, könnte ja sein :D
 
ach das ist doch alter Käse, so was gab es schon in 2007 im Fernsehen in Holland. KLICK

Da "bewarben" sich, wenn ich mich recht erinnere, mehrere Patienten um eine Niere, und das Publikum sollte entscheiden, wer sie bekommen soll. Dieses Setting unterscheidet sich von meinem Arzt-Beispiel (und von der ARD-Terror-Geschichte) in zwei wesentlichen Punkten: Die Spenderin wollte ihre Niere freiwillig hergeben, und, wichtiger noch, sie konnte sich das auch leisten (ihr Leben wäre nicht bedroht gewesen).

Mein Arzt-Beispiel und der ARD-Film haben vergleichbare Settings. Bei beiden läuft es auf die Frage hinaus, ob es richtig ist, Menschen zu töten, weil dies die einzige Lösung ist, deutlich mehr Menschen zu retten: Arzt = Pilot, der unheilbar Kranke = Flugzeuginsassen, Patienten mit bedrohlichen Organschäden = Stadionbesucher. Im Grunde ist es das Gleiche. Und ich bin mir sicher, dass die ARD-Zuschauer in diesem Fall noch extremer votiert hätten - diesmal aber gegen den, der "Schlimmeres verhindert hat".

Nur: Warum eigentlich, wo doch die Settings im Kern gleich sind? Eine wahnsinnig spannende Frage!
 
Dein Beispiel passt ebensowenig, denn bei deinem Arzt sind die im Krankenhaus nicht zwingend vom Tod des anderen abhängig, sprich: er kann auch so abnippeln und sie könnten weitere Chancen bekommen.

beim Flugzeug gibts hier nur wenig tote oder alle tot. Die im Flugzeug sterben doch so oder so :noplan:
 
Dein Beispiel passt ebensowenig, denn bei deinem Arzt sind die im Krankenhaus nicht zwingend vom Tod des anderen abhängig, sprich: er kann auch so abnippeln und sie könnten weitere Chancen bekommen.

beim Flugzeug gibts hier nur wenig tote oder alle tot. Die im Flugzeug sterben doch so oder so :noplan:

Die Patienten, die dringend ein Organ brauchen, sind genauso am Ende. Entweder kriegen sie schnell eins, oder sie sind weg. Und da bietet sich der ebenfalls unheilbar Kranke an: Auch seine Tage sind gezählt, genau wie die Passagiere im Flugzeug stirbt er so oder so, aber seine Organe aber würde die anderen jetzt retten. Ich finde schon, dass beide Situationen vergleichbar sind. Auch, was die Unvorhersehbarkeit betrifft: Zum Zeitpunkt des Abschusses kann der Pilot nicht wissen, ob der Terrorplan gelingt. Genausowenig weiß der Arzt, ob nicht in letzter Minute doch noch Spenderorgane eintreffen. Vielleicht nur eins oder zwei. Doch vielleicht trifft es selbst bei einem Erfolg der Terroristen auch nicht gleich 70.000, sondern nur einen Bruchteil der Stadionbesucher.

Konzentrieren wir uns also auf die ethische Frage: Darf ich wenige töten, um viele zu retten? Ich wundere mich darüber, dass der Abschuss des Flugzeugs für über 80% der richtige Weg ist, die Tötung eines Patienten hingegen für vermutlich 99,9% nicht.
 
Wenn du meinst es wäre vergleichbar, hier kann ich dem mit dem gebrochenem Bein aber noch helfen, den Flugzueginsassen ist nicht mehr zu helfen.
 
Wenn du meinst es wäre vergleichbar, hier kann ich dem mit dem gebrochenem Bein aber noch helfen, den Flugzueginsassen ist nicht mehr zu helfen.

???

Was verstehst du an dem Setting nicht? Nochmal: Der Patient, der andere unmittelbar vom Tod bedrohte Patienten mit seinen Organen retten könnte, ist ebenfalls unheilbar krank und wird absehbar sterben. Auch ihm ist nicht mehr zu helfen. Nur lebt er eben noch, vielleicht noch ein paar Tage. Die anderen brauchen aber jetzt ein Spenderorgan. Was spricht dagegen, den ohnehin todgeweihten Mann sanft ins Jenseits zu befördern, seine Organe zu entnehmen und sie den anderen einzupflanzen?
 
Aber es war ja eben nicht der Fall, dass der "Krisenstab" richtig reagiert hat. Sie hatten zwar mehr Informationen, aber sie haben das Stadion ja eben nicht evakuiert. Und welche "Neuigkeiten" aus dem Flugzeuge hätte es geben sollen?

Nochmal für dich die Frage:

Hätte sich (durch Anrufe aus dem Flugzeug) herausgestellt, dass in dem Moment die Entführer
gerade überwältigt wurden, und der Pilot bei Bewusstsein ist, der Abschuss also falsch war..

Müsste der Pilot nach deiner Meinung also auch freigesprochen werden? Denn er wollte ja nur
gutes tun, auch wenn er nun mit seiner Tat, gegen den Befehl, 200 Menschen fälschlicherweise
abgeschossen hat.
 
Wurde auch die reale Möglichkeit in die hochklugen und ultrakompetenten Fallanalysen einbezogen, dass 164 Passagiere den e i n e n verkackten Terroristen plattmachen könnten, bevor der sein Sylvesterfeuerwerk zünden kann? DAS wäre doch der Hauptgewinn gewesen und kaum jemand käme zu Schaden außer der armseelige Irre. Im Stadion sind weiter Sport und Begeisterung zu Hause, der Bundeswehrpilot kann landen und zu Hause Abendbrot essen und die Flugpassagiere kommen mit dem Schrecken und um eine grundsätzliche Erfahrung reicher davon. Merke: im Verteidigungsfall sollte man sich auf die Verteidigung konzentrieren, nicht darauf, sich gegenseitig umzubringen.
 
???

Was verstehst du an dem Setting nicht? Nochmal: Der Patient, der andere unmittelbar vom Tod bedrohte Patienten mit seinen Organen retten könnte, ist ebenfalls unheilbar krank und wird absehbar sterben. Auch ihm ist nicht mehr zu helfen. Nur lebt er eben noch, vielleicht noch ein paar Tage. Die anderen brauchen aber jetzt ein Spenderorgan. Was spricht dagegen, den ohnehin todgeweihten Mann sanft ins Jenseits zu befördern, seine Organe zu entnehmen und sie den anderen einzupflanzen?
ok, verstanden, würd ich beführworten :) ....
 
Wenn fest steht, dass eh ende ist? Why not? auf der anderen Seite dürfen die ja keine Organe entnehmen wenn er das nicht will :crack:
 
???

Was verstehst du an dem Setting nicht? Nochmal: Der Patient, der andere unmittelbar vom Tod bedrohte Patienten mit seinen Organen retten könnte, ist ebenfalls unheilbar krank und wird absehbar sterben. Auch ihm ist nicht mehr zu helfen. Nur lebt er eben noch, vielleicht noch ein paar Tage. Die anderen brauchen aber jetzt ein Spenderorgan. Was spricht dagegen, den ohnehin todgeweihten Mann sanft ins Jenseits zu befördern, seine Organe zu entnehmen und sie den anderen einzupflanzen?
Was dagegen spricht? Die hierfür notwendige Einwilligung des Organspenders.
 
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