Terror- ihr Urteil (ARD)

Wie würdest du entscheiden?

  • Schuldig

    Stimmen: 18 41,9%
  • Nicht schuldig

    Stimmen: 25 58,1%

  • Umfrageteilnehmer
    43
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SwitzerSnow

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Einige von euch haben sicher den Film und vielleicht auch die anschließende Debatte bei hart aber fair gesehen.

Wer ihn nicht gesehen hat, kann ihn hier nochmal anschauen: http://www.daserste.de/unterhaltung/film/terror-ihr-urteil/index.html

Nach der Sendung gab es eine Abstimmung der ARD, man konnte per Telefon und im Internet abstimmen. 86,9% haben dafür gestimmt, dass der Pilot nicht schuldig sei, 13,1% hielten ihn für schuldig. Die Sendungen wurden gleichzeitig auch in Österreich und der Schweiz ausgestrahlt, beide Länder entschieden sich ebenfalls klar dafür, dass der Pilot nicht schuldig sei, Österreich ebenfalls mit 86,9%, die Schweiz mit 84%.

Nun die Frage, wie würdet ihr entscheiden?

Wer sich ohne den Film ein Urteil bilden möchte, hier der Inhalt:


Zur Verhandlung steht der Abschuss eines Passagierflugzeugs durch den Luftwaffen-Major Lars Koch. Am 26. Mai um 20:53 Uhr geht im nationalen Lagezentrum für Sicherheit im Luftraum die Meldung der Entführung eines Passagierflugzeugs auf dem Weg von Berlin nach München ein. Der Entführer droht, die Maschine auf ein vollbesetztes Fußballstadion stürzen zu lassen.

Sofort steigt eine Alarmrotte mit zwei Kampfjets auf. Zunächst versuchen sie, das Flugzeug abzudrängen, geben dann einen Warnschuss ab. Auf beide Manöver reagiert die Maschine nicht. Minutenlang fliegen die beiden Kampfjets neben dem Airbus her. Der Befehl zum Abschuss wird auch auf Nachfrage des Piloten Lars Koch nicht erteilt. Schließlich entscheidet er eigenmächtig, die Maschine abzuschießen. Alle Passagiere, darunter auch Kinder, sterben.


Im Prozess geht es um die Frage: Darf man 164 unschuldige Menschen töten, um 70.000 zu retten? Die Anklage der Staatsanwältin lautet auf Mord an 164 Menschen. Lars Koch habe sich zum Herrn über Leben und Tod gemacht. Ein Leben kann niemals gegen ein anderes aufgewogen werden.


Dagegen plädiert der Verteidiger auf Freispruch. Er sieht in seinem Mandanten keinen Mörder, sondern einen Helden, der 70.000 Menschen vor einem Terroranschlag gerettet und in einer ausweglosen Situation die Verantwortung übernommen hat. Bevor der Richter ein Urteil sprechen kann, muss er die Schöffen befragen – und das sind in diesem Verfahren die Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer.

http://www.daserste.de/unterhaltung/film/terror-ihr-urteil/sendung/terror-ihr-urteil-100.html
 
Ich empfehle diesen Artikel (Kolumne) bei "Zeit Online" zu lesen.
 
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war klar, dass es nachher wieder zerpflückt wird, ausdiskutiert und überhaupt. Letztendlich bleibt es jedoch die Meinung des einzelnen, egal was für Gesetze und Richtlinien gelten.

Stellt sich die Frage wie man es besser macht, es wird keine allgemeingültige Version geben können wo man nicht irgendwas kritisieren könnte.
 
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war klar, dass es nachher wieder zerpflückt wird, ausdiskutiert und überhaupt. Letztendlich bleibt es jedoch die Meinung des einzelnen, egal was für Gesetze und Richtlinien gelten.

Stellt sich die Frage wie man es besser macht, es wird keine allgemeingültige Version geben können wo man nicht irgendwas kritisieren könnte.
Sicher wird es keine allgemeingültige Version geben, aber das ist ja das interessante an der fiktiven Handlung, dass man darüber diskutieren kann
 
Ich empfehle diesen Artikel (Kolumne) bei "Zeit Online" zu lesen.

Danke!

was der Spontan-Rülpser des Volkskörpers als jeweils gefühlte Gerechtigkeit hervorbringt....

...
Damit entpuppt sich der Donnerhall der "Aufklärung über das Recht" als lächerliche Stinkbombe.

mehr ist zu dem Thema auch nicht zu sagen.
 
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stimmt, man löst das Dilemma indem man sich bildlich über die stellt die eine Entscheidung für sich treffen. N bissl Diffamierung darf dabei auch nicht fehlen. Leider vergessen die jenigen, dass sie auch keine richtige Antwort wissen, egal wie sie die Geschichte drehen und wenden.


Dazu kann man nur sagen "ziel nicht verstanden"

insofern kann man darüber diskutieren ob es alles so realitätsnah ist oder nicht, letztendlich war es eine Geschichte und der grundsätzliche Gedankengang sollte jedem einleuchten.
 
Der Grundsätzliche Gedanke den ich dabei habe ist, das ein Soldat Befehle ausführt und wenn er gegen den ausdrücklichen Befehl schiesst tötet er Menschen. Schiesst er nicht verhindert er im positivsten Fall nicht das auch andere Menschen getötet werden. Den Befehl zu schiessen kann es in dem dargestellten Fall nicht geben. Das ganze drum herum bei dieser Fiktion dient nur dem Spannungsbogen.
 
Es geht nicht um Recht, auch nicht um Moral, sondern ums Spektakel, ums Verkaufen - nur um die Quote.

Krank, ist das einzige Wort, das mir einfällt. Endlich hat es die ARD geschafft, sich final auf das Niveau der Privatsender zu begeben.
 
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joar, wie gesagt, kann man sich drüber zanken, oder man konzentriert sich auf die eigentliche Aussage ohne das Drumherum.
 
Wie würde man in solch einem Fall entscheiden? Wenn beide Parteien unschuldig sind man aber durch den Tot der einen die andere retten würde.
 
Wie würde man in solch einem Fall entscheiden? Wenn beide Parteien unschuldig sind man aber durch den Tot der einen die andere retten würde.
dann muss man das mit sich selbst ausmachen, muss sich aber dann den rechtlichen Konsequenzen stellen. Irgendwie erinnert diese Frage in ihrer Sinnhaftigkeit an alte Gewissensprüfungen
 
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tjo eben, und das wurde gemacht und scheinbar denkt ein großteil genauso, egal wie man nun die Geschichte drumherum aufbaut.
 
Es geht nicht um Recht, auch nicht um Moral, sondern ums Spektakel, ums Verkaufen - nur um die Quote.

Krank, ist das einzige Wort, das mir einfällt. Endlich hat es die ARD geschafft, sich final auf das Niveau der Privatsender zu begeben.
Oh, die bösen "Staatsmedien". Wenn du in anderen Postings nicht deine teilweise ultralinken Ansichten dargelegt hättest könnte man meinen, du gehörtst zu der AfD.
 
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Danke!

was der Spontan-Rülpser des Volkskörpers als jeweils gefühlte Gerechtigkeit hervorbringt....
...
Damit entpuppt sich der Donnerhall der "Aufklärung über das Recht" als lächerliche Stinkbombe.

mehr ist zu dem Thema auch nicht zu sagen.
Ich finde es eine unglaubliche Unverschämtheit, die Meinung einer sehr breiten Mehrheit in einer solchen Art und Weise herabzuwürdigen.
 
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Ich finde es eine unglaubliche Unverschämtheit, die Meinung einer sehr breiten Mehrheit in einer solchen Art und Weise herabzuwürdigen. Vermutlich deshalb, weil Fischer als Richter am Bundesverfassungsgericht selbst an der sehr umstrittenen Entscheidung mitgewirkt hat, ohne die es die Frage, ob der Pilot schuldig ist oder nicht, gar nicht gäbe, denn er wäre es dann nicht.
Kurz und für Dich verständlich: es gab mal eine breite Mehrheit, die den totalen Krieg wollte. Und darum gibt es eine parlamentarische Demokratie.
 
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Ich finde es eine unglaubliche Unverschämtheit, die Meinung einer sehr breiten Mehrheit in einer solchen Art und Weise herabzuwürdigen.

Einige Ausschnitte aus dem verlinkten Zeitungsartikel bringen es doch auf den Punkt und ich vermute, du hast diesen langen Artikel gar nicht erst gelesen (Unverschämtheit!): „Wer Rechtswidrigkeit und Schuld so verheerend durcheinanderbringt, sollte wahrlich keine Aufklärungsstücke über unzureichende Strafrechtsdogmatik verfassen.“

Ich bin kein Experte, was Rechtsfragen angeht, doch habe ich mich während des Films schon mehrmals gewundert, wie zwischen grundverschiedenen Dingen hin- und hergesprungen wurde. In der Verhandlung ging es um die Frage, ob der Pilot verurteilt oder freigesprochen werden soll. Die Schuldfrage wurde für mein Verständnis gar nicht hinreichend geklärt. Und doch soll man dann nach den Schlussplädoyers abstimmen, ob der Pilot schuldig oder unschuldig ist – was denke ich nicht mit Verurteilung und Freispruch gleichzusetzen ist.

Aus dem Grund habe ich mit etwas Bauchgrummeln, aber doch in voller Überzeugung, für „schuldig“ abgestimmt, weil ich gezwungen war, dieses Wort im Sinne von „rechtswidrig gehandelt“ zu verwenden. Und dann hab ich das Ergebnis gesehen, dass ein Großteil der Mitbürger anscheinend ganz anders denkt oder diesen Widerspruch gar nicht erst erkannt hat. Dann kam ein Gefühl der Enttäuschung, worüber oder über wen mag ich nicht zu beschreiben.
 
diese Woche sind noch Ferien.

Der ARD-Film, aus dem Genre "dümmliche Volksaufklärung" bringt alle Ebenen durcheinander. Wenn es nach Moral und volksnaher Rechthaberei geht, und darüber abgestimmt würde, dann wäre auch ganz schnell wieder die Todesstrafe bei vielerlei schweren Kapitalverbrechen wieder eingeführt.

Schön zu wissen, dass nicht der Mob das Recht in die Hand nehmen kann und Richter mit "Durchblick" Entscheidungen treffen (zumindest oft).

Da einige gar nicht wissen worum es hier eigentlich geht, etwas zu lesen:

http://www.bundesverfassungsgericht...idungen/DE/2006/02/rs20060215_1bvr035705.html

Leitsatz:

Art. 35 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 3 Satz 1 GG erlaubt es dem Bund nicht, die Streitkräfte bei der Bekämpfung von Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen mit spezifisch militärischen Waffen einzusetzen.

Die Ermächtigung der Streitkräfte, gemäß § 14 Abs. 3 des Luftsicherheitsgesetzes durch unmittelbare Einwirkung mit Waffengewalt ein Luftfahrzeug abzuschießen, das gegen das Leben von Menschen eingesetzt werden soll, ist mit dem Recht auf Leben nach Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG in Verbindung mit der Menschenwürdegarantie des Art. 1 Abs. 1 GG nicht vereinbar, soweit davon tatunbeteiligte Menschen an Bord des Luftfahrzeugs betroffen werden.

Mehr muss hier gar nicht mehr geschrieben werden.
 
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