Windows 8 war das genaue Gegenteil deiner These. Einevöllig neue, beknackte GUI, die niemand, wirklich niemand, wollte.
Der Unterschied zwischen »macOS-on-ARM« und »Windows-on-ARM« ist einfach der, dass die ARM-Plattform unter macOS von Apple politisch vorgegeben ist.
Das wird ganz sicher so kommen auf Teufel-komm-raus, ob es der Kunde will oder nicht, sogar wenn es sich als der größte Flop in Apples Geschichte herausstellen sollte (was ich nicht glaube).
Microsoft hingegen ist quantitativ relevanter Hardware-Hersteller für die eigene Plattform und Windows-on-ARM hingegen wird sich am freien Markt gegen Windows-on-x86 durchsetzen müssen.
Microsoft braucht Hardware-Partner, welche die ARM-Strategie mit Engagement mitverfolgen.
Am Ende müssen diese Geräte dem Kunden einen klaren Mehrwert gegenüber x86-Geräten bieten, ansonsten werden diese wie Blei in den Regalen liegenbleiben.
Mit Windows 8 wagte Microsoft das - bisher einmalige - Experiment, mit seinen Benutzern ähnlich zu verfahren wie es Apple seit zig Jahren macht. Daumenschrauben anziehen und die Anwender in ein Szenario zwingen, für das die Zeit einfach noch nicht reif war - und das dann auch noch über viele Jahre bewährte Bedienungskonzepte einfach aufgab. Das Experiment ging - wie wir alle wissen - derart schief, das Microsoft mit Windows 10 ein OS herausbrachte, das stärker auf die Benutzerwünsche einging als jemals zuvor. Mit letztlich wechselndem Erfolg.
Apple kann sich so etwas aber locker erlauben. Warum ist das so? Weil es anteilig viel weniger Apple-Benutzer gibt, die ihre Rechner tatsächlich für "Brot und Lohn" verwenden müssen, wenn man mal von Fotografen und der relativ großen Gemeinde von YouTubern absieht, die mit FinalCutPro ihre Videos schneiden. Und bevor sich jetzt all die da draußen zu Wort melden, die sich hier auf den Schlips getreten fühlen: Ja, ich weiß, es gibt noch viel mehr, was man mit Macs machen kann. Aber gemessen an den Milliarden von Windows-Nutzern in Firmen ist das ein Tropfen auf den heißen Stein.
So bald es um klassische Büroarbeiten wie Buchhaltung, Tabellenkalkulation, Projektmanagement, Produktion/Support und über Serverumgebungen bereitgestellte Arbeitsumgebungen geht, ist Apple weitestgehend außen vor.
Ich will damit nicht sagen, das Apples Produkte reine Spielerei sind, doch es ist Fakt, das der allergrößte Teil der Benutzer aus dem rein privaten Bereich kommt. Der überwiegende Teil dieser Anwender braucht und nutzt letztlich nur wenige Dinge, möchte diese aber so schick und komfortabel wie möglich haben. Und wenn es denn mal doch nicht so komfortabel wie versprochen ist, geht davon die Welt auch nicht unter - auch wenn man sich natürlich ärgert, wenn es einen selbst betrifft.
Man stelle sich nur einmal vor, wenn Microsoft auf die Idee gekommen wäre, ab sofort nur noch eine Schnittstelle wie Thunderbolt zu benutzen
Ich weiß, das MS das weder tun würde noch könnte, da ja der größte Teil der Lizenzen auf "freien" PCs läuft, aber nur einmal angenommen... Ganze Produktionen wären zum Stillstand gekommen und vermutlich würde es sogar Sammelklagen geben, mit denen sich hohe Gerichtsinstanzen beschäftigen müssten.
Oder wenn MS mal eben alle 32-Bit Anwendungen kappen würde und über Jahre in Eigenarbeit "gefrickelte" Firmenanwendungen plötzlich nicht mehr kompatibel wären... Undenkbar.
Jeder Vergleich zwischen Microsoft und Apple hinkt also letztlich.
Darum lehne ich mich relativ entspannt zurück und harre der Dinge, die da kommen.
Nur eins ist sicher: Wenns toll ist, werden wir darüber streiten. Wenns weniger toll ist, werden wir darüber streiten. Wenns teuer ist, werden wir darüber streiten. Wenns weniger teuer ist, werden wir darüber streiten.
Und auch wenns dann doch gar nicht nicht kommt, werden wir trotzdem darüber streiten - weil's so schön ist