Gesellschaft An die Hamburger...was macht ihr am G20 Gipfel?

Wo steht da explizit, dass Strafe nicht dazu da ist, zukünftige Taten zu verhindern?
Die Strafe als Prävention hat daher ihre Sinn-Grenze: Sie ist, weil sie allein auf "Gefahr" abstellt, tendenziell totalitär und muss daher Gesichtspunkte der "Verhältnismäßigkeit" einführen, die wiederum nach Kriterien und Maßstäben suchen.
... Das Bedürfnis vieler Menschen nach endgültiger Sicherheit, Klarheit und Genauigkeit ist verständlich, kann aber nicht erfüllt werden.

Das Strafrecht kann zukünftige Taten nicht verhindern. Selbst einige Foristen hier sind der Meinung, dass harte Strafen als Präventionsmassnahmen nutzlos seien und durch andere Mittel und Wege ersetzt werden sollten. Recht ist auch immer Auslegungssache - deshalb heisst es ja "Gerichtsverhandlung".
 
Strafen als Prävention setzen ein Unrechtsbewusstsein voraus... Wär mir neu, wenn das ein Großteil der Straftäter überhaupt hat :D
 
Strafen als Prävention setzen ein Unrechtsbewusstsein voraus... Wär mir neu, wenn das ein Großteil der Straftäter überhaupt hat :D
Psychopathen ohne Empathie fehlt das Unrechtbewusstsein auch. Sie begehen wegen der zu erwartenden Strafe keine Morde. Ich weiss, dass Du die strunzdummen Kopftreter meinst.
 
Die Psychos haben ja insofern doch ein Unrechtsbewusstsein, sie wissen, dass sie das nicht machen können weils eben Folgen hat und wägen ab ;).
 
Zunächst mal sollte man schauen was eine Strafe möglicherwiese bewirken kann:

1.) Abschreckung
2.) Wiedergutmachung
3.) Schutz der Gesellschaft vor Straftätern
4.) Sühne Buße, "Rache"

Wobei Punkt 4 der weniger wichtige ist.

Nehmen wir mal das Beispiel mit dem einschlägig vorbestraften Flaschenwerfer, der vor dem Wurf noch den Boden abgeschlagen hat damit das Wurfgeschoss auch möglichst spitz ist.

Gut wäre wenn eine Strafe in Zukunft ihn und auch andere potentielle Flaschenwerfer abschreckt, damit diese eben nicht mit abgebrtochenen Flaschen werfen. Das würde eine tatsächlich vollzogene Haftstrafe eher erreichen wie eine Bewährungsstrafe, zumindest bei Leuten die schon mehrfach vor dem Kadi standen und immer noch keine Einsicht zeigen. Bei Ersttätern, die ggf. vielleicht sogar gerade in einem Ausbildungsverhältnis stehen kann das anders aussehen, da mag es sogar sinnvoller sein eine Bewährung zu verhängen damit diese nicht endgültig auf die schiefe Bahn geraten.

Wiedergutmachung, bei leichten Delikten kann bspw. mit Sozialstunden ein Wert erarbeitet werden der die Schuld aufwiegt.

Schutz der Gesellschaft, bei Wiederholungstätern, oder denen die keinerlei Einsicht zeigen wäre es neben der eigentlichen Bestrafung auch wichtig diese von der Gesellschaft fern zu halten damit diese nicht noch mehr Schaden anrichten. Das spricht bei einem einschlägig vorbestraften Gewalttäter eher für eine Haft- als für eine Bewährungsstrafe.

Sühne, Buße Rache. Halte ich eher für nebensächlich, denn Rache allein hat keinen produktiven Effekt, außer dass das Opfer sich vielleicht etwas besser oder sagen wir mal etwas weniger schlecht fühlt, wenn es weiß dass der Straftäter hart bestraft wurde. Aber wichtiger sind eben die Abschreckung, der Schutz, und soweit möglich eine Wiedergutmachung.
 
“Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der tollste Forist im Land?“ „Spoege, Ihr seid der versiffteste hier, aber Mukululu ist tausendmal witziger als Ihr.“

Es funktioniert!
:rotfl:
Guck mal, das hatte der große Barry schon 2009 "gepostet":
Einen habe ich noch, einen habe ich noch:

"Spöglein, Spöglein an der Wand!!
Wer ist der größte Untersteller im ganzen Land??"

:D:D:D
 
Eins muss man spoege ja lassen: Er bleibt sich treu! :D
Barrys Spoege-Schmähvers aus dem uralten Sarrazin-Thread weist darauf hin, dass wir identische Diskussion bereits vor 10 Jahren geführt haben. Also lange vor der „Flüchtlingskrise“.

Damals wie heute ging es um eine gefühlte Bedrohung durch Muslime, als einer deren Wortführer Barry sich hervortat, und dass Deutschland sich vor Überfremdung schützen müsse. Damals wie heute waren die Fronten dieselben.

Auch zwischendurch gab es etliche Threads, in denen genau diese Diskussionen identisch geführt wurden, egal zu welchem Thema sie eigentlich gestartet wurden. Das Flüchtlingsthema symbolisiere „epochale Ängste“, schreibt die „Zeit“ heute. Eine dieser Ängste ist die vor dem Verlust der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, und der Wunsch nach einem starken Staat, der den Störern das Stören endlich mal richtig austreibt.

Wahrscheinlich wird sich auch diese Diskussion in 10 Jahren genauso wiederholen.
 
Vor 40 Minuten war unten bei mir in den U-Bahn groß Schlägerei zwischen zwei Neubürgern.
War natürlich nur gefühlte Bedrohung aller Passanten, die auf die Bahn gewartet haben, schließlich haben die beiden sich ja nur gegenseitig verprügelt.
 
Was damals vielleicht noch Befürchtungen und Ängste waren ist zwischenzeitlich Realität.
Hier noch von Angst und Gefühl zu sprechen ist ein Hohn gegenüber den Opfern.
Du behauptest eine Realität und nennst Kritik daran Hohn gegenüber den Opfern – und der stellt bekanntlich eine der moralisch verwerflichsten Handlungen überhaupt dar. Das ist die Rhetorik der reaktionären Scharfmacher, die wir seit eh und je von den politischen Kräften von CDU über Republikaner bis Pegida kennen. Und mit der sie seit Jahrzehnten jede Kritik an polizeistaatlichen Methoden zu ersticken suchen.

Beides übel, aber kann man nicht gegenseitig aufrechnen.
Egal, welche Statistiken und Fakten hier schon verlinkt wurden: Du kommst hier immer wieder mit Einzelfällen, die du für's ganze nimmst, und willst damit deine Wahrnehmung belegen. Nimmt einer einen Einzelfall, der deiner Realität grade nicht entspricht, hast du plötzlich was gegen das "Aufrechnen".

Dann lass doch einfach diese ganze unseriöse Hochrechnerei. Genau das macht die Bildzeitung auch ständig, falls dir das mal aufgefallen ist. Und natürlich LosDosos:
Vor 40 Minuten war unten bei mir in den U-Bahn groß Schlägerei zwischen zwei Neubürgern.
 
Du kommst hier immer wieder mit Einzelfällen, die du für's ganze nimmst. Nimmt einer einen Einzelfall, der deiner Realität nicht entspricht, willst du plötzlich nicht "aufrechnen".

Dann lass doch einfach diese ganze Hochrechnerei.
Das ist einer der Einzelfälle von heute. Morgen gibts neue Einzelfälle von Menschen, die die Hilfsbereitschaft ausnutzen und sich vollkommen respektlos verhalten. Nenn mir einen Grund, warum ich mir keine Sorgen machen muss, eines Nachts auf der Strasse ausgeraubt zu werden.
 
Du behauptest eine Realität und nennst Kritik daran Hohn gegenüber den Opfern – und der stellt bekanntlich eine der moralisch verwerflichsten Handlungen überhaupt dar.
Von dieser verdrehten Logik kann man noch viel lernen.

Zum Beispiel: kommen zwei Sozialpädagogen nachts aus einem Lokal.
Auf dem Gehsteig liegt ein Mann blutüberströmt und krümmt sich vor Schmerzen.
Sagt der eine Sozialpädagoge zum anderen:
"Duuuuhuu, dem der das gemacht hat, dem müssen wir unbedingt helfen!"
 
Nenn mir einen Grund, warum ich mir keine Sorgen machen muss, eines Nachts auf der Strasse ausgeraubt zu werden.
Nenn mir einen Grund, warum du dir heute mehr Sorgen machen musst als vor 10 oder 20 Jahren. Nenn mir einen Grund, warum du dir in Deutschland mehr Sorgen machen müsstest als in anderen Ländern.

Nenn mir einen Grund, warum es Länder geben sollte, in denen es keine Kriminalität mehr gibt.
 
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