Ich gehe aber davon aus, dass unsere linksgrünen Gutmenschen generell Migranten haben wollen, weil es unsere Gesellschaft ja multikulturell bereichert - unabhängig davon, ob wir diese auf dem Arbeitsmarkt brauchen oder ob diese qualifiziert sind.
Ich versuche mal, vom Thema Migration eine Verbindung zum G20-Gipfel zu ziehen.
Mit "Autonomen" bin ich einige Male direkt konfrontiert worden und habe versucht, mich mit ihnen auseinanderzusetzen. Inhaltlich ist das äusserst schwierig, weil viele von ihnen keine politischen Positionen formulieren – schon gar keine Utopien. Ich habe aber den Eindruck gewonnen, dass deren Befürchtungen und Ängste im Prinzip denen der "besorgten Bürger" gar nicht unähnlich sind. Auch sie sehen sich als Objekte einer Globalisierung, als Opfer von schnellen Veränderungen ihrer Lebensbedingungen, die sie nicht beeinflussen können.
Die besorgten Bürger wollen, dass der Staat, die Obrigkeit, die Polizei für sie gegen die vermeintlichen Bedrohungen kämpft. Und aktuell werfen ihm immer mehr Bürger Staatsversagen vor – oder sogar den Verrat des Volkes. Ihr Widerstand besteht darin, diejenigen zu wählen, die den hart durchgreifenden Staat versprechen.
Im Unterschied zu den "besorgten Bürgern" erwarten die "Autonomen" keinen Schutz vom Staat – wie auch, steht er doch mit den Kapitalisten im Bunde, verrät also auch in ihren Augen das Volk. Sie werden selbst aktiv, aktionistisch, militant und kämpfen als Partisanen gegen den Staat, wo immer sich eine Gelegenheit bietet. Allein um zu zeigen, dass es sie gibt.
Beide, Autonome wie besorgte Bürger, weigern sich, sich mit den komplexen Hintergründen dieser Veränderungen auseinanderzusetzen. Sie personalisieren stattdessen ihre Feinde: Die "Autonomen" als Kapitalisten und Faschisten, die "Besorgten Bürger" als Migranten und "Linksgrüne".
Im ihrem Reflektionsverhalten finde ich beide Gruppen ziemlich ähnlich. Auch in ihrer Verachtung der Bürgerrechte und der Demokratie. Beiden kann die Parteienlandschaft keine Antworten geben, geschweige denn zukunftsweisende Strategien zeigen. Stattdessen ziehen sich alle bürgerlichen Parteien (inkl. den Linken) auf alte Rezepte aus dem vorigen Jahrhundert zurück. Und auf das Fahren nach Sicht. Während sich die Welt, die Weltwirtschaft und vor allem das Klima immer schneller verändert und die Zumutungen für die Völker immer größer werden. Auch für das deutsche Volk.
Wir werden also weder BigData noch die Migrantenströme dauerhaft stoppen können – im Gegenteil. Wir werden uns nicht in eine behagliche von draussen abgeschlossene Heimat zurückziehen, die Kriminalität ausrotten und unsere nationale Kultur ins nächste Jahrtausend retten können.
Ich finde es sinnvoller sich darauf einzustellen, statt in die alten Konfrontationsmuster der 60er Jahre zurückzufallen.