Das ist kein Rassismus, das ist keine Feindlichkeit, aber das ist eine Unkenntnis und Scheu gegenüber dem vermeintlich Fremden, dass es nicht gut sein kann. Und ja, das kann man durchaus leichte Xenophobie nennen.
Ich würde das noch weiter führen, das ist nicht nur ein Problem von Xenophobie, sondern ein generelles Problem. Das ist auch so, wenn etwa 'konfessionelle Atheisten' über die hiesigen Christen schimpfen und sie als dumm und rückständig darstellen, oder -aufs politische gedreht- wenn ein Parteihardliner gegen eine andere Partei wettert. Das ist zwar Inhaltlich immer anders, aber die Methode ist immer die gleiche: die 'Gegner', die Andersdenkenden zum Feindbild machen, und es nicht aushalten, das jemand anders ist oder denkt.
Denn Fremdenfeindlichkeit, Feindbildgenerierung und Intoleranz ist ja kein (bzw nicht nur) Inhaltliches Phänomen, sondern eine Umgangsweise, eine Methode (mit austauschbaren Inhalten).
Es ist ja auch ziemlich idealisierend, zu meinen, das Meinungsfreiheit etwas unproblematisches sei. Zur Meinungsfreiheit gehört auch, das es Meinungen gibt, die einem nicht gefallen, die man sogar entschieden für falsch hält, über die man sich ärgert, etc. Aber diese Verärgerungen, Streitigkeiten, etc, die gehören dazu, die muss man aushalten, den Streit ist etwas durchaus produktives. Deswegen muss man auch 'Multikultiromatiker' kritisieren, die Streitigkeiten mit einer "Ich lasse alles zu" Haltung begegnen. Denn sich nicht zu streiten und zu allem Ja zu sagen, ist meistens genauso problematisch, wie sich nur zu streiten, bzw die Gegenseite nur zu be-streiten....
Meinungsfreiheit bedeutet ja auch, das man unterschiedliche und oft sehr divergierende Meinungen vermitteln muss, und das ist oft ungemein anstrengend. Genauso anstrengend und mühselig übrigens, wie sich selber überhaupt eine Meinung aus der ganzen Meinungspluralität zu schaffen...
Aber diese Anstrengung lohnt sich, denn ohne den demokratischen Pluralismus und das 'Zuhören' von Gegenmeinungen wäre der Fortschritt, auf den wir -wie ich finde zu Recht- stolz sind, nicht so weit fortgeschritten.
Kurz: Das Schöne an der Demokratie ist, das man sich streiten kann, das Schwierige und Anstrengende an der Demokratie ist, das man sich streiten und vermitteln muss. Da haben es Diktaturen einfacher, da wird nur Gehorsam gefordert. Aber wenn man es sich zu einfach macht, kommt man nicht weit...