Und dass er wegen der Abschaffung der Todesstrafe im VK (1968) eben überhaupt noch lebt, dass man ihn entlassen kann.
Im Lichte der Möglichkeiten heutigen Kriminaltechnik erscheinen die geschätzten 10 bis 20 Prozent, die fehlerhaft wegen Mordes zum Tode verurteilt wurden (also als es sie noch gab), völlig realistisch.
Und es geht ja nicht nur um Mord: Was da alles aus Gründen der Nachlässigkeit oder populistischem oder politischem Vorsatz als Mord behandelt wird und wurde, was möglicherweise als Totschlag, Notwehr, Körperverletzung mit Todesfolge oder fahrlässiger Tötung hätte bewertet werden müssen.
Oder die bekannt gewordenen Fälle, bei denen sich u.a. unter dem Eindruck des IRA-Terrorismus im VK Kriminalbeamte selbst kriminalisiert haben; die es bei dünner Beweislage für richtig hielten, Beweismittel unterzuschieben oder Entlastungsmittel zu unterschlagen. Nur um mal ihr eigenes Ego zu bestätigen, mal in der festen Überzeugung, es müsse sich einfach um den Täter handeln – oder auch unter Erfolgsdruck von außen (Vorgesetzte, britische Presse, Vox populi), nicht des Mordes Schuldige geframed haben.
Dabei gibt es keine Strafverfolgung um jeden Preis.
Frage mich warum das solange noch dauerte
Bekomm doch erstmal ein Wiederaufnahmeverfahren ans Laufen. Das ist doch hinterm Kanal das gleiche Problem wie hierzulande. Das Rechtssystem (Justiz wie Exekutive) scheut doch einen Fehler eingestehen zu müssen, wie der Teufel das Weihwasser.
Wenn eine Kommune (wie jüngst wieder bei extra-
③ gezeigt) schon Probleme hat, einfach nur einen Hundesteuerbescheid wegen unterstelltem, aber nachweislich nicht vorhandenem Eigentum an Hund wieder
aufzuheben – und ihn, ein Urteil vorm und Weisung durchs Gericht umgehend, nur
nicht mehr vollzieht, was soll dann erst nach gesprochenen Urteilen wegen Mordes erwarten?
