Habt Ihr auch so große Probleme mit dem Aufschieben (Procrastination)

Ohne Druck = Keine gute Arbeit

Wenn ich 8 Wochen Zeit habe für eine Arbeit, fange ich sie mit Sicherheit nicht vor der letzten Woche an. Das ist in meiner Natur und das hat bis jetzt immer bestens geklappt: Abi mit 1,7, Studium und ein gut bezahlter Job.

Warum soll man daran was ändern?

Man muss nur mal erkennen, dass man so ist, dann kann man auch ganz gelassen mal sagen, dass man es wieder auf den letzten Drücker macht.

Erst die Belohnung, dann die Arbeit ;-) Ich finde das sollte jeder Handhaben wie er damit am besten zurecht kommt...
 
willkommen im klub. bei mir wirkt sich das inzwischen schon auf die kommunikation aus.

wenn mich leute anrufen, sms schicken oder anmailen brauche ich ne ewigkeit um sie mal zurück zu rufen oder ne antwortmail zu schreiben, wenn überhaupt. ich guck wer angerufen hat, bzw lese mir die mail durch und anstatt sofort zurück zu rufen oder zu antworten sag ich mir "muss du mal bei gelegenheit anrufen / antworten, aber erstmal noch xyz machen..." (was dann irgendein sinnloser kram ist, wie das finden dieses threads und das posten dieses beitrags)

entweder vergesse ich es dann komplett, zb weil mails in den untiefen der inbox verschwinden, oder ich melde mich erst wochen später und es ist mir total unangenehm.

kein thema, dass das bei der arbeit natürlich auch so ist. nicht gerade förderlich bei ner selbstständigkeit.... :rolleyes:

bei mir liegt der ursprung dafür auch in der arbeit und hat sich inzwischen auf sämliche lebensbereiche übertragen.

bin musiker, meistens feiert sich alle welt auf mein produktionen kaputt, was bei mir dazu führt, dass ich ohne ende schiss habe ein follow-up zu ner erfolgreichen platte zu machen, weil ich angst habe die erwartungen nicht zu erfüllen.

deshalb schiebe ich alles solange vor mir her bis es wirklich garnicht mehr geht und ich was machen muss, weil ich nunmal davon lebe. aber bis dahin finde ich immer was um mich schön abzulenken...... :eek:
 
Dafür machst du geile Mukke, Olaf ;-)

"Ich bin Künstler" - ist auch immer ne gute Ausrede..
 
Danke für den Thread! Jedes Mal wenn ich den Titel die letzten Tage in der Bar gesehen habe, bin ich weg vom Air ohne was anzuklicken und hin zu meinen Büchern. Danke!

Könnte man den Thread nicht sticky machen? :jaja:

Achja, ich mache grad eine reguläre und erlaubte Pause...
 
Das YouTube-Video weiter vorne zeigt’s eigentlich ganz gut. Prokrastinierer bringen NICHT „nichts auf die Reihe“ oder „sind faul“. Oft sind sie seeeehr produktiv. Waschen ab, putzen das Arbeitszimmer, gehen einkaufen, verbringen 5.609.809 Stunden am Entwurf einer neuen Briefvorlage und so weiter.

Aber eben. Das, was man eigentlich tun wollte (nicht nur sollte) wird aufgeschoben. Praktisch krankhaft.

Anyway, ich will mich nicht weiter in die Grundsatzdiskussion einmischen. Aber ein Beispiel der letzten zwei Tage aus meinem Leben: Ich habe mein E-Mail-System komplett auf Tags umgestellt und optimiert. Damit ich besser arbeiten kann. Aber „gearbeitet?“ Hab ich eigentlich kaum, obwohl einiges anstehen würde … Typisch.

Cheers,
-Sascha
 
Ich glaube, es geht den meisten Menschen so, dass sie produktiver sein können. Immer natürlich relativ betrachtet. Manche Menschen packen die wichtigen Sachen halt eher an, dafür gehen sie keinen Deut über ihr Pflichtprogramm hinaus. Andere schieben, schieben und schieben und machen es (letztlich im Ergebnis) schnell und schlampig, was wiederum - so befürchte ich - mittlerweile zum Standard geworden ist und daher trotzdem als "gut" oder "sehr gut" bewertet wird.

Leider gibt es viel zu wenige Macher, auf deren Resultate sich ein Großteil der Gesellschaft auszuruhen versucht. Und das nächste Problem ist, dass die meisten von sich denken, ein solcher Macher zu sein, es aber natürlich nicht sind.

Ich stelle also die tollkühne Behauptung auf, dass die Mehrheit der Bevölkerung unter Aufschieberitis leidet und diejenigen, die es überwunden haben, vielleicht die Welt tatsächlich ein Stück vorantreiben.
 
Andere schieben, schieben und schieben und machen es (letztlich im Ergebnis) schnell und schlampig

Sehr gewagte These..

Ich stelle die Antithese auf --> Wer länger aufschiebt, kann die bessere Arbeit abliefern, da Ideen arbeiten während man nicht darüber nachdenkt.
 
Ich stelle die Antithese auf --> Wer länger aufschiebt, kann die bessere Arbeit abliefern, da Ideen arbeiten während man nicht darüber nachdenkt.

Das ist meine häufigste Ausrede (noch vor „ich bin Künstler“). Ob es stimmt, konnte ich in einem Feldtest bisher noch nicht nachprüfen. :(

Cheers,
-Sascha
 
Ich glaube ich muss spoege mal in Teilen zustimmen.

Nur weil jetzt ein medizinische Definition für das Aufschieben gefunden wurden, sollte man das nicht als Ausrede benutzen und sich darauf zurückziehen das man ja auch nicht anderes kann - ist ja ne anerkannte Krankheit (Hypohondrie übrigens auch).

Ob man jetzt deswegen gleich "faul" ist möchte ich nicht beurteilen, in dem Bereich ist man auf jedenfall nachlässig, ansonsten gäbe es das Problem ja nicht.

Auf die Idee zu kommen nach ein bisschen googlen sich ein Buch zu kaufen und das dann zu lesen um nichts mehr aufzuschieben finde ich schon merkwürdig; sehr merkwürdig. Da das Buch vermutlich in Orignalverpackung noch ne ganze Weile in der Wohnung rumliegen wird.

Ich kenne aus dem Studium noch Leute die immer alles aufgeschoben haben. Ich war auch ohne Probleme mit denen befreundet, aber ein Projekt/Vortrag/etc. würde ich niemals mit ihnen machen. Denen ist die eigene verschwendete Zeit meist wichtiger als die der anderen.

Ich denke das hat viel mit Disziplin und dem besiegen des inneren Schweinehundes zu tuen. Klar gibt es gerade durch das Internet, Messanger, Mails, Telefon, TV, usw. viele Möglichkeit die einen ablenken, aber man muss dem ja nicht nachgehen - persönliche Entscheidung und Disziplin. Und wenn man es doch tut, sollte man nicht rumjammern, sondern mit seiner Aufgabe anfangen und nicht noch das Internet durchsuchen ob man nicht dort ne Erklärung findet warum man nicht anfängt.

Alex
 
Ganz ehrlich? Das Problem hat jeder (oder so gut wie). In Wirklichkeit ist das auch kein Problem sondern eine natürliche Verhaltensweise. Deswegen verkaufen sich diese "Ratgeber" auch wie geschnitten Brot.

Schmeisst die scheiß Bücher weg bzw. kauft den Mist erst gar nicht - reinste Geldschneiderei. Selbstdisziplin fängt nicht damit an dass man Bücher liest (ist ehr eine neue Form des aufschiebens *g*).
 
Wer länger aufschiebt, kann die bessere Arbeit abliefern, da Ideen arbeiten während man nicht darüber nachdenkt.

Ja, genau. Das ist wie bei einem guten Wein. Man sollte ihn ruhen lassen, damit er besser wird :confused:

Ich denke eher, ohne Input gibt es kein Output. Aber die Vorstellung gefällt mir, dass ich meine Probleme dadurch löse, sie nicht zu lösen, weil sie sich von selbst so viel besser lösen :)
 
Ich denke eher, ohne Input gibt es kein Output. Aber die Vorstellung gefällt mir, dass ich meine Probleme dadurch löse, sie nicht zu lösen, weil sie sich von selbst so viel besser lösen :)

Der Ansatz ist eher:

„Wenn ich das noch ein bißchen im Hinterkopf köcherln lasse, kommt was Besseres bei raus, als wenn ich mich sofort hinsetze.“

Meiner Erfahrung nach ist das tatsächlich auch oft so. Allerdings wohl eher nicht bei „normalen“ Anwendungsbeispielen …

Cheers,
-Sascha
 
Korrekt.

Ich denke wir reden hier von 2 verschiedenen Sachen.

Wenn ich einen Film schneide, brauche ich oft 2 Wochen Abstand und setz mich dann wieder neu ran mit frischem Denken. Das ist natürlich nicht gut für eine Deadline und könnte durchaus als "Aufschieberei" verstanden werden.

Fleißarbeiten, wie z.B. Steuererklärung, oder Inventur sind natürlich ganz andere Sachen und werden auch nach 2 Wochen abwarten nicht besser..
 
Ich denke das hat viel mit Disziplin und dem besiegen des inneren Schweinehundes zu tuen. Klar gibt es gerade durch das Internet, Messanger, Mails, Telefon, TV, usw. viele Möglichkeit die einen ablenken, aber man muss dem ja nicht nachgehen - persönliche Entscheidung und Disziplin. Und wenn man es doch tut, sollte man nicht rumjammern, sondern mit seiner Aufgabe anfangen und nicht noch das Internet durchsuchen ob man nicht dort ne Erklärung findet warum man nicht anfängt.

Alex

Procrastination hat aber nichts mit Disziplin oder innerem Schweinehund oder gar Faulheit zu tun. Versteht das doch endlich.
Deswegen äußert sich Procrastination ja eben nicht nur bei der Erledigung einer Aufgabe, sondern auch in anderen Bereichen (beispielsweise bei einfachen Dingen wie: Emails beantworten).
 
Es hat was mit Angst und bewusster Selbstzerstörung zu tun.
Man sieht das schlimme Ende auf sich zurasen, bleibt aber stehen...
 
Naja, ich sollte vielleicht ins Bett gehen, aber mein Barfaktor ist momentan zu groß ;)
 
Gerade mal ins Hausaufgabenheft geschaut ... Morgen habe ich ja noch eine Freistunde :hehehe:
 
Hai,
eigentlich wollte ich das ganze Thema lesen aber ich verschiebe
das mal auf morgen;-).

Ja mein Name ist XXX und ich bin Aufschieber:-(
 
Procrastination hat aber nichts mit Disziplin oder innerem Schweinehund oder gar Faulheit zu tun. Versteht das doch endlich.
Deswegen äußert sich Procrastination ja eben nicht nur bei der Erledigung einer Aufgabe, sondern auch in anderen Bereichen (beispielsweise bei einfachen Dingen wie: Emails beantworten).

Ich mag dir ja gerne glaube, aber der Threadstarter sollte dann die Finger von Selbstdiagnosen lassen und dann nicht auch noch Eigentherapien dazu starten.

Wenn es mit "normalen" Bekämpfung des inneren Schweinehund nicht klappen sollten (aka Selbstdisziplin), sich von jemanden helfen lassen der davon was versteht und nicht sein Geld für Ratgeberbüchlein rausschmeissen.

Alex
 
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