Genau das denke ich auch.
Und meine Wahrnehmung geht halt dahin, dass Konstrukte wie Gender-Sternchen, -Doppelpünktchen oder -Endungen, die nicht aus dem tatsächlichen, tagtäglichen Sprachgebrauch hervorgehen und von vielen (einigen wenigen?) als Doktrin empfunden werden, kontraproduktiv sind, wenn es um Belange von Gleichberechtigung geht.
Ein ernsthaften und wichtiges Thema wird so einfach ins Lächerliche gezogen.
Abgesehen davon, muss für ein gerechtes "Gendern" vorher das Geschlecht ermittelt werden!
Es bedarf also vorab eine Information über das Geschlecht der schreibenden Person und den Textkontext,
um übergaupt richtig "gendern" zu können. Das ist mühselig bis müßig.
Danach käme noch: „wenn sich das Schriftbild so verändert, dass die Lesbarkeit leidet“ – möchte auch niemand.
Ideologie hin oder her – hat diese in Sprache besser nichts verloren.
Und einen von Anfang bis Ende "durch-gegenderten" Roman, würde ich niemals lesen wollen.
U.a. könnte ich den so nicht "ernst nehmen", weil ich einfach nur abgelenkt sein würde.
@clonie
In der Medzin gebe ich dir vollends Recht; da sollte vollumfänglich geschlechterspeziefisch erstellt werden.
Das obliegt imo aber nicht allein der dort zu verwendenen Sprache.
Ich teile und verstehe das Bedürfnis zum Gendern – jedoch sind alle bisherigen Formen davon im Deutschen Sprachgebrauch nicht wirklich tauglich.
Es gibt so noch keine Lösung, daher diese unsäglichen leidvollen und ermüdenenen Diskussionen damit und darum.
Sachtexte dürften soweit am ehesten "mit dem bisher aktuellen Gendern" verstanden werden können, da sachlich.
Kultur- und Literatur-Texte sind aber doch arg gewöhnungsbedürftig, weil u.a. die zu transportierenden Emotionen und deren Handlungen darunter leiden.
Ob es gemocht, akzeptiert oder verlangt wird.
Einen so verlangten und durch welche Instanzen auch immer abgenickten Roman bsw. findet niemals selbe Akzeptanz, wie vorher.
Das liest und empfindet sich ja komplett anders.
Und exakt deswegen wird es wohl erst einmal auch darauf hinauslaufen, dass wir schlimmstenfalls 2 bis 3 Versionen eines Romans geliefert bekommen könnten.
Übersetzungen nochmal aussen vor gelassen – da das dann noch schwieriger werden wird.
Möglicherweise stellt diese Herausforderung dann diverse Texte-Varianten und -Inhalte für ein zuvor ermitteltes Geschlecht bereit.
So daß eine Person sich dann die Variante für sein Geschlecht heraussuchen kann oder darf.
Was so möglich wäre … – wohl etablierte Ideologie?
1. "normale Texte"
2. "gegenderte" Texte
3. "ent-genderte" Texte
4. "spezielle arzty mit Dialekten"-Texte
…plus die möglichen jeweiligen Übersetzungen.
Für mich persönlich spielt das alles bsw. absolut keine Rolle, da ich für mich mit all dem "Gleichgeschlechter-Ding" überhaupt keine Probleme habe.
Es gibt einfach "dumme Menschen" – völlig egal welches Geschlecht oder Nationaltät sie haben.
Und abgesehen davon bin ich persönlich "unter Frauen aufgewachsen" und hatte nie "einen Vater". (ok, mal ein paar Jahre einen Koch als Stiefvater, der kaum bis nie zuhause war.)
Die oder eine "Vater-Rolle" kenne ich lediglich aus der Literatur.
Und zukünftig soll das dann gegendert sein?
Würde ich komplett als untauglich einstufen.