Gender-Diskussions-Thread

was es alles für Blocker gibt :hehehe:

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Nur mal zur Info, weil es mir gerade beim Lesen untergekommen ist:

Binnen-I be gone
Die Erweiterung filtert Binnen-Is und Partizipformen aus Texten heraus und verbessert so die Lesbarkeit.

Binnen-Is sind der Versuch Geschlechtergerechtigkeit in geschriebener Sprache auszudrücken, allerdings wirkt sich deren Verwendung in den Augen mancher negativ auf den Lesefluss von Texten aus. Dieses Add-on ermöglicht es, die meisten eingestreuten Binnen-Is auf besuchten Webseiten herauszufiltern um so eine bessere Lesbarkeit zu erreichen.

Über einen Button kann die Filterung durch Binnen-I be gone schnell aktiviert & deaktiviert werden. Zudem können Sie über die Einstellungen Webseiten festlegen, die von der Filterung ausgenommen sein sollen oder auch einstellen, dass Binnen-Is nur auf bestimmten Seiten entfernt werden sollen.

Safari: https://apps.apple.com/de/app/binnen-i-be-gone/id1591455415?l=de
Firefox: https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/binnen-i-be-gone/
Chrome: https://chrome.google.com/webstore/detail/binnen-i-be-gone/ginkajgcbeolbiflkjomlkcdapbegaff?hl=de

Wer es benutzen möchte. :teeth:
Wenn jemand sich die Mühe macht wegen so etwas einen Filter zu schreiben, wenn es den Menschen die diese Formen gerne benutzen so wichtig wäre, wie es hier manchen sie nicht lesen zu müssen …
 
Sach ich doch.

Nennen wir eine grammatische Kategorie um – und täten wir das über einen Zeitraum über zwei, drei Generationen, und wären wir daran gewöhnt, könnte man den schriftlichen Teil der Genderdiskussion allein durch mit der und durch die Benennung vermittelten Neubewertung nihilieren, ohne dass an der Sprache selbst etwas proaktiv geändert würde.

Nicht gelöst würde der, wie ich finde, eigentliche, oder richtig wichtige, außersprachliche Teil der tatsächlich bestehenden Diskriminierungen: wer sich etwa gynäphob verhält, würde nicht dadurch frauenfreundlich, dass er jetzt anhand einer nivellierenden – oder gar ausdifferenzierenden Schreib- oder Redeweise bekehrt würde.

ED: Einfügung (von selbst über Jahrzehnte bis -hunderte kommende Entwicklungen können eh nicht aufgehalten werden)
 
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Sach ich doch.

Nennen wir eine grammatische Kategorie um – und täten wir das über einen Zeitraum über zwei, drei Generationen, und wären wir daran gewöhnt, könnte man den schriftlichen Teil der Genderdiskussion allein durch mit der und durch die Benennung vermittelten Neubewertung nihilieren, ohne dass an der Sprache selbst etwas geändert würde.

Nicht gelöst würde der, wie ich finde, eigentliche, oder richtig wichtige, außersprachliche Teil der tatsächlich bestehenden Diskriminierungen: wer sich etwa gynäphob verhält, würde nicht dadurch frauenfreundlich, dass er jetzt anhand einer nivellierenden – oder gar ausdifferenzierenden Schreib- oder Redeweise bekehrt würde.
Ich finde es gerade zu lustig, dass diese Diskussion ausgerechnet in einem Computer und Apple-Forum ständig losgetreten werden. Und sie werden nur von denen losgetreten die diese Veränderungen nicht wollen. Denn was ist wenn man auch Technik so betrachten würde. Denn technischer Fortschritt ist oft nur, dass jemand ausprobiert hat, was ist wenn ich Technik A für etwas anderes benutze als sie ursprünglich gedacht war.

Ich erwarte nicht, dass ist das jetzt toll findet, wir ihr das findet ist mir egal. Ich erwarte einfach nur, dass ihr es als das anerkennt, was es ist, eine inklusive Sprache zu entwickeln. Ob sich das in 10 Jahren durchsetzt oder nicht, ist völlig egal. Sprache entwickelt sich weiter, auch Grammatik. Im Norwegischen (Bokmal, weniger Nynorsk) und Schwedischen hat sich über die Jahrzehnte das grammatikalische Geschlecht auf sächlich und menschlich reduziert. Dort wurde die früher männliche Version zur neutralen Version. Und Englisch hatte auch einmal mehrere Geschlechter, genau wie es mal zwischen Thou und You unterschieden hat.

Sprache ist etwas mit dem man kreativ umgehen kann, es ist kein statisches Objekt. Nur weil irgendwann mal jemand dafür irgendwelche Regeln festgehalten hat.

Gibt einige Arbeiten dazu, wie sich die Word-Rechtsschreibkorrektur aufs Schreiben ausgewirkt hat. Und auch wie sich Twitter und SMS auf die Sprache auswirken. (Tipp: gute Linguist:innen erkennt man daran, dass sie Sprache vor allem beschreiben und wenn die irgendwann herausfinden, das war alles für die Katz muss man sich halt etwas neues ausdenken und gucken, ob es so besser funktioniert.)

Egal was passiert, die deutsche Sprache wird nicht verschwinden, sie wird nicht untergehen, sie geht nicht kaputt und sie wird nicht zerstört. Sie verändert sich bloß.

Die Linguistin Gretchen McCulloch bezeichnet in ihrem Buch "Because Internet" Sprache als "humanity's most spectacular open source project" aber hier wird es eher als closed source proprietary project mit digital rights management betrachtet. Das finde ich irgendwie sehr traurig.
 
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Im Norwegischen (Bokmal, weniger Nynorsk) und Schwedischen hat sich über die Jahrzehnte das grammatikalische Geschlecht auf sächlich und menschlich reduziert.
Bokmål ist die ehemalige Handels- und Kanzleisprache, die die Dänen nach Norwegen gebracht haben; überspitzt formuliert, ein Dänisch, das nicht, wie bei den Dänen, vernuschelt ausgesprochen wird. Nynorsk, das dem Namen zuwider gerade nicht das neue(re) Norwegisch ist, und das die älteren Sprachformen der Landdialekte umfasst, die bisweilen noch altnordische Elemente bewahrt haben, wurde vor 120 Jahren aktiv als sprachliches Gegenmodell für ein unabhängiges Norwegen propagiert.

Kurz, auch dort stand und steht ein sprachpolitisches Ansinnen hinter, nicht viel anders als bei den proaktiven Sprech- und Schreib-Änderungen, die im Rahmen der Gendergerechtigkeit thematisiert werden.

Dort wurde die früher männliche Version zur neutralen Version.
In Bezug auf deine Verwendung von »neutral« sollte evtl. klargestellt werden:

Das Feminium und das Maskulinum fielen zum sog. »Utrum«, der »Beide(s)«-Form, zusammen; das »Neutrum« (also das Ne-utrum), also wörtlich, das »Keins-von-Beiden«, steht für das Sächliche weiterhin daneben.

Aber eben nur bei den Nomina; die Pronomina kennen immer noch eine Dreiteilung.

Gibt einige Arbeiten dazu, wie sich die Word-Rechtsschreibkorrektur aufs Schreiben ausgewirkt hat.
Das große Mirakel, wie eine sich ganz absichtlich »Korrekturhilfe« nennende Funktion fehlerhafterweise als »Rechtschreibkorrektur« begriffen wird. Der Text wird immernoch vom der Person an der Tastatur korrigiert, nicht von Word.
Die Entscheidung darüber, ob das als falschgeschrieben erkannte rotunterstrichelte Wort oder der grünunterstrichelte Satzbau nicht doch richtig ist, nimmt Word nicht ab. Das aber scheinen gewisse Nutzende nicht zu verstehen.

Anders sind ortho- und typografische Fehler (um Letztere kümmert sich Korrekturhilfesoftware so überhaupt nicht), die es zu Bleisetzers Zeiten in Zeitungen nie gegeben hat, heute nicht zu erklären. Wer den Lektor einspart, muss die Kenntnisse halt selbst erarbeiten.

Gerade bei der Typografie wissen aber viele Word-, Writer- und Pages-Verwender – oder bisweilen auch Xpress- und InDesign-Nutzer nicht, dass es da überhaupt etwas zu erarbeiten gibt.
 
Ich finde es gerade zu lustig, dass diese Diskussion ausgerechnet in einem Computer und Apple-Forum ständig losgetreten werden. Und sie werden nur von denen losgetreten die diese Veränderungen nicht wollen.

Sehe ich anders. Die Diskussion wird hier nur durch 2 oder 3 Typen offen gehalten. Die Mehrheit lehnt das gendern ab oder es ist ihr egal.
Lustig finde ich, das diese 2 - 3 Typen in ihren Texten selber ebenfalls nicht gendern :crack:

Interessant auch, das diese Sprachverhunzung in anderen Ländern kein Thema ist.
 
Zitat
Ja, und für Präventionsarbeit gilt, dass die wichtigste Prävention in Friedenszeiten stattfindet. Wir kommen ganz oft auf Studien (Hudson et al. 2009; Hudson et al. 2020; Institute for Economics and Peace 2011) zurück, die besagen, dass, je geschlechtergerechter eine Gesellschaft gestaltet ist, desto weniger anfällig ist sie auch für Konflikte. Soziale Gerechtigkeit, inklusive Geschlechtergerechtigkeit ist eine Vorstufe für gerechte Partizipation in Entscheidungspositionen, sodass verschiedene politische Perspektiven gehört werden. Je weiter das Feld diversifiziert ist, desto größere Methodenvielfalt kann auch entstehen, um Konflikte zu lösen oder zu verhindern. Je mehr Frauen oder auch verschiedene gesellschaftliche Gruppen an Friedensverhandlungen teilnehmen, desto länger halten die Friedensverträge (Nilsson 2012; Krause/Krause/Bränfors 2018). Und je mehr Perspektiven an Friedensverhandlungen beteiligt sind, desto mehr gesellschaftliche Gruppen fühlen sich auch vertreten. In den letzten 20 Jahren waren aber nur sechs Prozent aller Mediator*⁣innen in Friedensverhandlungen und nur 13 Prozent aller Verhandlungsführer*⁣innen und sechs Prozent aller Unterzeichner*⁣innen Frauen.
Zitat Ende
https://www.gender-blog.de/beitrag/krieg-feministische-forschung🙋🏻‍♀️
 
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weil das hier ja auch Thema war:

Vollbrecht ist 32 Jahre alt und schreibt an der Humboldt-Universität zu Berlin ihre Dissertation über ein meeresbiologisches Thema. Im Rahmen der «Langen Nacht der Wissenschaften» hatte sie Anfang Juli einen Vortrag halten wollen, Titel: «Geschlecht ist nicht gleich Geschlecht. Sex, Gender und warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt».

https://www.nzz.ch/international/bi...-vor-gericht-gegen-transaktivisten-ld.1700343
"Ist die Rede- und Meinungsfreiheit an deutschen Universitäten in Gefahr? Warum nicht der Protest gegen den Gender-Vortrag von Marie-Luise Vollbrecht ein Skandal ist, sondern die Einladung der Referentin selbst. Die jetzt noch einmal deutlich gemacht hat: Sie ist an einem echten Austausch nicht interessiert. Ein Kommentar." und das im eher konservativen BR!

https://www.br.de/kultur/gesellschaft/marie-vollbrecht-vortrag-geschlechter-mariehatrecht-cancel-culture-transphobie-100.html
 
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"Ist die Rede- und Meinungsfreiheit an deutschen Universitäten in Gefahr? Warum nicht der Protest gegen den Gender-Vortrag von Marie-Luise Vollbrecht ein Skandal ist, sondern die Einladung der Referentin selbst. Die jetzt noch einmal deutlich gemacht hat: Sie ist an einem echten Austausch nicht interessiert. Ein Kommentar." und das im eher konservativen BR!

https://www.br.de/kultur/gesellscha...ehatrecht-cancel-culture-transphobie-100.html
Es ist einer der ganz wesentlichen Bausteine der wissenschaftlichen Forschung, dass man seine Thesen und Ergebnisse im Austausch mit Kollegen gegen kritische Fragen und Einwände verteidigt.
Wer sich dem verweigert, disqualifiziert sich selber.
 
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Es ist natürlich klar das hier jetzt das Urteil angezweifelt wird, auch ohne das das Urteil gelesen wurde.
 
ohne dass an der Sprache selbst etwas proaktiv geändert würde.
Wie schnell sich Sprache verändern kann, sieht man ja an der schnellen Übernahme von Marketing-Sprechblasen wie "proaktiv".
 
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Wie schnell sich Sprache verändern kann, sieht man ja an der schnellen Übernahme von Marketing-Sprechblasen wie "proaktiv".
Verwechsle jetzt nicht die Übernahme oder Adaption von Wörtern für neue Begriffe (so blöde und eingängig, wie eigentlich auch falsch, diese manchmal sind, siehe Handy oder Beamer) – mit der politisch-willentlichen Änderung allgemein grammatischer, spezifisch syntaktischer und morphologischer Strukturen oder einer vorsätzlichen Neuinterpretation dieser.

Letzteres geht eben nicht so schnell.

(Ein Beispiel für eine vorsätzliche Neuinterpretation ist etwa mein Vorschlag, den Genusbezeichnungen die Geschlechtlichkeit zu entziehen, um um die Vorstellung einer »generischen männlichen Form« herumzukommen, die es eh nicht ist, aber von interessierter Seite ebenso vorsätzlich so verstanden wird. Wäre die Kategorie halt ein »Utrum«, wäre an der Bezeichnung nix Männliches mehr dran. Erst recht, wenn die Genera nur etwa A, B und C genannt würden.)
 
Die vielen Geschlechter der Biologie Vortrag & Diskussion zur Debatte an der Humboldt-Universität

Die aktuelle Debatte um biologisches Geschlecht an der Humboldt-Universität zu Berlin ist erfreulich. In den Kommentarspalten von Zeitungen wird der Wunsch deutlich, besser über die aktuellen Diskussionen über Geschlechtsentwicklung in der Biologie informiert zu sein.
Als Beitrag zur Debatte erläutert der*⁣die Biolog*⁣⁣in und Professor*⁣⁣in für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung Heinz-Jürgen Voß die aktuellen biologischen Geschlechtertheorien. Durch einen Blick auf Entwicklungsprozesse macht Voß deutlich, dass es sich auch bei der biologischen Geschlechtsentwicklung um einen komplexen Prozess handelt, mit dem besser viele Geschlechter erklärbar sind als nur zwei oder drei. Mit einem Blick auf aktuelle pädagogische Materialien zur Förderung geschlechtlicher Selbstbestimmung schließt der Input und kommen wir in die Diskussion.
Heinz-Jürgen Voß hat mit den Büchern "Making Sex Revisited" und "Geschlecht" umfassend zum Thema publiziert und forscht unter anderem zur Förderung von geschlechtlicher und sexueller Selbstbestimmung und zur Prävention von sexualisierter Gewalt.


🙂🙋🏻‍♀️
 
Die vielen Geschlechter der Biologie Vortrag & Diskussion zur Debatte an der Humboldt-Universität

Die aktuelle Debatte um biologisches Geschlecht an der Humboldt-Universität zu Berlin ist erfreulich. In den Kommentarspalten von Zeitungen wird der Wunsch deutlich, besser über die aktuellen Diskussionen über Geschlechtsentwicklung in der Biologie informiert zu sein.
Als Beitrag zur Debatte erläutert der*⁣die Biolog*⁣⁣in und Professor*⁣⁣in für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung Heinz-Jürgen Voß die aktuellen biologischen Geschlechtertheorien. Durch einen Blick auf Entwicklungsprozesse macht Voß deutlich, dass es sich auch bei der biologischen Geschlechtsentwicklung um einen komplexen Prozess handelt, mit dem besser viele Geschlechter erklärbar sind als nur zwei oder drei. Mit einem Blick auf aktuelle pädagogische Materialien zur Förderung geschlechtlicher Selbstbestimmung schließt der Input und kommen wir in die Diskussion.
Heinz-Jürgen Voß hat mit den Büchern "Making Sex Revisited" und "Geschlecht" umfassend zum Thema publiziert und forscht unter anderem zur Förderung von geschlechtlicher und sexueller Selbstbestimmung und zur Prävention von sexualisierter Gewalt.


🙂🙋🏻‍♀️

Mahonra, wir leben im Digitalzeitalter, da kennen die Leute nur noch 0 oder 1, aber keine Zwischentöne mehr.
 
Mahonra, wir leben im Digitalzeitalter, da kennen die Leute nur noch 0 oder 1, aber keine Zwischentöne mehr.
Wieso? Exakt das macht sie doch auch:
1 = Inhalte von irgendwo kopieren, hier reinsetzen und 0 = eigene Meinung dazu, wieso, weshalb, warum … binäres Posten? …:noplan:
 
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Mahonra, wir leben im Digitalzeitalter, da kennen die Leute nur noch 0 oder 1, aber keine Zwischentöne mehr.
Ich denke du kannst Zwischentöne auch mit 0 und 1 beschreiben wenn du sie erkennst🙂26:44 zeigt es gut🙋🏻‍♀️
 
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