Gesellschaft Freihandelsabkommen mit den USA

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Und beide haben sich bewahrheitet. Und zwar gemischt: Die Spaßgesellschaft der totalen Überwachung. Dass es so schlimm kommt, haben sich beide Autoren nicht träumen lassen.
 
Und beide haben sich bewahrheitet. Und zwar gemischt: Die Spaßgesellschaft der totalen Überwachung. Dass es so schlimm kommt, haben sich beide Autoren nicht träumen lassen.

:unterschreibe:
Stimmt.
Man kann garnicht so schell essen wie man k%tzen möchte. :sick:
 
Und nun heute mein Heureka (o.k., wer es schon wusste darf sich auch gern über meine Unkenntnis freuen,
wer nicht, den empfehle ich dringendst diesen Artikel zu lesen.)

Ich bin deiner Empfehlung nachgekommen und finde den Artikel gut. Allerdings muss ich auch Kritik üben, denn Burchardt versteht Schumpeter offensichtlich falsch, wenn er schreibt:

TP-Artikel schrieb:
"Im Grunde wird das Modell der "schöpferischen Zerstörung", das von Schumpeter als Wirkungsprinzip des entfesselten Marktes dargestellt wurde, gerade hegemonial auf immer mehr Lebensfelder ausgedehnt, die ursprünglich einer anderen Handlungs- und Soziallogik unterstanden."

Das stimmt nicht! Schumpeter hat nicht von "entfesselten Märkten" gesprochen, überhaupt nicht von "Märkten", sondern vom Kapitalismus. Die "schöpferische Zerstörung" ist lt. Schumpeter ein Markenzeichen des Kapitalismus, nicht des Marktes! Und das ist keine Lappalie, erst recht nicht in einem Artikel über neoliberalen Neusprech! Denn auch das Wort "Markt" wird heute auf ähnliche Weise missbraucht wie das Wort "Reform", was Burchardt fatalerweise nicht merkt.
 
@Blinddarm: Danke für Deine Rückmeldung und die Info zum Artikel.

@all:

hier, wer möchte: E-mail an alle EU-Abnicker ... äh, Entschuldigung Eu-Abgeordneten
die ihre Taschen .. äh, für uns Politik machen.
 
Ich bin deiner Empfehlung nachgekommen und finde den Artikel gut. Allerdings muss ich auch Kritik üben, denn Burchardt versteht Schumpeter offensichtlich falsch, wenn er schreibt:



Das stimmt nicht! Schumpeter hat nicht von "entfesselten Märkten" gesprochen, überhaupt nicht von "Märkten", sondern vom Kapitalismus. Die "schöpferische Zerstörung" ist lt. Schumpeter ein Markenzeichen des Kapitalismus, nicht des Marktes! Und das ist keine Lappalie, erst recht nicht in einem Artikel über neoliberalen Neusprech! Denn auch das Wort "Markt" wird heute auf ähnliche Weise missbraucht wie das Wort "Reform", was Burchardt fatalerweise nicht merkt.

ich hab mir mal eben den Artikel dazu auf Wiki durchgelesen

Der Begriff "Markt" erscheint zwar, aber wird nicht mit dem Begriff der "schöpferische Zerstörung" in Verbindung gebracht, sondern - wie Du ja schreibst - mit dem Kapitalismus.

Aber da kann ich wieder nicht mit, denn diese "schöpferische Zerstörung" gab es doch auch schon bevor sich der Kapitalismus ausbreitete. Wäre denn nicht auch die Erfindung des Buchdrucks mit einzelnen Lettern nicht unter diesem Begriff zu fassen?
Und zu Guttenbergszeit waren wir von Konzernstrukturen doch noch weit entfernt.


EDIT
Ich habe diesen Artikel noch gelesen

Und da ist mir etwas aufgefallen, was ich grundlegend kritisiere.
Schumpeter bezeichnet immer DEN Unternehmer und aus dem Kontext heraus (er vergleicht ihn mit dem feudalen Feldherren), verstehe ich, dass er von einer realen Person ausgeht. Also einem Herrn Siemens, Herrn Bosch oder Herrn Diesel.
Also einer natürlichen Person, von der man ausgehen kann, dass sie menschliche Regungen kennt, hat und auch in sein Unternehmertum einfließen läßt.
Was wir jetzt aber haben sind eben nicht mehr Firmen, die von einem oder einer kleinen Gruppe (Familie) geführte Unternehmen, wo die Unternehmer noch sowas wie ein Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft, ihre Arbeitnehmer haben (siehe Fugger) sondern,
wir haben es jetzt mit AGs mit Konzernen zu tun - einem juristischen Gebilde - dass keinerlei menschlicher Regung kennt.
Nein, ein börsennotierter Konzern muss und ist dazu verpflichtet so zu handeln und zu wirtschaften, dass alleine seinen Anteilseignern eine maximal mögliche Rendite bekommen.

Wie schon gesagt, ich bin nicht für Gleichmacherei ABER für eine persönliche Verantwortung
und diese ist eben bei AGs nicht mehr gegeben: ERGO Abschaffung der AGs und der Börse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber da kann ich wieder nicht mit, denn diese "schöpferische Zerstörung" gab es doch auch schon bevor sich der Kapitalismus ausbreitete.

Nein! Gab es nicht! Vor dem Kapitalismus wurde Handel getrieben, und Handel hat weder mit Wachstum noch mit "Zerstörung" etwas zu tun.
 
Schumpeter bezeichnet immer DEN Unternehmer und aus dem Kontext heraus (er vergleicht ihn mit dem feudalen Feldherren), verstehe ich, dass er von einer realen Person ausgeht. Also einem Herrn Siemens, Herrn Bosch oder Herrn Diesel.
Also einer natürlichen Person, von der man ausgehen kann, dass sie menschliche Regungen kennt, hat und auch in sein Unternehmertum einfließen läßt.
Was wir jetzt aber haben sind eben nicht mehr Firmen, die von einem oder einer kleinen Gruppe (Familie) geführte Unternehmen, wo die Unternehmer noch sowas wie ein Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft, ihre Arbeitnehmer haben (siehe Fugger) sondern,
wir haben es jetzt mit AGs mit Konzernen zu tun - einem juristischen Gebilde - dass keinerlei menschlicher Regung kennt.

Ein Unternehmer denkt immer rein betriebswirtschaftlich, und das ist auch gut so, denn das ist seine Aufgabe. Vielleicht sponsert mal irgendwas, weil es gute PR bringt, aber sozial denkt er nicht. Was absolut in Ordnung ist, denn sozial denken kann der Staat viel besser, allein schon deshalb, weil er den volkswirtschaftlichen Überblick hat. Der Staat hat die Aufgabe, u.a. Sozialgesetze zu machen und dem Unternehmer die Grenzen aufzuzeigen: Soviel musst du an Löhnen zahlen, diese und jene Rahmenbedingungen gelten für deine Angestellten, dazu musst du noch Umweltauflagen einhalten, nämlich... blabla. *So* funktioniert es!

Was die Konzerne betrifft: Sie sind ein Markenzeichen des Kapitalismus. Ohne sie kannst du keinen Kapitalismus haben, also auch keine Autos, Medikamente, Flugreisen, u.v.a.m. Das sind alles unglaublich dicke Bretter, die extrem hohe Investitionskosten erfordern, die wiederum nur von entsprechend fetten Konzernen aufgebracht werden können. Mit Marktwirtschaft hat das nicht viel zu tun, es handelt sich notwendigerweise um Oligopole. "Notwendigerweise" deshalb, weil niemand mehrere Hundert Millionen in die Entwicklung z.B. eines neuen Medikaments stecken würde, um sich dann einem Wettbewerb zu stellen. Das wäre absolut ruinös. Konzerne können erst recht nicht sozial denken, sondern müssen ihre schwerfälligen Schlachtschiffe auf Kurs halten. Der Staat ist dafür zuständig, dass dabei knallharte Regeln eingehalten und Auflagen erfüllt werden!
 
Ein Unternehmer denkt immer rein betriebswirtschaftlich, und das ist auch gut so, denn das ist seine Aufgabe. Vielleicht sponsert mal irgendwas, weil es gute PR bringt, aber sozial denkt er nicht. Was absolut in Ordnung ist, denn sozial denken kann der Staat viel besser, allein schon deshalb, weil er den volkswirtschaftlichen Überblick hat. Der Staat hat die Aufgabe, u.a. Sozialgesetze zu machen und dem Unternehmer die Grenzen aufzuzeigen: Soviel musst du an Löhnen zahlen, diese und jene Rahmenbedingungen gelten für deine Angestellten, dazu musst du noch Umweltauflagen einhalten, nämlich... blabla. *So* funktioniert es!

Was die Konzerne betrifft: Sie sind ein Markenzeichen des Kapitalismus. Ohne sie kannst du keinen Kapitalismus haben, also auch keine Autos, Medikamente, Flugreisen, u.v.a.m. Das sind alles unglaublich dicke Bretter, die extrem hohe Investitionskosten erfordern, die wiederum nur von entsprechend fetten Konzernen aufgebracht werden können. Mit Marktwirtschaft hat das nicht viel zu tun, es handelt sich notwendigerweise um Oligopole. "Notwendigerweise" deshalb, weil niemand mehrere Hundert Millionen in die Entwicklung z.B. eines neuen Medikaments stecken würde, um sich dann einem Wettbewerb zu stellen. Das wäre absolut ruinös. Konzerne können erst recht nicht sozial denken, sondern müssen ihre schwerfälligen Schlachtschiffe auf Kurs halten. Der Staat ist dafür zuständig, dass dabei knallharte Regeln eingehalten und Auflagen erfüllt werden!

Ich halte es für falsch, dass Konzerne überhaupt "juristische Personen" sind. Es ist das verbriefte Sich-Davonstehlen von Verantwortung. Die gesamten Führungsetagen sollten als natürliche Personen haften.
 
Ich halte es für falsch, dass Konzerne überhaupt "juristische Personen" sind. Es ist das verbriefte Sich-Davonstehlen von Verantwortung. Die gesamten Führungsetagen sollten als natürliche Personen haften.

:unterschreibe:
 
Ich halte es für falsch, dass Konzerne überhaupt "juristische Personen" sind. Es ist das verbriefte Sich-Davonstehlen von Verantwortung. Die gesamten Führungsetagen sollten als natürliche Personen haften.

Dito

@blinddarm: vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung. Aber ich sehe nicht, dass man zwangsläufig AGs braucht um Autos zu bauen oder teure Medikamente herzustellen. Und weil Du Medikamente erwähnst, ich arbeite g´rad für einen Kunden, der ein solches zur Marktreife bringt - mit zwei Chefs und sechs Mitarbeitern. ;)

Es braucht keine Konzerne. Schau Dir mal die Auto Zulieferer an, die meist mittelständische oder noch kleinere Unternehmen sind und die einen erheblichen Anteil daran tragen, dass so eine Kiste dann auch mal fährt.
Dass es Kooperationen geben muss Ja, aber es braucht dazu keine AGs und schon gar keine Börse.
... und die geldbesitzenden Arbeitslosen wären besser auf dem Arbeitsmarkt aufgehoben, als zockend an der Börse. Z.B. als Erzieher in Kitas. :d

Es kann nicht sein, dass - wenn es missmanagemend gibt und dadurch der Laden pleite geht, die Leute entlassen werden und das Management eine dicke Abfindung bekommt.
 
Bedrohen Open-Source-Software, Datenschutz und Netzneutralität den freien Handel? WikiLeaks hat Entwürfe für das Handelsabkommen Tisa veröffentlicht.
http://www.zeit.de/digital/internet/2015-06/tisa-abkommen-wikileaks-open-source

Es wird immer schlimmer wenn man sich anschaut wie sich bestimmte Lobbygruppen durchsetzen
 
... und die geldbesitzenden Arbeitslosen wären besser auf dem Arbeitsmarkt aufgehoben, als zockend an der Börse. Z.B. als Erzieher in Kitas. :d

Willst du das den Kindern wirklich antun? Straßenfeger ist auch ein nützlicher Job.
 
Hast Du Kinder?

dann weißt Du, was diese so bewirken können. :drum::klopfer::heul::Party:

@Mann im Mond
Ja da sieht man wo der Hase hinläuft.
aber es wachen immer mehr und mehr auf.

Wir haben den Kommunismus besiegt jetzt schaffen wir auch noch den Kapitalismus zu besiegen.
 
Na, da stehe ich ja nicht alleine da mit meiner Meinung (...)

Was seine andere These betrifft, die der Konzerne als Befehlsgeber, so sehe ich das im Lichte der NSA Affäre und anderer Beispiele doch recht kritisch, zeigt dieses doch auch die relative Machtlosigkeit selbst größter Konzerne, wenn der Staat eben andere Prioritäten setzt. Da werden Konzerne, auch Giganten, geknebelt, zum Schweigen gebracht und deren Proteste verhallen. Diese absolute Feststellung von Ziegler ist meines Erachtens überholt, die Dystopie, die lange vorherrschte und das Herrschen von Konzernen und die Machtlosigkeit von Staaten vorhersagte (was oft verfilmt wurde) ist, was einige Beispiele betrifft, so nicht haltbar, denn wenn Staaten sich nicht willfährig einspannen lassen (was immer wieder geschieht) und wenn die Lobby ignoriert wird (was auch geschieht) zeigt sich nicht selten auch die Machtlosigkeit selbst von größten Konzernen. Diese benötigen eben stets auch den Bündnispartner; dieser aber fehlt bisweilen, und dann halte ich es schlicht für falsch, hier eine Befehlskette zu konstruieren, von den Konzernen hin zu den Politikern bis hin zur Spitze (siehe G7).
 
[...]Wir haben den Kommunismus besiegt jetzt schaffen wir auch noch den Kapitalismus zu besiegen.
Um dann wirtschaftlich im luftleeren Raum zu schweben und wieder Muschen hin und her zu schieben?
Uns fehlt schlicht und einfach die Alternative.
 
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