Wie stellst du dir das vor? Dass die sich einfach mal so zusammensetzen und mal schauen, wie's besser ginge?
Sorry, das ist naiv. Eine alternatives Wirtschaftssystem zu erfinden, das Chancen darauf hat, in der Praxis auch zu funktionieren, ist eine höllenschwere Aufgabe. Es gibt aber kluge Köpfe, die das bereits fertiggebracht haben. Die "Mainstream-Clowns" müssten sich eigentlich gar nicht den Kopf zerbrechen, sondern könnten bequem auf eines der verschiedenen Modelle für eine ökologische Kreislaufwirtschaft zurückgreifen. Der Haken dabei ist, dass ein weiteres Problem gibt, das bislang noch nicht gelöst wurde, nicht mal ansatzweise: Wie gelangt man vom Kapitalismus zur ökologischen Kreislaufwirtschaft? Modelliert wurden bislang "nur" neue Wirtschaftssysteme, jedoch nicht die Transformation. Und das ist alles andere als ein unwichtiges Detail. Tatsächlich handelt es sich um eine Aufgabe, vor der bislang alle Forscher kapitulieren mussten. Es funktioniert nicht einfach so, dass man schrittweise immer ökologischer und immer weniger "wachtumsorientiert" produziert, bis man eines Tages in der ökologischen Kreislaufwirtschaft angekommen ist. Wer das glaubt, hat den Kapitalismus nicht verstanden.
Ich bin ja nicht oft Deiner Meinung, aber hier muss ich zustimmen.
Diese ganzen neue Systeme benötige die Zuarbeit/Unterstützung von Menschen, Menschen die in der Masse auf (falsche) "Leistung" und "ich bin aber besser als der andere" getrimmt sind. Und genau da entsteht das Problem, es macht einfach keiner mit.
Wir alle wissen doch was das Richtige ist:
- iss wenig (oder gar kein) Fleisch
- trink wenig oder gar keinen Alkohol
- rauche nicht
- beweg dich regelmäßig
- kauf nur Lebensmittel/Erzeugnisse so so erzeugt sind das Umwelt und Hersteller (besser: Herstellenden) dabei gut leben können
- fahr nicht zu schnell in der Stadt (es bringt keinen zeitvorteil)
- lüge nicht
....
Trotzdem machen wir alles anders OBWOHL wir genau wissen das vieles davon falsch ist.
Woran liegt das wohl. Nun, reicht einfach, wir erhoffen uns (zumindest kurzzeitig) einen Vorteil (meist sogar nur für uns selbst) und belügen uns einfach selbst. Das ist einfacher und schmeichelt unserem verdrehten Ego.
Und das Problem behindert auch die Transformation zu neuen Wirtschaftssystemen (besser Lebenssystemen). Sehr viele Menschen müssen für lange Zeit "Nachteile" in kauf nehmen und sehen kurzfristig keinen Vorteil. Da kann man es doch auch gleich lassen. Theoretisch wissen wir was richtig ist. Praktisch bedeutet das aber Arbeit und Mühen ohne direkten (und teilweise sogar indirekten) Gewinn. Und die anderen ziehen ja auch nicht mit und sammeln jetzt die Früchte meiner harten Arbeit ein. Ich bin doch nicht blöd, da spiele ich nicht mit.
Fazit:
Nach mir die Sintflut - es wird schon gut gehen.
Oder auch: Augen zu und durch.
Oder: Wenn schon, denn schon.
Man findet tausendfache Metaphern für diese Art zu denken
weil sich das Denken in unser Hirn gebrannt hat.
Ich bin mir sicher, das wir für einen richtigen Wechsel erst eine richtige Katastrophe erleben und überstehen müssen. Und auch wenn es zu einer solchen Katastrophe kommt besteht die Gefahr das die Führenden die Chance nutzen und das System in die falsche Richtig drehen. Siehe:
[ISBN]3596174074[/ISBN]
Nachtrag:
Wer wirklich nachdenkt muss sich doch sogar überlegen ob er seinen Nachkommen zumuten kann geboren zu werden .....