Gesellschaft Freihandelsabkommen mit den USA

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Null. Zölle spielen sowieso keine Rolle mehr.
Anne Will und so'n Wirtschaftfutzi! (Präsident des BDI)
Zitat: "10 Milliarden Dollar" wird an Zöllen bezahlt!

Meine Frage lautet deshalb noch immer: Wer zahlt das, wo wird eingespart im Haushalt falls TTip kommen sollte?

Aussage beginnt ab 6:00 Minute :cool:

[video]http://www.ardmediathek.de/tv/Anne-Will/Wem-n%C3%BCtzt-TTIP-Nur-Konzernen-oder-auch/Das-Erste/Video?documentId=28428542&bcastId=328454[/video]

Gibt noch ne Beitrag über TTIP, der auch interessant ist:

[video]http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-Story-im-Ersten-Wohlstand-für-alle-/Das-Erste/Video?documentId=28374536&bcastId=799280[/video]
 
das wird uns später auch mal passieren:

[h=2]Muss El Salvador einem australischen Konzern 14 Prozent seines Staatshaushalts als entgangenen Gewinn zahlen, weil es aus Sorge um das Trinkwasser eine Schürflizenz verweigert?[/h]http://www.heise.de/tp/artikel/45/45065/1.html
 
Es wird halt alles immer "erfindungsakrobatischer". Mit irgendeinem Schrott Geld an Land ziehen zu wollen........ich bekomme echt Pickel wo die Sonne nicht scheint.
 
und Mutti muss offenbar noch ein Ziel ihres Arbeitsvertrages erfüllen

Die Bundeskanzlerin dringt auf den Abschluss des umstrittenen Freihandelsabkommens noch in der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama. Die endet im Januar 2017.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-05/ttip-merkel-obama-freihandel-abkommen

Mutti interessiert sich einen Scheissdreck darum was das Volk denkt oder will. Aber die Mehrheit hier hat sie schon verdient.
 
Jüngst gab die Bundesregierung noch Entwarnung – jetzt räumt sie ein: Dank Ceta und TTIP könnten künftig Verlage oder Museen vor Schiedsgerichte gezogen werden.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-05/ttip-ceta-kultur-schiedsgerichte
 
das wird uns später auch mal passieren:

[h=2]Muss El Salvador einem australischen Konzern 14 Prozent seines Staatshaushalts als entgangenen Gewinn zahlen, weil es aus Sorge um das Trinkwasser eine Schürflizenz verweigert?[/h]http://www.heise.de/tp/artikel/45/45065/1.html

Ja, das wird Standard werden und ist der hinterf@tzige Sinn von TTIP: verweigert ein Land eine Aktivität eines ausländischen Konzerns, kann das Land völlig ausserhalb des normalen Rechts verklagt werden auf entgangenen Gewinn.
Es spielt dabei absolut keinerlei Rolle, warum das Land die Aktivität nicht gestattet, sei es aus Umweltgründen oder aus kulturellen oder sozialen, selbst wenn die Aktivität ein Verstoss gegen nationales Recht wäre. Nationales Recht wird durch TTIP ausser Kraft gesetzt werden, TTIP sticht dann nationales Recht.
Beispiel aus der Kultur:
Ein Agentur für US-Ensemble aus dem Bereich Oper, Tanz, Musical oder Sinfonieorchester, die in D Fuss fassen möchten, kann künftig gegen die Berliner Staatsoper, die Dresdner Semperoper, das Gewandhaus, gegen jedes andere der ca 110 deutschen Orchester oder 80 Musiktheater vorgehen, indem geklagt wird wegen Wettbewerbsverzerrung durch die staatliche Förderung dieser Kultureinrichtungen.
Das Beispiel ist übertragbar auf Museen, Bibliotheken, Universitäten, Schwimmbäder, Schulen usw usf.
Der TTIP Vertrag umfasst ca 20.000 Seiten und ist geheim, wird hinter geschlossenen Türen von der Wirtschaftslobby diktiert.
Die Abgeordneten müssen über einen Vertrag abstimmen, den sie NIEMALS zu lesen bekommen. Werder vorher noch nachher.
Das ist Irrsinn. Es wundert mich, dass hier keine Revolution ausbricht.
Sind wir alle tatsächlich schon so verblödet, auch nur im mindesten zu erwägen, sich auf solchen Horror einzulassen?
 
Natürlich sind die Deutschen verblödet. Anders läst sich die Popularität der Landesverräterin Merkel nicht erklären.
 
Es ist auf jeden Fall sehr schön zu erkennen das die Medien das Merkelchen mit Samthandschuhen anfasst und sie schont wo es nur geht. Sobalt sie mal Scheiße baut rutscht man ins Konjunktiv statt sie mit dem Indikativ auseinander zu nehmen.
 
Es wundert mich, dass hier keine Revolution ausbricht.
Warum wundert Dich das? Es ist nun mal allgemein akzeptierte Forderung, dass sich der Einzelne vornehmlich, am besten ausschließlich, mit dem Design seiner selbst zu befassen hat. Da ist das Interesse für Fragen, die nicht ausschließlich einen selbst betreffen, einfach total uncool. Es bleibt auch keine Zeit dafür. Maximal kann man sich mal drauf einlassen, wenn es schick aussieht und der besagten Hauptarbeit dient. Dann setzt man sich mal eine schicke Maske auf, benimmt sich eine Weile infantil-rebelisch, gibt vor, ein bisschen an den Symptomen zu kurieren und hört schließlich damit auf, wenn es langweilig geworden ist, hat aber das gute Gefühl, etwas dafür getan zu haben, dass unsere beste aller möglichen Welten noch ein bisschen besser funktioniert.

Wer sich darüber wundert, unterschätzt das Propagandageschick der großen Marketing-Abteilungen und die umfassende Wirkung ihrer Tätigkeit auf die Kultur dieser Gesellschaft. Denn die reden nun mal jedem erfolgreich ein, dass alles genau so sein muss, wie es ist, weil es keine Alternativen gibt und geben kann, und dass er zu den Gewinnern gehört, wenn er sich richtig verhält und die richtigen Sachen kauft. (Zum Beispiel eine Uhr, die nicht besonders gut geeignet ist, die Zeit abzulesen, mit der man aber alles machen kann, was man auch mit dem Telefon tun kann, das in unmittelbarer Nähe sein muss, deren wichtigste Funktion aber ist, die Tür weit aufzustoßen zu einer Totalüberwachung, gegen die sich Orwells Schreckensvision von 1948 ausnimmt wie ein Idyll von Stifter.)
 
Warum wundert Dich das? Es ist nun mal allgemein akzeptierte Forderung, dass sich der Einzelne vornehmlich, am besten ausschließlich, mit dem Design seiner selbst zu befassen hat.

Ich glaube nicht, dass der Trend zur Selbstoptimierung allein auf Egoismus zurückzuführen ist. Vielmehr ist er eine Antwort auf gesamtgesellschaftliche Zustände, genauer, er ist eine Reaktion auf eine kollektive Angst, die zwar nur unterschwellig herumwabert, aber stets präsent ist. Jeder spürt irgendwie, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher, was dem Bedürfnis nach Sicherheit einen ordentlichen Schub verpasst. Man möchte zu denen gehören, die Arbeit haben, gebraucht werden, Geld verdienen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. In Verbindung mit dem Glauben an den "Markt" treibt diese Angst die Menschen dazu, sich selbst als "Ware" zu betrachten, die man so konkurrenzfähig wie möglich halten muss, damit sie sich auf dem "Arbeitsmarkt" gegen andere Gehirne und Körper durchsetzt.
 
Ich glaube nicht, dass der Trend zur Selbstoptimierung allein auf Egoismus zurückzuführen ist. Vielmehr ist er eine Antwort auf gesamtgesellschaftliche Zustände, genauer, er ist eine Reaktion auf eine kollektive Angst, die zwar nur unterschwellig herumwabert, aber stets präsent ist. Jeder spürt irgendwie, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher, was dem Bedürfnis nach Sicherheit einen ordentlichen Schub verpasst. Man möchte zu denen gehören, die Arbeit haben, gebraucht werden, Geld verdienen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. In Verbindung mit dem Glauben an den "Markt" treibt diese Angst die Menschen dazu, sich selbst als "Ware" zu betrachten, die man so konkurrenzfähig wie möglich halten muss, damit sie sich auf dem "Arbeitsmarkt" gegen andere Gehirne und Körper durchsetzt.

Das wird aber auch ganz massiv gefördert. Warum z.B. gibt es Formate wie GNT oder DSDS?
 
Das wird nicht nur massiv gefördert, es ist das wichtigste Kennzeichen der neoliberalen Gesellschaftsformation. Diese Ängste und die Reaktion darauf sind sehr nützlich, weil sie das Individuum in einer bisher nicht dagewesenen Weise für die Interessen der Konzerne verfügbar machen, denen es sich widerstandslos unterwirft, weil ihm erfolgreich eingeredet wird, dass in dieser Unterwerfung sein Glück und seine Freiheit liegt. Dass damit auch der Egoismus kraftvoll gefördert wird, ist kein Zufall, sondern liegt im selben Interesse, weil jeder Ansatz zu Solidarität oder auch nur zum Gedanken, dass man mit dem Nachbarn im selben Boot sitzt, Sand im neoliberalen Getriebe ist.
 
Das wird nicht nur massiv gefördert, es ist das wichtigste Kennzeichen der neoliberalen Gesellschaftsformation. Diese Ängste und die Reaktion darauf sind sehr nützlich, weil sie das Individuum in einer bisher nicht dagewesenen Weise für die Interessen der Konzerne verfügbar machen, denen es sich widerstandslos unterwirft, weil ihm erfolgreich eingeredet wird, dass in dieser Unterwerfung sein Glück und seine Freiheit liegt. Dass damit auch der Egoismus kraftvoll gefördert wird, ist kein Zufall, sondern liegt im selben Interesse, weil jeder Ansatz zu Solidarität oder auch nur zum Gedanken, dass man mit dem Nachbarn im selben Boot sitzt, Sand im neoliberalen Getriebe ist.

So issus.
 
Übrigen sind ja nicht nur Formare wie DSDS ein Zeichen dafür, man muss nur den Fernseher anmachen und sich eins der schicken Filmchen auf den Lifestyle-Sendern der Öffentlich-Rechlichen oder irgendeinen bei den Privaten ansehen, oder man geht in die Videothek und holt sich irgend einen aktuellen Film, man wird überall dieselbe Ideologie finden. Da gibt es keinen Unterschied vom Action-Schocker zum niedlichen Animationsfilm für Kinder (Rattatouille zum Beispiel mit dieser widerwärtigen »du schaffst das, Junge«-Botschaft). Bei dieser massiven Manipulation ist es natürlich nicht erstaunlich, dass die Wirkung so durchschlagend ist. (Man vergleiche das mal mit den handgeschnitzten Mitteln, die sich Orwell seinerzeit schon als maßlose, satirische Übertreibung der Manipulationstechniken des stalinistischen Systems ausgedacht hat, um zu sehen, wie harmlos das war, was seinerzeit alle Vorstellungen überstieg. Wobei das Buch dadurch, dass die Realität es überholt wird, natürlich nicht schlechter wird, was ja auch nicht geht. Es war immer ein schlecht geschriebener Groschenroman, der eben nur zur rechten Zeit kam.)
 
...
Man vergleiche das mal mit den handgeschnitzten Mitteln, die sich Orwell seinerzeit schon als maßlose, satirische Übertreibung der Manipulationstechniken des stalinistischen Systems ausgedacht hat, um zu sehen, wie harmlos das war, was seinerzeit alle Vorstellungen überstieg. ...

Ich glaube ich muss das Buch mal wieder lesen - denn das was du beschreibst fällt mir gerade nicht mehr ein. Welche Techniken speziell meinst du?
 
Die Frage verstehe ich nicht, glaube ich. Es geht in dem Buch doch ausschließlich um die Manipulations- und Überwachsungsmaschinerie des Großen Bruders.
Ah OK - ich dachte du wolltest einiges besonders hervorheben.
 
Endlich habe ich jemanden gefunden, der das so formuliert wie ich es nur gefühlt habe.
Erst gestern habe ich in Freundeskreis den Vergleich gezogen zwischen den bisherigen Diktaturen, wo ein Mann oder eine Partei das Land
dominiert hat und jetzt eben das "System" von neoliberalen Ideologien, das man nicht einfach beenden kann in dem man einen konkreten Machtapparat zerstört.
Es ist, als würde man mit einem Schwert einen Nebel zerteilen wollen: geht nicht.

Und nun heute mein Heureka (o.k., wer es schon wusste darf sich auch gern über meine Unkenntnis freuen,
wer nicht, den empfehle ich dringendst diesen Artikel zu lesen.)

Change, Reform und Wandel
Jens Wernicke 03.06.2015
Matthias Burchardt über das Alphabet der politischen Psychotechniken
Matthias Burchardt ist Akademischer Rat am Institut für Bildungsphilosophie der Universität zu Köln sowie entschiedener Kritiker der Bildungsreformen im Namen von PISA und Bologna. Zuletzt erschien von ihm das Buch "Ja? Nein? ... Jein! Kompass für den alltäglichen Gewissenskonflikt", das er zusammen mit Andrea Mayer und Nora Hespers geschrieben hat.

http://www.heise.de/tp/artikel/44/44961/1.html

Der Begriff "Wandel" verschleiert dabei wunderbar, dass die vermeintlich zwingenden Verhältnisse zuvor politisch geschaffen oder zugelassen worden sind, nicht zuletzt, um die Partikularinteressen von globalen Finanz- und Machteliten zu realisieren. Zugleich stellt die Logik des "Sachzwanges" infrage, dass es - was jedoch stets der Fall ist - Alternativen zur vermeintlich einzig möglichen Reform gibt.



Im Grunde wird das Modell der "schöpferischen Zerstörung", das von Schumpeter als Wirkungsprinzip des entfesselten Marktes dargestellt wurde, gerade hegemonial auf immer mehr Lebensfelder ausgedehnt, die ursprünglich einer anderen Handlungs- und Soziallogik unterstanden: Kultur, Politik, Recht, Familie, Kirche, Bildung usf. stehen zwar prinzipiell in einem gesellschaftlichen Zusammenhang mit wirtschaftlichen Bereichen der Gesellschaft, sind allerdings nicht deren untergeordnete Funktion.



Die skizzierten Strategien der Organisationsentwicklung durch Change Management dürften vielen Lehrern und Hochschulkollegen bekannt vorkommen. Insbesondere bei der Durchsetzung des Bologna-Prozesses sind auf diese Weise vielfältig Strukturen, Prozeduren und Personen verändert worden. Und viele der Kritiker sind bis heute kaltgestellt als Leute der Vergangenheit.

EDIT
hier noch ein Zitat aus einem anderen Artikel

Im Unterschied zu Griechenland stehen die Bundesländer noch nicht vor dem Bankrott,
so dass sie sich gut überlegen sollten, ob sie sich diese Troika ins Haus holen wollen.
Etwas mehr griechischer Unabhängigkeitsgeist täte hier den Deutschen gut.

Der Herr Burchhardt gefällt mir immer besser. :clap:
 
in der Tat ein sehr guter Artikel.

Er zeigt schön mit welchen Worten wir uns alternativlos verarschen lassen. Und Mutti ist immer ganz vorne mit dabei und stellt sich als Retterin dar.
Und das schlimmste --- viele Menschen glauben der auch noch. Erschreckend wie viel Dummheit es wieder gibt.
 
Ich glaube ich muss das Buch mal wieder lesen - denn das was du beschreibst fällt mir gerade nicht mehr ein. Welche Techniken speziell meinst du?

Lies beide: Orwell und Huxley. Beide Varianten von Zukunft sind gleich schlimm.
 
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