Aus dem Massenhardwaregeschäft hat sich ARM vor langer Zeit verabschiedet.
Meines Wissens ist ARM aber "eher" ein Ingenieurbüro (gar nicht abwertend gemeint, eher umgekehrt) als ein Hardwareproduzent.
"eher" ist gut – sie hatten noch nie HW verkauft. Sie haben immer schon "nur" Chip-Designs verkauft, wobei sie wohl schon deshalb sehr beliebt waren, weil man bei denen sehr schön Cherry-Picking betreiben und die Designs beliebig an die eigenen Bedürfnisse anpassen konnte.
Historisch entstand der ARM (da noch Acorn RISC Machine) als CPU ja schon fast aus der Not heraus. Acorn wollte weg von 8Bit und direkt auf 32Bit gehen, was mit Motorola damals noch nicht ging. Sie wollten dann von Intel das Design von deren 286er(?), aber nur vom Kern, lizensieren, was Intel aber abgelehnt hatte (sie wollten nur komplette CPUs als HW herausrücken). Also hatten sie sich den ARM ausgedacht, der ja aus dem Stand alle Erwartungen übertroffen hatte. Das Design war auf 4MHz ausgelegt, lief aber fast ohne Änderungen mit 8MHz, weshalb es den ARM1 auch nie gegeben hat und sie gleich mit dem ARM2 auf den Markt kamen.
Später wurde ARM (dann Advanced RISC Machines) als Chip-Designer aus Acorn ausgegliedert, was witzigerweise zur Folge hatte, daß Acorn selbst recht bald nur ein kleiner Kunde war und wohl nicht mehr so recht mit den eigenen Wünschen durch kam.
Der StrongARM (der später meinen RiscPC angetrieben hatte) wurde noch von Acorn mit DEC zusammen auf dem Weg gebracht und später von Intel gekauft und zu Xscale umbenannt.
"Witzig" war ja auch immer der Umstand, daß Apple schon immer ein Bein im ARM-Geschäft hatte: 42% Acorn, 42% Apple und 7% VLSI. Mit den Newtons hatte Apple damals auch schon ihre ersten ARM-Maschinen gebaut.