Sorry Leute für OT, aber ich weiß nicht, wo ich meine Frage sonst hätte unterbringen sollen:
WirbelFCM, sehr schöne Geschichte! Was ich mich seit der Lektüre frage ist, wie man eigentlich einen Verstärker baut? Ich meine, woher weißt du, welche Teile du braucht (wie zum Beispiel diese Hochleistungs-Transistoren) und wie du diese alle miteinander kombinierst und dann noch richtig anschließt? Ein Buch mit sieben Siegeln für mich...
Gibt es dazu Literatur, die auch ein kompletter Laie versteht, nicht nur in Bezug auf Verstärker?
Nochmals sorry für mein OT, aber dennoch Danke für eure Antworten (gerne auch als PN)!
Hook
Dafür gabs seinerzeit Fachzeitschriften. Für uns Ossis war das das "Praktiker" (möchte ich meinen), das monatlich rauskam und wo für alle Hobbybastler Tips, Tricks, Anleitungen etc., aber auch Erfindungen von Hobbybastlern veröffentlicht wurden. Und da gabs auch eine Ecke für Elektronikbastler, aus der ich die Schaltpläne hatte. Dazu war ich damals Mitglied der "
Station junger Naturforscher und Techniker", wo solche Hobbys gefördert wurden und wo ich die Entwicklung solcher elektronischen Geräte gelernt habe, und in Bibliotheken gab es ebenfalls zahlreiche Fachbücher. In der DDR wurden Kinder mit solchen Interessen im Gegensatz zu heute stark gefördert. Dazu kam natürlich noch der Austausch mit anderen Gleichgesinnten, wobei sich "Austausch" nicht nur auf gedanklichen Austausch beschränkte, sondern - wie es in der DDR Usus war - auch auf diverse Tauschgeschäfte.
Der Ossi war von kleinauf ein erfahrener Händler, der eine ganz andere Wertschätzung hatte als die Jugend von heute, die, wenn sie etwas will, nur lange genug rumplärren muß, bis Mutti und Vati so genervt sind, daß sie dem nervenden Kind kaufen, was es will. Damals mußtest Du wenigstens eine Ahnung haben, was Deine Tauschwaren allgemein und v.a. auch individuell für einen Wert haben, um ein gutes Geschäft machen zu können
Denn was dem einen nur ein paar Ostpfennige wert war, war für den anderen vll. das letzte fehlende Puzzleteil für seinen "Heiligen Gral"
Das zwang einen förmlich, sich für andere Menschen zu interessieren, es schulte Diplomatie, soziale Kompentenz, Fairness und Teamplay, weil Du halt irgendwie immer von anderen abhängig warst, weil die was hatten oder was wußten oder wen kannten, der was hatte, was wußte oder wen kannte, der was hatte, was Du brauchtest.
Heute, wo man alles jederzeit per Knopfdruck im Internet kaufen kann, ist doch niemand mehr auf den anderen angewiesen, darum tut auch keiner mehr was für den anderen. Da macht man sich lieber vom "Staat", dem Jobcenter, dem Arbeitgeber, der Bank usw. abhängig als von einem Freund
BWG Wirbel