Mein erster (ok, der gehörte meinem Vater, aber ICH hab ihn zu >90% genutzt): Ein Acorn Archimedes A410. Für die Archimedes-Reihe wurde die ARM-CPU ursprünglich mal gebaut. Damals hatte der Archimedes mit seinen 8MHz Kreise um die Motorola-Maschinen (Amiga, Atari, Apple) gedreht. Bei gleichem Takt war der Archimedes bis zu 8x schneller – bei einem Bruchteil des Preises eines damaligen MacIntoshs. Heute werkelt der ARM in nahezu allen Smartphones und Tablets.
Während der Amiga mit diversen Custom-Chips die CPU massiv entlastet hatte, gab es bei Acorn gar keine Custom-Chips. Die massive Rechenleistung kam ausschliesslich von der ARM-CPU. Der Grafik-Chip hatte nichts anderes gemacht, als den Grafik-Speicher auf den Bildschirm zu schaufeln. Und er hat den Maus-Cursor gezeichnet, weshalb man selbst wenn die Kiste abgestürzt war, man immer noch die Maus bewegen konnte. Man konnte sich schon fast auf die Schulter klopfen, wenn man es geschafft hat sogar die Maus zum Stillstand zu bringen. Eigentlich war der das kein reiner Grafik-Chip, denn er war auch für den Sound zuständig: 8 Kanal Stereo, was damals ebenfalls sehr gut war.
Den A410 hatten wir damals noch mit einem ARM3 (25 oder 33MHz weiß ich nicht mehr). Der hatte damals mit ArtWorks die Grafik-Workstation (i486DX133) unter Windows mit CorelDraw(?) deutlich stehen lassen – selbst mit kantengeglätteter Grafik. Die damalige Firma, wo mein Vater gearbeitet hatte, wollten daraufhin selbst die Acorns vertreiben. Aber leider kam Acorn Deutschland damals nicht aus dem Kniff. Sehr schade das.
Acorn Archimedes A410/1:
Und noch ein bisschen
Tech-Porn.
Mein zweiter und mein erster selbst gekaufter/bezahlter Rechner war der
Acorn Archimedes A3010.
Ich hatte den recht bald mit einem Platten-Controller erweitert und den Takt erhöht. Ich musste dazu "nur" einen Quarz an die CPU löten. Meine Fresse, war ich nervös, als ich das Ding danach das erste mal gestartet hatte. Von 12 auf 16 MHz, CPU und RAM +25%. Das war deutlich spürbar.
1995 hatte ich dann einen
RiscPC 600, den ich später mit einem StrongARM SA110 (hochgetaktet con 202 auf 276MHz) aufgerüstet hatte.
Zusammen mit 2 Quantum Atlas II 4GB SCSI-Laufwerken hatte ich das Ding bis 2002 als Hauptrechner betrieben. Der Rechner ist Modular aufgebaut: Base, 1-4 Slices (je 1x 5,25" und 1x 3,5" Schächte und 2x Erweiterung) und Deckel. Die Steckkarten der Etagen wurden über eine Backplane mit dem Mainboard verbunden. Eine kleine Besonderheit war der zweite Prozessorsockel: da hatte ich einen 586/133 drin stecken gehabt. Ich hatte eine SW, die, wie heute auch Parallels und Fusion, die Windows-Fenster in einem Unity-Modus betreiben konnte. RiscOS selbst kannte keine Fenster- oder Bildschirm-Menüs, sondern ausschliesslich Kontextmenüs. Entsprechend wurden auch die Windows-Fenster dargestellt – ohne Menüzeile. Sah ungewohnt aus.
Für eine Messe hatte Acorn eine Spaßmaschine mit 10 Slices auf dem Stand gezeigt:
The Rocket Ship. Das Ding hatte einen
voll funktionsfähigen Pizzaoven und ein
voll funktionierendes Waschbecken, mehrere TV-Karten und Framegrabber.
30 Jahre Acorn Archimedes: Der vergessene Traumcomputer
Die erste Web-Cam der Welt wurde übrigens
von einem Archimedes betrieben.
PS: Weiß jemand, warum die Bilder nicht angezeigt werden?