Gesellschaft Das Märchen von der Elektro-Mobilität

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Wir haben nun schon so lange störungsfrei diskutiert, da wäre es schade, wenn dieser Thread auch geschlossen werden müsste.
Ach spoege,

du hast hier seit Jahren bei den „Off Topics“ die königliche Narrenfreiheit.
 
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Wie oft treten solche "Notfälle" ein?
Wäre es nicht denkbar, in solchen seltenen Fällen ein Auto mit grösserer Reichweite zu mieten?

Der Autoverleiher ist ja auch gleich nebenan und hat 24 Stunden auch am Wochenende geöffnet und
hält stets ein passendes Auto bereit. Und dem dauert der ganze Papierkram auch nicht eine Stunde,
sondern der gibt dir sofort den Schlüssel. ;)
 
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Wir hatten uns zuerst den Mitsubishi Outlander PHEV angeschaut. Spannende Technik! Aber die Kofferraumgrösse brauchen wir höchstens noch zweimal im Jahr. Und dafür ständig mit so einem Schiff in die Parklücken? Und wenn dann der Verbrenner auf weiten Strecken übernimmt, verbraucht er auch nicht gerade wenig...
Genau den fahre ich. Da ich mehrfach operiert wurde war mir ein Wagen mit hoher Sitzhöhe wichtig. Und da habe ich keinen BEV gefunden bzw. das Tesla Model X ist mir zu teuer. Sobald es einen höheren Wagen mit BEV gibt und dieser bezahlbar ist, werde ich wohl wieder wechseln. Ud bisher fahre ich mit 2,8 Litern und 16,5 Ah auf 100 Kilometer. Da ich noch wenige Kilometer gefahren habe (darunter auch mal 3*350 Kilometer und zurück) halte ich das für mich als okay im Verbrauch. Da ich zuhause und auf der Arbeit mit eigenem Solarstrom laden kann, fahre ich damit ziemlich gut.
 
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Der Autoverleiher ist ja auch gleich nebenan und hat 24 Stunden auch am Wochenende geöffnet und
hält stets ein passendes Auto bereit. Und dem dauert der ganze Papierkram auch nicht eine Stunde,
sondern der gibt dir sofort den Schlüssel. ;)
Ich dachte eher an Carsharing. Deswegen die Frage, wie oft beim RR solche Notfälle eintreten, die ein eigenes Auto mit großer Reichweite erfordern.

Eigentlich gehts mir nicht um ihn persönlich und seine familiäre Situation, sondern um dieses Reichweiten-Argument, dass die große Mehrheit der Käufer anführt. Das führt mE nur dazu, dass die alten schweren Verbrenner lediglich durch neue schwere Hybride oder noch schwerere BEV mit Riesenbatterien ersetzt werden, und ansonsten alles beim Alten bleibt.
 
Ich dachte eher an Carsharing. Deswegen die Frage, wie oft beim RR solche Notfälle eintreten, die ein eigenes Auto mit großer Reichweite erfordern.

Spielt eigentlich ja keine Rolle. Wenn man auch nur 3x im Jahr direkt losfahren will, hilft kein Carsharing, denn
das Auto steht da nicht ständig am Haus/der Wohnung.
 
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@spoege Was für ein Auto fährst Du denn? Ich hoffe doch ein BEV und ansonsten CarSharing? Oder hast Du, was noch besser wäre, gar kein eigenes Auto?
Ich hinterfrage gerne die Antworten die man Anderen gibt...
 
Wenn man auch nur 3x im Jahr direkt losfahren will, hilft kein Carsharing, denn
das Auto steht da nicht ständig am Haus/der Wohnung.
Da hast du recht. Wer den Anspruch hat, unter allen Umständen sofort losfahren und in einem Rutsch mehr als 300 Kilometer zurücklegen zu können, braucht einen eigenen Verbrenner. Selbst, wenn das nur dreimal im Jahr vorkommt. Oder nur einmal alle drei Jahre. Sei gehts nun mal fast allen.
 
So geht es sicher nicht allen. Hat ja nicht einmal jeder ein Auto.
 
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Da hast du recht. Wer den Anspruch hat, unter allen Umständen sofort losfahren und in einem Rutsch mehr als 300 Kilometer zurücklegen zu können, braucht einen eigenen Verbrenner. Selbst, wenn das nur dreimal im Jahr vorkommt. Oder nur einmal alle drei Jahre. Sei gehts nun mal fast allen.
... oder einen BEV mit entsprechender Reichweite.
 
So geht es sicher nicht allen.
Fast allen Autofahrerinnen geht es so – sagen sie zumindest.

Aber diese Diskussion hatten wir ja schon: Ein Grundproblem beim Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität ist der Anspruch, mit einem eigenen Auto jederzeit und spontan weite Strecken ohne Pausen zurücklegen zu können. Das können bislang nur Verbrenner.
Dieses Universalauto wird dann aber auch für alle kurzen Distanzen, das Pendeln mit einer Person, für die Fahrten zur Schule etc. benutzt. Deswegen haben wir einen überbordenden Individualverkehr, der die einzelnen Fahrzeuge seit Jahrzehnten ständig aufrüstet, größer und schwerer macht. SUV sind nur die Konsequenz dieser Rüstungs-Spirale.

Und wie gesagt: Diese extrem anspruchsvolle und Ressourcen fressende Mobilitäts-Kultur auf E-Antriebe umzurüsten ist kein Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit.
 
Wie oft treten solche "Notfälle" ein?
Wäre es nicht denkbar, in solchen seltenen Fällen ein Auto mit grösserer Reichweite zu mieten?

Denkbar ist alles. Ich habe mich dagegen entschieden. Ja, es ist noch nicht die perfekte Lösung. Aber es ist schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Weitere werden folgen.
 
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Und wie gesagt: Diese extrem anspruchsvolle und Ressourcen fressende Mobilitäts-Kultur auf E-Antriebe umzurüsten ist kein Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit.

Ich verstehe Dein Argument. Du willst eine komplette Mobilitätswende. Du willst die perfekte Lösung. Und bis die da ist, willst Du - was tun? E-Autos und PHEVs schlechtschreiben und Leute, die sich dafür interessieren, demotivieren? Wem hilft das? Hilft Dir das irgendwie?

Die Zeit ist vorbei, um, wie hier seit über vier Jahren, über Wolkenkuckucksheime zu diskutieren. Tu was. Ermutige andere. Es ist möglich, durch PHEVS oder EVs jetzt den eigenen CO2-Ausstoß im Verkehr erheblich zu reduzieren. Das macht Sinn. Weitere vier Jahre über Öko-Revolutionen zu sinnieren, macht keinen.
 
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Dieses Universalauto wird dann aber auch für alle kurzen Distanzen, das Pendeln mit einer Person, für die Fahrten zur Schule etc. benutzt. Deswegen haben wir einen überbordenden Individualverkehr, der die einzelnen Fahrzeuge seit Jahrzehnten ständig aufrüstet, größer und schwerer macht. SUV sind nur die Konsequenz dieser Rüstungs-Spirale.

Ich sehe überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Universalauto und Rüstungsspirale. Wer sich ein eigenes Auto zulegt - egal, was für eins - hat dafür Geld auf den Tisch gelegt und hat auch ohne Nutzung laufende Betriebskosten und Wertverlust. Also will man die Vorteile des eigenen Autos natürlich auch so gut wie möglich ausnutzen.

Dass Autos (vermeintlich?) immer "besser" werden - kräftiger, komfortabler, sicherer, sonstwas... - geht auf die Wachstumswirtschaft zurück. Es muss nun mal ständig produziert und konsumiert werden, und wenn das neue Auto wie das alte ist, ist das wenig attraktiv. Bei den SUVs finden potenzielle Kunden höhere Sicherheit und Komfort vor. "Brauch ich das wirklich?" ist eine Frage, die in einer kapitalistisch geprägten Gesellschaft irgendwie verpönt zu sein scheint.
 
Ich sehe überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Universalauto und Rüstungsspirale. Wer sich ein eigenes Auto zulegt - egal, was für eins - hat dafür Geld auf den Tisch gelegt und hat auch ohne Nutzung laufende Betriebskosten und Wertverlust. Also will man die Vorteile des eigenen Autos natürlich auch so gut wie möglich ausnutzen.

Dass Autos (vermeintlich?) immer "besser" werden - kräftiger, komfortabler, sicherer, sonstwas... - geht auf die Wachstumswirtschaft zurück. Es muss nun mal ständig produziert und konsumiert werden, und wenn das neue Auto wie das alte ist, ist das wenig attraktiv. Bei den SUVs finden potenzielle Kunden höhere Sicherheit und Komfort vor. "Brauch ich das wirklich?" ist eine Frage, die in einer kapitalistisch geprägten Gesellschaft irgendwie verpönt zu sein scheint.

Das was als Rüstungsspirale gesehen wird ist sicher ein Problem in dem Sinne, dass jeder Konsument mit einer Ersatzbeschaffung naturgemäß eine Verbesserung in verschiedenen Kriterien anstrebt. Das ist natürliches Verhalten im Sinne der Vorteilsgenerierung für das Individuum.

„Brauche ich das wirklich?“ ist ja nicht nur eine Bedürfnisfrage für jeden Einzelnen sondern zwangsläufig die zentrale Systemfrage in einer Wachstumswirtschaft. Das hängt nicht mal zwingend an einem politischen System, sondern kommt tief aus den Bedürfnissen der Menschen. Eine komplette Mobilitätswende sehe ich nicht auf globalem Maßstab kommen, da die größten Märkte für Individualmobilität auch intensiv diese mit Wohlstand verknüpfen, egal ob elektrisch oder nicht. Und es kommt hinzu , dass es auch noch sehr große Flächenstaaten sind. Übrigens im Primusland Norwegen bzgl. E-Mobility muss man auch immer erwähnen, dass Inlandsflüge und Schifffahrt eine zentrale Rolle in der Infrastruktur spielen. Dort kann man so günstig wie kaum woanders fliegen und das nutzen sogar einige zum Pendeln.
 
Ja deswegen wurde es auch bei uns ein Plug-in Hybrid.
Darf man fragen welcher? :)
Man muss einfach im Notfall zu den Schwiegereltern kommen, die mehr als 300km weit weg wohnen.
Nette Anekdote zum Thema Schwiegereltern und E-Auto: Meine wohnen zwar weniger als halb so weit weg, aber bei unserem letzten Besuch war mein Schwiegervater nicht davon abzubringen mir Strom zum Laden zur Verfügung zu stellen. Alle meine Beteuerungen, dass wir es locker mit 2/3 Restreichweite zurück schaffen würden halfen nichts.

Ich hab dann klein beigegeben. Er hat die Kabeltrommel rausgeholt und abgewickelt und ich (zum ersten Mal! seit ich den Wagen habe) den Ladeziegel mit Adapter für Schukosteckdose angestöpselt und der Wagen hat dann gemütlich ein bisschen Extrareichweite geladen bis wir uns ein paar Stunden später auf den Heimweg gemacht haben.

Ich fand es nett (wenn auch unnötig) und bin gespannt, ob es bei unserem nächsten Aufenthalt (Ende des Monats mit Übernachtung) wieder Strom gibt. Vorher hatte ich übrigens einen Plugin-Hybriden, da gab es nie Strom... ;) :D

Ansonsten was das Thema "Notfälle" angeht: Bei 300+ km ist man doch eh Stunden unterwegs. So oder so zu spät für einen "echten" Notfall. Und wenn es nur darum geht "unvorhergesehen" bei zu niedrigem Akkustand zu den Verwandten zu müssen, dann mache ich es mit dem E-Auto nicht anders als wenn ich mit dem Verbrenner mit annähernd leerem Tank los müsste. Ich fahre halt auf dem Weg an den nächsten Schnelllader und lade so weit dass ich wenigstens bis ans Ziel komme. Das macht dann maximal 30 Minuten längere Fahrtzeit aus. Mehr nicht.
 
Ich sehe überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Universalauto und Rüstungsspirale. Wer sich ein eigenes Auto zulegt - egal, was für eins - hat dafür Geld auf den Tisch gelegt und hat auch ohne Nutzung laufende Betriebskosten und Wertverlust. Also will man die Vorteile des eigenen Autos natürlich auch so gut wie möglich ausnutzen.
Vor 20 Jahren hat dafür ein leichteres Auto mit weit weniger PS gereicht. Wenn die deutsche Autoflotte heute dieselben durchschnittlichen Motorstärken und Gewichte hätte wie 1990, oder wir sogar abrüsten würden, dann hätten wir auch deutlich weniger CO2-Emissionen durch den Individualverkehr. Und dies billiger und ohne Verlust der Lebensqualität.

Aber das Gegenteil ist geschehen: Eine permanente Aufrüstung. Für jeden Personenkilometer wird heute mehr Gewicht und PS – und damit auch mehr fossile Energie – eingesetzt, als je zuvor.

Diese unnötig schwere und unsinnig PS-starke Flotte an privaten Universalautos zu elektrifizieren, schreibt das Problem weiter fort, statt es zu lösen. Grade die BEV müssen für solche Gewichte und Leistungen exorbitant mehr Gewicht an Batterie mitschleppen. Und auch dafür noch einmal ein Mehr an Energie aufwenden. Das nenne ich Rüstungsspirale.

Einen rationalen Grund dafür – etwa komplexere Transportaufgaben als vor 30 Jahren – gibt es nicht. Es sind dieselben emotionalen Beweggründe dafür verantwortlich, die schon immer das Kaufverhalten der Auto-Konsumenten beeinflusst haben.


„Brauche ich das wirklich?“ ist ja nicht nur eine Bedürfnisfrage für jeden Einzelnen sondern zwangsläufig die zentrale Systemfrage in einer Wachstumswirtschaft. Das hängt nicht mal zwingend an einem politischen System, sondern kommt tief aus den Bedürfnissen der Menschen.
So ist es. Anders formuliert: Die Wachstumswirtschaft nutzt diese dem Menschen innewohnenden Emotionen, ohne sie dauerhaft befriedigen zu können. Denn es gibt immer noch ein leistungsstärkeres, neueres, tolleres Produkt, mit dem man das alte ersetzen möchte. Grade die Branchen Automobil und digitale Devices sind Paradebeispiele für diese Rüstungsspiralen.

Vo diesem Hintergrund halte ich es für naiv, darauf zu hoffen, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung freiwillig kleinere Autos kauft oder ihre Mobilität ganz mit Sharing/ÖPV/Rad organisiert. Selbst wenn sie es könnte: Die Mehrheit wird sich immer dagegen wehren. Und die Mehrheit der PolitikerInnen wird dem – auch wider besseres Wissen – immer folgen, denn sie wollen ja wiedergewählt werden. Natürlich wird auch die Industrie weiter das anbieten, "was die Kunden nun mal wollen". Und diese Bedürfnisse mit millionenteurer Werbung weiter befeuern.

Dass die deutsche Autoindustrie plötzlich fieberhaft an E-Mobilität arbeitet, ist vor allem staatlicher Lenkung zu verdanken: Den von der EU vorgegebenen Flottengrenzwerten und den damit verbundenen Strafzahlungen, wenn sie nicht eingehalten werden. Das ist derselbe Effekt wie bei den von den Gerichten erzwungenen Einfahrverboten für emissionsstarke Autos: Erst gesetzliche Regellungen, z.B. Grenzwerte, bewirken Veränderungen. Nicht die Einsicht, dass man etwas gegen den Klimanotstand tun müsse oder auf die Gesundheit der Stadtbewohner Rücksicht nehmen sollte.
 
Dann trage ich mal was wieder zum praktischen Aspekt bei. Ich bin in Frankfurt letzte Woche den Hyundai Nexo probegefahren und das Konzept hat mich überzeugt. Ich brauche das sicherlich nicht in einem SUV, aber als Antriebsstrang ist das für mich in der Handhabung überzeugend. 500-600km Reichweite sind in 5min nachgetankt und das schon jetzt bestehende Tankstellennetz würde meine Anforderungen mehr als komfortabel abdecken.
Dann hast du also eine der wenigen Wasserstofftankstellen in der Nähe?

Die nächste die ich kenne, liegt zufälligerweise direkt neben dem Tesla SuperCharger in Kamen. Hin- und wieder sehe ich da auch mal einen Toyota Mirai tanken, allerdings liegt an der gleichen Kreuzung ein Toyota-Händler und ich vermute der Mirai ist ein Vorführfahrzeug des Händlers. Ansonsten recht wenig Betrieb dort. Ganz anders als beim SuperCharger. Da ist es ein ständiges Kommen und Gehen, aber ich habe es erst einmal erlebt, dass während ich dort geladen habe, alle anderen Lader besetzt waren und sich eine "kleine" Schlange gebildet hat (zwei Fahrzeuge, die dann aber auch nur 5-10 Minuten warten mussten bis sie dran waren).

Mittlerweile hat Tesla die Ladeleistung an den V2 Superchargern von 120kw auf 150kw erhöht und im nächsten Schritt sollen ja die V3 SuperCharger kommen (mit bis zu 250kw fürs Model 3). Da ist richtig Bewegung drin.
Da Hyundai nächstes Jahr in die Großserienfertigung mit 350k Einheiten/Jahr einsteigt, sehe ich da auch noch Kostensenkungspotentiale für den Endkunden.
Wenn sie die dann mal auch weitergeben. Bei Toyotas Mirai habe ich das jetzt einige Zeit beobachtet. Da tat sich bisher nichts.
Ich mache da gerne den Vergleich mit dem Model 3. Anfang des Jahres war ein Model 3 Performance in Vollausstattung (78.000€) in etwa gleichauf wie ein Mirai. Jetzt liegt das Model 3 Performance deutlich drunter mit ca. 65.000€. Und das ist das Topmodell. Das Einstiegsmodell mit kleinerem Akku gibt es jetzt schon für unter 45.000€

Dann ist die Wasserstoff-Herkunft immer noch mehr als zweifelhaft. Bis der mal komplett per Elektrolyse aus Ökostrom erzeugt wird kann es noch dauern. Und der Strombedarf je gefahrenem km ist deutlich höher. Auch da der Vergleich Model 3 zu Mirai. Mit der Strommenge für einen vollen Tank Wasserstoff im Mirai (500 km Reichweite), kommt ein Model 3 Longrange drei- bis viermal soweit. Günstiger ist eine Vollladung auch. Mal abgesehen von der Möglichkeit zu Hause laden zu können und jeden Tag mit vollem Akku starten zu können.

Wasserstoff-Produktion aus Ökostrom wird auf jeden Fall kommen. Ich frage mich nur, ob man den dann nicht sinnvoller anders wo einsetzt. Zum Heizen oder für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe, dort wo es auf keinen Fall anders geht. Zum Beispiel in der Luftfahrt.
 
Dann ist die Wasserstoff-Herkunft immer noch mehr als zweifelhaft. Bis der mal komplett per Elektrolyse aus Ökostrom erzeugt wird kann es noch dauern.
Ich halte es für vollkommen unsinnig, Kohle zu verstromen, mit dem Strom Wasserstoff zu produzieren und diesen im Auto dann wieder in Strom umzuwandeln. Ein Kilometer mit dem Miri emittiert beim heutigen Strommix deshalb de facto 121g CO2 – das liegt weit über dem Grenzwert, den Verbrenner in Zukunft einzuhalten haben.

Nexo und Mirai – obwohl noch nicht mal SUV – wiegen leer bereits 1900 Kilogramm. Und wenn der Mirai mit 4 Erwachsenen besetzt ist, dürfen die noch nicht mal mehr ihre Aktentasche mitnehmen, weil die Zuladung auf 365 Kilogramm limitiert ist. Beim Nexo ist das auch nicht viel anders.

Wasserstoff mit Ökostrom zu produzieren, finde ich aus heutiger Sicht auch zweifelhaft: Die Energiebilanz ist derart schlecht, dass man auch hier von Ressourcenverschwendung sprechen muss. Denn auch Ökostrom kann keineswegs komplett klimaneutral erzeugt werden. Vom dafür nötigen Umweltverbrauch mal ganz abgesehen.

Wie man es dreht und wendet: Die Wurzel des Problems liegt im Individualverkehr – und im Anspruch, ein eigenes Auto, das alles können soll, vor der Tür zu haben.
 
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war mein Schwiegervater nicht davon abzubringen mir Strom zum Laden zur Verfügung zu stellen. Alle meine Beteuerungen, dass wir es locker mit 2/3 Restreichweite zurück schaffen würden halfen nichts

Das kenne ich eigentlich nur von Müttern/Schwiegermüttern: „Komm Junge, nimm noch was zu essen mit...“
 
Dann hast du also eine der wenigen Wasserstofftankstellen in der Nähe?

Die nächste die ich kenne, liegt zufälligerweise direkt neben dem Tesla SuperCharger in Kamen. Hin- und wieder sehe ich da auch mal einen Toyota Mirai tanken, allerdings liegt an der gleichen Kreuzung ein Toyota-Händler und ich vermute der Mirai ist ein Vorführfahrzeug des Händlers. Ansonsten recht wenig Betrieb dort. Ganz anders als beim SuperCharger. Da ist es ein ständiges Kommen und Gehen, aber ich habe es erst einmal erlebt, dass während ich dort geladen habe, alle anderen Lader besetzt waren und sich eine "kleine" Schlange gebildet hat (zwei Fahrzeuge, die dann aber auch nur 5-10 Minuten warten mussten bis sie dran waren).

Mittlerweile hat Tesla die Ladeleistung an den V2 Superchargern von 120kw auf 150kw erhöht und im nächsten Schritt sollen ja die V3 SuperCharger kommen (mit bis zu 250kw fürs Model 3). Da ist richtig Bewegung drin.

Wenn sie die dann mal auch weitergeben. Bei Toyotas Mirai habe ich das jetzt einige Zeit beobachtet. Da tat sich bisher nichts.
Ich mache da gerne den Vergleich mit dem Model 3. Anfang des Jahres war ein Model 3 Performance in Vollausstattung (78.000€) in etwa gleichauf wie ein Mirai. Jetzt liegt das Model 3 Performance deutlich drunter mit ca. 65.000€. Und das ist das Topmodell. Das Einstiegsmodell mit kleinerem Akku gibt es jetzt schon für unter 45.000€

Dann ist die Wasserstoff-Herkunft immer noch mehr als zweifelhaft. Bis der mal komplett per Elektrolyse aus Ökostrom erzeugt wird kann es noch dauern. Und der Strombedarf je gefahrenem km ist deutlich höher. Auch da der Vergleich Model 3 zu Mirai. Mit der Strommenge für einen vollen Tank Wasserstoff im Mirai (500 km Reichweite), kommt ein Model 3 Longrange drei- bis viermal soweit. Günstiger ist eine Vollladung auch. Mal abgesehen von der Möglichkeit zu Hause laden zu können und jeden Tag mit vollem Akku starten zu können.

Wasserstoff-Produktion aus Ökostrom wird auf jeden Fall kommen. Ich frage mich nur, ob man den dann nicht sinnvoller anders wo einsetzt. Zum Heizen oder für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe, dort wo es auf keinen Fall anders geht. Zum Beispiel in der Luftfahrt.

Bei mir sind vier Tankstellen im Stadtgebiet und dort wo ich mit einem Auto hinfahren wollen würde, sind auch wieder zwei verfügbar. Plus noch weitere auf dem Weg. Ich verweise da auf die Website h2.live. Dort sieht man auch, was aktuell im Aufbau ist.
Für meine Anwendung wäre das alles problemlos darstellbar.

Der Mirai ist bisher ein Kleinserienkonzeptfahrzeug. Der Nexo ist auch heute schon weiter und steht bei ca 70k€ als top ausgestatteter Midsize SUV a la GLC oder X3. Diese sind weder elektrisch noch als Verbrenner dann nennenswert günstiger oder sogar teurer. In dem Fall muss man auch abwarten was dann mit dem Nexo 2 als MY20 passiert. Aber ich gebe Dir recht, hier sehen wir jetzt einen gewissen Wettbewerb der Konzepte und das ist ja nicht schlecht. Aus der Perspektive des Gewichts usw ist es bei SUVs oder größeren Fahrzeugen mit der FC besser als mit BEVs. Ein Tesla 3 ist ja eher ein kleineres Mittelklassefahrzeug. Der Punkt, der das hier so spannend macht, ist der Transportsektor. Hier werden BEV-Trucks sicher nicht kommen. Da läuft alles mit Vollgas in zwei Konzepte: FC und H2-Verbrenner. Einfach wegen der Nutzlast/Kostenthematik. Und damit ist der Hebel Infrastruktur ohnehin schon gegeben und wird sowieso kommen. Diese Überlappung lässt mich, auch nach den Fachgesprächen auf der Messe mit der Branche aus allen Regionen, klar die FC wieder in den Fokus rücken, während BEV sich mehr und mehr auf kleine und mittlere Reichweiten bis Max 300km beschränken wird. So deutet es sich zumindest branchenintern an. Auch China wird jetzt ein großes H2-Tankstellenprogramm auflegen. Korea und Japan machen da auch Druck und Norwegen geht mit Nikola und Nel ASA jetzt voran. Iveco und Nikola arbeiten jetzt zusammen und es gab das Commitment, das Tankstellennetz in Europa deutlich zu fördern. Die Regierung wird da auch was zu sagen, vermutlich morgen.

Wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Staat sich auch beim Ladestrom eine ähnliche Größenordnung an „Mineralölersatzsteuern“ holen werden muss. Das wird gar nicht anders gehen um den Bundeshaushalt stabil zu halten. Wie sich dann die Kosten pro km darstellen, wäre eine spannende Frage. Aber ich würde erwarten, dass dann die kWh im Bereich von 1-1,5€ liegen wird.
 
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