Gesellschaft Darf es im westlichen Europa Minarette geben?

Darf es im westlichen Europa Minarette geben?

  • Ja

    Stimmen: 356 50,6%
  • Nein

    Stimmen: 320 45,5%
  • Keine Meinung

    Stimmen: 27 3,8%

  • Umfrageteilnehmer
    703
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
... Muezzinrufe und Kirchenglocken sind aber nur eingeschränkt gleichzusetzen und unterscheiden sich mitunter fundamental.

Inwiefern ?
Nach meinem Verständniss rufen beide Sachen die Gläubigen zum Gebet/Gottesdienst.
 
Die deutschen Kirchen können doch sowieso auf Grund von Besuchermangel geschlossen oder regional zusammen gelegt werden. Dann wäre ein Lärmproblem schon mal vom Tisch. :D

Spass beiseite, mich stört weder Kirchturm noch Minarett.
 
Dann aber auch nicht vom Glockengeläut.

Musst du ja auch nicht, ebensowenig wie mit Kipa oder Mitra.

Musst du auch nicht - wir haben nicht nur Religions- sondern auch Meinungsfreiheit.

Das ist auch gut so.

DER Islam geht nicht schlecht mit Frauen um - Islamisten tun das vielleicht oder Patriarchen. Wie geht denn DIE katholische Kirche mit Frauen um? Merkst du was?

Glocken gehören seit jeher zu UNSERER Kultur und stellen kein Vergleich zu einem Gejaule aus einem Lautsprecher dar.
 
Verdeutlichung

Inwiefern ? Nach meinem Verständniss rufen beide Sachen die Gläubigen zum Gebet/Gottesdienst.

Insofern, dass das Glockengeläut häufig überhaupt gar keine sakrale Funktion ausübt, sondern schlicht die Stunde anzeigt oder andere Funktionen übernimmt, die nicht sakraler Natur sind. Zudem ist im christlichen Glauben auch keine Betpflicht 5x am Tag existent und somit das Läuten nicht an diese gekoppelt. Somit ist erst einmal zu unterscheiden zwischen sakralem Läuten und nicht sakralem Läuten, und zwischen der Koppelung und Aussage des Läutens und des Muezzinrufs. Auch ist das Läuten kein in die Öffentlichkeit getragenes Gebet, kein Gottesdienst, dem man sich dann nicht entziehen kann, es werden keine Bibelpsalmen zitiert. Der Muezzinruf nun zitiert oft Koranverse, postuliert unter anderem "Allah ist größer" und trifft somit religiöse Aussagen. Sich das anhören zu müssen, davor schützt die Religionsfreiheit. Somit kann man postulieren, dass eine gewisse Ausformung des Muezzinrufs die negative Glaubensfreiheit unter anderem verletzt. Wie auch Kreuze im Klassenzimmer die negative Glaubensfreiheit verletzen kann sowie das Elternrecht.

Auch sind Kirchenglocken res sacrae (heilige Sachen) und stehen unter besonderem staatlichen Schutz. Eine Lautsprecheranlage oder eine Bandansage ist ein technisches Gerät und besitzt keinen besonderen rechtlichen Status. Auch verweist das Recht auf sozial adäquates Verhalten, und als ein nicht muslimisches Land ist in Deutschland eben Glockengeläut ein sozial adäquates Tun, während der Muezzinruf durchaus als fremd und sozial inadäquat wahrgenommen werden kann.
 
Glocken gehören seit jeher zu UNSERER Kultur und stellen kein Vergleich zu einem Gejaule aus einem Lautsprecher dar.

UNSERE Kultur sind ca. 3,4 Millionen praktizierende Muslime und eine gähnende Leere in deutschen Kirchen am Sonntag Morgen. Mit anderen Worten: UNSER Gebimmel ist völlig nutzlos, keiner kommt und eine Uhr hat auch jeder. ;)

Eine Lautsprecheranlage oder eine Bandansage ist ein technisches Gerät und besitzt keinen besonderen rechtlichen Status.

Du glaubst nicht wieviele Glocken in deutschen Kirchen vom Band kommen. Die wenigsten Gemeinden können sich echte Glocken oder deren Reperaturen leisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
UNSERE Kultur sind ca. 3,4 Millionen praktizierende Muslime und eine gähnende Leere in deutschen Kirchen am Sonntag Morgen ;) Wir leben nicht mehr in den 70ern. Es wird langsam Zeit sich an ein Miteinander zu gewöhnen.

An mir soll es nicht liegen. Aber in dem wir hier alles zulassen und zu allem ja und Amen sagen schaffen wir keine Integration sondern das Gegenteil
 
Gleiches Recht für alle gilt nur, wenn gleiches gleich behandelt werden soll - Muezzinrufe und Kirchenglocken sind aber nur eingeschränkt gleichzusetzen und unterscheiden sich mitunter fundamental.

Die Funktion sollte imho nicht reglementiert werden, sondern Lautstärke und Uhrzeit. Stundenlanges lautes Gebimmel am Sonntag früh morgens ist etwas, das die Grenzen meiner religiösen Toleranz deutlich sprengt. Mit einem Muezzin habe ich (zum Glück) noch keine unangenehme Bekanntschaft machen müssen, kann daher nichts darüber sagen.
 
UNSERE Kultur sind ca. 3,4 Millionen praktizierende Muslime und eine gähnende Leere in deutschen Kirchen am Sonntag Morgen ;)

Eine extrem gewagte Aussage, rechtlich würde es wohl anders bewertet werden, ich würde schreiben: Unsere Gesellschaft umfasst auch praktizierende Muslime und diese haben Rechte und Pflichten wie andere auch. Zwischen verschiedenen Rechten, die sich widersprechen, ist dann abzuwägen. Hier dürfen Muslime kein Sonderfall sein, weder negativ noch positiv.

Du glaubst nicht wieviele Glocken in deutschen Kirchen vom Band kommen. Die wenigsten Gemeinden können sich echte Glocken oder deren Reperaturen leisten.

Die rechtliche Einordnung ist klar und wird hierdurch ja nicht geändert. Glocken ungleich Band, somit sind auch Bandaufzeichnungen von Glocken natürlich keine res sacrae.
 
Wie erwähnt, sind Glockengeläut und Muezzin nicht einfach gleichzusetzen, es gibt gewichtige Unterschiede je nach Ausformung.

Der Unterschied ist aber marginal wenn ich um 6 Uhr von dem Geräusch (egal ob Glocke oder Rufer) unsanft geweckt werde. Wobei die Glocken noch unangenehmer sind weil die bevorzugt sonntags so früh loslegen....
 
Die Funktion sollte imho nicht reglementiert werden, sondern Lautstärke und Uhrzeit.

Die Funktion bestimmt ja schon über den Rechtsweg und auch über die Rechtfertigung, ist also von immenser Bedeutung. Das kann man natürlich anders sehen. Die rechtliche Einordnung muss privat ja nicht geteilt werden.
 
Sie wie die Umfrage gestellt ist müssten aber alle, die mit nein stimmen, dem Abriss der bestehenden Minarette nicht nur zustimmen sondern ihn auch einfordern.
 
Der Unterschied ist aber marginal wenn ich um 6 Uhr von dem Geräusch (egal ob Glocke oder Rufer) unsanft geweckt werde. Wobei die Glocken noch unangenehmer sind weil die bevorzugt sonntags so früh loslegen....

Der Muezzinruf erschallt normalerweise 5x am Tag, auch Nachts (beziehungsweise sehr früh morgens). Dies ist natürlich in Deutschland rechtlich nicht durchsetzbar (soweit hörbar). Auch macht es meiner Meinung nach einen Unterschied, ob die Bevölkerung hörbar und zwangsweise an eine gottesdienstähnliche Handlung teilnehmen muss, die auch noch Glaubensbekenntnisse und Verse zitiert oder Machtaussagen trifft (Allah ist größer) oder ob dies nicht so ist. Wie gesagt, es geht ja gerade um die Ausformung des Muezzinrufs (und der Inhalt der Aussage kann ja natürlich geändert werden), und um die Religionsfreiheit, die stets die negative miteinschließt, und um die Rechtfertigung, die sehr wohl auch sozial adäquates Verhalten und die vorherrschende Kultur miteinschließen kann. Zurecht wird aber auch darauf geachtet, dass nicht unzulässig diskriminiert wird und der Artikel 4 seine Geltung behält - aber eben auch die negative Glaubensfreiheit, die ebenso Bestandteil des Artikels ist, sowie das Elternrecht und andere mehr.
 
Sie wie die Umfrage gestellt ist müssten aber alle, die mit nein stimmen, dem Abriss der bestehenden Minarette nicht nur zustimmen sondern ihn auch einfordern.

Das ist richtig. Wobei die Frage ja bereits schon beantwortet ist - es darf grundsätzlich. Je nach Einzelsituation. Sie können natürlich rechtlich auch untersagt werden - je nach Einzelsituation.
 
Super Manipulation! Echt trollig. Du solltest hingegen nicht auf eine 'ESO-Seite' verlinken, die wie eine Wiki-Seite aufgebaut ist und Unsinn verbreitet... :hehehe::hamma:

Soll ich dir mal was verraten? Diese "Eso-Seite" ist nicht nur wie eine Wiki-Seite aufgebaut... es ist sogar eine! :jaja:

Hast du dich wirklich schon mal über Schachtschneider informiert? Der Typ gibt sich mit der NPD ab und vertritt abwegigste Theorien, wie die der angeblich durch die EU-Reform wieder eingeführten Todesstrafe. :rolleyes:

Schachtschneider unreflektiert als kompetente Quelle in einer solchen Diskussion zu gebrauchen ist jedenfalls ziemlich unseriös. Es ist ja in Ordnung, wenn du vorher nichts von den Hintergründen dieser Person wusstest. Wenn du aber unter Kenntnis der oben genannten Punkte die Objektivität dieses Kerls weiterhin nicht in Frage stellst, dann ist Hopfen und Malz verloren.
 
Glocken gehören seit jeher zu UNSERER Kultur und stellen kein Vergleich zu einem Gejaule aus einem Lautsprecher dar.

Ach, das sakrale Glockengeläut ist noch viel älter als unsere Mitteleuropäische Christliche Kirche. Der erste bekannte Sakralbau mit Glocken war ein Jupitertempel im alten Rom. In China wurden Glocken schon mehr als 1000 Jahre vor Christus auch für religiöse Zwecke verwendet.

Unsere Kultur (welche - die der christlichen Europäer, die der jüdischen Europäer, die der heidnischen Europäer?) ist doch heute in erster Linie nicht-kirchlich (geh mal sonntags in eine beliebige Kirche der nächsten großen Stadt - Weihnachten ausgenommen). Warum also Kirchtürme und Glockengeläut dulden wenn die Zahl der Kirchenaustritte beständig zunimmt? Auch hier drückt eine Minderheit der Mehrheit ihren Stempel auf. Römisch-Katholische Kirche und Evangelische Kirche Deutschland haben gemeinsam ungefähr 50 Millionen "zahlende Mitglieder". In die Kirche gehen regelmäßig 17 Prozent davon, also nicht mal 10 Millionen Deutsche (von über 80 Millionen). Am sonntäglichen Gottesdienst nehmen jeweils nur weniger als 4 Millionen Deutsche teil.

Wir konservieren nicht die Vergangenheit sondern unsere Gesellschaft (unsere Kultur wenn du so willst) lebt von Veränderung - sonst würden wir heute noch Odin anbeten und hätten vor ein paar hundert Jahren die Missionare aus dem Süden zum Teufel geschickt....
 
Ach, das sakrale Glockengeläut ist noch viel älter als unsere Mitteleuropäische Christliche Kirche. Der erste bekannte Sakralbau mit Glocken war ein Jupitertempel im alten Rom. In China wurden Glocken schon mehr als 1000 Jahre vor Christus auch für religiöse Zwecke verwendet.

Unsere Kultur (welche - die der christlichen Europäer, die der jüdischen Europäer, die der heidnischen Europäer?) ist doch heute in erster Linie nicht-kirchlich (geh mal sonntags in eine beliebige Kirche der nächsten großen Stadt - Weihnachten ausgenommen). Warum also Kirchtürme und Glockengeläut dulden wenn die Zahl der Kirchenaustritte beständig zunimmt? Auch hier drückt eine Minderheit der Mehrheit ihren Stempel auf. Römisch-Katholische Kirche und Evangelische Kirche Deutschland haben gemeinsam ungefähr 50 Millionen "zahlende Mitglieder". In die Kirche gehen regelmäßig 17 Prozent davon, also nicht mal 10 Millionen Deutsche (von über 80 Millionen). Am sonntäglichen Gottesdienst nehmen jeweils nur weniger als 4 Millionen Deutsche teil.

Wir konservieren nicht die Vergangenheit sondern unsere Gesellschaft (unsere Kultur wenn du so willst) lebt von Veränderung - sonst würden wir heute noch Odin anbeten und hätten vor ein paar hundert Jahren die Missionare aus dem Süden zum Teufel geschickt....

So sieht es aus und sollte auch in der Öffentlichkeit bleiben bzw. nicht noch ausgebaut werden.
 
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