Ich bin auch bei der DKB genau für die kostenlose Kreditkarte. Bin nicht Aktivkunde, weil das nicht mein Girokonto ist und ich daher keine regelmäßigen Geldeingänge habe. Ob die DKB Kunden wie mich will oder nicht, weiß ich nicht - vermutlich kostet die Bank mein Konto genausoviel, wie sie mit den wenigen Kartenumsätzen mitverdienen, also erfreut werden sie von Kunden wie mir nicht sein. Andererseits gibt es ja die kostenlose Kontooption auch für Kunden ohne regelmäßige Eingänge, insofern dürfen sie sich dann nicht wundern, dass man sich nur für die Kreditkarte anmeldet.
Das Onlinebanking der DKB ist einwandfrei, man kann netterweise innerhalb weniger Stunden nach Bezahlung schon sehen, wieviel Geld der Anbieter auf der Karte reserviert/geblockt hat und bekommt dann die Buchung innerhalb eines Tages angezeigt. Ich kenne auch Banken, die das tatsächlich in Echtzeit erledigen und ich sofort nach der Bezahlung den Eintrag im Onlinebanking habe, aber die DKB ist mit ein paar Stunden Verzögerung auch noch in Ordnung.
Wenn man nicht verreist und bei den Händlern keine Kreditkarte zur Bezahlung benötigt, kann man sich das eigentlich sparen. Andererseits ist es eben kostenlos, daher hab ich es genommen und wenn ich dann 1x im Jahr verreise, freue ich mich, dass ich nichts extra organisieren muss und schon die Karte habe. Außerdem hat sie einen Vorteil beim Bezahlen online: Ich gebe die Kreditkartennummer nur an Paypal und Amazon heraus und kaufe nur bei Amazon sowie Händlern ein, die entweder Paypal oder Amazon Payments unterstützen. So erhält niemand meine Kontodaten und die Händler sehen meine Kreditkarte auch nicht - das verhindert effektiv Missbrauch, denn niemand kann mal eben einen kleinen Händler hacken und meine Zahlungsdaten abgreifen.
Einen Nachteil hat die DKB aber: Es gibt keinen fixen monatlichen Rahmen für die Kreditkarte, sondern sie hat neben dem regulären Bankkonto ein eigenes Kreditkartenkonto, das man aufladen muss. Der Rahmen ist also nur so hoch wie die Menge an Geld, die am DKB-Konto liegt UND explizit von dort auf das Kreditkartenkonto überwiesen wurde (so ein Transfer geht in Echtzeit auch am Wochenende ohne TAN-Eingaben). Für mich eigentlich fast ein Vorteil, denn wenn man 10.000 Euro dort liegen hat, ist das auch der Rahmen der Karte. Bei anderen Anbietern hat man eben fixe 3000 Euro oder so. Man müsste es ja sowieso spätestens zu Monatsende bezahlen, also kann man auch sicherstellen, dass das Geld für den benötigten Rahmen auf der Karte liegt.
Auch hier wieder ein Vorteil bzgl. Missbrauch-Verhinderung: Wenn man die Karte ein paar Wochen oder länger nicht benötigt, überweist man einfach das Geld in wenigen Sekunden vom Kreditkartenkonto zurück aufs reguläre Konto (innerhalb der DKB) und alle Zahlungen werden abgelehnt. So ist Missbrauch nicht möglich, aber natürlich muss man das Geld wieder rüberschieben, bevor die Karte nutzbar ist.
Ganz generell würde ich für Kreditkarten heutzutage nicht zahlen, da es eben kostenlose gibt. Aber die typischen Gold-Karten mit 30 Euro Jahresgebühr oder so haben Reiseversicherungen, das kann sich gut auszahlen. Solche Gold-Plus-Karten oder wie die heißen, erweitern die Versicherung meist auch noch auf einen Mitreisenden. Man muss nur die Tickets mit der Karte bezahlen, dann ist die Versicherung automatisch aktiv. Das ist super, ansonsten muss man sich nämlich selbst im Urlaub darum kümmern und ich vermute, dass viele Leute keinen Plan davon haben und einfach unversichert im Ausland unterwegs sind.
Aber zig verschiedene Karten sind meiner Meinung nach unnötigt. Man braucht natürlich ein Fallback im Ausland, falls die Karte durch einen Fehler nicht funktioniert, gesperrt wird oder einfach verloren geht. Da kann es dann Sinn ergeben, die Girokarte zur Sicherheit mitzunehmen oder eben eine zweite Kreditkarte.