Ich nehme an, du beziehst dich auf den von dir verlinkten
Kommentar von Heribert Prantl in der Süddeutschen vor einem Monat.
Ja, da bin ich vollkommen seiner Meinung: Baerbock differenziert nicht genügend, sondern übernimmt PR-Hülsen aus dem bürgerlich-konservativen Lager. Die und das, was sie sonst sagt, passen nicht zusammen.
Kretschmann macht das noch plakativer und begibt sich mit seinen "Männerhorden" in gefährliche Nähe zum Rechtspopulismus. Das hat er zwar später wieder relativiert, aber wirklich korrigiert hat er sich nicht.
Leute wie Kretschmann und Palmer sind für die Grünen ja bekanntermaßen schwierige Politiker: Immer wieder müssen sich andere Grüne von deren holzschnittartigen populistischen Äusserungen distanzieren.
Falls die Grünen mit solchen Anschmeissereien an die konservativ-bürgerlichen Wählerschichten deren Stimmen gewinnen wollen, halte ich das für falsch. Aber das ist Sache der Grünen, ich bin kein Parteimitglied.
Leider sind weite Teile der Grünen bei der Aussicht, wieder in eine Regierung eintreten zu können, da nicht sonderlich wählerisch in ihren Methoden und neigen dazu, sich solange zu biegen, bis es irgendwie geht. Entscheidend ist das neue Grundsatzprogramm, da wird man sehen, wie weit sie damit gehen.
Dass sie jetzt nicht dabei mitmachen, die Maghrebstaaten und Georgien zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären, ist schonmal ein gutes Zeichen. Und das war ja der Auslöser für unseren kleinen Meinungsverschiedenheiten über die Grünen, oder?