GJanssen88
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"Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich". Dieses Bonmot, das auf Mark Twain zurückgeht, hat Augstein vielleicht mal in irgendeiner Forums-Signatur gelesen und den Grundstein für seine Vorliebe gelegt, historische Vergleiche zu ziehen. Augstein vergleicht oft und gern, und nicht immer will da alles zusammenpassen. Nicht, weil jeder Vergleich ab einem bestimmten Punkt zu hinken beginnt, sondern weil Augstein manchmal schon im Ansatz danebengreift.
Bei seinem Vergleich zwischen Deutschnationalen und AfD hat man den Eindruck, dass einfach mal wieder ein Vergleich her musste und die DNVP nahe lag. Es gibt da sicherlich auch eine Menge Berührungspunkte, vor allen Dingen die erzkonservative, illiberale Prägung beider Parteien, die Augstein ja auch hervorhebt, und erst recht die Unterstützung durch Industrielle. Ich glaube aber, dass die Motivation jeweils unterschiedlich war bzw. ist. Die politische Überzeugung der DNVP-Unterstützer dürfte ehrlicher gewesen sein: für ein starkes, souveränes Deutschland und gegen das "Diktat von Versailles". Wohingegen der Rechtspopulismus der AfD nach meinem Dafürhalten eher Mittel zum Zweck ist, nämlich eine extrem wirtschaftsliberale Politik voranzutreiben, die sich für die finanzstarken Unterstützter in Euro und Cent auszahlt.
Ich sehe in der AfD nach wie vorn die "Sarrazin-Partei". "Deutschland schafft sich ab" - angeblich. Es ist völlig offensichtlich, dass dieser ganze Unsinn über die Dummheit von Zuwanderern und der deutschen Unterschicht nur dazu da ist, die Privilegien einer Oberschicht zu rechtfertigen und zu erhalten. Genau das finde ich auch bei der AfD wieder.
Na wenigstens einer, der die Frage verstanden hat, wenn ich auch die Schlussfolgerungen nicht teilen mag.