Hallöchen,
da ich auch erst seit wenigen Tagen ein MacBook mein eigen nenne und mir zu diesem Zweck natürlich auch eine "Übergangslösung" aussuchen musste, hier mal meine Erfahrungen:
Zum Grossteil sitze ich an einem Rechner um daran zu arbeiten - in diesem Fall reicht Parallels voll und ganz aus, solange man nicht vorhat, irgendwelche Spiele starten zu wollen. Alle normalen Windows-Desktop-Programme die keine allzu hohen Multimedialen Anforderungen haben, laufen absolut super und flüssig - genügend Arbeitsspeicher natürlich vorrausgesetzt (ich habe in dem MacBook mittlerweile 2 GB, mit 512 MB wäre die Arbeit unerträglich).
Ich war anfangs ziemlich erstaunt, das die Lösung mit Parallels so schnell läuft, auch weil ich die alten Emulatoren (allen voran z.B. VMWare) schon gewohnt war. Dies war aber zu einer Zeit, als in jedem Prozessor nur 1 Kern steckte - Parallels nutzt im Betrieb einen der zwei verfügbaren Kerne, somit läuft Windows sehr schnell und nahezu "nativ" - einzig die Grafische Darstellung wird weiterhin emuliert, was sich aber nur bei 3D-Anwendungen (Spiele) oder Multimedia (Videobearbeitung o.ä.) bemerkbar macht.
Was die Kosten betrifft, so muss man eben abwägen - wer hauptsächlich mit OSX arbeitet, aber noch 1-2 Windows-Programme im ständigen Zugriff haben muss, der liegt mit Parallels absolut auf der richtigen Seite. Erfreulicherweise kommt hinzu, das die Handhabung der Windows-Installation viel einfacher ist: Direkt nach der Installation habe ich ein Backup der "virtuellen Festplatte" gemacht, die in der Realität in OSX nur aus einer Datei besteht (+ noch eine Konfigurationsdatei für Parallels). Wenn man sich sein System zerschiesst, sich einen Virus einfängt oder sonstiges, so kopiert man das gesicherte Image zurück und kann sofort weiterarbeiten - das System bleibt einfach "sauber". Das erlaubt es auch, einfach und gefahrlos mit neuer Software zu experimentieren.
Noch dazu ist man flexibler, was den verwendeten Speicherplatz anbelangt. Bei Bootcamp wird es auf einer 60 GB Festplatte mit den zwei installierten Betriebssystemen schon ziemlich "eng" - wenn da noch Spiele oder sonstiges drauf sollen, sogar recht knapp
Parallels erzeugt ein Festplattenimage, man gibt nur vor, wie gross dieses maximal werden darf. Die Datei nimmt aber nur die Größe an, welche die installierten Programme wirklich benötigen und wächst mit der Zeit dynamisch mit.
Wenn ich das ganze mit einem normalen Büro-PC vergleiche, dann würde ich behaupten, man merkt überhaupt nicht das man Parallels benutzt wenn das ganze im Vollbild-Modus auf dem Mac läuft ;-)
Fazit:
Wer aufs Spielen "angewiesen" ist, der wird mit Parallels nicht glücklich, ebenso wie bei Programmen die vom direkten Zugriff auf die Hardware (insbesondere Grafikkarten) profitieren - in dem Fall eine größere Festplatte in den Mac, Bootcamp installieren und sofort vom Doppelkernprozessor und der nativen Grafikunterstützung profitieren. Wer produktiv arbeitet und dabei keine Zeit verlieren will, für den ist Parallels die Lösung - schneller kann man nicht mit beiden Betriebsystemen gleichzeitig arbeiten, es sei denn, ein zweiter Rechner steht sowieso schon nebendran ;-)
P.S.:
Besteht denn evtl. Bedarf an einem kleinen "Howto" über Parallels? In Form eines schönen Textes, Bildern während der Installation von Windows, Einstellungen, Tipps & Tricks usw.? Ich habe soetwas noch nicht hier im Forum gefunden und es kommen regelmässig Anfragen dazu, dann würde ich mal ein wenig zusammenschreiben bei Bedarf