Wie zum Teufel rechtfertigt Apple seine Preise?

das ist keine eigenwillige Sicht sondern spiegelt das wieder, was Entwickler wie der iA Writer Entwickler sagen:


https://www.sueddeutsche.de/digital/apple-epic-oliver-reichenstein-1.5010915

Und die Aussage, das Apple niemanden zwingt ist realitätsfern - da gibt es nun wirklich viele Beispiele. Aber egal.

Doch es ist eine eigenwillige Sicht, denn derjenige der das behauptet ist ein Entwickler,
der augenscheinlich keinerlei Ahnung von Betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen hat und als betroffene Partei
alles andere als unabhängig ist.

Jedes Unternehmen hat Kosten, Materialkosten, Lohnkosten, Gebäudekosten, Verwaltungskosten, Vertriebskosten,
Steuern, Nebenkosten, etc. Jetzt einen Block herauszunehmen und den mit einem Wunschgewinn von 30% gleichzusetzen
und zu sagen "Apple ist Schuld dass ich nichts/keine 30% verdiene, ist einfach lächerlich.

Wenn er mehr Gewinn machen möchte, dann sollte er seine Kosten, die er beeinflussen kann, reduzieren
oder seine Preise erhöhen, oder sein Produkt besser machen oder stärker bewerben dass die Umsätze
steigen.
Rumzuheulen, dass Apple/Google für den Aufbau einer Plattform und die Einrichtung/Verwaltung/Betreibung eines Shops
und Rechnenzentren Geld verlangt, ist einfach nur lächerlich.

Etwas anderes wäre es, wenn Apple die Provisionen hochgeschraubt hätte, das hat Apple aber nicht.
Es waren schon immer 30%, er konnte es einkalkulieren und es ist vergleichsweise angemessen.
 
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Doch es ist eine eigenwillige Sicht, denn derjenige der das behauptet ist ein Entwickler,
der augenscheinlich keinerlei Ahnung von Betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen hat und als betroffene Partei
alles andere als unabhängig ist.

Das ist keine Einzelmeinung, die wird weltweit von Entwicklern geteilt. Und ob 30% gerechtfertigt sind entscheiden, zum Glück, Gerichte und Verbraucherschutz-Organisationen.
Aber gut, ich lass dir deine Meinung.
 
Und ob 30% gerechtfertigt sind entscheiden, zum Glück, Gerichte und Verbraucherschutz-Organisationen.
Was Verbraucherschutz-Organisationen damit zu tun haben erschließt sich mir nicht ganz, dies ist mE ein klassischer Fall für Kartellbehörden. 30% Vertriebskosten hören sich auf den ersten Blick auch nicht zu hoch an, problematisch dabei ist allerdings das man auf den mobilen Plattformen nicht drum herum kommt, egal wie man es anstellt. Aber wie erwähnt ein Fall für die Kartellbehörden.
 
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Das ist keine Einzelmeinung, die wird weltweit von Entwicklern geteilt. Und ob 30% gerechtfertigt sind entscheiden, zum Glück, Gerichte und Verbraucherschutz-Organisationen.
Aber gut, ich lass dir deine Meinung.
Naja, wir sehen ja wie Gerichte und Co in den letzten 5-10 Jahren diesbezüglich entschieden haben ;)
Aber wie erwähnt ein Fall für die Kartellbehörden.
Ich glaube kaum. Die sind die letzten 10 Jahre diesbezüglich nicht aktiv geworden, inzwischen dürfte das ne Art "Stand der Technik" sein, da haben die Kartellbehörden keinen Angriffspunkt mehr. ;)
 
Was Verbraucherschutz-Organisationen damit zu tun haben erschließt sich mir nicht ganz, dies ist mE ein klassischer Fall für Kartellbehörden. 30% Vertriebskosten hören sich auf den ersten Blick auch nicht zu hoch an, problematisch dabei ist allerdings das man auf den mobilen Plattformen nicht drum herum kommt, egal wie man es anstellt. Aber wie erwähnt ein Fall für die Kartellbehörden.
ich hatte da div. Artikel im Sinn, dass sich Verbraucherschutzbehörden mit dem Appstore und seinen Regeln beschäftigen und das tun sie in div. Ländern, allerdings schon länger als die aktuelle 30% Diskussion läuft.
 
Naja, wir sehen ja wie Gerichte und Co in den letzten 5-10 Jahren diesbezüglich entschieden haben
warten wir doch einfach mal ab, denn dieses Mal könnte es eng werden für Apple.
Immerhin gibt es weltweit Kritik an den Regeln und den 30% und der Benachteiligung von Konkurrenten.
 
ich hatte da div. Artikel im Sinn, dass sich Verbraucherschutzbehörden mit dem Appstore und seinen Regeln beschäftigen und das tun sie in div. Ländern, allerdings schon länger als die aktuelle 30% Diskussion läuft.
Wobei ich nicht versteh warum, das betrifft ja in erster Linie die Entwickler. Ich glaube kaum das eine App 30% billiger wird wenn Apple darauf verzichtet. Eigentlich sind die Verbraucher mit verantwortlich dafür das die Entwickler mit ihrer Arbeit weniger verdienen, da die Apps ja am besten nichts kosten dürfen sollen (überspitzt ausgedrückt).
 
Eigentlich sind die Verbraucher mit verantwortlich dafür das die Entwickler mit ihrer Arbeit weniger verdienen, da die Apps ja am besten nichts kosten dürfen sollen (überspitzt ausgedrückt).
die Anzahl gekaufter kostenpflichtiger Apps widerlegt das. Nur haben die Entwickler nicht so wirklich was davon, wenn Apple auf den 30% beharrt.
 
Kritik an Apple, oder Google, oder Microsoft oder Facebook oder Twitter gibt es permanent.
Es ist also keinesfalls ein Indiz für eine mögliche Rechtsauslegung, nur weil jemand Kritik äußert.

Die Frage ist nur:
1. Hat Apple eine Marktbeherrschende Stellung ausgenutzt?
2. Ist eine Provision von 30% marktüblich oder sittenwidrig?
3. Gibt es kartellrechtlich problematische Absprachen wegen Provisionserhöhung?

Ich sehe da Apple in einer stabil gefestigten Rechtsposition.
Der einzige Knackpunkt ist die Klage von Spotify wegen der Benachteiligung durch Apple Musik.
 
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die Anzahl gekaufter kostenpflichtiger Apps widerlegt das. Nur haben die Entwickler nicht so wirklich was davon, wenn Apple auf den 30% beharrt.

Die Entwickler erhalten doch 70%, das ist doch mehr als genug.
Ich erhalte von meinem Gehalt keine 70%, ich verstehe auch nicht warum das Finanzamt immer auf so einen hohen Anteil beharrt.
Ich habe mich mal umgehört, viele denken genauso.
 
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die Anzahl gekaufter kostenpflichtiger Apps widerlegt das.
Wobei das erstmal nicht über die Höhe der Kosten aussagt. Nur damit wir uns nicht falsch verstehen, ich finde es gut das dies genau untersucht wird, gerne auch die steuerlichen Geschichten, also wann wo und wie Software und Services die über AppStores vertrieben werden versteuert werden müssen.
 
Die Entwickler erhalten doch 70%, das ist doch mehr als genug.
Ansichtssache. 30% in Relation zu Gegenwert, den Apple liefert, sehen viele halt nicht gegeben.
Übrigens gefällt mir deine Art der Kommunikation gar nicht - aber du kannst ja nicht anders.
 
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Die Entwickler erhalten doch 70%, das ist doch mehr als genug.
Ich erhalte von meinem Gehalt keine 70%, ich verstehe auch nicht warum das Finanzamt immer auf so einen hohen Anteil beharrt.
Ich habe mich mal umgehört, viele denken genauso.
Und die Entwickler müssen die 70% nicht versteuern oder Sozialversicherung davon zahlen?
Manche Vergleiche sind echt witzig...
 
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Kauf doch mal original Reifen für einen 911er Porsche direkt beim Porsche-Händler.
Oder AMG-Bremsscheiben beim Daimlerhändler Deiner Wahl.

…ich vermute, das wird auch kein Schnäppchen…:suspect:
 
Und die Entwickler müssen die 70% nicht versteuern oder Sozialversicherung davon zahlen?
Manche Vergleiche sind echt witzig...

Es ist egal, welche Branche, es fühlt sich immer einer benachteiligt. Gibt auch einige, die sich über Adobe beschweren und sich bei den Preisen in ihrer Existenz bedroht fühlen.
 
Und die Entwickler müssen die 70% nicht versteuern oder Sozialversicherung davon zahlen?
Manche Vergleiche sind echt witzig...

Ja das nennt sich Satire, hätte ich wohl dran schreiben müssen, dass es jeder versteht.

Der Kern ist aber um so ernster, auch Entwickler müssen für Ihren Vertrieb Kosten aufbringen.
Ob das nun gefertigte CDs oder DVDs in einer Pappschachtel sind, die sie über Grosshändler
und Einzelhändler verkaufen, oder eine eigene Versandabteilung für Direktvertrieb unterhalten,
oder ob sie das Geld für ganzseitige Werbungen in Fachmagazinen
ausgeben und einen eigenen Downloadserver betreiben.

Sich darüber zu beschweren dass Apple sie auf die eigene Plattform lässt und sich auch noch
um Prüfung, Bereitstellung und Vertrieb kümmert und dies nicht kostenlos macht, ist scheinheilig.

Nocheinmal, das gilt für jeden Unternehmer, wenn zu wenig Geld übrigbleibt hat man verschiedene Möglichkeiten
- Weniger Geld ausgeben
- Preise erhöhen
- Höhere Stückzahlen verkaufen

Niemand wird gezwungen das Nischenprodukt Iphone (20% Marktanteil bei Smartphones) zu beliefern
und es wurden auch die Bedingungen im Nachhinein nicht verschlechtert und die Bedingungen
waren vorher bekannt.
 
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Nur damit wir uns nicht falsch verstehen, ich finde es gut das dies genau untersucht wird, gerne auch die steuerlichen Geschichten, also wann wo und wie Software und Services die über AppStores vertrieben werden versteuert werden müssen.
Zur Zeit ist das so geregelt:

Verkaufst du aus Deutschland heraus ins Ausland, dann fallen deutsche Verbrauchssteuern (MwSt) an, die ans deutsche FA gehen. Die Einkommenssteuer des Verkäufers wird auch in D fällig, da dort sein Sitz ist.

Verkaufst du im Ausland (also im ausländischen App-Store und so ist es in der Praxis) dann werden ausländische Verbrauchssteuern fällig, die du auch an die ausländischen Behörden abführen musst. Die Einkommenssteuer des Entwicklers wird weiterhin wegen des Sitzes in D fällig.

Die EU strebt nun eine sogenannte Digitalsteuer an, Frankreich führt sie gerade ei (oder hat sie schon eigeführt?). Dies besagt, dass du obwohl du deinen Sitz nicht in Frankreich hast, sondern in D, du dennoch Einkommenssteuer auch in Frankreich zahlen musst, wenn du mit deinen Produkten in Frankreich Gewinn erzeilt hast, egal ob du sie nach dorthin verkauft hast oder dort im Land verkauft hast. Die Verbrauchssteuern, also die französchische MwSt wird weiterhin in Frankreich fällig und ist dort abzuführen. Das dann eine Doppelbesteuerung ist, wird in Kauf genommen. Die Digitalsteuer soll nur für Großkonzerne gelten.
 
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Das Problem ist nur, dass es Konstrukte gibt, die diese multinationale Grosskonzernen erlauben praktisch keine Steuern oder nur sehr wenig Steuern zu zahlen.
Da fallen mir adhoc z.B. Amazon und Apple ein.
Dies ist etwas was ich überhaupt nicht akzeptiere, und wo schnellstmöglich Steuerschlupflöcher geschlossen werden müssen.

Der Vorwurf richtet sich aber an die Politik, die so etwas zulässt. Da Frankreich wohl etwas restriktiver als Deutschland.
 
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Das Problem ist nur, dass es Konstrukte gibt, die diese multinationale Grosskonzernen erlauben praktisch keine Steuern oder nur sehr wenig Steuern zu zahlen.
ja, wobei ich schon unterscheide, ob es sich bei dem sogenannten "Konstrukt" um ein verbotenes Handlen des Konzernes handelt, oder ob dieses Konstrukt eben nicht verboten ist und nur nicht als steuerpflcihtig geregelt ist. Dann nämlich finde ich es in Ordnung, wenn man keine Steueren zahlt, wenn man es nicht muss und dabei gegen keine Gesetze verstößt.

Da fallen mir adhoc z.B. Amazon und Apple ein.
Auch z.B. Daimler und VW versteuern ihre Gewinne aus Exporten nicht im Ausland. Ist durchaus vergleichbar, nur halt mit anderen Vorzeichen.
Dies ist etwas was ich überhaupt nicht akzeptiere, und wo schnellstmöglich Steuerschlupflöcher geschlossen werden müssen.
Wie gesagt, wenn das "Schlupfloch" ein erlaubtes Konstrukt ist, finde ich da nichts negatives daran. Wenn es eine Regelungslücke ist, auch nichts. Und warum man unbedingt zu immer mehr Situationen Steuern einführen soll, erschließt sich mir auch nicht. In diesem Zusammenhang nochmal: wenn ein Konstrukt verboten ist, stimme ich dir vollkommen zu.
 
Ganz ehrlich, wenn ein internationaler Megakonzern im Endeffekt weniger Steuern zahlt, als der zigmal kleinere Mittelstaendler, dann ist da was ganz gewaltig faul. Legales Schlupfloch hin oder her.
 
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