Wie zum Teufel rechtfertigt Apple seine Preise?

Mit euren "legalen" Schlupflöchern: Viele Gesetze werden von Kanzleien gemacht, mit einem guten Gespür für Schlupflöcher. Die Politiker merken´s nicht, dulden es Stillschweigend oder lassen selbst Hintertürchen einfügen (siehe letzte Verkehrsgesetze)
 
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Ganz ehrlich, wenn ein internationaler Megakonzern im Endeffekt weniger Steuern zahlt, als der zigmal kleinere Mittelstaendler, dann ist da was ganz gewaltig faul. Legales Schlupfloch hin oder her.
Der Vorstoß der OECD zur Digitalsteuer wird aber auch damit verbunden, dass dies auch für andere Güter gilt und Steuern nicht mehr nur im Land des Sitzes gezahlt werden sollen, sondern dort, wo der Umsatz gemacht wird. Für D und andere Exportnationen könnte dies dann ganz schnell bedeuten, dass D weniger Steuern einnimmt als vorher, da ein sehr großer Exportüberschuss existiert.
 
Ganz ehrlich, wenn ein internationaler Megakonzern im Endeffekt weniger Steuern zahlt, als der zigmal kleinere Mittelstaendler, dann ist da was ganz gewaltig faul. Legales Schlupfloch hin oder her.
Das kannst Du aber nicht drn Konzernen vorwerfen. Adressat ist hier die Politik.
Und in diesem Zusammenhang sei nochmal auf das jüngste Urteil bzgl Apple und Steuern in Irland hingewiesen
 
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Mit euren "legalen" Schlupflöchern: Viele Gesetze werden von Kanzleien gemacht, mit einem guten Gespür für Schlupflöcher. Die Politiker merken´s nicht, dulden es Stillschweigend oder lassen selbst Hintertürchen einfügen (siehe letzte Verkehrsgesetze)
Yo. Und im Hinblick auf die hier diskutierte Thematik, die Steuern im Land des Sitzes zu zahlen, profitiert gerade der deutsche Fiskus sehr davon.
 
Das kannst Du aber nicht drn Konzernen vorwerfen.
Tu ich ja auch nicht, oder? Hier ist ganz klar die Politik verantwortlich. Und ja, es gibt viel zuviele Schlupfloecher, die natuerlich teilweise auch politisch gewollt sind (Politiker wollen sich ja nicht die lukrativen Poestchen nach ihrer Amtsperiode verderben).
 
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Yo. Und im Hinblick auf die hier diskutierte Thematik, die Steuern im Land des Sitzes zu zahlen, profitiert gerade der deutsche Fiskus sehr davon.

Also von den (nahezu keinen) Steuern die Apple zahlt profitiert der deutsche Fiskus mal überhaupt nicht. Ich persönlich bin der Meinung der Gewinn sollte dort versteuert werden wo er anfällt. Apple nutzt hier genauso die gute Infrastruktur und soll sich daher auch an den Gemeinkosten beteiligen. Das gilt im Übrigen auch für Amazon, Microsoft und wie sie alle heißen.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/apple-steuern-eu-irland-1.4024640
 
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Also von den (nahezu keinen) Steuern die Apple zahlt profitiert der deutsche Fiskus mal überhaupt nicht. Ich persönlich bin der Meinung der Gewinn sollte dort versteuert werden wo er anfällt. Apple nutzt hier genauso die gute Infrastruktur und soll sich daher auch an den Gemeinkosten beteiligen. Das gilt im Übrigen auch für Amazon, Microsoft und wie sie alle heißen.

Mir ist nicht ganz klar welche gute Infrastruktur du meinst? Etwas die Qualität der Netze? Im internationalen Vergleich schneidet DE aber nicht so gut ab. :cool:
 
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Mir ist nicht ganz klar welche gute Infrastruktur du meinst? Etwas die Qualität der Netze? Im internationalen Vergleich schneidet DE aber nicht so gut ab. :cool:

Verkehrsanbindung, Gesundheitssystem, Sicherheit, politische Stabilität, etc. Das sind alles Kriterien, die für Konzerne maßgeblich sind... Man sollte nicht den Fehler machen, stets nur die rückständigen Mobilfunknetze zu bewerten.
 
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Ich seh das im Übrigen auch immer noch mit der (zugegeben naiven) Gerechtigkeitsbrille. Ein Mittelständler kann sich dem Steuerdruck hier schlicht nicht entziehen, genauso wie jeder normal Arbeitende, bei dem sich der Staat die Steuern einfach über die Lohnsteuern holt. Und Multimilliarden-Dollar-Konzerne mit entsprechender Rechtsabteilung und den damit verbundenen Möglichkeiten nutzen halt mal schlicht jedes Schlupfloch das sich bietet
 
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Ich seh das im Übrigen auch immer noch mit der (zugegeben naiven) Gerechtigkeitsbrille. Ein Mittelständler kann sich dem Steuerdruck hier schlicht nicht entziehen, genauso wie jeder normal Arbeitende, bei dem sich der Staat die Steuern einfach über die Lohnsteuern holt. Und Multimilliarden-Dollar-Konzerne mit entsprechender Rechtsabteilung und den damit verbundenen Möglichkeiten nutzen halt mal schlicht jedes Schlupfloch das sich bietet

Dann schau dir mal die Gastronomie und das Handwerk an, was da alles an der Steuer vorbei geht.
 
Ich persönlich bin der Meinung der Gewinn sollte dort versteuert werden wo er anfällt.
Und wenn das so kommen sollte, dann zahlt zwar Apple in D mehr Steuern, dafür allerdings die gesamte Exportindustrie weniger. Steuerschätzung gehen aufgrund des sehr hohen Exportüberschusses der deutschen Wirtschaft daher davon aus, dass D bei diesem Modell weniger Steuern einnimmt, als jetzt.

Edit:

Nochmal: Es ist seit vielen Jahren internationaler Standard, dass Einkommenssteuern im Land des Sitzes der Firma gezahlt werden, nicht in dem Land, in dem der Umsatz gemacht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann schau dir mal die Gastronomie und das Handwerk an, was da alles an der Steuer vorbei geht.
das sind aber Peanuts im Vergleich zu den Global Playern, die in den Steueroasen der Welt Scheinfirmen gründen, um Steuern weltweit (!) zu vermeiden.
Apple zahlt in den USA ja auch sehr wenig Steuern, während sie hier in Europa verkünden, sie zahlen Steuern da, wo die Gewinne entstehen.

Älter, aber immer noch lesenswert: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/apples-steuertricks-in-der-uebersicht-a-901015.html

Mein Installateur hat keine Scheinfirma in Luxemburg oder Irland :).
 
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Dann schau dir mal die Gastronomie und das Handwerk an, was da alles an der Steuer vorbei geht.
Entschuldigt ja noch lange nicht was die Großen da machen. Und das sind halt Konzerne denen es echt nicht schaden würde wenn sie die Steuern mal so abführen wie es sein sollte.
 
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Entschuldigt ja noch lange nicht was die Großen da machen. Und das sind halt Konzerne denen es echt nicht schaden würde wenn sie die Steuern mal so abführen wie es sein sollte.

Dann lies dir das Zitat durch. Ich hab nichts entschuldigt. Es hieß, dass sich ein Mittelständer und der Arbeitnehmer nicht den Steuern entziehen kann, auch die machen es.
 
... so ganz aktuell bist du in der Sache nicht. Das EU-Gericht in Luxemburg hat entschieden, dass Apple keine Steuern in Irland nachzahlen muss.

https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/apple-muss-keine-steuern-in-irland-nachzahlen,S4nXNoZ

Gegen das Urteil könnte die EU-Kommission noch vor den EuGH gehen. Die Frist dazu läuft in diesen Tagen aus. Ich habe noch nichts gefunden, ob das passiert ist oder nicht.
 
Und wenn das so kommen sollte, dann zahlt zwar Apple in D mehr Steuern, dafür allerdings die gesamte Exportindustrie weniger. Steuerschätzung gehen aufgrund des sehr hohen Exportüberschusses der deutschen Wirtschaft daher davon aus, dass D bei diesem Modell weniger Steuern einnimmt, als jetzt.

Das lass ich dann mal ganz beruhigt auch mich zukommen... Wenn alleine die großen Fünf (Facebook, Google, Microsoft, Apple, Amazon) mal regulär Steuern zahlen würden ergäbe das sicherlich einen entsprechenden "Spielraum". Die Politik traut sich da nur nicht ran weil man ja dadurch den netten Donald in Amiland verärgern könnte. Vielleicht klappt's ja dann mal auf EU-Ebene.
 
... so ganz aktuell bist du in der Sache nicht. Das EU-Gericht in Luxemburg hat entschieden, dass Apple keine Steuern in Irland nachzahlen muss.

https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/apple-muss-keine-steuern-in-irland-nachzahlen,S4nXNoZ

Gegen das Urteil könnte die EU-Kommission noch vor den EuGH gehen. Die Frist dazu läuft in diesen Tagen aus. Ich habe noch nichts gefunden, ob das passiert ist oder nicht.

Ich hab den Beitrag nur zitiert weil es da um die extrem niedrigen Steuerzahlungen Apples in der EU an sich ging. Ich hab schon mitbekommen, wie das Urteil lautete. Natürlich ist mir auch klar, dass es schwer ist, illegale Subvention nachzuweisen wenn beide (Apple und Irland) nicht mitarbeiten. Der Steuersatz den Apple in Irland abführt ist ja ein Witz. Meines Erachtens ist Irland da keinen Deut besser und bereichert sich auf Kosten der EU indem es den Konzernen einen extrem niedrigen Steuersatz anbietet und damit die Steuervermeidung erst möglich macht.

Wenn das mein Einkommenssteuersatz wäre was Apple in Irland abführen muss (prozentual) würde ich jeden Tag grinsend durch die Gegend laufen.

https://www.manager-magazin.de/unte...h-apple-und-irland-gegenseitig-a-1304225.html
 
Der Steuersatz den Apple in Irland abführt ist ja ein Witz. Meines Erachtens ist Irland da keinen Deut besser und bereichert sich auf Kosten der EU indem es den Konzernen einen extrem niedrigen Steuersatz anbietet und damit die Steuervermeidung erst möglich macht.
jupp, und gleichzeitig Nothilfen für den Brexit bei der EU fordern - das Ganze ist lächerlich Hoch 10.
 
Dann schau dir mal die Gastronomie und das Handwerk an, was da alles an der Steuer vorbei geht.
a) Whataboutism
b) der von Dir angeführte "Vergleich" ist Rechtsbruch/Illegal (aka Steuerhinterziehung). Die hier kritisierte Steuerpraxis von Amazon, Apple und Co. sind legale (Durch EUGH bestätigt) Steuerschlupflöcher.
 
Wenn alleine die großen Fünf (Facebook, Google, Microsoft, Apple, Amazon) mal regulär Steuern zahlen würden ergäbe das sicherlich einen entsprechenden "Spielraum".
Und genau das ist der Irrtum. Die deutsche Wirtschaft hat nun mal einen sehr hohen Exportüberschuss. Und der würde dann eben im Ausland besteurt werden. Warum glaubst du, haben gerade die USA in der OECD vorgeschlagen, dass die Besteuerung künftig nicht mehr nach dem Sitz, sondern nach dem Land des erzielten Gewinns gemacht wird und D ist dagegen? Denkst du echt, dass die USA und D weniger Steuern einnehmen wollen?
 
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