JarodRussell
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Hab ich mir schon gedacht, find ich aber halt auch Scheisse. Dahingehend muss sich definitiv auf Gesetzesebene was ändern! Die Right to repair Bewegung ist da absolut wichtig, auch wenn der erste Anlauf, dank Apple, gescheitert ist.
Das mit der Kulanz und dem Nutzungsverhalten hingegen halte ich für legitim... Wer seine Karre unnötig misshandelt, darf nicht erwarten alles umsonst gefixt zu bekommen.
Das ist eingeschaltet die Folge der immer weiter ausufernden Optimierung, die dann keine Abweichungen von den definierten Grenzen mehr verträgt. Das Problem mit Aftermarketteilen ist aber, dass diese in der Regel nicht auf den originalen Zeichnungen beruhen, d.h. dem Produzenten dieser Teile dient ein Serienteil als Vorlage, das sagt aber eben nichts über Toleranzen und co aus. Diese Teile werden auch nicht mehr getestet sondern gehen, wegen der Selbsthaftung des Käufers, einfach in den Handel. Da fährt keiner mehr Versuche am lebenden Objekt zur Probe dagegen.
Der zweite Aspekt ist, dass das Geschäft der Hersteller immer in der Erstvermarktung gemacht wird. Das bedeutet heute und insbesondere ausserhalb der EU, wenn nicht gar D, in 95% Leasing. D.h. das Produkt ist aus Sicht des Herstellers nur für diesen Zeitraum und diesen Kunden relevant. In diesem kurzen Zeitraum ist tauschen immer ökonomischer als aufwändige Reparaturen, weil es von der ganzen Logistik dahinter günstiger ist.
Und das ist leider eben heute auch gerade bei Heim- und Büroelektronik auch so. Bei uns fliegen die Rechner nach drei Jahren auch einfach raus zum Leasinggeber und was ich hier jedes Jahr an Kisten mit „Altelektronik“ sehe, ist einfach nur extrem. Dieses Verhalten ist zB in den USA im privaten Konsum auch sehr extrem ausgeufert. Daher gibt es gar keinen Anreiz für einen Hersteller, auf Reparaturfreundlichkeit zu achten. Ökonomisch, und das ist das einzige was hier Stand heute und auch in der mittelfristigen Zukunft zählt, macht es einfach keinen Sinn.