Wie geht ihr mit "Aufträgen" von Freunden und Bekannten um?

Aha, hmhm... Tauschgeschäfte sind kein Problem für's Finanzamt?
Aber man hat doch da geldwerten Vorteil, wenn man da keine Steuern zahlt?!

Ein Tausch zeichnet sich doch dadurch aus, das gleiche Werte in Form unterschiedlicher Leistungen wechseln. Würdest du formal abrechnen, hättest du a) eine Lieferantenrechnung inkl. Vst. und b) eine betragsgleiche Kundenrechnung inkl. USt.
Beides rechnet sich sowohl in der Gewinnermittlung als auch bei der Ermittlung des Umsatzsteuersolls gegeneinander auf.
Ich kann da nicht entdecken, welche Steuern dem FA flöten gehen sollen...

Du beziehst ja nicht nur was (das wäre dann der geldwerte Vorteil), du erbringst ja auch etwas, sonst wäre es ja per se kein Tausch.
 
Ein Tausch zeichnet sich doch dadurch aus, das gleiche Werte in Form unterschiedlicher Leistungen wechseln.


Und das kriegt man letztendlich ja nur mit »Getrickse« hin. Ich glaube nicht, dass das Finanzamt bei »gleichen Werten« von einer persönlichen Wertigkeit spricht, unabhängig vom eigentlich Preis.
Denn es müsste schon groooooßer Zufall sein, wenn es diesbezüglich 1:1 aufgeht.
Oder sagst du dem Fliesenleger nach dem halben gefliesten Bad, Schluss jetzt, dass was ich für dich gemacht habe ist jetzt vom Geldwert abgegolten ... und lässt den Rest über Rechnung laufen?.
 
Und das kriegt man letztendlich ja nur mit »Getrickse« hin. Ich glaube nicht, dass das Finanzamt bei »gleichen Werten« von einer persönlichen Wertigkeit spricht, unabhängig vom eigentlich Preis.

Ich verstehe nicht, wo bei einer buchhalterischen Bewertung einer Sachleistung das Problem oder gar "Getrickse" sein soll. Das wir nicht von Phantasiewerten reden, ist dabei doch wohl klar. Aber wahrscheinlich fehlt mir nach 13 Jahren Gewerbebetrieb da die tiefere Einsicht. ;)

Oder sagst du dem Fliesenleger nach dem halben gefliesten Bad, Schluss jetzt, dass was ich für dich gemacht habe ist jetzt vom Geldwert abgegolten ... und lässt den Rest über Rechnung laufen?.

Und wo bitte wäre da das Problem? Die Wert-Differenz formal abzurechnen? Kann das sein, dass hier jetzt verbissen ein Problem konstruiert wird, wo keines ist? Das sind doch alles ganz grundlegende Dinge betrieblicher Abrechnung...
 
Für eine Leistung (A) wird der Wert festgelegt - dafür wird eine wertgleiche Gegenleistung (B) gewählt
und ausgeführt. Die entsprechende Mehrwertsteuer wird zum Finanzamt abgeführt.
 
Um das berühmte Kompensationsgeschäft mit einem konkreten Beispiel zu verdeutlichen:

Ich schreibe einem Designer einen Text für seinen Werbeflyer. Honorar: 100,00 € + Märchensteuer.
Im Gegenzug erstellt mir der Designer ein Logo für mein Briefpapier und meine Visitenkarten. Honorar: 100,00 € + Märchensteuer.

Ich schreibe jetzt dem Designer eine Rechnung über 100 € + USt., der Designer schreibt mir eine Rechnung über 100 € + USt. .

Jeder schuldet jetzt dem anderen 100 € netto, und jeder müsste dem anderen 19 € Umsatzsteuer zahlen.
Und: der Designer und ich müssten jeweils 19 € Umsatzsteuer kassieren und ans Finanzamt abführen, aber auch einziehen.

Ergebnis: es fließt kein Geld, da sich die Ansprüche gegeneinander "aufheben" (mal ganz laienhaft-unfiskalisch ausgedrückt).

Alles ohne Getrickse, das Geschäft taucht ja auch in der Buchführung auf. Es fließt eben kein Geld.

Vorteilhaft sind solche Kompensationsgeschäfte vor allem für Freiberufler oder Unternehmer, die zur Abwicklung keinen oder nur wenig Materialaufwand haben.

Beispiel: ich schreibe dem Fliesenleger einen Text für seine Website, er fliest dafür mein Bad.
Ich habe in diesem Fall "nur" Zeit- und Hirnaufwand (die anteiligen Kosten für Büro, Ausstattung, Kommunikation etc. mal außen vor - die hat der Fliesenleger mit seiner Firma ja auch); der Fliesenleger muss aber im Baumarkt Fliesen kaufen, Kitt und weiß der Geier, was er alles so braucht.
Er zahlt während dieses Kompensationsgeschäftes also tatsächlich Kohle. es sei denn, das Geschäft umfasst nur die Dienstleistung - die Fliesen kaufe ich also selber (oder erstatte ihm den EK), und aufgerechnet werden nur "Text schreiben" und "Fliesen verlegen".
 
ich schreibe dem Fliesenleger einen Text für seine Website, er fliest dafür mein Bad.

Die Ust. für den Text kann abgesetzt werden. Die Ust. für das Bad aber nicht, die muss
an das Finanzamt gezahlt werden. Außer, es ist ein "geschäftliches" Bad und kein privates.
 
Kommt zurück zum Thema, Jungs.

Die Fotos, die nun für lau erstellt wurden, sollen weiterverwendet werden. Zum Aussuchen der Bilder (es ging um eine Reportage), wurde eine CD gebrannt und dem "Kunden" überreicht. Das war nicht klug, aber mit wenig Arbeit verbunden, was den Ausschlag gab.
Was tun?
Den Auftrag komplett abschreiben um Freundschaft und Nervenkostüm zu retten?
Sagen, nun isses aber genug!
Wie ge- und beschrieben: Da ist kein böser Wille dahinter, nur Gedankenlosigkeit.
 
Die Antwort hast du selbst gegeben. Genau so sehe ich es auch.
Das Problem ist halt auch, wie mehrfach beschrieben und erwähnt, dass viele (fachfremde) Menschen, Leute, Freunde gar nicht wissen und auch nicht wissen können, wie viel Arbeit hinter unseren Jobs steht. Das sollte man ganz einfach besser und vor allem hemmungsloser kommunizieren.
 
Das wissen oftmals selbst die Marketing-"Fachleute" großer, internationaler Agenturen,
wie lang diverse Grafik-Arbeiten dauern und was man da auch nur im entferntesten
machen muß ...

Nachtrag: ... nicht! (Danke MacEnroe)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du abends beim Bier mal Bluetooth auf dem iPhone abstellst, dann ist das wohl eher ein Gefallen, aber sobald du dich während eines ganz normalen Werktages an den Rechner setzt, ist das ja schon irgendwie Arbeit, oder?

Und zu Freundschaftspreisen: Ein Freundschaftspreis ist immer doof. Dein "Freund" könnte dir aus "Freundschaft" auch einen höheren Preis für deine Hilfe bezahlen als der Normalo...

Ich fahre mit diesen beiden Grundsätzen ganz gut.
 
Ich vermeide Geschäfte mit Freunden. Kleinigkeiten, die nicht länger als 5 Minuten dauern, mache ich aber schon und nehme dann auch kein Geld dafür.
 
Ich vermeide Geschäfte mit Freunden.

Das Problem ist ja, dass das nicht immer so einfach geht. Klar kann man im Vorfeld sagen, ohne Geld keine Aufnahmen.
Wahrscheinlich wäre das sogar der beste Ansatz. Mir ging es jedoch darum, dass oft von Bekannten vorausgesetzt wird, dass du einfach so für lau arbeitest und sie dann ganz erstaunt sind, dass du zur Bestreitung dieses Lebensunterhaltes Geld braucht - genau wie sie übrigens auch.
Es gibt in der Fotografie keine Wertigkeit des Produktes, weil eben jeder eine Kamera hat und auf den Auslöser drücken kann. Die Wertigkeit gibt es erst dann (wieder), wenn sie die Bilder des Fotografen (in diesem falle meine Wenigkeit) gesehen haben. Auf einmal ist ihnen dann auch klar, warum die ganze Sache Geld kostet.
Mit ist übrigens aufgefallen, dass sich die Einstellung zum Thema Aufträge unter Freunden mit der Intimität der Bekanntschaft (bitte jetzt nicht falsch verstehen) verändert:
Ganz nahe Freunde und weiter entfernte bekannte Gesichter bieten dir automatisch Geld für deine Dienste. Es ist eher der Mittelbau von Freunden um dich rum, die die Fotos für umme voraussetzen - so zumindest meine Beobachtung, gerade jetzt vor und im dem Weihnachtsgeschäft.
 
Ganz nahe Freunde und weiter entfernte bekannte Gesichter bieten dir automatisch Geld für deine Dienste. Es ist eher der Mittelbau von Freunden um dich rum, die die Fotos für umme voraussetzen - so zumindest meine Beobachtung, gerade jetzt vor und im dem Weihnachtsgeschäft.

Da ist wohl was wahres dran!
 
Ich winde mich meist mit dem "ich habe sooooo viel zu tun",
bzw. "wenn ich mal zeit finde, gerne" heraus. Wenn das nicht
hilft, muß die Keule mit dem Verweis auf meinen Stundensatz
(mit einem charmant-schelmischen Grinsen) herhalten. Meist
hat es sich dann schon erledigt.
 
Ich winde mich meist mit dem "ich habe sooooo viel zu tun",
bzw. "wenn ich mal zeit finde, gerne" heraus. Wenn das nicht
hilft, muß die Keule mit dem Verweis auf meinen Stundensatz
(mit einem charmant-schelmischen Grinsen) herhalten. Meist
hat es sich dann schon erledigt.

Warum?

Den normalen Preis, abzüglich 20%.:)
 
Ich rede ich immer so raus: "Kannst du mir helfen meinen PC neu zu installieren?" "Was für einen PC?" "Na, mein Windows geht nicht mehr!" "Sorry, hab da keine Ahnung von, hab nen Mac!" :D

Ich weiss echt nicht wieviele Stunden ich vor fremden PCs verbracht habe um Windows, Treiber, Drucker etc zu installieren... Jetzt ist schluss.
 
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