Wie geht ihr mit "Aufträgen" von Freunden und Bekannten um?

Letztens ging ich einmal in die Offensive, (nachdem ich in der Vergangenheit vielen Versprechungen auf den Leim ging) ... : bitte mach' mir meine Einkommensteuer und ich mach dir dein Logo plus Briefausstattung für dein Hobbygeschäft.
Hat geklappt! Immense Steuerberatungskosten* gespart und tatsächlich eine gute Rückerstattung bekommen :D

Aber der Steuerberaterersatzdienst glaubt sich übervorteilt, ein wenig jedenfalls, das spüre ich. (also Visitenkarten kann ich bei blaahh XY doch für 2,50 bestellen) :D Mir egal: Leistung gegen Leistung hat hier mal gepasst.
Ich mache nichts mehr für lau! Es sei denn, es wäre ein wunderschönes Projekt, dass sich in meinen Referenzen gut macht und mich mit künstlerischem Eifer erfüllt. :jaja:
Ist aber bisher noch nicht vorgekommen.

*Kosten des professionellen Vorgängers sind gemeint



Lasst euch nicht verunsichern: alle die design Programme erwerben und sich als Gestalter fühlen, sind Programmbediener.
 
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Aber der Steuerberaterersatzdienst glaubt sich übervorteilt, ein wenig jedenfalls, das spüre ich.

So eine Steuererklärung kostet so viel wie Logo und Geschäftsausstattung??
Da hab ich mir aber enorm viel gespart dadurch, dass ich das immer selber mache.
 
"Ich mache nichts mehr für lau! Es sei denn, es wäre ein wunderschönes Projekt, dass sich in meinen Referenzen gut macht und mich mit künstlerischem Eifer erfüllt. :jaja:
Ist aber bisher noch nicht vorgekommen."

Dann hast du - so schein es - keine ambitionen studentischen projetkte zu unterstützen ...
Zum Hintergrund: Seit fast 20 Jahren mache ich Licht für Film; gerne auch für studentische Projekte. War auch mal Gastozent. Habe mein Metier gewechselt. Trotzdem will ich meine Erfahrungen und mein Wissen weiter vermitteln. Muß ich das etwa für Geld machen, weil es das Finanzamt so will? Geld spielt an sich nur dann eine Rolle, wenn man keins hat ... oder: nach dem Armut kommt die Gier ?
... und was die Referenzen angeht: die hast Du nur, wenn das Projekt erfolreich war ...
 
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So eine Steuererklärung kostet so viel wie Logo und Geschäftsausstattung??

Ich finde nicht, dass ein Ausgleich bzw. Austausch von Fähigkeiten finanziell 1:1 aufgehen muss.
Ich brauche etwas, was ich nicht selbst machen kann (oder will) und bin froh, es so unkompliziert aus dem Kreuz zu haben.
Im besten Fall geht es dem Anderen genau so.
Dann fang ich nicht an aufzurechnen. Schon alleine deshalb, weil man viele Stundensätze und Arbeiten ja überhaupt nicht vergleichen kann.
Verstehe ich also nicht, dass der Steuerberater sich über den Tisch gezogen gefühlt hat. Ich weiß jetzt allerdings nicht, durch welchen Wust an Papieren er sich durchkämpfen musste ... ;-)
DA könnte dann schon Ärger aufkommen.
 
Dann hast du - so schein es - keine ambitionen studentischen projetkte zu unterstützen ...
Muß ich das etwa für Geld machen, weil es das Finanzamt so will? Geld spielt an sich nur dann eine Rolle, wenn man keins hat ... oder: nach dem Armut kommt die Gier ?
... und was die Referenzen angeht: die hast Du nur, wenn das Projekt erfolreich war ...
In der Vergangenheit unterstützte ich mit Regelmäßigkeit studentische Projekte für eine Hochhochschule, fasste die künstlerischen Arbeiten in einer Art Präsentation/ Dokumentation zusammen. Dafür erhielt ich wenig bis kein Geld, das war für mich in Ordnung! Aber das ist nicht was ich meine.
Ich muss und will von meiner Arbeit leben und in der Vergangenheit sogar zwei Personen, soviel zu Deinem Satz von Geld, Armut und Gier.
 
Ich finde nicht, dass ein Ausgleich bzw. Austausch von Fähigkeiten finanziell 1:1 aufgehen muss.
Ich brauche etwas, was ich nicht selbst machen kann (oder will) und bin froh, es so unkompliziert aus dem Kreuz zu haben.
Im besten Fall geht es dem Anderen genau so.
Dann fang ich nicht an aufzurechnen. Schon alleine deshalb, weil man viele Stundensätze und Arbeiten ja überhaupt nicht vergleichen kann.
Verstehe ich also nicht, dass der Steuerberater sich über den Tisch gezogen gefühlt hat. Ich weiß jetzt allerdings nicht, durch welchen Wust an Papieren er sich durchkämpfen musste ... ;-)
DA könnte dann schon Ärger aufkommen.


Papierwust war es nicht, sondern sorgfälltig aufbereitete Exel Listen. ;) Es ist wie Du sagst, ich hatte es aus dem Kreuz.
Das leise über den Tisch gezogen fühlen ist einfach ein Nichtwissen über den Wert der Arbeit eines Grafik Designers; in diesem Fall war es mir egal.
 
Trotzdem will ich meine Erfahrungen und mein Wissen weiter vermitteln. Muß ich das etwa für Geld machen, weil es das Finanzamt so will? Geld spielt an sich nur dann eine Rolle, wenn man keins hat ...

Nun, wenn du - aus welchen Gründen auch immer - ansonsten genug Geld verdienst oder hast: Glückwunsch. Dann kannst du natürlich einen Teil deiner Arbeit, vor allem aber deiner _ARBEITSZEIT_ karitativen, ehrenamtlichen oder fördernden Aktivitäten widmen. Das trifft leider nicht die Verhältnisse der meisten Freelancer oder kleinen Selbständigen.
Deren charakterliche Konstitution oder deren "Ehrenhaftigkeit" in Bezug auf Lehre und Förderung hat da erstmal nix mit zu tun, alle müssen erstmal selber was zu beißen haben.

.. und was die Referenzen angeht: die hast Du nur, wenn das Projekt erfolreich war ...

und spätestens das ist Unfug. Meine exzellente Geschäftsausstattung wird keine schlechtere Referenz, nur weil sich das Unternehmen verspekuliert hat, mein Artwork für einen Film wird nicht schlechter, weil er an den Kassen floppte. Projekterfolg hilft zwar in Bezug auf Wahrnehmung, den Erfolg aber als Bedingung zu sehen ist eher aspektarm, aber wahrscheinlich dem Zeitgeist folgend...
 
Trotzdem will ich meine Erfahrungen und mein Wissen weiter vermitteln. Muß ich das etwa für Geld machen, weil es das Finanzamt so will? Geld spielt an sich nur dann eine Rolle, wenn man keins hat ... oder: nach dem Armut kommt die Gier ?
... und was die Referenzen angeht: die hast Du nur, wenn das Projekt erfolreich war ...

In dem Fall ist es ja auch kein Problem.
Ein Problem bekommt das Finanzamt (und die Volkswirtschaft) dann, wenn z.B. ein Webdesigner einem Fließenleger kostenlos eine Website erstellt und dieser ihm dann im Gegenzug kostenlos das Bad fliest. Das ist Schwarzarbeit in Reinform.
 
Ein Problem bekommt das Finanzamt (und die Volkswirtschaft) dann, wenn z.B. ein Webdesigner einem Fließenleger kostenlos eine Website erstellt und dieser ihm dann im Gegenzug kostenlos das Bad fliest. Das ist Schwarzarbeit in Reinform.

Das mag so erscheinen, ist aber tatsächlich falsch.
Schwarzarbeit einerseits und der Realtausch "Leistung gegen Leistung" andererseits sind grundsätzlich anders zu bewerten. (ich meine das jetzt nicht aus Sicht des Finanzamts, sondern der von dir erwähnten "Volkswirtschaft") Einfach nochmal ganz entspannt drüber nachdenken... ;-)
 
Das mag so erscheinen, ist aber tatsächlich falsch.
Schwarzarbeit einerseits und der Realtausch "Leistung gegen Leistung" andererseits sind grundsätzlich anders zu bewerten. (ich meine das jetzt nicht aus Sicht des Finanzamts, sondern der von dir erwähnten "Volkswirtschaft") Einfach nochmal ganz entspannt drüber nachdenken... ;-)

Wenn Du mal ganz entspannt darüber nachdenkst und dieses Verhalten an die Extreme heranführst (=jeder würde das so machen), was wäre dann der Fall? Geld als Zahlungsmittel wäre außer Kraft gesetzt und der Staat könnte keine Steuern mehr einnehmen.

Fazit: jedes solche Geschäft beschert dem Staat und der Gesellschaft Steuerausfälle und braucht deswegen nicht als "Freudschaftsdienst" verklärt zu werden.
 
Geld als Zahlungsmittel wäre außer Kraft gesetzt

Das würde aber erheblich mehr als einen Realtausch unter Unternehmern vorraussetzen (wie er übrigens permanent passiert, ohne dass wir alle verhungert wären ;-)), sondern einen abrupten Systemwechsel der Wirtschafts- und Geldsysteme, verrenne dich bitte nicht in die Extreme.

Fazit: jedes solche Geschäft beschert dem Staat und der Gesellschaft Steuerausfälle und braucht deswegen nicht als "Freudschaftsdienst" verklärt zu werden.

Bei einem Realtausch unter Unternehmern entgehen dem "Staat" exakt überhauptkeinenienicht Steuern, weil der Forderung samt USt. eine Verbindlichkeit nebst VSt. gegenüberstehen würde, es ist ein Spiel auf die Summe Null. Ich muß hier also nichts "verklären", und von "Freundschaftsdiensten" rede ich schon gar nicht.
 
Das würde aber erheblich mehr als einen Realtausch unter Unternehmern vorraussetzen (wie er übrigens permanent passiert, ohne dass wir alle verhungert wären ;-)), sondern einen abrupten Systemwechsel der Wirtschafts- und Geldsysteme, verrenne dich bitte nicht in die Extreme.



Bei einem Realtausch unter Unternehmern entgehen dem "Staat" exakt überhauptkeinenienicht Steuern, weil der Forderung samt USt. eine Verbindlichkeit nebst VSt. gegenüberstehen würde, es ist ein Spiel auf die Summe Null. Ich muß hier also nichts "verklären", und von "Freundschaftsdiensten" rede ich schon gar nicht.

Ich weiß wirklich nicht, warum man über solche grundlegenden Dinge diskutieren muss: wenn beide Unternehmen ernsthafte Absichten verfolgen, machen sie Gewinn und zahlen darauf Steuern. Selbst wenn es am Ende ein Nullsummenspiel wäre, so muss das Finanzamt darüber informiert werden, warum es ein Nullsummenspiel ist.

Das wäre im genannten Beispiel nämlich schon deshalb kein Nullsummenspiel, weil die Website gewerblich ist, dass geflieste Bad jedoch nicht.
 
Ich weiß wirklich nicht, warum man über solche grundlegenden Dinge diskutieren muss

Die Debatte mit der Verwechslung von Schwarzarbeit und Realtausch hast du eröffnet ;-))

wenn beide Unternehmen ernsthafte Absichten verfolgen, machen sie Gewinn und zahlen darauf Steuern.

Von der Tatsache, dass nicht jede unternehmerische Handlung mir Gewinn gekrönt ist, hast du noch nie gehört? Oder sind die dann alle bloß nicht "ernsthaft" genug?

Selbst wenn es am Ende ein Nullsummenspiel wäre, so muss das Finanzamt darüber informiert werden, warum es ein Nullsummenspiel ist.

Das ist schlicht falsch. Meine Leistungserstellung und meinen Leistungsverbrauch muss ich lediglich a) transparent, b) nachvollziehbar und c) durch irgendwelche Belege gedeckt darlegen können. Lass mich raten: einen Jahresabschluß hast du noch nie gemacht, oder?


Edit: Dein Edit:


Das wäre im genannten Beispiel nämlich schon deshalb kein Nullsummenspiel, weil die Website gewerblich ist, dass geflieste Bad jedoch nicht.

Das macht doch in der zwischenbetrieblichen Abrechnung keinen Unterschied, wie der Endkunde das Produkt verwendet, privat, gewerblich, egal. Nochmal: Realtausch zwischen UNTERNEHMERN!
Privat isses ohnehin egal.

Nur zur Erinnerung dein erster Beitrag: "wenn z.B. ein Webdesigner einem Fließenleger kostenlos eine Website erstellt und dieser ihm dann im Gegenzug kostenlos das Bad fliest. Das ist Schwarzarbeit in Reinform."
 
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Die Debatte mit der Verwechslung von Schwarzarbeit und Realtausch hast du eröffnet

Es gibt ja auch noch das Prinzip des Kompensations- oder Gegengeschäft.
Gibst Du mir, gebe ich Dir ...


http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/kompensationsgeschaeft/kompensationsgeschaeft.htm

Nur zur Erinnerung dein erster Beitrag: "wenn z.B. ein Webdesigner einem Fließenleger kostenlos eine Website erstellt und dieser ihm dann im Gegenzug kostenlos das Bad fliest. Das ist Schwarzarbeit in Reinform."
Eben nicht.
 
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Übrigens, Kemor, was meinst du ist gemeint mit "Realtausch", wenn nicht "gibst du mir, geb ich dir"?

Du hast die Debatte zwischen JeZe und mir entweder nicht gelesen oder nicht begriffen, auf ein semi-akademisches Wortgefecht auf der Basis halb- oder falschverstandener Beliebigkeiten ohne Bezug zum Thema habe ich keine Lust. Tschö.
 
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Aha, hmhm... Tauschgeschäfte sind kein Problem für's Finanzamt?
Aber man hat doch da geldwerten Vorteil, wenn man da keine Steuern zahlt?! :kopfkratz:
 
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