Ich kann dir allerdings nicht so recht folgen, was du in diesem Fall mit Gruppenzwang meinst.
Die Freunde die auf dieselbe Schule gehen.
Und ehrlich.. ich kann das nachvollziehen. Aber wer als erwachsener Mensch so handelt (na gut, es ist praktischer mit der Schule und es schadet ja nix), der darf eben nicht rumlaufen und über den "Soli-Beitrag" meckern.
Es ist völlig in Ordnung wenn man die kirchliche Schule nur als Mittel zum Zweck sieht. Aber dann muss man eben auch akzeptieren, dass die nur finanzierbar ist, weil ein "Zwangsbeitrag" erhoben wird.
Ist man so sehr davon überzeugt, dass man die Institution nicht unterstützen will, dann muss man der Tochter auch verklickern, dass sie deshalb nicht da zur Schule gehen kann, weil man gegen die Kirche ist.
@saugkraft:
Wir erziehen unsere Kinder sehr liberal, es gibt Dinge die diskutieren wir nicht aber die restlichen, schätze mal, 80 % sollen die Kinder sich mit uns erarbeiten und nicht unsere Denke 1:1 übernehmen.
Mir geht es auf den Sack wenn ich die ganzen geimpften Kids überall sehe die von ihren Eltern einen erzählt bekommen und das dann auch leben müssen........wir finden jeder sollte die Welt mit seinen Augen sehen dürfen und die Eltern sollten hierbei unterstützend fungieren.
Finde ich auch. Und ich gestehe Kindern auch zu, dass sie sich irren dürfen/können wenn es um die Frage geht ob sie konfirmiert werden wollen oder ihre Meinung ändern. Aber ich bin der Überzeugung, dass man eben genau diese Verantwortung hat.. Kinder nicht zu beeinflussen, sondern sie zu unterstützen, ihre eigene Wahl zu treffen. Und dazu gehört - wenn sie mal in die Kirche eingetreten sind - auch der Schritt, selbst wieder auszutreten.
Ich sehe da nämlich auch einen gesunden Entscheidungsprozess. Wer mit 18 oder 20 oder später keine Kirchensteuer mehr zahlen will, der soll sich wenigstens daran erinnern, dass er sich damals nur hat konfirmieren lassen weil er das neue Rennrad wollte.
So ehrlich sollte jeder sich selbst gegenüber sein. Und die Kirchensteuerregelung hilf IMHO dabei. "Hab ich es damals wegen des Geldes getan? Aber hallo. Gut. Bemerkt, verstanden, Entscheidung zum Austritt getroffen." So viel Zeit, über das eigene Verhalten zu reflektieren, darf sich jeder gerne nehmen.
ich oute mich gerne: ich bin Pfarrgemeinderatsmitglied, meine Töchter singen im hiesigen Domchor, ministrieren und gehen auf eine katholische Schule. Ich zahle Kirchensteuer, und habe auch kein Problem damit.
Trotzdem frae ich mich, warum der Staat (Stichwort Trennung von Kirche und Staat) den Mitgliedsbeitrag einziehen muss. Soll ihn die Kirche doch selbst einziehen
Weil es bürokratisch einfacher ist, weil der Staat damit faktisch eine soziale Aufgabe übernimmt/finanziert, die notwendig ist und weil es niemandem schadet. Die GEZ will eine Haushaltsabgabe? Der Staat ist dafür? Prima. Dann schafft den Laden ab, erhöht die Steuer entsprechend und zahlt es an die ÖRs aus.
Was ich mit sozialer Aufgabe meine: Die Kirchen übernehmen vielerorts Aufgaben, die eigentlich im Rahmen des Sozialstaates in dessen Hand liegen sollten. Das fängt bei Kindergärten an, geht weiter mit Krankenhäusern und hört irgendwo bei Altenbetreuung auf. Die staatliche Infrastruktur ist hier mit ziemlich vielen weißen Flecken auf der Landkarte übersät.
Wenn ich ein überzeugter Laizist bin, dann setze ich mich dafür ein, dass die kirchlichen Einrichtungen eben nicht ein zentraler Teil der Versorgung sind, sondern allenfalls ein Zusatzangebot. Akzeptiere ich, dass die Kirchen eine wesentliche Säule im Versorgungssystem sind, verstaatliche ich auch den Geldfluss. So einfach ist das für mich.
Und ich betone: Ich bin nicht gegen eine Abschaffung der Kirchensteuer. Ich bin nur dagegen, keine klaren Verhältnisse zu schaffen. Wer A sagt, muss auch B sagen.