Gesellschaft warum ist benzin noch so billig?

Bonn Hbf Fr, 04.07.08 ab 04:31
Düsseldorf Hbf Fr, 04.07.08 an 05:32
Ab mit dem Taxi zum Flug. Reicht locker noch für einen Inlandsflug.

4.31 ab. :) Und dann noch Anreise zum Bahnhof. Und dann noch die Kosten für zwei Personen. Fällt Dir was auf?

Warum? Weil die Fahrt Bonn - Gelsenkirchen genau 1:24 dauert? Und Gelsenkirchen Köln 56 Minuten dauert? Aha.

Wie kommst Du zum Bahnhof? Wieviel Mehrzeit musst Du einplanen, weil die Verbindungen nicht passgenau sind? Wie transportierst Du Gepäck? Was kostet der Spaß?


Na was denn sonst? Schaust du dir die Gegend mit dem Auto an? Busse soll es dort übrigens auch geben ;)

Weißt Du, ich kenne Ostfriesland ein GANZ klitzekleines bisschen. Ohne Auto siehst Du nur die Hälfte dessen, was Du sehen willst.

Fahrradfahren kann ich da auch - zur Entspannung, wenn ich das möchte. Ich gehe persönlich lieber zu Fuß. Aber das Gerade von Bussen... oh je. :)


Ganz genau. Selbst erlebt. In der Bahn lernt man nette Leute kennen. Man kann problemlos arbeiten oder mit seinen Kindern spielen während Autofahren nur Stress bedeutet. Es gibt genügende Freizeitbeschäftigungen, wo ein Auto überflüssig ist. Wenn es aber darum geht es zu verteidigen, dann werden immer Sachen gewählt, die man sowieso nur einmal im Jahr macht. Es geht hier ums Prinzip. Viele Menschen bräuchten kein Auto wenn sie ein wenig auf Bequemlichkeit verzichten würden, ganz egal wie wichtig das Auto für sie ist (das behaupten sie zumindest) . Da bin ich mir sicher und für diese Leute tut es mir auch nicht leid, wenn der Preis auf 6 EUR pro Liter Benzin steigt.

Das ist eine Sichtweise auf die Bahn, wo ich rückwärts umfalle. :) Auch eine Sichtweise auf´s Autofahren, die ich echt bizarr finde. :)

Wir reden aneinander vorbei.

Wenn ich alleine an meine letzte Tour mit der Bahn denke, bei der ich darauf gebaut habe, dass ich problemlos arbeiten kann.. Verspätungen, verdreckte Wagen, heillos überfüllt, noch Krach mit dem sturen Schaffner, weil der Automat am Bahnsteig keine Scheine nahm, Scheiß-Beratung am Info-Center, auf die ich Idiot mich auch noch verlassen habe.... upps, da war der Flieger weg.

Dafür kam die Bahn danach im 20-Minuten-Rhythmus, war total überfüllt und mein Gepäck bekam ich gar nicht in die angeblichen Gepäckfächer. Für den Stehplatz habe ich aber wenigstens viel Geld bezahlt. :)

Nette Leute habe ich tatsächlich kennengelernt - das ist aber KAUM das Ziel einer Bahnfahrt. Netter Nebeneffekt, aber das kannst Du doch nicht als Pro-Argument nehmen, vor allem, weil ich ja auch all die Arschlöcher kennenlerne - die, die stinken, schlechte Laune haben, dreist sind, laut telefonieren als wären sie in ihrem eigenen Auto, etc. pp.

Wenn ich FREI habe, ist das alles okay. Dann ist Bahnfahren lustig. Aber wenn ich irgendwo hin will - nein, MUSS - naja, lassen wir das. :)
 
Allerdings lege ich Wert darauf, im gesellschaftlichen Kontext Mobilität zu erhalten. Und ich kenne durchaus Situationen, in denen ICH ohne Auto nicht auskomme - oder wo ich dann umdenken müsste. Und zwar nicht in Richtung Flexibiltät, sondern in Richtung Einschränkung.
Nur weil es Situationen gibt, wo man ohne deutliche Einschränkung nicht ohne Auto auskommt, heißt das nicht, dass man ein Auto dann auch für alle anderen Gelegenheiten nutzen muss, bei denen man mit ein wenig Umdenken ohne das Auto auskommt.
Wer zu diesem Umdenken einfach aus Prinzip nicht bereit ist, soll dann auch bitteschön die Klappe halten, wenn es ums Jammern über die Spritpreise geht. Es gibt sicher Leute, die zu Recht jammern, gerade im ländlichen Raum, aber bei den meisten sind die Einsparpotentiale nicht mal Ansatzweise ausgeschöpft.

Aber ICH bin nicht der Maßstab für die gesamte Mobilität unserer Gesellschaft. DU schon. ICH aber nicht. ;-)
Der Maßstab bin ich genauso wenig. Das Problem ist doch, dass die Leute, die ihre Autonutzung nicht einschränken können, oft von anderen als Entschuldigung hergenommen werden, selbst das Auto nicht mal öfter stehen zu lassen. Den meisten geht es dabei aber trotzdem nur um die eigene Bequemlichkeit, die aber nichts kosten darf.
 
Es ist doch unbestritten, dass das Bahnfahren vielerorts eine unzureichende Qualität hat. Aber das ist nicht systembedingt und deshalb kein Argument gegen eine Verlagerung von Verkehr auf die Schiene.
Das Gleiche gilt für den Bus – weil die Verbindungen in Ostfriesland schlecht sind (wie meist auf dem platten Land) bedeutet das doch nicht, dass wir ohne Auto grundsätzlich nicht auskommen können.
Sondern nur, dass wir einen besseren ÖPVN brauchen.

P.S.: Ich war nach 1990 häufig in den neuen Bundesländern und habe dort noch mitbekommen, wie dicht das Schienennetz früher geknüpft war – in ganz Deutschland.
 
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Der Maßstab bin ich genauso wenig. Das Problem ist doch, dass die Leute, die ihre Autonutzung nicht einschränken können, oft von anderen als Entschuldigung hergenommen werden, selbst das Auto nicht mal öfter stehen zu lassen. Den meisten geht es dabei aber trotzdem nur um die eigene Bequemlichkeit, die aber nichts kosten darf.

Ja und? Ist doch legitim. Wieso bist Du so wild auf einen Rückschritt?
 
@spoege: So gut kann ein ÖPNV niemals werden ! Das ist doch das, was mich an dem ganzen Gerede von Alternativen so massiv stört. Es ist nur dann eine Alternative, wenn sie mir einen Nutzengewinn bringt. Und den kann ein ÖPNV nicht bringen, systembedingt. Ein Bus hält andauernd an jeder Ecke an, eine S-Bahn ebenfalls. Bei Langstrecken, fahre ich gerne mit der Bahn, aber wenn dann bitte nur ICE und Highspeed, weil alles andere ist einfach nur nervig, aber dann wirds halt auch eben sehr teuer. Platzreservierung ist quasi Pflicht, wenn man auch nur annähernd entspannt reisen will, ein Abteil ebenfalls. Und da wirds dann auch schon wieder eng. Ich war letztens geschäftlich in Kassel an der Universität. Hinfahrt und Rückfahrt haben über unseren Grosskundenlandestarif 150 Euro gekostet, pro Person und wir waren zu zweit. Hätten wir unseren Firmenwagen genommen, wäre das deutlich günstiger gewesen (rd. die Hälfte an Kosten) und es wäre nicht mal langsamer gewesen und das trotz ICE-Verbindung.

Die Bahn bietet nur dort einen Vorteil, wo sie lange nicht halten muss und das wiederum kann ja im ÖPNV nicht funktionieren.
 
Ja und? Ist doch legitim. Wieso bist Du so wild auf einen Rückschritt?
Bin ich nicht. Aber ich halte es für erforderlich, sich den Realitäten zu stellen und anzupassen. Und die Realitäten sehen nun mal so, dass die Benzinpreise stark gestiegen sind und weiter steigen werden. Da mein Budget begrenzt ist und nicht mitwächst, habe ich nur wenige Möglichkeiten: Ich kann mir zum einen weiterhin in dem Glauben lassen, dass die weltweite Mobilität von heute auf immer mit den Preisen aus den 70ern möglich sein wird - und so lange das noch nicht der Fall ist, einfach so weitermachen und rumjammern. Das ist die Möglichkeit, die gefühlte 70-80% der Bevölkerung im Moment noch gewählt haben.
Oder ich kann einsehen, dass Mobilität, gemessen in Autokilometern, teurer wird, und mein Leben so gut es geht darauf anpassen.
Was glaubst du, mit welchen der beiden Alternativen fahre ich ökonomisch günstiger und bin psychisch ausgewogener?

Wir drehen uns im selben Kreis, um den wir uns schon vor einigen Wochen gedreht haben. Du bist der Ansicht, Mobilität wird auch weiterhin in gleich und steigendem Umfang zu gleichen oder fallenden Preisen möglich sein. Deswegen hältst du es nicht für nötig, dass wir uns alle anpassen. Das ist okay, auch wenn es für diese Sichtweise zumindest kurzfristig nicht die geringsten Anhaltspunkte gibt. Nur sollten diejenigen, die dieser Ansicht sind, endlich aufhören, rumzujammern.
 
4.31 ab. :) Und dann noch Anreise zum Bahnhof. Und dann noch die Kosten für zwei Personen. Fällt Dir was auf?
Etwas früh. Nunja. Von den Kosten für ein Auto kann ich sogar den 10 fachen Preis zahlen. Mit einer Bahncard 50 recht günstig wie ich finde.

Wie kommst Du zum Bahnhof? Wieviel Mehrzeit musst Du einplanen, weil die Verbindungen nicht passgenau sind? Wie transportierst Du Gepäck? Was kostet der Spaß?
Mit dem Taxi wenn ich schnell und "mobil" sein will. Wenn ich mehr Zeit habe mit den öffentlichen. Wenn ich kein Auto am Hals habe, habe ich unendlich Geld über ;)

Weißt Du, ich kenne Ostfriesland ein GANZ klitzekleines bisschen. Ohne Auto siehst Du nur die Hälfte dessen, was Du sehen willst.
Und verpestet dabei das arme Stückchen Land. Ich fahre lieber Rad und Bus / Bahn dort. Damit komme ich genauso weit und das umweltfreundlich. Und wie schon erwähnt wurde. Dann sollte hier eben ein besseres Netz aufgebaut werden anstatt Steuervergünstigungen zu schaffen. Also! Neue Ostfrieslandsteuer und dafür ein Netz dort geschaffen!



Wenn ich alleine an meine letzte Tour mit der Bahn denke, bei der ich darauf gebaut habe, dass ich problemlos arbeiten kann.. Verspätungen, verdreckte Wagen, heillos überfüllt, noch Krach mit dem sturen Schaffner, weil der Automat am Bahnsteig keine Scheine nahm, Scheiß-Beratung am Info-Center, auf die ich Idiot mich auch noch verlassen habe.... upps, da war der Flieger weg.
Wenn ich schon immer Verspätungen lese. Ich hoffe du rechnest jede Minute "Verspätung" mit dem Auto auch ebenso mit.

Einzelerlebnis. Kann ich entgegensetzen das es bei mir eben andersherum läuft.

Dafür kam die Bahn danach im 20-Minuten-Rhythmus, war total überfüllt und mein Gepäck bekam ich gar nicht in die angeblichen Gepäckfächer. Für den Stehplatz habe ich aber wenigstens viel Geld bezahlt. :)
Gepäck beschaffen, was Bahntauglich ist. Sitzplatzreservierung wäre eine Möglichkeit.

Wenn ich FREI habe, ist das alles okay. Dann ist Bahnfahren lustig. Aber wenn ich irgendwo hin will - nein, MUSS - naja, lassen wir das. :)
Genau. Dann beschwer dich aber nicht, wenn das Benzin 6 EUR kostet. Dann sitze ich immer noch grinsend und fahre günstiger als du im ICE an dir vorbei und winke dir mal während du im Stau stehst und mein ICE 5 Minuten Verspätung hat. :D

Ja und? Ist doch legitim. Wieso bist Du so wild auf einen Rückschritt?
Jeder Mensch hat die Pflicht seine Umwelt zu schützen. Das wäre besser für die Familien, damit die Enkel auch noch glücklich leben können. Das ist kein Rückschritt, sondern ein Fortschritt in die richtige Richtung

Oder ich kann einsehen, dass Mobilität, gemessen in Autokilometern, teurer wird, und mein Leben so gut es geht darauf anpassen.
Was glaubst du, mit welchen der beiden Alternativen fahre ich ökonomisch günstiger und bin psychisch ausgewogener?
Genau das ist der Punkt. Man kann sich noch auf Beispiele stützen (Düsseldorf Flughafen 6 Uhr) wie man will. Die Welt verändert sich. Nicht weg von Mobilität, sondern zu eingeschränkter Mobilität, die sicherlich vielen Menschen ausreicht. Diese sparen viel Geld und schützen auch noch die Umwelt vor einer Katastrophe. Unabhängigkeit vom Öl heißt die Devise und wer das heute noch nicht verstanden hat, dem ist nicht zu helfen.
 
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(Der Wunsch nach Bequemlichkeit) ist doch legitim. Wieso bist Du so wild auf einen Rückschritt?
Bequemlichkeit reicht als Begründung für politische Forderungen, etwa nach Subventionierung der Benzinpreise, nun mal nicht aus.
 
Gepäck beschaffen, was Bahntauglich ist. Sitzplatzreservierung wäre eine Möglichkeit.


Genau. Dann beschwer dich aber nicht, wenn das Benzin 6 EUR kostet. Dann sitze ich immer noch grinsend und fahre günstiger als du im ICE an dir vorbei und winke dir mal während du im Stau stehst und mein ICE 5 Minuten Verspätung hat. :D

Du bist wirklich lustig. :) Ich halte das, was Du da schreibst, ja persönlich für ziemlich weltfremd, aber es ist schön, wenn es für Dich funktioniert. :)

Und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du auch wenn Du älter wirst noch immer so körperlich fit bist, dass das alles so passt. Auch, wenn die Bahn die Preise weiter anhebt, was natürlich NICHT passiert, wenn der Spritpreis steigt :)

Die Anregung mit bahntauglichem Gepäck finde ich eine Frechheit, ganz am Rande. Aber ist symptomatisch für diese Art Diskussion.

Den Hinweis auf den Stau auch. :) Erinnert mich an die schöne Zeit auf der A3, als die Bahn die Trasse ausgebaut hat und man dauernd wegen DIESER Bauarbeiten im Stau stand. Oder die Tatsache, dass die Bahn den Güterverkehr immer weiter reduziert, weswegen LKW die Straßen kaputt fahren und verstopfen.

Aber ist klar... die Staus liegen ausschließlich an den überzeugten Individualverkehr-Idioten. Denen Du 6 Euro Sprit pro Liter gerne gönnst. :-D
 
Bequemlichkeit reicht als Begründung für politische Forderungen, etwa nach Subventionierung der Benzinpreise, nun mal nicht aus.

Benzin ist allerdings keineswegs ein subventionierter, sondern im Gegenteil der am stärksten besteuerte Energieträger.
 
Die Bahn bietet nur dort einen Vorteil, wo sie lange nicht halten muss und das wiederum kann ja im ÖPNV nicht funktionieren.
Das ist keine Frage des Systems, sondern seiner Organisation und des Ausbaus.
Es gibt ja bereits schnelle Pendlerzüge (und -busse), davon könnte man noch weit mehr installieren – wenn die Schienenwege zur Verfügung stehen.
Lustigerweise haben es in manchen Regionen grade neue private Bahngesellschaften vorgemacht, wie das geht, mit Taktzeiten, etc.

Und grade in den viel frequentierten Einzugesgebieten gibt es auf der Strasse zu Berufsverkehr nicht wenig Stauzs. Die noch weiter zunehmen werden, wenn der LKW-Verkehr sich so entwickelt wie pronostiziert.
 
Und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du auch wenn Du älter wirst noch immer so körperlich fit bist, dass das alles so passt. Auch, wenn die Bahn die Preise weiter anhebt, was natürlich NICHT passiert, wenn der Spritpreis steigt :)
Wenn ich alt bin werden wir kein Öl mehr brauchen. Dann wird es Alternativen geben. Andere als heute. Aber weiterdenken muss man heutzutage nicht mehr.
Natürlich steigen die Bahnpreise. Aber lange nicht in dem Maß, in dem die Benzinpreise steigen. Dem bin ich mir bewußt.

Die Anregung mit bahntauglichem Gepäck finde ich eine Frechheit, ganz am Rande. Aber ist symptomatisch für diese Art Diskussion.
Das ist keine Frechheit, sondern nennt sich Anpassung, statt herummosern. Sollte die Bahn etwa für jedes Gepäckstück garantieren das es dort hineinpasst? Sicherlich nicht.

Den Hinweis auf den Stau auch. :) Erinnert mich an die schöne Zeit auf der A3, als die Bahn die Trasse ausgebaut hat und man dauernd wegen DIESER Bauarbeiten im Stau stand. Oder die Tatsache, dass die Bahn den Güterverkehr immer weiter reduziert, weswegen LKW die Straßen kaputt fahren und verstopfen.
Hast du wieder ein Beispiel gefunden :D. Na. Ist doch so das man sich bei der Bahn schon wegen 10 Minuten Verspätung höllisch aufregt. Ich fahre viel Bahn und ganz selten erlebe ich Verspätungen > 10 Minuten. Beim Auto ist ein Stau aber normal. Macht ja nix. Ist ja Auto. Kann ruhig mal 30 Minuten länger dauern, gell ;)

Aber ist klar... die Staus liegen ausschließlich an den überzeugten Individualverkehr-Idioten. Denen Du 6 Euro Sprit pro Liter gerne gönnst. :-D
Ich gönne es ihnen nicht, sondern ich prophezeihe es ihnen. Und umso weiter die Preise steigen um so mehr JavaEngels wird es hier geben, die auf die andere Seite schwappen. Da kannst du dich darauf freuen ;), denn nicht jeder ist bereit für überflüssige Mobilitätsgier ein Vermögen zu bezahlen.
 
Gut möglich, aber zumindest in der Ecke, in der wir wohnen, ist das völlig utopisch. Hier werden Pendler doppelt bestraft, wenn sie Bahn fahren. Zum einen muss man erstmal die Zeitverluste in Kauf nehmen, was in unserem Fall bedeuten würde, statt um halb sechs, um halb fünf aufzustehen (nur mal als Anmerkung, wir sind in der Regel erst um halb sieben aus der Arbeit zurück, mit dem PKW wohlgemerkt, Einkaufen und co mal nicht mitgerechnet) und das sehe ich dann schon nicht mehr als "Bequemlichkeit" und dazu noch zum anderen dass man für einen billigen P+R Stellplatz auch noch gut und gerne 50 Euro oder mehr im Monat abdrücken soll.

PS: Eine Monatskarte im hiesigen Netz würde mich 90 Euro kosten und ich würde keinen Zuschuss kriegen.
 
Gut möglich, aber zumindest in der Ecke, in der wir wohnen, ist das völlig utopisch. Hier werden Pendler doppelt bestraft, wenn sie Bahn fahren. Zum einen muss man erstmal die Zeitverluste in Kauf nehmen, was in unserem Fall bedeuten würde, statt um halb sechs, um halb fünf aufzustehen (nur mal als Anmerkung, wir sind in der Regel erst um halb sieben aus der Arbeit zurück, mit dem PKW wohlgemerkt, Einkaufen und co mal nicht mitgerechnet) und das sehe ich dann schon nicht mehr als "Bequemlichkeit" und dazu noch zum anderen dass man für einen billigen P+R Stellplatz auch noch gut und gerne 50 Euro oder mehr im Monat abdrücken soll.

PS: Eine Monatskarte im hiesigen Netz würde mich 90 Euro kosten und ich würde keinen Zuschuss kriegen.
Wie eben schon erwähnt kann es gut sein, dass man ohne Auto nicht auskommt. Dann verstehe ich es auch gut. Aber manche denken eben sie kommen nicht ohne aus. Aus Bequemlichkeit.
Um diese Leute tut es mir nicht leid.

Und zu diesem Thema. Hier müßte man eben ansetzen. Die Regierung sollte Anreize nicht für Autofahrer schaffen, sondern für die Öffentlichen. Steuern für Benzin rauf und den Nahverkehr ankurbeln. Kein Mensch sollte auf ein Auto am Morgen angewiesen sein. Anständige Verbindungen und schon ist das Problem gelöst. Die Preise für Pendler in der Bahn/Bus sind meist völlig in Ordnung.
 
Das ist keine Frechheit, sondern nennt sich Anpassung, statt herummosern. Sollte die Bahn etwa für jedes Gepäckstück garantieren das es dort hineinpasst? Sicherlich nicht.

Ob Mobilität überflüssig ist oder nicht - genau darüber diskutieren wir hier. Du scheinst sie für weniger wichtig zu halten, das sei Dir unbenommen. Aber die Behauptung, ohne Auto sei man genauso mobil, ist schlicht nicht wahr.

Zum Gepäck - nur um den Schwachsinn des Ganzen zu unterstreichen: Ich hatte EIN Gepäckstück dabei, einen Pilotenkoffer, der im Flieger als Handgepäck durchgeht. Zu groß für die Gepäckgitter über den Sitzen, in denen außer einer Zeitung oder einem Regenschirm nie was liegt.

Eine Fehlkonstruktion, die ich als zahlender Kunde NICHT akzeptieren muss. Ich erlaube mir, rumzumosern, und das werd ich auch weiterhin tun, wenn etwas so offenkundig schwachsinnig ist.
 
Ob Mobilität überflüssig ist oder nicht - genau darüber diskutieren wir hier. Du scheinst sie für weniger wichtig zu halten, das sei Dir unbenommen. Aber die Behauptung, ohne Auto sei man genauso mobil, ist schlicht nicht wahr.
Nein. Das habe ich nie behauptet. Ich habe behauptet in meinem Falle ist es so. Und in vielen anderen Fällen auch. Ich bin ebenso mobil und dazu spare ich noch Geld. Ist doch gut nicht ;)

Zum Gepäck - nur um den Schwachsinn des Ganzen zu unterstreichen: Ich hatte EIN Gepäckstück dabei, einen Pilotenkoffer, der im Flieger als Handgepäck durchgeht. Zu groß für die Gepäckgitter über den Sitzen, in denen außer einer Zeitung oder einem Regenschirm nie was liegt.
Na klar. Jetzt bauen wir vielleicht in jedem Zug einen Pilotenkoffensitz, damit auch die Pilotenkoffer unterkommen :D

Eine Fehlkonstruktion, die ich als zahlender Kunde NICHT akzeptieren muss. Ich erlaube mir, rumzumosern, und das werd ich auch weiterhin tun, wenn etwas so offenkundig schwachsinnig ist.
Das sei dir auch unbenommen. Dir steht frei im Stau zu stehen und tausende EUR jährlich für deine "Mobilität" zu zahlen. Es hindert dich keiner daran.

Nicht jeder muß so denken :D und manche nutzen dieses Geld besser für Dinge im Leben die mehr Spaß machen als eine Pseudomobilität
 
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Zum Gepäck - nur um den Schwachsinn des Ganzen zu unterstreichen: Ich hatte EIN Gepäckstück dabei, einen Pilotenkoffer, der im Flieger als Handgepäck durchgeht. Zu groß für die Gepäckgitter über den Sitzen, in denen außer einer Zeitung oder einem Regenschirm nie was liegt.

In Fernzuegen gibt es in jedem Wagen eine Abstellmoeglichkeit fuer sperriges Gepaeck, das nicht in die Ablage ueber dem Sitz passt.

Ich erlaube mir, rumzumosern, und das werd ich auch weiterhin tun, wenn etwas so offenkundig schwachsinnig ist.

Die Bahn ist mehr auf Diplomatenkoffer denn auf Pilotenkoffer eingerichtet :)


Es gibt Momente, in denen ich es vermisse kein Auto zu haben. Gestern Abend zum Beispiel, als ich von Glonn zurueck nach Munenchen musste, die letzte Bahn um 00:21 fuhr, ich aber gern noch laenger dort geblieben waere....

Das kommt aber sehr selten vor. Im Stadtverkehr in Muenchen bin ich jedem Auto ueberlegen, was die Brutto Fahrzeit (inklusive Parkplatzsuche) angeht. Und meistens habe ich ein Laecheln auf den Lippen wenn an 4 spurigen Kreuzungen unter wuetendem Gehupe wieder mal nichts vorwaerts geht, weil ein jeder Abbieger noch bei Dunkelrot versucht in die Kreuzung zu fahren. Da fuehle ich mich weitaus autonomer und mobiler mit meinem Drahtesel :bike:
 
Es gibt Momente, in denen ich es vermisse kein Auto zu haben. Gestern Abend zum Beispiel, als ich von Glonn zurueck nach Munenchen musste, die letzte Bahn um 00:21 fuhr, ich aber gern noch laenger dort geblieben waere....
Das ist in der Tat ein Manko. Die Nachtzeiten. Man muss am Abend frühzeitig aufbrechen, was einen auch ein wenig einschränkt. Bleibt die Frage, ob solche Situtationen ein Auto sinnvoll machen, was mit enormen Kosten verbunden ist.

Das kommt aber sehr selten vor. Im Stadtverkehr in Muenchen bin ich jedem Auto ueberlegen, was die Brutto Fahrzeit (inklusive Parkplatzsuche) angeht. Und meistens habe ich ein Laecheln auf den Lippen wenn an 4 spurigen Kreuzungen unter wuetendem Gehupe wieder mal nichts vorwaerts geht, weil ein jeder Abbieger noch bei Dunkelrot versucht in die Kreuzung zu fahren. Da fuehle ich mich weitaus autonomer und mobiler mit meinem Drahtesel :bike:
Hehe. Das geht mir genauso. Mein Rad ist mein ein und alles :D. Damit überhole ich auch die Mobilisten um zig Minuten. Und auf längeren Strecken habe ich ja mein Jahresticket
 
Ob Mobilität überflüssig ist oder nicht - genau darüber diskutieren wir hier. Du scheinst sie für weniger wichtig zu halten, das sei Dir unbenommen. Aber die Behauptung, ohne Auto sei man genauso mobil, ist schlicht nicht wahr.
Der Ausgangspunkt war eher die Frage, ob Mobilität ohne Auto die gleiche Qualität haben kann – nicht, wie der Zustand im Moment ist.

Und da gibt es verschiedene Ebenen, die man bei Vergleichen nicht durcheinander bekommen sollte:
1. Die unterschiedliche Versorgung in den Regionen,
2. Der Jetzt-Zustand der Bahn nach einem Vierteljahrhundert Fledderei und das, was das System ÖPV leisten könnte (wie es in anderen Länder in Teilen schon vormacht wird).

Klar ist, dass jemand, der abseits der Ballungsgebiete wohnt, Abstriche machen muss, wenn er statt des Autos den ÖPV benutzt.
Das kann aber sehr weitgehend behoben werden, in dem man stillgelegte Bahnstrecken reaktiviert und z.B. Rufbusse installiert.

Klar ist auch, dass der ÖPV insgesamt ausgebaut und optimiert werden muss – dem werden die hohen Ölpreise Schwung geben.

Wenn man ÖPV und Auto nicht als konkurrierende Alternativen, sondern als Ergänzung ansieht, und untersucht, wo welches Verkehrsmittel das bessere wäre, verschiebt sich das Gewicht ganz klar zum ÖPV: Beim Kilometerpreis, bei der Umweltbelastung und häufig genug auch bei den Fahrtzeiten.
Und das wird sich verstärken, je mehr der LKW-Verkehr zunimmt und die Strassen blockiert, und je besser der ÖPV ausgebaut wird.

Nur auf dem platten Land, bei speziellen Transportaufgaben und zu Ausnahmezeiten (etwa nachts) hat das Auto noch systembedingte Vorteile.

Daraus kann man nicht die Forderung ableiten, die Bevölkerung bei den Autokosten zu entlasten, sondern das Geld besser dort zu investieren, wo es in Zukunft positive Wirkungen entfaltet: In die Öffentlichen Verkehrsmittel.
So lässt sich die allgemeine Mobilität und Flexibilität viel effektiver sichern als durch niedrigere Spritpreise, die dann doch wieder steigen.
 
Genau das meinte ich. Eine solche Rechnung funktioniert für den Akademiker, der nur klar berechnete Routem fährt. Ergo: Mit wenig Mobilität und geringer Flexibilität kann man so sehr sparsam leben.

DAS wird jetzt ernsthaft zur Maxime für eine ganze Gesellschaft. Es ist einfach traurig.

...sorry, aber ich kann mich nur auf das Beispiel berufen, weil ich das anhand der Belegschaft einer Uni in einer Studie untersucht habe.

...aber ein Akademiker ist in seinem Nutzungsverhalten nicht anders als ein Angestelter oder Arbeiter.
 
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