Nach der Finanzkrise die Ölkrise?
obwohl der Sprit zur Zeit wieder billig ist:
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Die Bereitstellung von Energie wie die Nachfrage von Energie müssen radikal verändert werden, die Zukunft der Menschheit hängt davon ab; noch sei Zeit, die Spur zu wechseln, zwei zentrale Herausforderungen müssten dazu bewältigt werden: die Gewährleistung des Nachschubs an verläßlicher Energie zu tragbaren Preisen und ein rascher Wechsel zu einer umweltfreundlichen, effizienten, weniger CO2-belasteten Energieversorgung, zu einer "grundlegenden Dekarbonisierung" - so die Mahnung der IEA. Die Finanzkrise solle nicht von notwendigen politischen Entscheidungen zur Sicherung der Energieversorgung ablenken, so IAE-Chef Tanaka.
Dem Plädoyer folgen düstere Ausblicke, vor allem was Öl als Energiequelle anbelangt. Bis zum Jahre 2030 wird der Energieverbrauch um 45% steigen, bei einem Wachstum von jährlich 1,6 Prozent. Öl bleibe die wichtigste Energiequelle. Allerdings habe die Preisspirale vor dem Ausbruch der Finanzkrise gezeigt, wie prekär es um diese Energiequelle steht, wie extrem unsicher sie ist. Laut Schätzungen der IEA wird es hohe Investitionen brauchen, um die Ölversorgung in Zukunft sicher zu stellen, die Frage lautet, ob diese Investitionen geleisten werden und von wem.
Um die steigende Nachfrage, maßgeblich mitverursacht durch den höheren Verbrauch von Schwellenländern wie China und Indien, künftig zu erfüllen, bräuchte man in den Jahren 2007 bis 2030 einen Extrazufluss an Öl von 64 Millionen Barrel täglich, das käme laut Guardian der Menge der sechsfachen aktuellen Produktion von Saudi-Arabien gleich. Schon bis zum Jahre 2015 müsste die tägliche Fördermenge um 7 Millionen Barrel am Tag mehr erhöht werden, als es gegenwärtige Pläne vorhersehen. Geschehe das nicht, drohe eine Öl-Krise größeren Ausmaßes.
Eine detaillierte Analyse von 800 Ölfeldern, die 54 Superkonzernen gehören, zeige, dass der Produktionsrückgang sich beschleunige. Die Quote derjenigen Felder, die ihr Produktionsmaximum hinter sich haben, steige von derzeit 6,7 auf geschätzte 8,6 Prozent im Jahr 2030, bzw. auf 10,5, falls nicht angemessen investiert werde. Dagegen anzugehen sei nicht leicht. Denn, so warnt die IEA, zwar würden die 50 größten Öl-Konzerne Investitionen im Wert von 600 Milliarden Dollar planen, aber die Konzerne hätten keinen Zugang zu den Regionen mit den größten Reserven. Der Schlüssel für diese Zukunft liege mehr denn je in den Händen der staatlichen Unternehmen etwa in Saudi-Arabien und Venezuela, die 2030 für 80 Prozent der gestiegenen Ölförderung verantwortlich sind.
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