Warum es so schwer ist, was gegen Neonazis zu machen...

gfxRAF schrieb:
Das Problem der linken Szene entsteht dadurch, dass sie im Gegensatz zur rechten Szene praktisch garnicht organisiert ist. Es gibt tausende Initiativen. Tausende Antifaortsverbände, aber keine "mächtigen" Sprecher.
Das hat zur Folge, dass Aktionen oft im Sande verlaufen und Demos in Gewalt münden weil niemand außer der Polizei in der Lage ist die Schwarzblocker zu bremsen!

Ja das ist eine mögliche Erklärung! Und es ist auch der große Nachteil der Basisdemokratie - da wird dann meist für kleine Probleme ein Riesenfaß aufgemacht und bis die Lösung da ist gibt es das Problem schon nicht mehr. Der Nachteil der guten Absicht quasi.

gfxRAF schrieb:
In der ultralinken Szene wird mehr und mehr auch die Gesellschaftliche Mitte zusätzlich zum Staatsapparat und zum rechten Rand als Feindbild gesehen.
Durch diese eigene Dummheit und die Gewalt auf Demos berichtet die Presse schlecht, weil die die Braunen sich auf Demos meist brav verhalten weil sie sonst von ihrem Oberen eins aufn Deckel bekommen. Die Linken machen Randale und sind gelackmeiert.
Dadurch weniger Akzeptanz in der Bevölkerung, weniger erfolg, mehr resignation, die Gesellschaftliche Mitte ist auch doof, also kann man auch deren Autos anzünden.

Auch das trifft es ziemlich gut ! Ich bin einmal in eine Gegendemo geraten - bin da quasi zufällig reingestolpert. Rein politisch hätte ich mich in der Demo gegen Rechtsextremismus eigentlich wohl fühlen müssen, von daher eigentlich eine angenehme Begegnung. Leider schlugen die alles kurz&klein was Öffentliches oder Privateigentum war und trugen eine derartige Agressivität mit sich herum, das ich mich in der Tat bei dem Gedanken ertappte ganz weit weg sein zu wollen. In der Tat ging von der eigenlichen Demo der Nazis weit weniger unmittelbare Gefahr aus und allein das konsultieren zu müssen ist reichlich traurig - für die Gegendemo, nicht für mich!

Es gibt da ein paar Leute die im Auftreten von ein paar Rechtsextremen meinen die Rechtfertigung zu finden alles kurz und klein schlagen zu dürfen. Mich beschleicht das Gefühl das, wären die Rechtsextremen weg, diese Leute ganz schnell ein neues Feindbild fänden. Denen geht es gar nicht um das politische Probleme denen geht es um die Umsetzung und Durchsetzung ihrer Ansichten und das rücksichtslos ( radikal eben).

Ich habe nichts gegen Links oder Rechts innerhalb unserer FDGO, wer sie jedoch - egal zu welcher Seite - verläßt, ist kein Freiheitskämpfer, kein Vorreiter, kein Messias, er ist ein Radikaler und somit in jedem Falle abzulehnen.
 
Tja lünk, irgendwie hast du doch die Antwort auf deine Frage bekommen …
Mir scheint es deswegen so schwierig zu sein gegen Nazis was zu tun, da die Mehrzahl der verBILDeten deutschen "Normalbürger" sich, dank ihrer "sehr differenzierten Sichtweise", eher durch chaotisch revoltierende
linke Jugendliche als durch die organisierten Nazis bedroht fühlen...

Ja, das war allerdings schon immer so, auch in der Zeit der Weimarer Republik – nicht die durch die durch die Strassen ziehenden Freicorps, die Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordeten, oder später die Nazi-Schlägertrupps wurden als Bedrohung empfunden, sondern die Kommunisten und Sozialisten.

Dass hier in einem Thread über das Anwachsen der Neonazi-Szene dann reflexartig linke Jugendliche aufgeführt werden, "aber die sind ja auch gewalttätig!", heisst:
"Ich will nicht darüber reden, warum Bürger und PolitikerInnen wegschauen und die Neonazis immer wieder in Schutz nehmen, was man konkret gegen sie tun sollte, was Polizei und Kommunen gegen sie tun müssten."
Es heisst auch:
"Die Neonazi-Szene ist gar nicht so bedrohlich, wie manche immer glauben machen wollen."
Wenn die Statistik das Gegenteil sagt, wird sie eben frisiert und die Hälfte der Nazi-Überfälle Unbekannten untergeschoben.

Und es heisst weiter:
"Über die Ursachen, warum und wogegen manche Jugendliche auf Demonstrationen rebellieren, andere sich Nazi-Horden anschliessen und auf Menschenjagd gehen, will ich nicht nachdenken.
Ich will, dass mein Zaun und mein Auto in Ruhe gelassen wird."

Für Regelverstösse gegen das Gebot von Ruhe& Ordnung einfach Zwangsarbeit zu fordern, passt.
 
Vielleicht sollte man zur Eingangsfrage zurückkehren, anstatt hier absurde Vergleiche zu machen! Diese Frage bezog sich darauf, warum es so schwer ist, etwas gegen Neonazis zu machen. Ob es jetzt linke Gefährdungen des gleichen Grades gibt ist zwar eine Frage auf Stammtischniveau, geht aber auch vollkommen am Thema vorbei. In diesem Sinne: Setzen, Sechs! :)

Zunächst einmal sollte man die Wörter 'extrem' und 'radikal' in politischen Zusammenhängen unterscheiden lernen. Während 'extrem' eher unbestimmt eine Skala (in diesem Fall von links nach rechts) annimmt und bestimmte Meinungen/Menschen als extrem rechts oder links brandmarkt, definiert 'radikal' eine Position nahe der jeweiligen Wurzeln. Die Skala für den ersten Begriff gibt es so nicht, nur ein Pluralität der politischen Meinungen; diese Skala bleibt ein Konstrukt einer bürgerlichen Schicht, der 'Mitte' - der Begriff ist also ziemlich untauglich.
Die Wurzeln für den letzteren Begriff sind sicherlich da, aber schwer zu fassen - auch hier wird eine reale Pluralität vermengt, denn was soll 'linksradikal' bezeichnen? Den Wunsch nach Egalität? Der dürfte aber je nach 'linker' Anschauung ganz unterschiedlich ausfallen, ein Anarchist wünscht sich die herrschaftsfreie Gesellschaft, während ein (marxistischer) Kommunist erst einmal die 'Diktatur des Proletariats' anstrebt. Ein Sozialdemokrat, der sich auf Bebel und co. beruft, ist dem Wort nach genauso 'linksradikal' wie ein Anarchist oder Kommunist. Der Begriff ist also ebenso unscharf wie 'extrem'.

Unvereinbar mit der Demokratie ist übrigens per se erst einmal nichts von dem allen. Das hängt sehr stark vom Demokratiebegriff ab. Rosa Luxemburg hatte sehr demokratische Überzeugungen und wurde für diese ermordet - vor allem aber, weil diese Vorstellungen von Demokratie auch ein demokratisch verfasstes Eigentum miteinbezogen haben. 'Auf der anderen Seite' spricht die NPD heutzutage auch selbstbewusst von Demokratie, meint damit jedoch keine egalitäre Form, sondern ein Wählen von starken Männern... Richtig unsinnig wird die Behauptung der Unvereinbarkeit von 'Demokratie' und 'Radikalität', wenn sich solche radikaldemokratischen Organisationen wie die JDJL anschaut, wo beides fest zusammengehört...

So, nun nach den notwendigen Begriffsklärungen zum eigentlichen Thema: Das Problem dürfte darin bestehen, dass die xenophobe Haltung letztlich aus der Mitte der Gesellschaft kommt und bei den meisten Menschen offenbar kein selbstkritisches Gegenüber besitzt. Ich möchte nicht verharmlosen und ich stelle nicht auf eine Stufe, wenn sich sage, dass "Kinder statt Inder" den geistigen Nährboden für Neonazis bereitet. Solange man mit solchen Äußerungen noch Ministerpräsident werden kann (und ironischerweise auch noch zum 'linken' Flügel der Union gehört), muss es schwer sein, xenophob motivierte Gewalt zu bekämpfen.
Anders gesagt: Nur mit einem deutlichen Bekenntnis zur offenen und pluralistischen Gesellschaft kann man Nazis langfristig bekämpfen. Dazu gehört auch, dass man Menschen aus anderen Ländern und anderer Sozialisation endlich als Bereicherung empfindet und sie nicht an den Grenzen der EU verkommen lässt (wofür übrigens - Achtung! - gerade eine 'linke' Regierung Deutschlands die Verantwortung trägt). Dafür gibt es so viele Möglichkeiten, aber dennoch traut sich kaum einer, gegen Selektion und Xenophobie vorzugehen.

Nehmen wir mal ein Beispiel: Die katholische Kirche. Es könnte mir als Agnostiker zwar eigentlich egal sein, aber es ist allgemein gesünder die Kirchen als gesellschaftliche Parteien erst zu nehmen. Es gibt innerhalb der Kirche viele emanzipatorische Ansätze, sei es die Befreiungstheologie, sie es die egalitär interpretierte Botschaft Jesu. Der Entfaltung von beidem wird aber alles entgegengeworfen, was nur möglich scheint, egal wie dünn die theologische Eisdecke unter dem Klerus auch sein mag, es wird ausgegrenzt nach Herzenslust. Anstatt die Bibel historisch-kritisch zu lesen, grenzt man xenophob (mit Abstufungen natürlich) Frauen, Homosexuelle, Andersgläubige, etc. vom Evangelium aus.
Was hat das mit Nazis zu tun? Man braucht nur nach Polen zu schauen, wo ein erzreaktionärer Klerus überhaupt erst den Boden bereitet, für Nazis und andere xenophobe, die Homosexuelle am liebsten verbrennen würden. In Deutschland wird eher die Haltung zum Islam zum Problem, wo viele - ohne sich je mit dem Thema beschäftigt zu haben - auf einmal der eurozentristischen Auffassung sind, dass letztlich nur das Christentum zu Menschlichkeit fähig sei. Deshalb wird gegen Moscheen gehetzt und wenn ein türkisch aussehender Mitbürger (Türkei = Islam?) verprügelt wird, löst das nur bei so genannten 'Gutmenschen' Empörung aus.

Ich möchte hier kein religiöses Fass aufmachen, aber gerade an der momentan weitverbreiteten Islamophobie von Möchtegern-Intellektuellen kann man sehen, warum es so schwer ist, gegen Nazis vorzugehen. Alles Fremde wird von vielen Menschen nur oberflächlich beurteilt, in eine Schublade gesteckt und dann fällt es halt eben weniger ins Gewicht, wenn dem Inhalt der Schublade etwas zustösst. Gegen diese xenophobe Haltung muss man vorgehen, dann sind die offensichtlichen Phänomene viel leichter anzugehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat eines Zitates von schrieb:
Die Neonazi-Szene ist gar nicht so bedrohlich, wie manche immer glauben machen wollen.

Das genaue Gegenteil ist der Fall! Sie agiert wesentlich intelligenter und ist daher auch mit profanen Gewaltdemonstrationen nicht zu bekämpfen. Daher macht sich der schwarze Block, wenn auch ungewollt (hoffe ich), selbst dummerweise zum Wegbereiter pro Rechts!
 
SiriusAcht schrieb:
Nur mit einem deutlichen Bekenntnis zur offenen und pluralistischen Gesellschaft kann man Nazis langfristig bekämpfen. Dazu gehört auch, dass man Menschen aus anderen Ländern und anderer Sozialisation endlich als Bereicherung empfindet

:upten: absolut richtig! Deswegen kann ich auch diesen Rentenunsinn Forderung nach mehr Kindern nicht nachvollziehen. Als wenn das Glück der Welt vom deutschen Nachwuchs abhinge. Die Welt ist übervoll und die Integration einer großen Zahl Ausländer täte uns wirtschaftlich und (multi-)kulturell nur gut! Wie man allerdings dabei die wenig kommunikative Koexistenz ( leider ist das ja oft so, das schon freiwillig eigene Viertel gebildet werden) der Kulturen durchbricht und gegen die offenbar tiefverwurzetle Fremdenangst angeht weiß ich leider auch nicht - denn das sind die zwei Grundprobleme dabei.
 
SiriusAcht schrieb:
Alles Fremde wird von vielen Menschen nur oberflächlich beurteilt, in eine Schublade gesteckt und dann fällt es halt eben weniger ins Gewicht, wenn dem Inhalt der Schublade etwas zustösst. Gegen diese xenophobe Haltung muss man vorgehen

Das wird nicht möglich sein! Vorurteile sind grundsätzlich erstmal nichts schlechtes, wir brauchen sie sogar um unmittelbar eine Entscheidung treffen zu können. Die Hermeneutik erwartet jedoch, daß wir unsere Urteile (Schubladen) bei jedem neu erlangten Wissen neu evaluieren und neu zuordnen. Ein ständiges neubewerten also. Wie soll das aber in unserer gloablen Welt noch gehen? Nicht nur der technsiche Sektor wächst immer schneller und immer mehr in den Alltag hinein, auch unser Alltag wird zunehmend globaler. Wie soll es da ein Mensch noch leisten wirklich alle Schubladen permanent zu verifizieren. Das kann nur noch nach Priorität gehen und es verläuft dann im negativen Fall, wie von Dir geschildert.
 
Wie man allerdings [...] gegen die offenbar tiefverwurzetle Fremdenangst angeht weiß ich leider auch nicht
Dazu muss man zunächst wissen, was der Fremdenangst bzw. Ausländerablehnung - d.h. Xenophobie - eigentlich bezeichnet. Xenophobie ist eine latente Variable, die sich aus zahlreichen Quellen speist. Diese zu verstehen bzw. dazu sie sich erklären zu lassen ist unsere Parteienlandschaft offentlich nicht bereit.
 
… unser Alltag wird zunehmend globaler. Wie soll es da ein Mensch noch leisten wirklich alle Schubladen permanent zu verifizieren.
Das wäre bei Neonazis ein Problem?
Ihre Äusserlichkeiten verändern sich zwar, aus braunen Uniformen wurden Bomberjacken und Springerstiefel, nun sind es zunehmend mehr Anzug und Krawatte.
Aber ihre Parolen sind altbekannt und unverändert, ihre politischen Ziele haben sie im "3. Reich" nun wirklich deutlich genug demonstriert.
Und praktisch täglich begehen Neonazis irgendwo in Deutschland eine Straftat, permanent schüchtern sie missliebige Menschen ein.

Was also gibt es da noch zu "verifizieren"?
 
Itekei schrieb:
Diese zu verstehen bzw. dazu sie sich erklären zu lassen ist unsere Parteienlandschaft offentlich nicht bereit.

Das stimmt, wir haben nurmehr Wählerstimmenopportunisten, Rückgrat zeigen und auch mal unbequem sein traut sich keiner mehr. Die Wehners, Schmidts, Brandts, FJ Strauß der Politik fehlen leider heute gänzlich.
 
lünk schrieb:
Das wäre bei Neonazis ein Problem?

Nein natürlich nicht. Nur die schiere Zahl der zu prüfenden Schubladen ist ein Problem. Es prasselt soviel auf uns ein, das wir ausblenden und da liegt das Problem. Schlimmer wird es dann noch dadurch wenn sich das jemand zu nutze macht und für eine Reduktion der Schubladen sorgen will und so Ordnung verspricht, wie es die Neonazis ja tun. Sie machen sich die Angst der Leute vor einer komplexen Welt zu nutze, indem sie eine eifnache wohlgeordnete Welt versprechen. Kein Wunder das sie damit bei einfacheren Gemütern genau einen sensiblen Punkt erwischen und bis die merken das diese Versprechen nicht gehalten werden ist es dann eh zu spät!
 
Ich finde es schon einen gewaltigen Unterschied, ob ein Polizist einen Stein an den Kopf (Helm) bekommt (Berufsrisiko ?? ) oder ob einem 17-jährigen Mädchen von vier Glatzen ein Hakenkreuz eingeritzt wird.....Wie abgestumpft muss man sein, dies gleichzusetzen ?? Sorry....

Da muss ich ja gerade mal ein wenig polemisch fragen: Bist du eigentlich :hamma:? :mad: Wenn verdroschen werden für Polizisten Berufsrisiko ist, sagt der Zyniker in mir: Ein Hakenkreuz eingeritzt bekommen ist halt das Risiko, wenn Zivilcourage zeigt... . Persönliches Pech also. Ganz ehrlich: Polizisten geben ihre Menschenrechte/würde NICHT auf, wenn sie bei der Polizei eintreten. Entsprechend haben sie auch ein Recht auf die Unversehrtheit ihres Körpers.
Ich muss bei Körperverletzung nicht differenzieren, von wem das kommt und gegen wen sich das richtet. Körperverletzung geht einfach gar nicht. Egal von wem. Egal gegen wen. So einfach ist das. Und ja, das ist undifferenziert. Weil es keinen Grund gibt, Menschen in ihrem Recht auf Unversehrtheit zu differenzieren. Menschen aufgrund von Eigenschaften (Polizist, maximalpigmentiert...) unterschiedliche Rechte zuzuordnen ist abzulehnendes Gedankengut. Was ich Dir zeigen will: Hinter deiner Argumentation steckt unbewusst Gedankengut, was du (erfreulicherweise) eigentlich ablehnst.

Auch das brennende Auto wird sich nicht gegen dich im Speziellen richten, sondern gegen die Herrschaft des Kapitalismus oder einfach nur gegen umweltzerstörende Drecksschleudern oder oder oder, während der brennene Lieferwagen persönlich den Dönerbudenbesitzer attakiert, nur weil dieser "Ausländer" ist und nicht "arisch" und damit in den Augen der Glatzen nicht hineinpasst....("Glück" gehabt, wenn da nur der Lieferwagen brennt...)

Auch hier wieder der Zyniker in mir: Richtete sich nicht gegen den speziellen türkischen Dönerbudenbesitzer sondern gegen "die Türken" im Allgemeinen.
Es gibt keine Sachbeschädigung aus "höheren Gründen". Das geht auch so gar nicht. Nie.

Gehen wir mal von einer hypotetischen Gruppe aus, deren Ziel es ist (über ein Konzept, was funktionieren würde, aber auf Widerstand trifft) Glücklichkeit und Bier für alle zu ermöglichen. Im gewissen Maße sicher ein humanitäres Ziel. Wenn dann mal bei Demonstrationen ein Auto zu Bruch geht, ist das okay. Die Besitzstandswahrer und Ewig-Gestrigen muss halt mal der Weg gezeigt werden. Wenn dann am Ende alle Glücklich sind, war das mit der Gewalt ja "nicht so schimm"

Mit der Argumentation kann aber auch ein jeder Nazi kommen. Das schlimme an "echten" Nazis (nicht an Leuten, die sich einfach gerne prügeln und Krawall machen wollen, die gehen dahin, wo ihnen die Klamotten besser gefallen...) ist ja, dass sie den Kappes glauben. Die denken echt, die reine arische Rasse wäre ein großer Vorteil Und für ein höheres Ziel den ein oder anderen Ausländer zu klatschen - so what?

Was ich klar machen möchte: Wenn ich Gewalt mit Zielen rechtfertige, komme ich in Teufels Küche. Und irgendwann auf die Schlachtbank.

Und warum streiten wir uns? Ich denke, wir sind im großen und ganzen einer Meinung: Menschen verletzen - geht so überhaupt gar nicht
Eigentum andere zerstören - geht so überhaupt gar nicht. Es geht zwar mehr, als Menschen verletzen - aber immer noch so überhaupt gar nicht (das ist so ein bisschen mit 2mal unendlich und unendlich, das eine ist mächtiger als das andere - unendlich ist es dennoch)

gruß

Michael

PS: und jetzt bitte keine Bildzeitungsvorwürfe oder "du verharmlost recht Gewalt" Das ist Quatsch. Gegen Gewalt muss mit aller gesellschaftlichen Macht vorgegangen werden. Da darf man nicht wegschauen. Da muss man was gegen tun. Man darf nur nicht hinschauen, woher die Gewalt kommt - denn das ist unerheblich
 
Vielleicht sollte man zur Eingangsfrage zurückkehren, anstatt hier absurde Vergleiche zu machen!

(...)

Ich möchte nicht verharmlosen und ich stelle nicht auf eine Stufe, wenn sich sage, dass "Kinder statt Inder" den geistigen Nährboden für Neonazis bereitet. Solange man mit solchen Äußerungen noch Ministerpräsident werden kann (und ironischerweise auch noch zum 'linken' Flügel der Union gehört), muss es schwer sein, xenophob motivierte Gewalt zu bekämpfen.

(..)


Anders gesagt: Nur mit einem deutlichen Bekenntnis zur offenen und pluralistischen Gesellschaft kann man Nazis langfristig bekämpfen.
Dazu gehört auch, dass man Menschen aus anderen Ländern und anderer Sozialisation endlich als Bereicherung empfindet und sie nicht an den Grenzen der EU verkommen lässt (wofür übrigens - Achtung! - gerade eine 'linke' Regierung Deutschlands die Verantwortung trägt).


:upten:

Dass linke und rechte Etatisten im selben (ideologischen) Boot sitzen hat ja auch Oskar Lafontaine schon bewiesen:

Oskar Lafontaine schrieb:
Der Staat ist verpflichtet, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Er ist verpflichtet zu verhindern, dass Familienväter und -frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter zu niedrigen Löhnen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen.

Gruss promethean
 
Die Neonazis machen sich die Angst der Leute vor einer komplexen Welt zu nutze, indem sie eine eifnache wohlgeordnete Welt versprechen. Kein Wunder das sie damit bei einfacheren Gemütern genau einen sensiblen Punkt erwischen und bis die merken das diese Versprechen nicht gehalten werden ist es dann eh zu spät!
Nazis halten ihre Versprechen, das wissen wir aus Erfahrung, und das sehen wir täglich.
Das Problem ist, dass diese Versprechen – "es war nicht alles schlecht damals!" – wieder gesellschaftsfähig werden: Wir wollen keine Fremden, Homosexuelle sind abartig, moderne Kunst ist entartet – und wir schaffen das alles fort.

Die Konsequenz, mit der die Neonazis ihre Versprechen halten, bedeutet immer: Gewalt und Willkür, und zwar flächendeckend. Im Moment sind es nur kleine Städte oder ganze Stadtviertel, und ländliche Provinzen.

Weil die Neonazis aber ständigen Zulauf haben und von Bürgern und Obrigkeit geschützt werden, wachsen diese Flicken zu einem Teppich zusammen.
Angesichts einer solche Entwicklung mit jugendlichen Steinewerfern auf Demos zu kommen, ist so, als würde ich die Mafia mit pubertären Ladendieben vergleichen.

Wie gesagt: Nazis halten ihre Versprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass linke und rechte Etatisten im selben (ideologischen) Boot sitzen hat ja auch Oskar Lafontaine schon bewiesen
So befremdlich ich die Wortwahl von Lafontaine auch finde - gegen eine solche Vereinnahmung wehre ich mich. Man kann und man muss natürlich gegen soziale Ungleichheit vorgehen - es gibt keinen Automatismus, der automatisch in autoritäre und xenophobe Verhältnisse führt. Das ist ein liberaler Kurzschluss, der wiederum stark in Richtung einer Gleichsetzung von 'links' und 'rechts' läuft...
 
..... was auch immer das thema: "GEGEN", dies oder das oder jenes, usw.......

....anstatt den dingen auf den GRUND gehen. denn alles hat seinen grund.

auch die so genannten nazis oder linke oder was auch immer.

es ist nur das symtom, also das ergebnis von der ursache. (grund)

so lange die ursache nicht ge-klärt ist, und dagegen gearbeitet wird, bleibt bzw verstärkt sich die auswirkung. (sichtbar oder nicht, spielt keine rolle.) :eek:

deswegen macht dagegen keinen wirklichen sinn; um was auch immer es sich dabei handelt. ;)

sollte sich jeder für sich gedanken für machen. ;)


Der erste vernünftige Beitrag hier
 
moderne Kunst ist entartet
na lünk, müssen wir unsere Meisner-Phobie jetzt in 2 Threads ausleben? Den mit Nazis auf eine Stufe zu stellen ist dann doch ein wenig unnötig.
Aber wollen wir den Thread nicht zerreden, ich wollte es nur kurz erwähnt haben
 
So befremdlich ich die Wortwahl von Lafontaine auch finde - gegen eine solche Vereinnahmung wehre ich mich. Man kann und man muss natürlich gegen soziale Ungleichheit vorgehen - es gibt keinen Automatismus, der automatisch in autoritäre und xenophobe Verhältnisse führt. Das ist ein liberaler Kurzschluss, der wiederum stark in Richtung einer Gleichsetzung von 'links' und 'rechts' läuft...

Genau das ist der Automatismus: Wenn man soziale Ungleichheit unter Einsatz physischer Gewalt beseitigen will bzw. zur Beseitigung Gewalt legitim sein soll.

Interessant wäre hier der Vergleich der Opferzahlen von rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten und der Opferzahlen derer, die durch Einwanderungsbeschränkungen und Handelsbeschränkungen (bes. durch die EU) ums Leben kommen.

Wer stellt die größere Gefahr dar, bzw. wer richtet den größeren Schaden an?

Gruss promethean
 
Genau das ist der Automatismus: Wenn man soziale Ungleichheit unter Einsatz physischer Gewalt beseitigen will bzw. zur Beseitigung Gewalt legitim sein soll.
Es gibt unter den "Linken" nur eine sehr kleine Minderheit, die Gewalt als Mittel zur politischen Auseinandersetzung greift. Sie steht in keinem Verhältnis zu der Aufmerksamkeit, die sie bekommt.
Interessant wäre hier der Vergleich der Opferzahlen von rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten und der Opferzahlen derer, die durch Einwanderungsbeschränkungen und Handelsbeschränkungen (bes. durch die EU) ums Leben kommen.
Wer stellt die größere Gefahr dar, bzw. wer richtet den größeren Schaden an?
So ein Vergleich wäre genauso unsinnig wie der mit den Verkehrsopfern.
Du scheinst partout die Diskussion von den Neonazis und ihre Unterstützer weg und auf Nebenschauplätze lenken zu wollen, die damit gar nichts zu tun haben.
 
Zurück
Oben Unten