Das ist es ja, was ich nicht verstehen kann: Wie kann ein ambulanter Pflegedienst einerseits für diese 5 Euro eine so gute Arbeit leisten,...
kann er nicht. Deswegen eine Mischkalkulation. Für eine grosse Morgentoilette braucht eine Pflegekraft -wenn sie vernünftig arbeitet- je nach Pflegebedarf zwischen 30 und 45 Minuten (ohne Anfahrt). Eine ausgebildete Pflegekraft verdient als Minijobberin zwischen 8.- und 10€/h, am WE und Feiertags auch mal mehr. Das geht also schon mal nicht auf.
Also braucht so ein Pflegedienst auch mal Patienten, die nicht so aufwändig sind: da geht es dann darum mal ein Brot zu streichen, den BZ oder den Blutdruck zu messen oder Medikamente zu verabreichen. Oder einen Verbandswechsel durchzuführen. Das wird dann -weil Behandlungspflege und keine Grundpflege- vergleichsweise gut gezahlt. Oder man arbeitet eben nicht so sorgfältig und schafft die Morgentoilette in einer Viertelstunde. Das ist dann aber weder für den Patienten, noch für die Pflegekraft ein tolles Erlebnis.
... wenn andererseits ein Pflegeheim dass bei 40 Insassen 40 x 3000 Euro = 120000 Euro einnimmt und davon vielleicht 5 Pflegekräfte bezahlt + eine Handvoll unbezahlter Praktikanten und Ein-Eurojober (die von der Arge bezahlt werden) es nicht hinbekommt die elementarsten Dinge zu leisten?
ja, die gibt es, und die Ehrenamtlichen sind eine ziemliche Pest für "Profis" (ich war als ehemalige Pflegekraft ziemlich happy als der Zivildienst abgeschafft wurde), allerdings gibt es für Heime eine sog. Fachkräftequote von afaik mindestens 50%. Sprich: jede 2. Kraft muss eine ausgebildete Fachkraft sein.
Dank Personalmangel ist das für viele Träger ein Problem.
Die einzige Erklärung die ich dafür habe ist dass die Betreiber sich die Taschen füllen und die Dienstleistung auf ein absolutes Minimum herunter fahren. Mag ja sein dass es auch "gute" Pflegeheime geben soll, aber die sind so selten wie ein 6er im Lotto.
ja, das ist es. Wie in jedem Dienstleistungsbereich: es ist Glücksache eine gute Autowerkstatt, einen guten Computerhändler, gute Handwerker oder eben ein gutes Pflegeheim zu finden.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Heimbewertungen des MDK ein schlechter Scherz sind, weil man schlechte Noten in der Versorgung durch gute Noten im Essen oder im Ambiente ausgleichen kann -- es gibt keinerlei Gewichtung der Einzelnoten.
Ich bleibe dabei, eine Kugel in den Kopf ist humaner wie das Siechtum in einem typischen deutschen Pflegeheim. Ich weiß jedenfalls dass ich da niemals landen will.
das halte ich für eine Milchmädchenaussage: Wer will schon in ein Pflegeheim müssen. Das Leben ist kein Ponyhof
(das ist nicht böse gemeint)
Interessanterweise regt sich bei den unbezahlten Praktikanten keiner auf dass das Sklaverei ist,....
doch, ich schon. Nur dass Praktikanten eine bessere Perspektive haben (sollten).
Ich brauche für all das als Single deutlich weniger wie die 3000 Euro die ein Pflegeheim nimmt, noch nicht mal ein Drittel. Und im Heim ist das alles eine kostengünstige Massenabfertigung. Auf die einzelne Person und den einzelnen Quadratmeter umgerechnet sind das Peanuts gegenüber dem eigenen Haushalt in dem der Insasse vorher lebte.
rechnest du da eine Rund-um-die-Uhr Haushaltshilfe mit ein, kommt es teurer. Wie gesagt: ein Handwerker dürfte im Moment einen Stundensatz von um die 60.- haben. Macht bei den 720 Stunden, die ein durchschnittlicher Monat so hat 43.200€/Monat. Klar, einen Handwerker braucht man auch nicht rund um die Uhr, eine Pflegekraft im Bedarfsfalle schon.
Wie gesagt, eine Heimunterbringung kostet das doppelte bis dreifache gegenüber einem eigenen Haushalt mit ambulanten Pflegedienst der für jeden Handgriff extra 3x am Tag angefahren kommt, und dann kann man da nicht kostendeckend eine vergleichbare Leistung erbringen? Dann sollte man vielleicht alle Heime schließen und die Leute in eigenen Haushalten leben und sie durch ambulante Pflegedienste versorgen lassen, das ist billiger und die erbrachte Leistung ist eine ganz andere.
Nein. Wenn in einem Privathaushalt (zusätzlich zur Miete und den allgemeinen Lebenshaltungskosten) noch 3x am Tag ein ambulanter Pflegedienst kommt, wird das auch teuer. Und der Pflegedienst ist dann -sagen wir mal grosszügig- von 7:00 bis 8:30, von 11:30 - 12:00 und von 18:00 - 19:00 da. Was passiert, wenn der Patient um 8:35 aus dem Bett fällt? Oder um 19:10 einnässt??
die fetten Gehaltsschecks und dicken Firmenautos der Chefetage hast Du vergessen
Als Altenheimbetreiber wird man nur reich, wenn man sich auf eine bestimmte Klientel spezialisiert, und grosszügige Hotelleistungen zusätzlich privat abrechnet. Für das Gehalt, das ein befreundeter Heimleiter bekommt, würde ich den Job nicht machen wollen