Oh, da hat ja jemand reichlich Ahnung und fundiertes Wissen über die katholische Kirche
Erstmal handelt es sich hierbei um Äußerungen von Bischof Gianfranco Girotti in einem Interview und nicht um eine offizielle Verlautbarung der katholischen Kirche durch ein Apostolisches Schreiben (Enzyklika, Dekret, oder whatever) und schon gar nicht um ein Dogma. Da wird sicher noch etwas, vermutlich eine Enzyklika, kommen, aber bisher haben wir nur die Äußerungen des Bischofs.
Schwere Sünden wurden bereits von Johannes Paul II. in einer ENzyklika näher beschrieben, aber wie oben angedeutet ist das nicht unfehlbar. Der Bischof hat nun festgestellt, dass unter diese Beschreibung oder Definition aus seiner Sicht
unter anderem die von dir genannten 5 Punkte fallen.
Dass die ersten vier von der Lehre her, schon bisher Sünden darstellen und auch in unseren Moralvorstellungen so verankert sind, widerspricht dem nicht. Er meinte aber, dass es sich um besonders schwere Sünden handelt. Bei Drogen sprach er nicht von Medikamenten oder medizinischer Anwendung.
Die Ungerechtigkeitspunkte sind übrigens nirgendwo in den 10 Geboten festgelegt - im Gegenteil, da wird festgehalten, dass man auch angesichts gefühlter Ungerechtigkeit keinen Neid (Begehren und so ... ;-)) empfinden soll. Die 10 Gebote zielen auf persönliches Fehlverhalten ab, und wie der Bischof sagte, geht es bei seinen Punkten vor allem auch um den Einfluss, welchen die Sünden auf andere Menschen haben.
Das Konzept der Gerechtigkeit ist eher im Neuen Testament - würde dir aber vermutlich auch nicht besonders gefallen, wenn du jetzt mal an das Gleichnis mit dem Weinberg denkst:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichnis_von_den_Arbeitern_im_Weinberg
Das Thema Umweltverschmutzung kommt gerade fast überall an. Erst am Sonntag ist eine "grüne" CeBit zu Ende gegangen. Warum sollte es nicht auch von der Kirche adressiert werden? Warum muss sie sich von dir vorwerfen lassen nur auf einem Hype mitreiten zu wollen, wenn es sich doch sicherlich auch deiner Meinung nach um etwas Gutes handelt. Und wenn sie das Thema nicht adressieren würde, würdest du ihr Weltfremdheit, Ignoranz etc.pp. vorwerfen, oder wie?
Der Vatikan hat viele außerordentliche gute Wissenschaftler und das nicht nur bei den Geisteswissenschaften. Informiere dich mal über die Jesuiten. Und du kannst dich darauf verlassen, dass auch der Papst, welcher selbst ein ausgesprochen intelligenter und gebildeter Mann ist, einen sehr guten wissenschaftlichen Berater(stab) hat.
Die Bedrohung, welche Genentische Manipulationen darstellen kann, sieht übrigens nicht nur die Kirche. Hier geht es nämlich auch um gezüchtete Menschen, gezüchtete Viren, gezüchtete Leben und damit der Entwertung oder aber Klassifizierung von Leben und dessen "natürlichen" Verlauf. Wer sich keine Manipulation leisten kann, wird zum Mensch zweiter Klasse. Gibt einige gute SciienceFiction, die das thematisieren. Die Frage stellt sich hier ob die Chancen die Risiken aufwiegen, aber das ist eine ganz andere Diskussion.
Hier nur ein Zitat, dessen Hintergrund du selbst herausfinden darfst und das dir die Problematik vielleicht klarer aufzeigt:
Now we are all sons of bitches.
Deutschland hat seit über hundert Jahren viele der bisher bedeutensten Wissenschaftler der Menschheit hervorgebracht, die unseren Alltag wie wir ihn heute erleben erst möglich gemacht haben.
Ich empfinde es als Schande dass ein "deutscher" Papst sich gegen die Vernunft und Logik stellt und Millionen von Menschen dadurch in eine falsche Richtung lenkt, während die Medien ihm ein knuddeliges Teddybärenimage verleiehn wollen, damit er bei uns besser ankommt.
Warum sind es gerade immer die Pseudo-Wissenschaftler, die einen Widerspruch in Wissenschaft und Kirche/Glauben sehen? Viele Wissenschaftler sind religiös und haben kei Problem damit. Die Nationalität des Papstes spielt keine Rolle - warum sollte ein deutscher Papst anders (besser?) sein, als ein polnischer oder whatever?
Papst Benedikt stellt sich weder gegen Logik, noch gegen Vernunft, wenn er sich gegen die genetische Manipulationen ausspricht. Diese Position vereint ihn mit vielen Atheisten - zum Beispiel bei den Grünen.