Weil auch jene spielen dürfen, die sich einen Halbmond auf den Oberarm tätowieren lassen. Es findet somit keine Diskriminierung statt. Es ist aber interessant, dass viele ihren Glauben extrem offensiv nach außen tragen oder tragen lassen, wenn der Druck und die Erziehung von den Eltern und der umgebenden sozialen Gemeinschaft dieses trägt. Dies ist wiederum ein Beispiel, dass sich viele den Konventionen und Werten nicht einmal nach außen hin unterordnen wollen - wer seine Religion zu seiner Persönlichkeit stilisiert, wird sich auch angegriffen fühlen, wenn nur die Religion gemeint ist - und eine Religion und Ideologie darf jederzeit angegriffen werden im Rahmen von Kritik und Spott. Sonst würden wir noch hinter Voltaire zurück fallen, und unsere Werte aufgeben.
Es soll ja schon Mediziner geben, die ihre Hände nicht mehr mit alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln desinfizieren und auch Taxifahrer, die Menschen nicht mehr transportieren, die Alkohol getrunken haben.
Die Öffentlichkeit hat sehr wohl ein Interesse, nicht jede Regel oder jedes Gesetz oder jede Verordnung durch einen Verweis auf die Religion aushebeln zu lassen, gerade wenn es um Menschen und Verletzungen oder den medizinischen Bereich geht. Und es geht natürlich auch um die gesellschaftliche Aufgabe, die Gleichheit der Geschlechter sicher zu stellen. Vor dieser gesellschaftlichen Aufgabe haben auch einmal Einzelinteressen zurück zu treten, gerade wenn man vermuten kann, dass, siehe Artikel, diese Frau unter Verkennung ihrer persönlichen Entfaltungsrechte derart erzogen wurde, dass sie, um nicht in schwerste Gewissensnöte zu kommen, ihren Körper verhüllen muss, um sich als ehrenhafte Frau und anerkannte Person zu fühlen. Diese transportieren Wertesysteme aber sind inkompatibel mit der der Mehrheitsgesellschaft. Grenzen dürfen sehr wohl gesetzt werden, gerade auch, wenn ein Symbol sowohl religiös als auch politisch gilt und so verstanden wird und zudem die mangelnde Gleichwertigkeit der Frau ausdrückt - je nach Kontext. Dieser kann sich ja im Einzelfall unterscheiden. Das Symbol aber steht auch für sich und gilt auch für andere - mag die eine es freiwillig tragen, andere verweisen auf diese und nötigen dann das gleiche Symbol denen auf, die es nicht tragen wollen oder erziehen diese gleich zu denen und sanktionieren ein anderes Verhalten dann sozial, die dann nie eine Wahl haben, sich selbst zu entfalten und eine freie und sexuelle selbstbestimmte Persönlichkeit zu werden.
Dies aber ist gerade die Aufgabe der Gesellschaft, in dutzenden Gerichtsurteilen festgehalten. Somit gibt es das Elternrecht, aber auch das Recht des Staates, der Schule, auf Erziehung. Das Elternrecht steht nie allein. Und ein Mensch ist ab 14 Jahren schon religionsmündig. Diejenigen, die von Diskriminierung reden, vergessen dann leider selbst, dass sie selbst diskriminieren. Diese soll dann sanktioniert werden durch die Mehrheitsgesellschaft? Warum?