Prism und die Auswirkungen auf unser Leben

Einstweilen: Wie schützen wir uns effektiv vor der Verselbständigung dieser korrumpierten Dienste und der Regierungen, die sie autorisieren?

Langfristig: Wie regulieren wie sie wieder hin zu jenem Maß, das bürgerlich-demokratisch verantwortet werden kann – und wie bringen wir jene zur Haftung, die uns die Suppe eingebrockt haben?

Deine Fragen sind wichtig und richtig.

Leider ist es aber so, das die Bevölkerung (also wir alle) in einem permanenten Alarmzustand gehalten wird. Mal ist es "die Wirtschaftskrise" (von der vermögende nichts merken), mal ist es der globale Terror (von dem in den meisten Ländern nichts zu spüren ist, genau genommen merken das nur Länder wo der Westen eingreift).

Fakt ist, das die Bevölkerung wie eine Sau durchs Dorf getrieben wird und bei Bedarf ... zur Schlachtbank.

Willst Du das abstellen wirst Du ganz schnell in eine bestimmte Ecke gestellt und wenn Du nicht klein bei gibst .. na ja, Einzelfälle landen in der Geschlossenen.

Wie da raus kommen ... mit diesen "Mit"bürgern ... (Fleisch billig, Bild da, Sprit noch bezahlbar) ...... ich weiß es wirklich nicht.
Vielleicht muss der Westen (EU, USA) erst seine führende Stellung verlieren damit es hier wieder weiter geht. :rolleyes:
 
Zivil-Courage in Unternehmen ist nur bedingt vertretbar, da der Zivile-Ungehorsam den Fortbestand eines Unternehmens u.U gefährden könnte.
Da müßte es sich schon um gemeinnützige Organsationen und/oder Non-Profit-Einrichtungen handeln, will man dem Staat in einer solchen Angelegenheit an Bein pinkeln.
Und selbst dann, bedarf es einem sehr langen Atem, Liquidität und die richtigen Köpfe... bestes Beispiel sind doch z.B. unsere "neuen Parteien" die sich zum einen selber zerlegen (Piraten) oder charismatische Persönlichkeiten fehlen (AfD) - Zivil-Courage allein reicht m.M.n. nicht aus.
 
Ich meine, wir dürfen und müssen in bürgerlicher Verfassung feststellen, dass Firmen, die verantwortlich agieren, sich gewissen Gesetzen, die im völligen Widerspruch zu Verfassung, Demokratie – also Recht und Freiheit wie letztlich universaler Ethik stehen – strikt zu widersetzen haben und "Geheimverträge" öffentlich machen sollten. Letztlich sind sie nicht einer Regierung verpflichtet, sondern dem Gemeinwohl – also dem ethischen Miteinander wie der bürgerlichen Konstitution.
Seit wann denn das? Ich war bisher immer der Meinung, dass Firmen weder der Regierung noch dem Gemeinwohl verpflichtet sind (außer in dem Sonderfall einer Wohltätigkeits-Firma, wenn es so etwas gibt), sondern nur dem Eigeninteresse und ggf. dem der Aktionäre. Wenn sich da etwas geändert hat, muss es in den letzten zwei Tagen passiert sein. Wie ist es denn dazu gekommen?
 
@buerger Klar bin ich mir bewusst was ich da schreibe, wo ist das Problem?
@Grettir Naja, eine paar Verpflichtungen haben Unternehmen gegenüber dem Staat schon (Finanzbehörden, Zoll, statistische Bundesämter, SV, etc.)
 
@ buerger

Die Hinweise sind allesamt richtig. Aber Gefahr erkannt – Gefahr gebannt?

Ohne Risiken geht es nicht.

Als ich von den Prügelleien in Frankfurt hörte, fuhren wir dorthin. KollegInnen aus anderen Fachbereichen begleiteten mich. Wir blieben an diesem Nachmittag verschont. Aber wir solidarisierten uns.

Wir sollten uns daran gewöhnen, unsere Wochenenden nicht mehr auf Parties zu verbringen oder in Kinos, wo wir von unseren bürgerlichen Pflichten nur abgehalten werden. Die Unterhaltungsindustrie läuft nicht umsonst auf Hochtouren. Wir sollen ja abgehalten werden. Wo wir nur können, dort gilt es, sich aber zu beteiligen!

Wir können natürlich auch später einmal einer Generation, die schließlich die Folgen ausbaden muss, sagen: Es gab grade den 34. Teil von Mission Impossible... und die dystopischen Ausblicke waren so überwältigend, dass wir lieber nicht auf die Straße gingen und uns wehrten.

Aber das ist duckmäuserisch wie auch die Argumente nicht jene sind, die andere Generationen mal vorbrachten, als sie sich dennoch für ihre Rechte oder die Rechte anderer einsetzten – also Mut, von dem wir heute profitieren; und ihn gleichzeitig verspielen?!

Wir können uns überall einbringen. Wir können uns vernetzen, Stellung beziehen. Wir können an den Demonstrationen teilnehmen. Wir können uns aktiv an Initiativen beteiligen. Wir können die Verantwortlichen bei der nächsten Wahl abwählen und uns angewöhnen, uns endlich nicht mehr von all den Schreckensmeldungen ablenken zu lassen. Wir können unsere Abgeordneten anschreiben, Stellungnahmen einfordern und mit ihnen deutliche Worte reden.

Hinsichtlich des Themas hier aber gilt gewiss, nicht mehr diese Dienste zu nutzen! Gewiss sollten wir auch bei Apple nicht nur Stellungnahmen einfordern, sondern Maßnahmen und Belege über ihre Wirksamkeit!

Nur dürfen wir das Spiel nicht mehr mitspielen. Auch die Dystopie und die Resignation, die mit ihr einhergeht, gehört zum Spiel. Es ist aber eine Karte des Gegners. Angst und schlechte Aussichten lähmen. Eine ganz alte Spielkarte... ;)

@ Grettir

Natürlich sind sie das. Eigentum verpflichtet. Jede Firma ist dem Gemeinwohl verpflichtet. Traurig, dass dies vergessen wird...


Zivil-Courage in Unternehmen ist nur bedingt vertretbar, da der Zivile-Ungehorsam den Fortbestand eines Unternehmens u.U gefährden könnte.

Was ist, wenn die Mitläuferschaft, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdet?

Wenn amerikanische Firmen (Standard-Oil usw.) und deutsche Firmen (Krupp usw.) nicht mitgemacht hätten, hätte es Nazi-Deutschland und einen 2. Weltkrieg niemals gegeben. Ein wenig Zivil-Courage nur – jene, die sogar verfassungsmäßiger Auftrag ist – und die Weltgeschichte sähe etwas anders aus. Also liegt es an den Bürgern, sich zu widersetzen.

Aber du verwendest bedenkliche Ausreden einer gesellschaftlichen Entwicklung, die sich die solidare Gesellschaft wegdenkt. Dem liegt auch das Prinzip der Bankenrettung zu Grunde. Man schädigt die Bürgerschaften, will von ihnen nicht kontrolliert werden – aber man greift hinsichtlich der eigenen Rettung dennoch auf sie zurück. Das gesellschaftliche Modell, das einzig tragfähig ist, wird ausgehebelt und willkürlich verwendet. Wie man deiner Äußerung entnehmen kann, hast du das bereits internalisiert.

Nein, Firmen sind dem Gemeinwohl verpflichtet. Allgemein ethisch wie sogar gesetzlich. Dass es alltäglich anders gehandhabt wird, müsste uns mahnen, vehementer sich gegen diese missliche Entwicklung zu stellen – und sie nicht noch zu legitimieren.
 
@Grettir Naja, eine paar Verpflichtungen haben Unternehmen gegenüber dem Staat schon (Finanzbehörden, Zoll, statistische Bundesämter, SV, etc.)
Richtig. Aber hier war von ethischen Pflichten die Rede. Und dass Firmen diese haben und übernehmen, also als zum "Kerngeschäft" gehörig betrachten, kann doch nur glauben, wer annimmt, dass der Kapitalismus eine Erfindung aus dem Geiste der Bergpredigt ist. :confused:
Natürlich geben große Firmen auch gern mal 0,2% des Profits für gemeinnützige Zwecke, wenn dabei das Logo groß genug zu sehen ist. Aber das ist natürlich nicht der Sinn ihrer Tätigkeit. Und eine Pflicht dazu gibt es sowieso nicht.
 
Was ist, wenn die Mitläuferschaft, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdet?
Da wir ja noch in einer Demokratie leben, sind die, die wir gewählt haben auch für den Fortbestand der Gesellschaft (mit-)verantwortlich?
Im Fall von PRISM ist die Gesellschaft derzeit nicht direkt gefährdet.
Was den Euro und die Bankenrettung angeht, hat das rel. wenig mit dieser Diskussion zu tun.
EU-Geldtransfers werde von den Amis schon rel. lange und völlig legal mitverfolgt.
 
Ich war bisher immer der Meinung, dass Firmen weder der Regierung noch dem Gemeinwohl verpflichtet sind (außer in dem Sonderfall einer Wohltätigkeits-Firma, wenn es so etwas gibt), sondern nur dem Eigeninteresse und ggf. dem der Aktionäre.
Richtig. Aber hier war von ethischen Pflichten die Rede.
Und welche (ethische) Verpflichtung hat eine Unternehmen einem Aktionär?
 
Eines muss man den Staats-Verbrechern indes zuerkennen: sie wissen ihre Termine zu planen.

US-Präsident und Chinas Staatschef beginnen Gespräche über IT-Spionage:
http://www.gulli.com/news/21712-us-...innen-gespraeche-ueber-it-spionage-2013-06-08

"US-Präsident Barack Obama forderte seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping im Rahmen der derzeit laufenden Gespräche zum gemeinsamen Kampf gegen Cyber-Spionage auf."

Die Übereinkunft wird dann vermutlich wie folgt aussehen: Gemeinsam ist man stärker – gegen die Bürger.

Man könnte meinen, diese Leute machen sich gezielt über ihre Bürgerschaften lustig. Da spricht der Lenker des einen Überwachungs- und Terrorstaates mit dem anderen. Ich sehe da keinen Unterschied mehr. Der Westen ist nur hinsichtlich des Lacküberzugs noch etwas schnieker rausgeputzt. Man darf hier wenigstens noch öffentlich drüber reden, dass man in einem Überwachungs-Staat lebt. ;)

Was hatten doch viele Menschen in Obama für Hoffnungen gesetzt. Ähnlich wie seinerzeit bei Rot-Grün. Kurios, diese Wendungen.
 
Hinsichtlich des Themas hier aber gilt gewiss, nicht mehr diese Dienste zu nutzen! Gewiss sollten wir auch bei Apple nicht nur Stellungnahmen einfordern, sondern Maßnahmen und Belege über ihre Wirksamkeit!
Die aktuelle Berichterstattung ist doch der Gipfel der Manipulation.
Alles ist bekannt, wird diskutiert und man kommt zu dem Ergebnis, alles sei nur halb so wild bzw. man glaubt es schlichtweg nicht oder ignoriert es. Schließlich passt es nicht in die eigene Realität.
Ich habe vor 10 Jahren schon gewarnt und wurde ausgelacht.
Es wird sich nichts ändern. Die Leute werden weiter sämtliche Messenger auf den Smartphones benutzen die es so gibt, werden weiter auf Facebook posten und dort Nachrichten versenden (oder ähnliche Plattformen), werden weiter mit eingeschalteten Ortungsdiensten im iPhone herumlaufen und unreflektiert alles mögliche über eMail verbreiten, werden weiter Payback-Punkte sammeln, mit Kredit- und EC-Karte bezahlen, werden demnächst sogar per App bezahlen und werden vermutlich nichtmal die Zusammenhänge erkennen, kurz: werden weiter freiwillig sämtliche Datenbanken füllen die man heutzutage freiwillig füllen kann.
 
@ trepidus

Ich gebe Dir Recht, dass die Berichterstattung hochgradig manipulativ ausfällt. Und, ja, es ist erschreckend, wie viel sich von ehemaligen Verschwörungstheorien bewahrheitet; bzw. wie man Kritiker und mahnende Stimmen immer schon mundtot gemacht hat, indem sie als Verschwörungstheoretiker herabgesetzt werden.

Genau so erschreckend ist der Umstand, dass kaum Bereitschaft ersichtlich erscheint, dass die Bürger ihr Verhalten ändern und ihre bürgerlichen Rechte wie Pflichten wahrnehmen. Nur stimmt das gar nicht...

Du reflektierst eine mediale Aufbereitung. Denn viele Menschen sind bereits auf der Straße. Sie lassen sich dort auch nötigenfalls von der Polizei niederprügeln. Von einer Polizei, die auch gar nicht stringent einheitlich diesen Gewaltpfaden folgt (siehe kritische Polizisten). Ich war in Frankfurt. Indes an einem ruhigen Tag. Aber ich war überrascht, wie viele Menschen dort waren. Mehr, als von den Medien meist kolportiert. Die Revolution, so könnte man sagen, ist bereits im Gange. Die Menschen sind wach. Man sollte also dran teilnehmen und sich nicht mehr von den Medien irritieren lassen (oder von Idioten, Mitläufern und Rückgratlosen, die einfach so weitermachen, als sei nichts).

Jeder, der sich besinnt, ist aufgerufen, auch etwas zu unternehmen – und sich nicht mehr davon abhalten zu lassen, dass sich andere weiter ihrem Wahn überlassen, es ändere sich nichts, man könne nichts tun oder es sei wirkungslos. Dies stimmt nicht. Es geht vielmehr darum, mitzumachen und dranzubleiben.

Auch diesbezüglich wäre ich mir mittlerweile nicht mehr sicher, inwiefern die Manipulation im Netz umgeht – also hinsichtlich der Informationen über aktuelle Geschehnisse oder der verbreiteten Missstimmung über die Erfolgsaussicht politischer Teilhabe. Regierungstrolle soll es doch genau so geben wie Astroturfing-Kampagnen. Insofern haben mich die Menschen, die bereits auf der Straße sind, mehr überzeugt, als die Medien, die ihrer Aufgabe nachhinken, der Bürgerschaft als Nachrichten- und Kontrollorgan zu dienen.
 
Die Revolution, so könnte man sagen, ist bereits im Gange. Die Menschen sind wach.

Deine Antwort war zwar nicht für mich; aber da habe ich ein ganz anderes subjektives Empfinden. Die Menschen schlafen weiterhin. Von einer Revolution merke ich persönlich gar nichts.
 
Schau mal in die Türkei.
Kommt bei uns sicher auch irgendwann an.
 
Was mich grad ein bissl nervt, ist dieser arrogant/süffisant/schadenfrohe Unterton, den hier einige anschlagen. Facebook/Google/Apple/Microsoft und all die anderen, die jetzt im Gerede sind, sind ja nicht von Anfang an angetreten um der NSA zu dienen, sondern wurden mutmaßlich dazu verpflichtet. Der gemeine User wusste das nicht bis gestern. Den Leuten, die die Produkte dieser Firmen nutzen jetzt so gegenüberzutreten finde ich, naja, schadenfroh und arrogant. Ihr seid wie Schrebergärtner, die sich freuen, dass der böse Nachbar mal einen drüberkriegt, weil er die Satzung nicht beachtet hat.
 
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