Prism und die Auswirkungen auf unser Leben

es gibt ja genügend absolut vertrauenswürdige Firmen
Auch eine vertrauenswürdige Firma kann sich nicht über gesetzl. Anordnungen hinwegsetzen.
In DE haben z.B. Finanzbehörden seit 2002 elektr. Zugriff auf Unternehmensdaten im Rahmen eine Steuerprüfung.
Die Bestandsdaten- und Vorratsdatenspeichern-Diskussion sind auch ein Weg in den Überwachungsstaat.
Datenhandel ist ein lukratives Geschäft (auch in kommunalen Behörden), der Staat zahlt für Steuer-CD`s und ist stetig bemüht weiteren Einblick in "das Leben" seiner Bürger zu erwirken.
Umso wichtiger ist es jetzt sich für Datenschutz stark zu machen, denn unterm Strich könnte das DE oder auch der EU einen Wettbewerbsvorteil bringen, wenn die Politik-Hansel in Brüssel ihre Arbeit jetzt gut machen und sich nicht von den Lobbyisten einwickeln lassen.
 
Fefe schreibt, die Washington Post hat den leak nur rausgehauen, weil der Guardian es eh schon gemacht hat. Also hätte die WP der NSA den gefallen getan und nie geleakt!?!?? Man weiß es nicht.

Aber ich finde gerade interessant, wie CNET Google, FB usw aus der scheiße holt und sagt sie hätten vielleicht wirklich kein Plan davon, dass die NSA bei ihnen mitliest.
 
Auch eine vertrauenswürdige Firma kann sich nicht über gesetzl. Anordnungen hinwegsetzen.
Hmm. Ja, stimmt. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass die Kunden daran schuld sind, wenn die Daten gewinnbringend verkauft oder an irgendwen weitergegeben werden.
(Dass es übrigens einen Wettbewerbsvorteil bringt, wenn der schwunghafte Handelt mit personenbezogenen Daten eingeschränkt wird, glaube ich sofort, auch wenn das gern bestritten wird. Bekanntlich bringt ja auch der Klapperstorch die Kinder, obwohl das keiner wahrhaben will.)
 
also als die Russen damals zugegeben haben, daß es den KGB wirklich gibt, hieß das glaube ich Glasnost.
Wie heisst das jetzt ? :kopfkratz:
 
Ich würd hier gern eine Diskussion anstoßen darüber, wie das auf euer digitales Leben Einfluss hat.

Die aktuellen Nachrichten, dass die NSA etc. die Telefon- und Internetkommunikation abhört (bzw. nach Stichwörtern durchsucht), sind absolut nichts Neues, weshalb mich der Skandal völlig kalt lässt:
http://news.cnet.com/8301-13739_3-9894940-46.html

"According to current and former intelligence officials, the spy agency now monitors huge volumes of records of domestic e-mails and Internet searches."
Das war im Frühjahr 2008.


Ich überlege jedenfalls ernsthaft, eine digitale Diät zu beginnen und liebgewonnene Dinge wie Cloudspeicher, Sync über alle Geräte uswusf. wieder abzuschaffen.
Auswirkungen auf mein Internetverhalten haben die derzeitigen Meldungen nicht, da ich die Dienste immer mit Bedacht und nur so weit wie nötig genutzt habe. Dropbox oder iCloud verwende ich für banalen Kram, nie würde ich wirklich wichtige Daten in eine Cloud laden.
 
Mich würde ja brennend interessieren, wie viele der Empörlinge (hier)
in ganzes Leben via Facebook und Cons. ausbreiten. Gewarnt würde ja
rechtzeitig. Keiner soll sagen, das wusste ich nicht.:eek:

Wer Daten an die Konsumindustrie verkauft, verkauft auch an Regierungen.

Meine relevanten (regierungsfeindlichen) Aktivitäten laufen noch immer
über die alte Briefpost, natürlich unter Pseudonym.:cool:
 
Schön finde ich das nicht, aber es überrascht mich auch nicht weiter. Ich werde nichts ändern, bin bei diesen Dingen eh zurückhaltender als viele andere. Die Dinge, die Du nicht mehr benutzen willst ändern nichts daran, dass weiter fleissig gesammelt wird. Dann sollte man komplett auf das Netz verzichten, kein IP-Tracking mehr, keine Mails mehr, kein Messaging (egal ob iMessage, Skype, SMS, ICQ oder was auch immer man da benutzt), Kein Twitter (ok, kann ich mit leben), kein Facebook (kann ich auch mit leben). Nicht mehr im Netz (amazon oder wen auch immer) bestellen. Keine Kreditkarten mehr nutzen, keine EC-Karten mehr nutzen etc. pp.
Du siehst, die wissen doch eh schon alles... :)
In zehn Jahren wird man besonders deswegen beobachtet, weil man eben nichts im Netz hinterlässt ;-)
Im Ernst: Die meisten Menschen gehen sehr sorglos mit diesem Thema um. Man kann letztlich nur vorsichtig sein und dass hinterlassen, was einem harmlos erscheint.
Gestern erschien hier zum Thema ein gutes Interview: http://www.faz.net/aktuell/feuillet...informationen-ist-total-12213355.html#Drucken
Ob die Geheimdienste was wie wann speichern, ist mir recht Wurscht, WEIL ich es nicht ändern kann.
Viel mehr Sorgen macht mir das Geschehen der Krankenkassen um die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Das wird dann eine Freude, wenn die Daten auf externen Servern rumliegen. Das kann man und sollte man verhindern. Wer näher hierzu lesen will: http://www.stoppt-die-e-card.de , der wohl umfassendsten Seite zum Thema
 
"" Zuckerberg will erst in dieser Woche und im Zuge der Berichterstattung von der Existenz des Überwachungsprogramms Prism erfahren haben.""

:rotfl::rotfl::rotfl:
 
Mich würde ja brennend interessieren, wie viele der Empörlinge (hier)
in ganzes Leben via Facebook und Cons. ausbreiten. Gewarnt würde ja
rechtzeitig. Keiner soll sagen, das wusste ich nicht.:eek:

Wer Daten an die Konsumindustrie verkauft, verkauft auch an Regierungen.

Meine relevanten (regierungsfeindlichen) Aktivitäten laufen noch immer
über die alte Briefpost, natürlich unter Pseudonym.:cool:

Diejenigen, welche sich "empören" (ich würde ehr sagen: besorgt zeigen), dürften eher keinen Striptease bei FB & Co hinlegen.

Aber deinen Hinweis auf regierungsfeindliche Aktivitäten unter Pseudonym würde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen:

Wenn du dort auch alle Texte künstlich umbrichst kommt man dir aufgrund deiner Schreibgewohnheiten schnell auf die Schliche. :hehehe:
 
Was glaubt ihr denn, was hier damals besprochen wurde?

President Obama & Apple CEO Steve Jobs & Facebook CEO Mark Zuckerberg & outgoing Google CEO Eric Schmidt:

http://www.huffingtonpost.com/2011/02/18/steve-jobs-mark-zuckerberg-obama_n_825053.html

The official guest list (via the LA Times)

John Doerr, partner, Kleiner Perkins Caufield & Byers
Carol Bartz, president and CEO, Yahoo!
John Chambers, CEO and chairman, Cisco Systems
Dick Costolo, CEO, Twitter
Larry Ellison, co-founder and CEO, Oracle
Reed Hastings, CEO, NetFlix
John Hennessy, president, Stanford University
Steve Jobs, chairman and CEO, Apple
Art Levinson, chairman and former CEO, Genentech
Eric Schmidt, chairman and CEO, Google
Steve Westly, managing partner and founder, Westly Group
Mark Zuckerberg, founder, president and CEO, Facebook
 
Umso wichtiger ist es jetzt sich für Datenschutz stark zu machen, denn unterm Strich könnte das DE oder auch der EU einen Wettbewerbsvorteil bringen, wenn die Politik-Hansel in Brüssel ihre Arbeit jetzt gut machen und sich nicht von den Lobbyisten einwickeln lassen.
Die Betonung liegt auf "könnte". Macht die EU aber nicht. Sie macht das Gegenteil.
 
Alternativen für Zuckerberg:

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: 1. Er wußte wirklich nichts davon => Er sollten abtreten 2. Er kannten die Vorgänge genau => Er sollten abtreten.
 
Was glaubt ihr denn, was hier damals besprochen wurde?

President Obama & Apple CEO Steve Jobs & Facebook CEO Mark Zuckerberg & outgoing Google CEO Eric Schmidt:

Irgendwas, aber sicher keine Top-Secret-Überwachungsmaßnahmen, die von Geheimdienstgerichten beschlossen werden?
 
Diejenigen, welche sich "empören" (ich würde ehr sagen: besorgt zeigen), dürften eher keinen Striptease bei FB & Co hinlegen.

Aber deinen Hinweis auf regierungsfeindliche Aktivitäten unter Pseudonym würde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen:

Wenn du dort auch alle Texte künstlich umbrichst kommt man dir aufgrund deiner Schreibgewohnheiten schnell auf die Schliche. :hehehe:


Diese Texte schreibe ich auf einer alten IBM-Kugelkopf im Keller eines alten PG.:cool:
Zum „künstlichen” Umbruch (gewollter Umbruch?), ich lese meine Texte vor Absenden nochmals durch und das seitliche Scrollen geht mir auf den Senkel!:)Ich sehe nämlich extrem schlecht:cool:
 
Sehr witzig ist diese Stelle des Artikels: "Facebook habe nie eine Anfrage zum Zugriff auf seine Server erhalten. Der 29-Jährige versicherte zudem, dass sich seine Firma »aggressiv« gegen jede Anfrage gewehrt habe." Großartig, dass man sich aggressiv gegen Anfragen gewehrt hat, die es gar nicht gab. Dagegen ist es schon fast normal, dass sich jemand "aggressiv" zur Wehr setzt. Andererseits: Wenn von zwei Sätzen zwei ein Oxymoron darbieten, ist das nicht ein ebenso klares Zeichen wie Pinocchios unaufhaltsam wachsende Nase?
 
Großartig, dass man sich aggressiv gegen Anfragen gewehrt hat, die es gar nicht gab. Dagegen ist es schon fast normal, dass sich jemand "aggressiv" zur Wehr setzt. Andererseits: Wenn von zwei Sätzen zwei ein Oxymoron darbieten, ist das nicht ein ebenso klares Zeichen wie Pinocchios unaufhaltsam wachsende Nase?

Hey, das ist Mark, der großartige Mark ....
Der hat schon früher bewiesen wie rechtschaffen er ist :cake:
 
Auch eine vertrauenswürdige Firma kann sich nicht über gesetzl. Anordnungen hinwegsetzen.

Das ist ein gutes Stichwort.

Ich meine, wir dürfen und müssen in bürgerlicher Verfassung feststellen, dass Firmen, die verantwortlich agieren, sich gewissen Gesetzen, die im völligen Widerspruch zu Verfassung, Demokratie – also Recht und Freiheit wie letztlich universaler Ethik stehen – strikt zu widersetzen haben und "Geheimverträge" öffentlich machen sollten. Letztlich sind sie nicht einer Regierung verpflichtet, sondern dem Gemeinwohl – also dem ethischen Miteinander wie der bürgerlichen Konstitution.

Dieser Punkt wird von Regierungen zunehmend falsch ausgelegt und dargestellt, darum gilt es, sich diesbezüglich zu besinnen. Regierungen und Dienste sind nicht der Staat: die Bürgerschaft ist der Staat. Alles andere sind eingesetzte, den Bürgern dienende Institutionen, die falsch liegen können, kontrolliert gehören – und bisweilen offenbar auch reguliert werden müssen.

Dass die Institutionen sich dieser Tatsache zunehmend entziehen und viele Bürger um diesen Sachverhalt gar nicht mehr wissen, sollte uns erheblich aufschrecken.

Zivil-Courage ist darum nun allerorten gefragt – wie insbesondere die Erfüllung des Verfassungsauftrags und der Moral jedes Bürgers, jeder Körperschaft und der Medien als Kontrollorgan der Demokratie.

Wir haben weltweit hinreichend Erfahrung mit den Konsequenzen machen müssen, wenn indessen Firmen bei fragwürdigen Entwicklungen mitmachen und Presse zu diesen schweigt und Bürger darüber gar des-informiert und letztlich nach Regierungswillkür geradezu gleichgeschaltet werden. Der früher einmal "freier Westen" genannte Teil der Welt hat sich nicht umsonst darüber positioniert, nicht ein orwellsches Szenarion aufzubauen. Nur gehen die Entwicklungen derzeit in genau diese verheerende Richtung. Die Folge sind offen geführte, völkerrechtswidrige Kriege, massive Polizeigewalt im Innland gegen die eigene Bürgerschaft, De-Solidarisierung und gezielte Vertiefung der sozialen Gräben mittels entsprechender Politik – und die Totalkontrolle der Bürgerschaft in allen Lebensbereichen.

Wir stehen hier vor Grundsatzfragen bürgerlich demokratischer Konstitution. Es sollte uns indes weitreichend aufstören, dass unsere Regierungen sich zusehends gegen diese Bürgerlichkeit wenden und sich gar von ihr abgelöst haben.

Wir können uns des weiteren nicht damit abfinden, Ausweichstrategien zu nutzen. Das sind Verhaltensweisen von bereits ausgelieferten oder in Vorstadien rückgratlos agierender Menschen, die in Diktaturen leben oder sich vor den Entwicklungen dort hin nicht bürgerlich positionieren. Dort 'richtet' man sich ein. Dort entwickelt man ein öffentliches und ein privates, geheim gehaltenes Leben. Dort haben die Menschen sich vor dem Staat zu schützen. Das kann in einer Demokratie weder sein noch hingenommen werden.

Der UN-Sonderberichterstatter: “Die Staatliche Überwachung von Kommunikation untergräbt die Meinungsfreiheit”
http://netzpolitik.org/2013/un-sond...ommunikation-untergrabt-die-meinungsfreiheit/

Dies ist nur eine von vielen Folgen. Darüber zu schreiben, ist aber müßig. Wir wissen im Grunde alle, dass es bereits fünf nach zwölf ist.

Wir haben uns wichtigen Fragen zu stellen.

Einstweilen: Wie schützen wir uns effektiv vor der Verselbständigung dieser korrumpierten Dienste und der Regierungen, die sie autorisieren?

Langfristig: Wie regulieren wie sie wieder hin zu jenem Maß, das bürgerlich-demokratisch verantwortet werden kann – und wie bringen wir jene zur Haftung, die uns die Suppe eingebrockt haben?

Im jetzigem Ausmaß sind weder die Überwachungsmaßnahmen wie die Befugnisse der Dienste für eine Demokratie hinzunehmen. Unsere Generation ist gefordert. Wir sind gefordert, aktiv zu werden. Wir können das nicht mehr abweisen.
 
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