Prism und die Auswirkungen auf unser Leben

Du musst das im Kontext der Gesetzgebung der letzten Jahre sehen. Nicht nur in den USA, auch bei uns.
Ich habe hier ein Buch aus dem Jahre 2000 wo exakt das drin stand. Damals wurde man ausgelacht so wie du es jetzt tatest.

Ich lache nicht über die Tatsache, dass wir abgehört werden, das war mir schon immer klar (die ganzen Vollpfosten kommen da immer mit dem Begriff "Verschwörungstheorie", wie aus der Pistole geschossen). Ich lache über Deine Logik bzw. für mich Unlogik, der Schuldzuweisung. Wo Du aber Recht haben könntest, wenn Du die Schuld beim Bürger siehst, ist der stumpfsinnige Glaube an diese "Terrorgefahr", die den Vorwand für die Überwachung bildet. Da haben dann diejenigen, die diesen Humbug glauben und damit auch die Massnahmen rechtfertigen, tatsächlich selber schuld, falls Du das meintest.
 
Das abgehört wird und wurde ist doch eh ein alter Hut, ich möchte da mal an das Echelon Projekt erinnern
http://de.wikipedia.org/wiki/Echelon
Das dieses Begehren der Dienste immer weiter verfeinert wird ist doch eh Klar, da ist doch dieses Prism Projekt doch wirklich keine Überraschung mehr, wer Cloud Dienste benutzt, trotz Verschlüsselungen kann einfach nicht sicher sein das SEINE Daten vor Spionage sicher sind. Das Firmen wie Apple, Google usw sagen, dass es nur mit Richterlichen Verfügungen möglich ist auf Kundendaten zu zugreifen, dient doch nur zur Beruhigung und hat mit der Realität wenig zu tun.
Mit dem Argument "Terrorschutz" ist doch alles möglich.
 
Ich lache über Deine Logik bzw. für mich Unlogik, der Schuldzuweisung. Wo Du aber Recht haben könntest, wenn Du die Schuld beim Bürger siehst, ist der stumpfsinnige Glaube an diese "Terrorgefahr", die den Vorwand für die Überwachung bildet. Da haben dann diejenigen, die diesen Humbug glauben und damit auch die Massnahmen rechtfertigen, tatsächlich selber schuld, falls Du das meintest.
Es sollte eigentlich keine Schuldzuweisung sein. Eine "Schuldzuweisung" in Form des Glaubens dieser ganzen Terrorgeschichten steckt da aber auch mit drin.
Wenn du willst kann man es aber als Schuld dahingehend formulieren, dass niemand bereit ist auf die modernen Technologien weitestgehend, oder so weit wie möglich, zu verzichten um diese Datenbanken nicht zu füllen.
Die Telekom kündigt ihre Drosselpläne an. Anstatt zu hinterfragen, ob es vielleicht nicht sogar gut wäre, das alles weniger zu benutzen, wird sich über die Telekom aufgeregt.
Du kannst es auch als Schuldzuweisung dahingehend interpretieren, dass ein ziemlich naives Verständnis der Staatsmacht vorliegt. Der gute Staat will doch nur unser bestes und passt auf uns auf, was gleichzeitig jedes Misstrauen im Keim erstickt.

In einem anderen Forum, wo es um das Bezahlen per App ging, habe ich es gewagt zu fragen, ob man das nicht vielleicht nicht benutzen sollte, ob das nicht ein weiterer Baustein der Datensammelwut sein könnte und niemand wisse, wozu das später mal benutzt würde. Das hat niemand verstanden. Der Bezahlvorgang ginge schneller und das wäre gut.
 
Wann werden wohl sämtliche Verschlüsselungsarten, die keine Backdoor für Geheimdienste bereitstellen, verboten?

Wie willst du das verbieten? Verschlüsselung ist Mathematik, abstraktes Wissen. Das kannst du nicht verbieten, das hat - glücklicherweise - noch nie funktioniert. Das ist das gute daran. :D

Und Systeme wie OpenSSL oder GPG sind Open Source. Du kannst dir den Quellcode selbst anschauen und schauen, ob eine Backdoor drin ist oder nicht.
 
Weshalb sollte man es nicht verbieten können, seine Daten zu verschlüsseln?

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Heute im Tages-Anzeiger gelesen, leider ist der Artikel nicht online verfügbar:

Wenn Ihr Telefon technische Bestandteile aus den Vereinigten Staaten enthält, kann die NSA mithören. Denn ein amerikanisches Gesetz von 2008 schreibt vor, dass jedes Gerät aus den USA eine Schnittstelle enthalten muss, die die NSA anzapfen kann. Das Problem ist, dass die Konzerne oft so lausig arbeiten, dass auch Hacker zugreifen können.

Die Internetkonzerne Microsoft, Yahoo, Google, Facebook und Apple bestreiten, dass sie Geheimdiensten erlauben, auf ihre Server zuzugreifen. Glauben Sie das?

Keine Sekunde. Und es gibt Beweise, dass das Gegenteil der Fall ist. Wenn zum Beispiel die Regierung in Delhi möchte, dass der indische Geheimdienst auf alle iPhones zugreifen kann, ist es für Apple ein Klacks, dies zu ermöglichen. Die genannten grossen Internetfirmen lügen.
 
Wie willst du das verbieten? Verschlüsselung ist Mathematik, abstraktes Wissen. Das kannst du nicht verbieten, das hat - glücklicherweise - noch nie funktioniert. Das ist das gute daran. :D
Die Anwendung kann man verbieten. Das wird immer mal wieder in die Runde geworfen. Zuletzt in Frankreich 2011.
 
Ob die NSA auch jederzeit die Kamera und Mikrophon des iPhones/iPads etc. anzapfen und abhören kann?

Naja, man sagt ja eh, dass der beste Agent der NSA das Smartphone sei ... :D
 
Auf EMail, SMS etc will ja schließlich keiner verzichten. Es will auch niemand seine Bücher bar im Laden kaufen, sondern bei amazon. Es will niemand in die Bibliothek gehen, sondern im Internet nachsuchen.
Es ist ja alles so schön einfach und schnell.

Doch, ich kaufe manchmal noch Bücher bar im Laden.
Ich gehe nicht nur in die Bibliothek - ich arbeite sogar darin.

Doch wenn es die Information nur noch digital gibt und die Bibliothek virtuell kommt es aufs gleiche raus.

Die Lemminge der Kostenloskultur machen es einfacher. Es gibt auch Netzwerke, für die man bezahlen kann. Es gibt auch Clouds, die Geld kosten. Aber die sind ja Pfuibäh weil die sind ja nix gratis. Ein Medienpädagoge, mit dem ich zusammen arbeite, geht ständig in die Schulen um aufzuklären.

So wie man seinem Kind die Teilnahme am Strassenverkehr beibringt so muss man auch das Internet beibringen. Doch bei letzterem bemerke ich eine Augen-zu-und-durch Mentalität. Im Strassenverkehr geht das nicht lange gut. Im Internet jedoch auch nicht!

Und spätestens bei Google Glass fällt mir Andreas Eschbach mit seiner Time Out/ Hide Out/ Black Out Trilogie wieder ein - da wird Science Fiction wirklich ein paar Jahre später Realität.
 
Das gesamte Prism-Programm kostet rund 20 Millionen US-Dollar jährlich. Microsoft war der erste Partner und trat dieser Folie zufolge am 11. September 2007 dem Programm bei. Das bislang letzte Prism-Mitglied ist Apple, das im Oktober 2012 (fünf Jahre nach Microsoft) beitrat.

.......

Frage an Facebook:"Ich habe mein PIN-Nummer für mein Bankkonto verlegt, können sie mir die bitte mal mailen?""

:crack:
 
Frage an NSA: "Meine Festplatte ist abgeraucht, könnten Sie mir ein Backup schicken?" :D
 
Ob die NSA auch jederzeit die Kamera und Mikrophon des iPhones/iPads etc. anzapfen und abhören kann?

Naja, man sagt ja eh, dass der beste Agent der NSA das Smartphone sei ... :D
Und wenn erst die fremdgesteuerten Google Glass-Träger dazukommen wird es richtig lustig ... Mikro und Cam in der Brille(!) - Mahlzeit!
 
Die Frage ist ja, wie wir uns als Nutzer und evtl. als ITler nun (mündig?) verhalten, wo es quasi nun bestätigt ist, das alle großen Amerikanischen IT-Firmen(ISP) (zwangsweise) im Boot mit der NSA sitzen.

Für mich ist es, mal wieder :) ,ein kleiner Weckruf mehr darauf zu achten was ich für Dienste nutze und ob diese auch wirklich nötig sind.
Ob es jetzt eine Überreaktion von mir war, wird sich noch zeigen, aber ich habe gerade mein (nicht extrem häufig) genutztes Dropboxkonto gelöscht.
Gleichzeitig überlege ich, wie ich ohne meinen Google-Mailaccount mit meinem Spyphone klar komme.
 
Und wenn erst die fremdgesteuerten Google Glass-Träger dazukommen wird es richtig lustig ... Mikro und Cam in der Brille(!) - Mahlzeit!

dann flüstert Dir plötzlich eine unbekannte Stimme mit texanischem Dialekt ins Ohr doch mal den Kopf etwas mehr nach links zu drehen und zwei Schritte vor zu machen :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja OK ferngesteuert wäre die Steigerung zu fremdgesteuert. Allerdings könnte man eigene Spione so herrlich und unauffällig unters Volk mischen nachdem dort eh schon alle wie bebrillte CIA-Agenten rumlaufen.

Aber die Brillen werden bestimmt bald schön bunt und unauffällig.

Unbeobachtet ist man dann nur noch alleine in der Wildnis. Halt, Satelliten oder Mikrodrohnen ist es ja egal, über welches Gebiet sie fliegen ...

Das ist die Zukunft.
 
Was mich interessiert:

Was ist denn jetzt mit Diensten wie BlackVPN?

Sind die denn überhaupt noch vertrauenswürdig? Schließlich zahlt man dafür ein gewisses Entgeld um das zu nutzen.
Wäre ja doch etwas "unschön" wenn dritte auf die Logs Zugriff erhielten.

Ansonsten war ich immer paranoid genug, die ganze Social Kiste zu meiden.
Mal abgesehen von FB mit Fake-Account und rein als Kontaktplattform ohne eigene Beiträge, habe ich keine weiteren Accounts.
Keine Google-Dienste, keine Cloud Shice, kein YT, kein Twitter, kein Instagram, nix, null, nada.

Das hat mich die letzten Jahre zwar immer wieder anecken lassen im Freundes-/Bekanntenkreis, aber irgendwie fühle ich mir grade so richtig bestätigt.
 
Was mich interessiert:

Was ist denn jetzt mit Diensten wie BlackVPN?

Sind die denn überhaupt noch vertrauenswürdig? Schließlich zahlt man dafür ein gewisses Entgeld um das zu nutzen.
Wäre ja doch etwas "unschön" wenn dritte auf die Logs Zugriff erhielten.
Ich bin diesbezüglich technischer Laie aber mein Gefühl sagt mir, dass solche Dienste erst recht im Fokus der Begehrlichkeiten stehen.

Geheimdienste - aller Länder - haben schon immer versucht, alles mögliche abzuhören und zu dechiffrieren.

Und da der Kampf gegen den Terror als Krieg gegen den Terror angesehen wird und somit kein Ende in Sicht ist und zudem nach Regierungsmeinungen theoretisch jeder zum Terroristen werden kann ist auch ein breitgestreuter Datenabgriff wahrscheinlich.

Nebenbei bietet das natürlich die Gelegenheit, Meinungen und Tendenzen vorherzusagen.

Vertrauliche (Firmen)daten sind am Besten auf der heimischen Festplatte aufgehoben.
 
Gleichzeitig überlege ich, wie ich ohne meinen Google-Mailaccount mit meinem Spyphone klar komme.
Meines liegt im Schrank. Ich verwende jetzt wieder ein 08/15-Telefon - nur zum telefonieren.

Der verlinkte Golem-Artikel sagt ja alles
"Präsident Barack Obama argumentiert mutig, entschlossen und er hat fachlich hundertprozentig recht", betonte Wendt. "Diese Politik wünschte ich mir auch in Deutschland und Europa."
Wenn das die Position der Polizeigewerkschaft ist, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es das ganz offiziell auch bei uns gibt. Inoffiziell gibt es das bestimmt schon, bin ich mir sicher.
 
Die Frage ist ja, wie wir uns als Nutzer und evtl. als ITler nun (mündig?) verhalten
Da gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten:

1. Wir ziehen uns allesamt aus der Zivilisation auf einsame Inseln zurück, wo wir diese Sachen nicht brauchen und uns auch nicht ständig jemand einredet, dass wir sie brauchen.
2. Wir suchen uns als mündige Bürger nur noch absolut vertrauenswürdige Firmen und ignorieren die anderen.

Punkt 1 ist schwierig, weil dasd zu einer Überfüllung der kaum noch vorhandenen einsamen Inseln führen dürfte. Außerdem müsste ja wenigstens eine FaceBook-Zugang vorhanden sein, sonst ist das zu uncool.

Punkt 2 funktioniert prächtig, denn es gibt ja genügend absolut vertrauenswürdige Firmen und wir mündigen Verbraucher haben ja die Möglichkeit, das ganz genau zu prüfen. Wir dürfen dann nur nicht vergessen, dass es allein unsere Schuld ist, wenn sich herausstellt, dass wir uns vielleicht doch geirrt haben und die Firma unsere Daten gleichzeitig verkauft und kostenlos an den Geheimdienst weitergibt. Und wir müssen uns immer gut einprägen, dass die Firma, die das macht, an dieser Handlung ganz unschuldig ist. Die Schuld trifft allein den mündigen Verbraucher, der eben nicht mündig genug ist.

Eine dritte Möglichkeit – und sozusagen der Königsweg – wäre natürlich, dass man sich auf die Argumentation einlässt, derzufolge das Ende der Privatsphäre ganz total super cool ist. Da gibt es genug Leute, die das behaupten, manche schreiben sogar Bücher zum Thema in einer Sprache, die dem Deutschen entfernt ähnelt und sehr, sehr schick klingt. Das ist die einfachste Lösung: Alles kann bleiben wie es ist, und das ist dann auch gut so.
 
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