Das wäre mir persönlich zu heikel, da ein Dualcore heutzutage zu nicht mehr all zu viel zu gebrauchen ist wenn man dann doch mal Leistung in irgendeiner Form benötigt.
Jetzt mal unabhängig von meiner Entscheidung, oder Deiner. Mit solchen Aussagen zeugst Du nicht gerade von einer sachlichen Herangehensweise. Denn die Vielzahl an Macbooks die täglich genutzt werden, und hier sprechen wir von zig Millionen Geräten weltweit im Einsatz, erfüllen ja scheinbar ihre Aufgabe. Da sind sicher noch hunderttausende dieser weißen Plastik-Macbooks dabei, da sind sicher hunderttausende von Core2Duo-Geräten dabei, usw.
Die günstigsten Macbooks sind immer, schon seit Jahren, die meistverkauften Geräte. Die Welt ist quasi voll von Einstiegsmacs, und damit wird alles gemacht, was Menschen nun mal mit ihrem Computer so machen. Hier wird gern mit verniedlichenden Attributen vorgetragen, dass Leute, die mit ihrem Computer nur... (süffisanter Tonfall an) "bisschen surfen und Office machen...(huch, wie süüüß)" mit so einem Computer klarkommen.
Dass weltweit in dieser Sekunde Millionen von RAW-Fotos, 4K-Videos und Mehrspur-Aufnahmen auf viel schlechteren Computern erstellt werden, dass weltweit gerade Millionen von Zeilen Code auf deutlich langsameren Rechnern getippt werden, ist so abwegig, dass man das lieber nicht erwähnt. Dass Menschen aller Branchen gerade Geld verdienen, indem ihre Finger über die Tastatur eines deutlich langsameren Computers flitzen, wird auch beiseite geschoben. Weil Dual-Cores ja nicht mehr zu viel zu gebrauchen sind. Wir reden hier nebenbei von einer Prozessorgeneration, in der der kleinste 1.1GHz-Kern mit dem Top-i7 aus der ersten Retina-Generation den Boden aufwischt. Auf letzteren Geräten wird übrigens auch heute noch gearbeitet.
Die CPU-Entwicklung ist so rasant vorangeschritten, dass es heute kaum eine Software (Benchmarks ausgenommen) schafft, Prozessoren überhaupt wirklich an ihre Grenzen zu bringen.
Wenn man also wirklich wirtschaftlich entscheiden will, dann sollte man zuallererst die eigenen Anforderungen definieren. Und da ist bei vielen nunmal eher die vage Vorstellung davon, mit den "teuren Mac ja doch irgendwann mal was zu machen, wo man Leistung brauchen könnte" die Triebkraft, als die reale, regelmäßige Leistungsabforderung ihres Alltags. Ist das verwerflich? Um Himmels Willen... wir kaufen Produkte heute kaum nach irgendwelchen realen Anforderungen, denn wir sind nicht mehr im Mittelalter. Heute muss die Hose nur noch teilweise wärmen, dafür um so mehr schick aussehen. Das Messer soll bitte schneiden, aber vor allem Wertigkeit vermitteln. Das alles ist absolut OK.
Und sicherlich wird es eine Anzahl Usecases geben, in denen die maximal mögliche Leistung eines MBA nicht ausreicht, die Anforderung aber gerade nur so viel höher ist, dass ein kleines MBP sie erfüllen kann. Im übrigen ist das ebenso risikobehaftet, denn - und man verzeihe mir das erneute Auto-Beispiel:
Man kann für das eine Mal im Jahr, dass man in den Urlaub fährt, einen Kombi kaufen und das ganze Jahr über leer herumfahren. Wenn jetzt genau beim Packen für diesen einen Urlaub der letzte Koffer doch nicht passt, und man sich trotzdem einen Van mieten muss, dann war der gesamte Mehrpreis wertlos, denn die gleiche Situation hätte man mit einem Kleinwagen auch gehabt.
Ich glaube aber, dass viele dieser Usecases nicht primär den reinen, regelmäßigen Leistungsbedarf als Hintergrund haben. Das MBA gilt hier derzeit als kritisch, problembehaftet. Da fällt eine Kaufentscheidung schwer, denn wir Menschen sind nun mal meinungsgelenkt. Auf Grund der aktuellen Preissenkung werden heute hunderttausende dieser Geräte über den Tresen und den Amazon-Warenkorb gegangen sein und wer sich nicht vorher angelesen hat, dass es ein "Thermal Issue" gibt, wird davon mit großer Wahrscheinlichkeit im Alltag nichts merken.
Ich habe verschiedene Macs besessen und genutzt und das Macbook Pro ist in vielen Generationen ein tolles Gerät (gewesen). Es ist aber eben auch deutlich teurer und wenn man es wirklich wegen der Leistung kauft, in den Basisversionen ebenfalls relativ schwachbrüstig für's Geld (wobei Apple und Preise ist ja eh ein Thema für sich...). Das Macbook Air ist einfach ein Apple-Notebook, welches endlich mal wieder die magischen 1.000,-€ (zumindest im Straßenpreis) sprengt und dafür eine ganze Menge kann. Wie gesagt, "Office und Surfen" kann man es nennen, aber dass deutlich mehr geht ist denke ich mittlerweile klar geworden. Es ist nicht für jeden Usecase gedacht (DAS wäre allerdings traurig, würde es doch allen anderen Macs die Existenzberechtigung absprechen...) und das will Apple auch gar nicht für den Preis.
Was aber einer ernsthaften Diskussion nicht zuträgt, sind Aussagen wie "Totalausfall" oder "zu nichts zu gebrauchen" - wenn quasi gleichzeitig das Gegenteil bewiesen wird.