Gesellschaft Mindestlohn in Deutschland - ja oder nein?

Zur Höhe: Die Anpassung wurde "willkürlich" vorgenommen und nicht an den gestiegenen Lebenshaltungen gemessen.
Sorry, aber das ist einfach nicht wahr :rolleyes:

"Die Höhe des Regelsatzes orientiert sich allerdings nicht an den tatsächlichen Verbrauchsausgaben von durchschnittlichen Ein-Personen-Haushalten. Vielmehr werden hier die Ausgaben von unteren Einkommensgruppen herangezogen. Diese geben in der Regel einen überdurchschnittlichen Teil ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Andere Produkte bleiben eher außen vor, weswegen etwaige Preisänderungen weniger oder auch gar nicht in den Regelsatz einfließen. Im Frühjahr wurde festgestellt, dass aufgrund von relevanten Preisentwicklungen keine Regelsatzänderung erfolgen muss. Der Satz in Höhe von 345 Euro wurde bestätigt. Da der Regelsatz sich darüber hinaus aber auch an die Entwicklung der Rentenhöhe anlehnt, gab es dennoch noch eine Anpassung. So wurde der durch die EVS ermittelte Betrag zum 1. Juli 2007 um zwei Euro auf 347 Euro erhöht."


http://www.bundesregierung.de/Content/DE/EMagazines/ebalance/055/t3-regelsatz-alg2.html
 
Da der Regelsatz sich darüber hinaus aber auch an die Entwicklung der Rentenhöhe anlehnt, gab es dennoch noch eine Anpassung. So wurde der durch die EVS ermittelte Betrag zum 1. Juli 2007 um zwei Euro auf 347 Euro erhöht."

...für solche dinge liebe ich dieses Land ..... da braucht man eigentlich gar keine satire :D
 
wenn das jetzt hier weitergeht, B. Oemmelt, bring mich das auch in Zugzwang. Wir fangen nicht bei Null neu an sondern wir zaehlen den Irak Thread mit dazu. Und da habe ich kurz vorm dreistelligen Bereich aufgehoert.
 
da wir in der gleichen Minute gepostet haben will ich auch dir Gelegenheit geben, meinen Beitrag in Ruhe zu lesen. Das werere im Falle eines Fortfuehrens dieses daemlichen Scharmutzels dann voelaeufig die letzte
 
Mir soll mal bitte einer der in der Begriffswelt von Elvisschmachter "intelligenten" Leute erklären, was ein Porsche mit Mindestlohn zu tun hat. Wobei ich mir natürlich durchaus vorstellen kann, dass niemand diese spezielle Definition erfüllt.
 
Sorry, aber das ist einfach nicht wahr :rolleyes:

"Die Höhe des Regelsatzes orientiert sich allerdings nicht an den tatsächlichen Verbrauchsausgaben von durchschnittlichen Ein-Personen-Haushalten. Vielmehr werden hier die Ausgaben von unteren Einkommensgruppen herangezogen. Diese geben in der Regel einen überdurchschnittlichen Teil ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Andere Produkte bleiben eher außen vor, weswegen etwaige Preisänderungen weniger oder auch gar nicht in den Regelsatz einfließen. Im Frühjahr wurde festgestellt, dass aufgrund von relevanten Preisentwicklungen keine Regelsatzänderung erfolgen muss. Der Satz in Höhe von 345 Euro wurde bestätigt. Da der Regelsatz sich darüber hinaus aber auch an die Entwicklung der Rentenhöhe anlehnt, gab es dennoch noch eine Anpassung. So wurde der durch die EVS ermittelte Betrag zum 1. Juli 2007 um zwei Euro auf 347 Euro erhöht."


http://www.bundesregierung.de/Content/DE/EMagazines/ebalance/055/t3-regelsatz-alg2.html
Also doch "willkürlich". Da ja andere Produkte "eher aussen vor" bleiben. So z.B. auch enorm gestiegene Preise bei Strom.
Wer hat denn da auf welcher Basis festgestellt, dass keine Regelsatzänderung erfolgen muss? Waren das etwa Betroffene? Ich glaube kaum.
Und jetzt sollen sich ALG II-Empfänger mit den 2€ mehr ein "fettes" Leben machen können. Ich erinnere auch daran, dass mit der Umstellung jedem 5 Tage im Jahr genommen wurden.
Gruss
der eMac_man
 
da wir in der gleichen Minute gepostet haben will ich auch dir Gelegenheit geben, meinen Beitrag in Ruhe zu lesen. Das werere im Falle eines Fortfuehrens dieses daemlichen Scharmutzels dann voelaeufig die letzte

OK, einverstanden.

Also zurück zu den Fragen:

1.) wer definiert DEN Mindestlohn: die Gewerkschaften, die Arbeitgeber, die Arbeitnehmer, die Arbeitslosen, die Regierung, wer auch immer, oder alle zusammen ?
2.) Wie hoch muß der Mindestlohn sein, damit ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes Leben möglich ist ? Zugegebenermaßen, ich brauche keinen Porsche, aber ich sollte - falls ich auf dem Land lebe - schon in der Lage sein, von A nach B zu kommen, ohne notwendigerweise immer den öffentlichen Nahverkehr in Anspruch nehmen zu müssen.
3.) Müssen Löhne (Mindestlöhne) durch Lohnersatzleistungen auf ein Niveau angehoben werden, die es den Menschen, die Mindestlohn beziehen müssen, ermöglichen nach 2.) zu leben ?
4.) Sind Mindestlöhne schädlich für
4.1.) Beschäftigung- will sagen, vernichten Mindestlöhne Arbeitsplätze
4.2) Neue Arbeitsplätze - will sagen, wenn Mindestlöhne gezahlt werden, werden dann keine neuen Arbeitsplätze geschaffen
5.) Schaffen Mindestlöhne evtl. zusätzliche Arbeitsplätze ? Auch hier: will sagen, kann Mann/Frau etwas zusätzlich zu einem Familieneinkommen beitragen ? (Zusätzliches Einkommen ermöglicht evtl. langfristig eine Reduzierung z. B. der Sozialbeiträge)
6.) Was heißt Grundversorgung ?
 
Guten Morgen. Nur zur Auflockerung. Wen performa noch nicht überzeugt hat, kann sich bei der SPD auf der Unterschriftenliste für einen Mindestlohn eintragen.
Vielleicht findet ja jemand noch eine Unterschriftenliste gegen einen Mindestlohn und kann den Link hier posten.

Damit wir nicht nur schwätzen.... :)
 
Aus Wikipedia zum Mindestlohn:

Internationale Befunde [Bearbeiten]

Ein von der OECD 1998[17] und ein 2003 erstellter Literaturüberblick über neuere empirische Studien zu Beschäftigungswirkungen von Mindestlöhnen zeigen, dass im Gegensatz zu älteren Untersuchungen, die übereinstimmend nur negative Effekte konstatierten, nun grob widersprüchliche Ergebnisse ermittelt wurden. Neben negativen Beschäftigungswirkungen wurde auch empirische Evidenz für keine und sogar für positive Beschäftigungswirkungen festgestellt.[13] Die unterschiedlichen qualitativen Ergebnisse aus neun Ländern besagen zusammengefasst: In 24 Fällen ergab sich eine Unterstützung für das neoklassische Standardmodell, also Evidenz für negative Beschäftigungseffekte. Widersprüchliche Ergebnisse wurden bei sieben Studien konstatiert und unerwartete Ergebnisse, also entweder keine oder sogar positive Beschäftigungswirkungen, in 15 Fällen aufgezeigt.[18]

Auch der Sachverständigenrat kommt in seiner Auswertung der jüngeren Studien zu dem Ergebnis, dass in den Vereinigten Staaten und Großbritannien „in der Regel keine oder allenfalls geringfügig negative, sondern bisweilen sogar positive Beschäftigungseffekte eines Mindestlohns“ gefunden wurden. In Frankreich zeigten sich im Unterschied dazu teilweise starke negative Beschäftigungseffekte, vor allem bei Jugendlichen und Frauen. In diesem Land, das laut SVR „hinsichtlich seines institutionellen Regelwerkes auf dem Arbeitsmarkt am ehesten mit Deutschland vergleichbar ist“, seien die Beschäftigungsverluste aufgrund der Anhebung des französischen Mindestlohns SMIC (Salaire Minimum Interprofessionel de Croissance) allerdings beachtlich. „So ermitteln Laroque und Salanié (2002) einen signifikanten Einfluss des Mindestlohns auf die Höhe der Arbeitslosigkeit.“ [19]

Deutschland [Bearbeiten]

Laut einer Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle und dem Ifo-Institut birgt das Instrument des Mindestlohns die Gefahr, dass die dadurch gestiegenen Einkommen zu Arbeitsplatzverlusten bei Geringverdienern führen könnten.[20]

Eine 2007 veröffentlichte DFG-Studie (Mikrodatenanalyse über Mindestlohneffekte des Entsendegesetzes) für die deutsche Bauwirtschaft ergab hinsichtlich der Beschäftigungswirkung insgesamt keine größeren Effekte. Die Untersuchung ergab im Detail in jeweils minimalem Ausmaß sowohl negative Effekte für Ostdeutschland als auch positive Effekte für Westdeutschland. [21]

Die Aussagekraft beider Studien wurde unterschiedlich beurteilt. [22] [23]

Ich sag euch mal was: Der Mindestlohn stützt die starken, die sowieso produktiv sind und nimmt den Schwachen die Möglichkeit zu arbeiten. Wir werden es sehen. Denn der Mindestlohn wird kommen. Entgegen der Empfehlung der Mehrheit derer die wirklich Ahnung haben. Hoffentlich wird er wenigestens nicht über einen Kamm geschoren.

Zur Not wandere ich aus Schilda äh Deutschland aus.
 
Mhh ja. Das scheint mir wieder die Krankheit zu sein, nur auf Großkomplexe zu schauen.

Lieber Herr Ziegenspeck,

genau darum geht es doch....

Brandschutz, Behindertengerechtes bauen, Vorschriften für größe und Aussehen von Frühstücksräumen, sanitäre Anlagen, Wärmedämmung, größe der Türramen - wie gesagt teilweise sinnvoll teilweise verständlich aber teils auch maßlos übertrieben - und weil das von unterschiedlichen Behörden geprüft wird dauert das dann auch noch.
Das war früher nicht so.

Hat der Herr Abelshauser darüber auch geschrieben? Wirtschaft findet in den einzelnen Unternehmen statt, nicht in der Zeitung oder in Büchern wo es immer nur ums große geht.

... und treffenderweise zählst du einige passende Beispiele auf, wo jemand in der Tat auf "Großkomplexe" schauen muss. Denn offensichtlich ist nicht jeder gewillt, sich um Brandschutz, behindertengerechten Ausbau, u.s.w. zu kümmern. Und da es offensichtlich einige findigere Cleverlein gibt, die sich zwecks der Rendite einen Dreck um so etwas scheren und "alterative" Lösungen entwickeln würden, muss man ihnen eben genaue Vorschriften machen.

Das ist genau der Punkt. In Fällen, an denen Marktversagen eintritt, muss man, um bestimmte Effekte zu erzielen, eben gesetzliche Regelungen treffen. Nicht alle gewünschten Effekte werden durch die glorreiche Marktwirtschaft erreicht.

Die Art und Weise, wie in der Praxis reglementiert wird, und das schrieb ich in meinem Post, auf den Du mit den hier zitierten Aussagen geantwortet hast, hat erst einmal nichts damit zu tun, dass überhaupt reglementiert wird.

Drastisch ausgedrückt, an Hand Deiner Beispiele:

Erst wenn der letzte Behinderte wegen fehlenen Aufzügen arbeitslos geworden,
das letzte Büro wegen fehlender Fluchttüren verbrannt
und der letzte Angestellte mit vollgeschissener Hose das Klos sucht
werdet ihr feststellen, dass Rendite einfach alles ist im Leben......
 
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