Es gilt abzuwägen wo persönliche Freiheiten aufhören und das Gemeinwohl wichtiger wird. Was meinst du, was Typ2 Diabetes so im Jahr die Krankenassen und damit die Allgemeinheit kostet? Genauso wie die Folgen einer nicht nachhaltigen Lebensweise, die Quittung dafür zahlt die Allgemeinheit. An einigen Stellen ist es einfach sinnvoll Freiheiten zu beschränken bzw einzuschränken, um der Gesellschaft zu helfen. Aus diesem Grund ist das Rauchverbot in Gaststätten auch völlig legitim - ab einer gewissen Größe kann man erwarten, dass Raucher und Nichtraucher beide glücklich werden können, umstehende müssen nicht vom Qualm belästigt werden und ggf. durch Passivrauchen schaden nehmen und niemand muss sich beim Essen damit abfinden, dass die Zigarette vom Nebentisch den ganzen Geschmack versaut. Wer Rauchen will, der geht halt vor die Tür oder in den Raucherraum. Der Hintergrund zu dieser Idee ist ja klar: maßloser Fleischkonsum zu den aktuell aufgerufenen Preisen ist nicht nachhaltig haltbar, weder nach gesundheitlichen Gesichtspunkten, noch nach tierrechtlichen, noch nach umwelttechnischen und schon gar nicht im Hinblick auf eine auch nur halbwegs faire Verteilung. Im Gegensatz zu einer sinnvollen Entscheidung wie z.B. ein allgemeines Tempolimit endlich mal einzuführen, dass dem gerade bei deutschen Herstellern noch sehr verbreiteten Höher-Schneller-Weiter-Wahn ein Ende bereiten könnte, Ressourcen sinnvoller nutzen würde und den Verkehr auf Autobahnen entzerren könnte, ist diese Regelung zwar eine nette Idee, praktisch betrachtet allerdings nicht umsetzbar. Ohne Aufklärungsarbeit und Erziehung wird man die Menschen nicht zu eine Umdenken bewegen können. Warum gibt es in Schulen nicht eigentlich Hauswirtschaft als Fach? Oder zumindest Lebensmittelkunde? Kein Wunder, dass viel zu viele Leute es einfach nicht mehr auf die Reihe bekommen auch nur rudimentärste Lebensmittel zu erkennen, zu benennen, ganz zu schweigen vom Zubereiten. Eine Quotenregelung wäre wie schon erwähnt der sinnvollere Weg, bei dem alle glücklich werden könnten. Gleichzeitig könnte man noch die Haltebedingungen in der Viehzucht verbessern, sodass das Fleisch dann wenigstens aus halbwegs ordentlicher Produktion stammt. Ja, das könnte dann teurer werden: gut so, denn damit löst sich auch gleich die breite Masse vom täglichen Konsum, wenn man ihr dann noch zeigt, wie man gescheit und gesund kocht, ist alles in Butter.
So ist das aber am Ende nur ein dämlicher Fall von Sommerloch …