Die Zeit wird's zeigen. Ich denke, fossile Brennstoffe werden perspektivisch im Preis so anziehen, dass es unattraktiver wird, einen Verbrennermotor zu betreiben.
Zumindest Google meint da in GB schon gesteigertes Interesse erkennen zu können:
https://www.automobilwoche.de/artic...riten-machen-ploetzlich-jagd-auf-elektroautos
Wegen explodierender Spritpreise in Großbritannien steigt im Land die Nachfrage nach Elektroautos plötzlich massiv an. Entsprechende Suchanfragen sind laut Google in der vergangenen Woche um 1500 Prozent nach oben geschnellt.
Gerade mal gegoogelt nach dem Anteil der Neuzulassungen von E-Autos an allen Neuzulassungen. Je nach Zeitraum (1. Jahreshälfte 21und Monat, konkret August 21) liegt er aktuell bei 11 bis 15 Prozent.
Das heißt, dass maximal jeder sechste, der sich ein neues Auto anschafft, auf Elektro setzt.
Du betrachtest das ja quasi im Rückblick. Ich habe das schon lange auf dem Schirm und da war es halt so dass die Zahlen über Jahre im einstelligen Prozentbereich rumgedümpelt sind, während unverständliche um die 50% beim Diesel normal waren. Das hat quasi erst letztes Jahr angefangen anzuziehen und normalerweise verlaufen derartige Entwicklungen am Anfang entlang einer Exponentialkurve. Da dürfte also noch was kommen.
Müsste das angesichts der enormen öffentlichen Subventionen für E-Autos inklusive Ladestationen nicht eigentlich deutlich mehr sein?
Viel von dem Unsinn der gegen E-Mobilität in den letzten Jahren verbreitet wurde, hängt halt weiter in den Köpfen fest. Das macht zögerlich.
E-Autos in allen Preislagen und Größen gibt es ja mittlerweile.
Es ist besser geworden. Trotzdem wenn man z.B. an einer bestimmten Marke hängt, dann ist die Auswahl in der Regel noch dünn. Mein Eindruck ist, dass die Hersteller nach wie vor zunächst die teureren Segmente bedienen und es noch etwas dauern dürfte bis die ganze Palette elektrifiziert im Angebot ist.
Momentan scheinen vor allem diejenigen E-Autos zu bevorzugen, die ohnehin die Autos als gewerbliche Eigner anmelden und somit vom Dienstwagen-Steuerprivileg profitieren.
Ja, die 0,5% (für Plugin-Hybride) und 0,25% (für E-Autos) scheinen ihre Wirkung zu entfalten. Noch vor gut 3 Jahren hieß es bei uns in der Firma E-Mobilität ist kein Thema und allein die Ladeinfrastruktur gehe schon mal gar nicht. Jetzt hat unsere Tiefgarage ein erstes Parkdeck mit Wallboxes in der Größenordnung von 50 Ladepunkten. Laut unserer aktuellen Dienstwagenverordnung kann man jetzt auch explizit zu Plugin-Hybriden greifen und die scheinen auch nach der Belegung der neuen Wallboxen ganz gut angenommen zu werden. Gleichzeitig steht in der Verordnung dass die Nutzer beim nächsten Dienstwagen wieder zum Verbrenner zurück müssen, wenn der elektrisch gefahrene Anteil nicht hoch genug sein sollte.
(Zur Erinnerung: die Dienstwagen Besteuerung ist das größte Steuersubventionsprogramm der Republik. Auch schon vor und ohne E-Auto.)
Das ist so. Ich versuche es positiv zu sehen: Die Fahrzeuge, die heute als Dienstwagen neu zugelassen werden, kommen dann ich ein paar Jahren in den Gebrauchtmarkt. Da hakt es halt aktuell bei E-Fahrzeugen. Wer es gewohnt ist zu Gebrauchten zu greifen, findet im Moment im E-Bereich nur schlecht was. Einmal sind im heutigen Gebrauchtmarkt die E-Autos von vor x Jahren. Da haben die meisten Hersteller noch winzige Akkus verbaut und die Reichweiten waren selbst neu oft noch unter 200km bei Vollladung. Dann sind junge gebrauchte E-Autos ggf. zu teuer, weil die seinerzeit noch ohne die hohe Förderung verkauft wurden. Und die Auswahl über die verschiedenen Fahrzeugsegmente ist eben noch schlechter wie bei Neuwagen, selbst wenn man nicht an einen bestimmten Hersteller gebunden ist.
Was macht die Politik eigentlich, wenn sich mittelfristig rausstellt: sch aise, die Leute kaufen auch mit massiven Förderungen nicht genug E-Autos?
Umgekehrt kann man sich ja auch mal fragen, was mache ich als Autokäufer eigentlich, wenn:
- Sprit immer teurer wird,
- Die Auswahl an neuen Verbrennermodellen immer weiter zurückgeht,
- Bislang bestehende Hürden/Restriktionen für E-Autos weiter abgebaut werden, bzw. mit der Zeit von selbst verschwinden?
Klar kann man einfach seinen letzten Verbrenner weiter fahren oder auf andere Art mobil bleiben. Aber ich denke auch das ist dann individuell sehr unterschiedlich. Ich kann mir gut vorstellen dass gerade ältere Autofahrer sich nicht umgewöhnen können oder wollen und halt beim Verbrenner bleiben. Ist doch auch in Ordnung. Am Ende denke ich wird das tatsächlich der "Markt" regeln. Ich denke aber auch, dass dieses "Ende" noch lange Jahrzehnte hin sein wird.