spoege
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Da wäre es überflüssig. Denn die Oppositionspolitiker können ihre Fragen zum einen im Parlament stellen, und dort müssen sie von der Regierung beantwortet werden. Von diesem Recht (kleine und große Anfragen) haben grade die Linken in den letzten Jahren ausführlich und gut vorbereitet Gebrauch gemacht. Man stelle sich das mal im russischen Parlament vor…In Russland können sogar Oppositionspolitiker, wie beispielweise Xenia Sobtschak, Fragen in der Pressekonferenz stellen.
Man stelle sich das mal in Deutschland vor.
Zum anderen gibt es ja bekanntlich etliche TV-Formate, in denen sich PolitikerInnen aller Parteien so oft gegenüberstehen, dass es merkwürdig wäre, wenn jemand nach zig Talk-Shows dieselbe Frage in einer Pressekonferenz stellt. Die sollten, sinnvollerweise, Journalisten vorbehalten bleiben, um parteitaktisch motivierte Showfragen möglichst zu verhindern. Man stelle sich eine Bundespressekonferenz vor, in der die Teilnehmerinnen Merkel, wie bei Putin, nach einer Antwort Beifall klatschen…
Nichts gegen Putins Mega-TV-Show mit 1600 Journalisten, Politikern und anderen Akkreditierten. (Wer erteilt die eigentlich – der staatliche TV-Sender?) Ist ein tolles Event. Aber solange Putin sich so gut wie nie direkten kritischen Auseinandersetzungen in kleiner Runde stellt, weder mit Journalisten noch mit Oppositionspolitikern, kann ich deine Lobeshymnen auf dieses angebliche Vorbild für westliche Medien nur als Ausdruck fehlender Distanz zur autoritären Regierung Putin sehen.
Und was die Oppositionspolitikerin Xenia Sobtschak angeht: Die hat sich deshalb als Korrespondentin eines TV-Senders bei der "Pressekonferenz" angemeldet, weil Putin sich einer Fernsehdebatte mir ihr offenbar nicht stellen will. Inhaltlich geantwortet hat Putin auf ihren Vorwurf, er würde die Opposition unterdrücken, nicht.
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